
Buchvorstellung einmal anders
Nach dem Autoreninterview drückt mir Yvonne ihren Kindle in die Hand und verlässt einfach das Zimmer. Da mir das schon öfter passiert ist in letzter Zeit, erahne ich, was da kommen wird.
Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das Buch der Autorin „Three Wishes – Überlebe, um zu sterben“, um schon ein bisschen hineinzulesen. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Jetzt ist sie weg, dann interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«
Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. Doch da kommt die Autorin wieder in den Raum und setzt sich zu uns.
Wollen wir das Interview nun zu dritt machen?
Hallo, danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um mit mir zu reden.Buch: Wer braucht sie denn noch? Ich bin doch fertig geschrieben…Autorin: Na gut, dann lehne ich mich zurück und bin gespannt, was du zu sagen hast.Buch: Wirklich?Autorin: Klar, ich springe nur ein, wenn du nicht mehr weiter weißt…Buch: Und du bist nicht sauer?Autorin: Wenn du dich gut verkaufst… warum sollte ich dann sauer sein?Buch: Okay, dann bin ich bereit! (Raschelt aufgeregt mit den Seiten.)
Buch: Hallo diabooks. Ich freue mich auf deine Fragen.Kannst du dich als Buch meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihm leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen? Siehst du es als Autorin genau so?Buch: (dreht sich einmal im Kreis) Ich bin hübsch. Findest du nicht auch?Aber noch viel wichtiger ist die Geschichte, die in mir drinsteht. Eine spannende Geschichte im altägyptischen Setting, in der die Dschinda von den Schergen des Pharao verfolgt werden, nur weil sie zaubern können. Vor was die Menschen immer solche Angst haben. Unglaublich! Auf jeden Fall schnappt sich Samira einen gemobbten Priester aus dem Tempel des Osiris und verspricht ihm drei Wünsche, wenn er sie durch die Duat begleitet. Das ist die ägyptische Unterwelt. Natürlich stimmt Kadir zu und dann wird es wirklich spannend. Es gibt Dämonen, einen coolen Sidekick, einen gestorbenen Pharao und jede Stunde eine neue Welt, die sie töten will, bis sie das Göttergericht erreichen. Natürlich verlieben sich die beiden auch ineinander, aber das ist alles andere als einfach, wenn der Tod auf Samira wartet.Autorin: Jetzt verrate nicht zu viel. Keiner mag Spoiler!
Habt ihr eine Lieblingsstelle, die ihr uns gerne vorstellen würdet?Buch: Yvonne mag schmachtende Szenen genauso gerne, wie das Abschlachten von Dämonen. Ich mag es, wie sie mich aufgebaut hat. Da gibt es nichts zu meckern, auch wenn ich bei der Spice-Szene rote Ohren bekommen habe.Autorin: Du hast keine Ohren und die Leser wollen Spice-Szenen. Außerdem habe ich sie recht gern geschrieben. Es ist meine erste Szene, bei der nicht vorher abgeblendet wird und dafür ist sie mir ganz gut gelungen.
Weißt du wie viel Yvonne tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt? Hast du dazu noch etwas hinzuzufügen oder stimmst du deinem Buch zu?Buch: Ich mag es, als Ellil ins Spiel kommt. Er ist wie eine Prise Pfeffer:Vorsichtig legte ihm meine Hand an die Wange und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen.»Igitt, muss ich mir jetzt anschauen, wie ihr euch die Zungen in den Hals schiebt und daran herumsaugt?« Der Gecko lugte aus meinen Locken. Seine Stimme ließ mich leicht zusammenfahren. Wie konnte ein so tiefer Bariton in diesem kleinen Wesen stecken?Beherzt zog ich ihn aus meinen Strähnen. »Hey, was soll das? Ich bin doch keine Haarnadel.« Er saß auf meiner Hand und schaute mich fast vorwurfsvoll an.Autorin: Das ist meine liebste Szene:Erschrocken zuckte ich zusammen, als ich ihre Hand an meiner Wange spürte. Wasser perlte von ihren Fingerspitzen und tropfte auf meine Schulter.»Es tut mir leid«, flüsterte ich.»Was sollte dir denn leidtun?« Wie konnte ihre Stimme trotz meines Anblicks noch so viel Wärme enthalten?»Dass ich dir nicht vorher gesagt habe, mit was für einem Monster du die Reise antrittst.«»Schäme dich nie dafür, Kadir. Diese Narben sind die Zeichen deiner Stärke. Schämen müssen sich die, die sie dir zugefügt haben. Sie sind die Monster.«
Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?Buch: Sie ist wie Samira und will jeden beschützen, der ihr wichtig ist. Für ihre Familie würde sie alles geben. Aber sie ist auch Kadir und braucht oft einen Schubs, um an sich selbst zu glauben. Und ganz vielleicht hofft sie, eines Tages zu einem Ellil zu werden und der ganzen Welt zu zeigen, dass es doch auf die Größe ankommt! Dafür habe ich sie lieb, weil sie alle diese Facetten von sich zeigt und zu ihnen steht.Autorin: Schnieft und drückt das Buch an sich. „Ich habe dich auch lieb!“
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?Autorin: O Mann, jetzt bekomme ich meine Abreibung.Samira: Das hast du aber auch verdient. Wer denkt sich denn eine Geschichte aus, bei der ich ständig in Lebensgefahr schwebe? Du hättest mir das Ganze schon etwas leichter machen können. Die Leute stehen gerade sehr auf Cozy-Geschichten. Ich wäre lieber am Meer gelegen, hätte Cocktails geschlürft, während Kadir mir den Rücken eingecremt hätte.Autorin: Sorry, ich kann nicht Cozy. Das wäre mir viel zu langweilig. Außerdem darfst du dich ruhig ein wenig anstrengen, damit die Leser und Leserinnen dir dein Happy End auch gönnen.Ellil: Ja, ohne dich wäre ich aus der Duat nicht rausgekommen und wäre ein Snack für irgendeinen Dämon geworden. Was wäre das für eine traurige Welt – ohne mich!Kadir: Sie hat doch auch schöne Szenen geschrieben…Samira: Kadir!!! Fall mir doch nicht in den Rücken. Sie hat der ganzen Welt von unserem Ersten Mal erzählt und hat keine Einzelheit ausgelassen. Das sollte ich anzeigen. Sie ist ein Spanner!Autorin: Hey, jetzt mach mal halblang. Ich schreibe nur, was die Leute lesen wollen.Samira: Die Leute wollen lesen, wie Dämonen mich beißen, Riesenschlangen mich beinahe verspeisen, und ich im Drogenrausch einen Pharao aus seiner Barke werfe?Autorin: Macht ein entschuldigendes Gesicht und nickt.Kadir: Mach dir nichts draus, meine Liebste. Yvonne hat uns doch ein Happy End geschenkt, das wie in einem Märchen ist.Samira: Wenn das nicht wäre, würde sie schon lange in einer Pyramide sitzen und vergeblich nach einem Ausgang suchen.Ellil: Pah… dafür bist du viel zu nett. Das glaubt dir keiner.Samira: Pssst… musst du denn alles verraten. Ich werde ihr schon nicht tun, solange sie keine Fortsetzung schreibt.Autorin: Keine Sorge, es bleibt ein Einzelband.
Buch: Den hatte Yvonne schon sehr schnell festgelegt und ich hatte nichts dagegen. Der ist geheimnisvoll, spannend und sooo sehr Fantasy.Seid ihr zu 100% zufrieden mit dem Cover / Outfit oder würdet ihr nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Zum Abschluss würde mich noch euer Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.Buch: Dreht sich beleidigt weg.Autorin: Was soll es denn an diesem Buch zu ändern geben? Schau es dir an. Es ist perfekt. Ich habe sogar die Illustrationen selbst gemacht. Da bin ich tagelang drangesessen. Das Cover von Magical Cover ist perfekt. Hast du die kleinen Hieroglyphen gesehen, die zwischen den Blüten schimmern? Außerdem entspricht das Cover einer Szene im Buch. Und der Farbschnitt ist ganz Ellil.Buch: Danke Yvonne. So eine freche Frage… Als ob es etwas an mir zu mäkeln gäbe…
„Schäme dich nie für deine Narben. Sie sind ein Zeichen deiner Stärke!“Obwohl es selbst in Autorenkreisen nicht üblich ist, dass das Buch antwortet, bedanke ich mich bei dem Buch: »Danke für das Gespräch, es hat mir großen Spaß gemacht.«
Buch: Ich fand es auch gut, aber jetzt musst du mir unbedingt noch sagen, dass du mich hübsch findest, sonst muss ich weinen bis der Nil alles überschwemmt.Dann wende ich mich der Autorin zu. »Danke dir für den sehr interessanten Tag bei dir und das tolle Interview.«
Ich danke dir, liebe diabooks, dass du Three wishes – überlebe, um zu sterben vorstellst. Ich wünsche mir, dass ganz viele Menschen diese Geschichte lesen und vielleicht ein wenig ihr Herz an meine Charaktere verlieren. Das wäre traumhaft.
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