Autoreninterview
Yvonne Wundersee
Ich bin Yvonne Wundersee und komme aus der Nähe von Ulm. Im Privatleben bin ich total bieder, bin verheiratet, habe zwei Söhne, zwei Hunde und eine Katze. Ich arbeite Teilzeit im Büro, damit ich nach Feierabend meine Protagonisten in die Schlacht oder in eine innige Umarmung schicken kann.Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Eigentlich schreibe ich schon immer, aber die Idee ein Buch zu schreiben und zu veröffentlichen, kam aus einem schweren Schicksalsschlag heraus. Was als eine Art Therapie begann, wurde bald zu einer echten Leidenschaft, die mich bis heute gefangen hält.Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?Die 7teilige Portalfantasy „Das Erbe der Lilith“ ist im SP erschienen. Lizzy ist die Nachfahrin von Lilith, die Satan in die Hölle gebannt hat. Der Herr der Unterwelt ist neu erstarkt und wenn Lizzy es nicht schafft, ihn in sieben Dimensionen zu besiegen, gewinnt er die Herrschaft über die Erde. Begleitet wird sie von Mathias einem unsterblichen Krieger, der bald nicht nur Schlachten, sondern auch ihr Herz gewinnt.Die historische Fantasy „Das Lied der stummen Banshee“ ist im Gedankenreichverlag erschienen und war auf der Shortlist vom Stuttgarter Buchpreis. Keelan gibt der Banshee die Schuld am Tod seiner Frau. Für ihn sind Banshees Monster, die Sterbende dazu verführen, nicht mehr weiter für ihr Leben zu kämpfen. Um seinen Sohn zu retten, der ebenfalls erkrankt ist, beauftragt er einen Druiden die Banshee zu töten, doch sie verwandelt sich in einen Menschen, der Keelan aufzeigt, dass jeder Augenblick im Leben, etwas ganz besonderes ist.Die Urban-Fantasy „A Whisper of Light – kein Leben für ein Leben“ ist im Traumschwingenverlag erschienen. Tyron ist ein Dunkelalb, der nur als Wechselbalg zu den Menschen gekommen ist. Kein Wunder dass er diese schwachen Geschöpfe hasst. Doch als Kathy, eine eigentlich untalentierte Naturhexe ihn berührt, verschwindet jegliche Wut aus ihm. Kann beide zusammen das Volk der Dunkelalben verändern und die ausgetauschten Menschen befreien? Eigentlich spricht alles dagegen.Die Erotik-Suspense unter dem Pseudonym Yvi Lips ist im Verlag Elysion-Books erschienen. Nach einem Autounfall wird Leonard nicht nur von seiner Verlobten verlassen, sondern sein Vater nimmt ihm auch noch die Geschäftsführung seines Unternehmens weg. In diese Verbitterung platzt Maria, die Schwester seiner Ex und bittet darum, dass ihr Vater nicht entlassen wird. Aber dazu muss sie einem Vertrag zustimmen, der ihr für ein halbes Jahr alles nimmt.Die Märchenadaption „Allerlei Verborgenes“ ist im GedankenreichVerlag erschienen und basiert auf dem Märchen Allerleirau der Gebrüder Grimm. Ein tyrannischer König tötet seine Frau und will im Anschluss seine Tochter heiraten. Diese flieht in einen Mantel gehüllt, um in der Fremde ein Leben als Köchin zu führen. Doch der König ihrer neuen Heimat wird zuerst zu einem Freund und bald lässt er ihr Herz höher schlagen.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?Oh, da sind einige Projekte:Eine dunkle Romantasy in Form einer Dilogie für den Lycrow-VerlagEine Dystopie in Form einer Dilogie für den HybridverlagEin wundervolles Gemeinschaftsprojekt mit vier anderen grandiosen Autorinnen für den HybridverlagEine lustige Fantasy für Alea Libris
Ich nähe, zeichne und koche sehr gerne. Außerdem gehe ich mit den Hunden in die Natur und lasse mich inspirieren.Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?Ja natürlich. Ich liebe Kerstin Gier, Jennifer Benkau und Nica Stevens sowie Fanny Bechert.Und ich bin so glücklich, dass ich Nica und Fanny sogar persönlich kennenlernen durfte.
Ich habe ein kleines Büro mit einem Sofa, bei dem man eine Fußstütze hochklappen kann. Dort schreibe ich meistens. Den Laptop auf dem Schoß, neben mir steht der Katzenbaum und die Katze schläft darin. Das gibt mir die nötige Ruhe, um in meine Welten abtauchen zu können.Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Ich gehe morgens zum Brotjob ins Büro. Ca. 14 Uhr bin ich wieder zuhause und gönne mir eine Stunde Pause. Dann mache ich den Haushalt und koche für meine Familie. 16 Uhr kommen alle nach Hause und haben Kohldampf. Ab 17 Uhr bin ich dann in meiner Bücherwelt gefangen. Werbung, Schreiben, Social Media und, und, und… Bis 22 Uhr darf mich niemand stören. Anschließend ruft das Bett und ich träume von den hoffentlich guten Szenen, die ich an diesem Abend in den Laptop getippt habe.Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich lese gerne dramatische Liebesgeschichten, sehr gern auch historisch. Die Bücher dürfen nur nicht so lang sein, weil ich mir die Zeit fürs Lesen förmlich aus den Rippen schneide. Ich schreibe sehr gern Fantasy mit einem starken Romance-Part. Ich nenne es absichtlich nicht Romantasy, weil mir der Weltenbau viel zu wichtig ist, um eine Geschichte auf die Lovestory zu reduzieren. Dabei sind meine Welten oft düster und voller Gefahren, sodass meine Helden über sich hinauswachsen müssen.Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Aus Das Erbe der Lilith 1 - »Ich habe eine Scheißangst zu versagen und wenn alles vorbei ist, verfalle ich wahrscheinlich in kreischende Hysterie und brauche eine stationäre Einweisung. Aber jetzt noch nicht… NOCH nicht.«Hast du ein Lieblingsland und warum?
Ich liebe Ägypten. Ich war erst einmal dort, habe mich aber unsterblich in das Land verliebt. Die Kultur, die Historie, die Bauwerke – alles zeugt von der Stärke, die in uns Menschen wohnt. Das Land inspiriert zu „Was wäre wenn“-Fragen, aus denen die wunderbarsten Geschichten entspringen. Ein Land der Gegensätze. Am Nil ist es grün und direkt dahinter beginnt Wüste. Lebensfreude und Lebensfeindlichkeit stehen direkt nebeneinander. Die Menschen übertreffen sich in ihrer Herzlichkeit und das Klima ist wie eine warme Decke an einem Kaminfeuer. Für mich einfach ein Place to be.Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?Ich bin kritikfähig, fordere sie sogar ein. Natürlich wünsche ich mir Lob und sitze nicht selten heulend vorm Laptop, wenn mal wieder eine gute Rezension da ist. Dann möchte ich die ganze Welt umarmen und zwinge meinen Mann sie zu lesen und sich mit mir zu freuen. Kritische Stimmen nehme ich mir zu Herzen, überlege, wie ich etwas verbessern kann und prüfe auch Textstellen nochmal nach.Schlimm wird es, wenn sich Rezensenten widersprechen. Zum Beispiel bei „Three wishes – überlebe, um zu sterben“ hatte ich eine Rezension, die sagte, dass die Liebesgeschichte der beiden Protagonisten ihr viel zu schnell ging. Daraufhin habe ich mein Marketing angepasst und darauf hingewiesen, dass es kein Slow Burn ist. Nun habe ich aber eine wundervolle Rezi bekommen, die sagt, dass sie eine zuckersüße Slow Burn Liebesgeschichte gelesen hat. Da kratze ich mich am Kinn und bin irritiert…
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?Ich habe das Erbe der Lilith im SP herausgebracht und dabei viel gelernt. Umso mehr genieße ich es, jetzt einen starken Partner an meiner Seite zu haben, der mein Buch auch mit zu den Messen bringt und mir eine Plattform bietet, um weiter zu wachsen.Dabei schließe ich es nicht aus, dass auch mal wieder ein SP-Buch von mir erscheinen wird.
Jeder Leser, jede Leserin ist anders, legt ihren Fokus auf andere Dinge in einer Geschichte und das ist auch gut so. Wenn jemand meine Geschichte kauft oder leiht, dann gehört diese Geschichte ihm oder ihr. Es sind bei jedem andere Bilder, die meine Worte in den Kopf zaubern und genau das, macht das Schreiben so besonders, weil der Leser die Kreativität zu Ende denkt und fühlt. Es ist für mich ein Geschenk, wenn ich Menschen berühren kann und dafür danke ich den Lesenden von ganzem Herzen.
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