
Buchvorstellung einmal anders
Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Lucius, Braccus und Ephilia aus „Love between Blood and Sand 1“ und deren Autorin Maggie Stone.
Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt und für das Buch antwortet. Würdet ihr euch vielleicht gegenseitig beim Interview unterstützen?
Es wäre schön, wenn ihr euch meinen Lesern vorstellen könntet.Lucius (leicht genervt, aber selbstbewusst): „Ich bin nicht sicher, was ich mir davon verspreche, aber wenn es dem Ruhm dient, bin ich dabei. Braccus redet kaum, er ist der Mann fürs Grobe, und Ephilia… nun, sie soll sich um das kümmern, was Frauen eben tun: Fürsorge, Kinder, das Heim. Reden überlasse man besser denen, die etwas zu sagen haben. Ich übernehme gern die Führung, wenn’s sein muss.“Braccus (trocken, emotionslos): „Ich bin hier, weil der dominus es befohlen hat. Reden ist Zeitverschwendung. Wenn Blut fließt, bin ich interessiert. Sonst nicht. Lucius wird schon das Maul aufreißen, wie er es immer macht. Die Frau ist still, zumindest, wenn ich in der Nähe bin. Ein verängstigtes Weib. Ich habe keinen Grund, mich mit ihr zu beschäftigen.“Ephilia (sanft, aber entschlossen): „Ich bin dankbar, heute hier sein zu dürfen. Auch wenn Lucius und Braccus mir Angst machen. Sie sind laut, stark und einschüchternd. Ich weiß allerdings, dass unsere Geschichte erzählt werden muss. Vielleicht kann ich etwas beitragen, auch wenn meine Stimme leise ist. Manchmal braucht es Mut, um zu sprechen und ich will diesen Mut heute finden.“
Beschreibt uns das Buch in möglichst wenig Sätzen.Lucius: „Ich bin Lucius Tullius, lanista, der beste Gladiatorenmeister, den Rom je gesehen hat. Meine Männer kämpfen nicht nur für Ruhm, sie kämpfen für meinen Namen. Ich habe hohe Ziele, und ich erreiche sie. In dieser Welt zählt Stärke, nicht Sentimentalität. Gefühle? Die sind ein Luxus für jene, die sich Schwäche leisten können. Ich hingegen weiß, wo ich stehen will: ganz oben.“Braccus: „Ich bin Braccus. Kriegsgefangener. Gladiator in Lucius’ Ludus. Brutal, kräftig, roh – genau das, was die Menge sehen will. Ein blutrünstiger Barbar, sagen sie. Und vielleicht haben sie recht. Denn von dem Mann, der ich einst war, ist nichts mehr übrig. Ich kämpfe, weil ich muss. Ich lebe, weil ich noch nicht gestorben bin. Mehr gibt es nicht zu sagen.“Ephilia: „Ich bin Ephilia, Aurelias Tante. Meine Schwester war Lucius’ Frau. Nach ihrem Tod habe ich das Mädchen in meine Arme geschlossen, als wäre sie mein eigenes Kind. Aurelia hat mein Leben mit Licht erfüllt, bis zu dem Moment, in dem er sie mir entrissen hat. Seitdem gilt all mein Streben ihrem Glück. In einer Welt, die so grausam und kalt ist, kämpfe ich darum, ein wenig Menschlichkeit zu bewahren.
Macht es dir Spaß, deine Protagonisten ein wenig zu quälen? Sie in Situationen hineinzuwerfen, die schwierig sind? Warum nicht einfach und schön? Müssen Gefahren und Stolpersteine immer sein?Lucius: „Dies ist keine Liebesgeschichte. Es ist ein Kampf um Macht, Kontrolle und Überleben. Wer schwach ist, wird gebrochen. Wer stark ist, herrscht. Und ich dulde keine Fehler. Nicht bei meinen Gladiatoren, nicht bei meiner Tochter.“Braccus: „Dieses Buch ist Blut. Kampf. Tod. Ein elender Kreislauf, der nie endet. Es erzählt von einer Welt, in der Männer wie ich sterben, damit hochgeborene Römer sich mächtig fühlen. Von Befehlen, die keine Wahl lassen. Und von einer Liebe, die ich nicht verstehe, weil ich einzig Schmerz und Einsamkeit kenne.“Ephilia: „Dieses Buch ist ein Flüstern der Hoffnung, dass Liebe alles überwinden kann. Dass Schmerz gelindert und Schicksal verändert werden kann. Dass zwei Menschen, so unterschiedlich sie auch sind, etwas finden, das größer ist als Angst, Blut und Vergangenheit. Etwas, das sie trägt, wenn alles andere fällt.“
Autorin Maggie Stone: „Ob es mir Spaß macht, meine Figuren zu quälen? Nun ja … sagen wir, es ist unumgänglich. Sie müssen Hindernisse überwinden, Schmerz ertragen sonst wäre es keine echte Geschichte. Das Leben ist nun mal kein Spaziergang durch blühende Gärten. Es soll realistisch sein, und dazu gehören auch Stolpersteine. Lucius? Nein, bei ihm hatte ich keine Skrupel. Ich habe ihn mit Vergnügen durch die Hölle geschickt. Sein Charakter ist so fürchterlich, dass es mir fast schon eine Freude war. Braccus? Da wurde es schwieriger. Er ist kein Monster, sondern ein gebrochener Mann, der längst aufgehört hat, an das Gute zu glauben. Ihn leiden zu lassen, tat manchmal sogar weh. Und Ephilia … bei ihr war es am härtesten. Sie leidet lange still. Und ohne zu viel zu verraten: Was sie im zweiten Teil durchmachen muss, ist wirklich unschön. Trotz allem darf man nicht vergessen, dass das nicht einmal die Hauptprotagonisten sind. Was Azok und Aurelia erleben ist nochmal eine ganz andere Hausnummer - also ja: ich habe offensichtlich einen Hang meine Charaktere durch die Hölle zu schicken.“Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch, die ihr den Lesern des Blogs gerne vorstellen würdet?
Wie viel echte Maggie steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?Lucius: „Lieblingsstelle? Eigentlich jede Szene, in der ich oder mein Ludus erwähnt werden. Ruhm, Ehrgeiz, Disziplin. All das, was mich ausmacht. Diese Welt gehört mir, und das soll man spüren. Aber gegen Ende hin … nun, da gefallen mir die Szenen immer weniger. Zu viel Chaos, zu wenig Kontrolle. Und zu viele Menschen, die glauben, sie könnten mir etwas entgegensetzen.“Braccus: „Meine Lieblingsstelle? Die, in der ich Azok endlich am Boden habe. „Jetzt bin ich dran.“ Das sage ich, bevor ich ihm das Schwert über den Rücken ziehe. Er brüllt, und für einen Moment gehört die Arena mir. Kein Ruhm, kein Applaus, nur Schmerz, Stahl und Gerechtigkeit. So muss es sein.“Ephilia: „Meine Lieblingsstelle? Der Moment, in dem ich erkenne, dass Aurelia nicht gebrochen ist – sondern gewachsen. „Aurelia ist hingegen viel stärker und mutiger, als ich geahnt habe.“ Ihr Herz, das trotz allem Schmerz nicht verhärtet ist zeugt von einer Stärke, die nicht aus Härte, sondern aus Mitgefühl besteht. Aurelia ist viel mutiger, als ich je geahnt habe, und in diesem Augenblick wusste ich: Sie ist in guten Händen. Vielleicht zum ersten Mal.“
Wie würdet ihr als Charaktere eure Autorin beschreiben?Autorin Maggie Stone: „Wie viel echte Maggie steckt in diesem Buch? Mehr, als ich manchmal zugeben möchte. Der Wunsch nach Selbstbestimmtheit, die tiefe Überzeugung, dass Liebe jede Wunde heilen kann, und dass es diese eine Liebe gibt, die größer ist als alles andere. Das bin ich.Ich glaube, in jedem meiner Charaktere steckt ein Stück von mir. In Lucius vielleicht mein Kontrollwahn, dieses Bedürfnis, alles im Griff zu haben, auch wenn es einen innerlich auffrisst. In Braccus meine harte Schale. Ich bin wahnsinnig nachtragend, und sobald man es sich mit mir verscherzt hat, war’s das. Manchmal braucht es viel, um zu mir durchzudringen. Und in Ephilia meine Hilfsbereitschaft, mein Wunsch, für andere da zu sein, selbst wenn es mich selbst erschöpft.Sie sind alle Facetten von mir. Und vielleicht ist genau das der Grund, warum ich sie liebe.“
Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattet ihr zwei vielleicht sogar Mitspracherecht?Lucius: „Die Autorin? Ein sadistisches Genie mit Hang zur Demontage. Sie nennt mich grausam, aber sie ist es, die mich mit jedem Kapitel weiter an den Rand des Wahnsinns treibt. Ich bin das wahre Opfer dieser Geschichte – ein Mann, der alles kontrollieren will, und dem alles genommen wird. Wenn das Unterhaltung sein soll, dann ist sie schlimmer als jeder Kaiser, den Rom je gesehen hat.“Braccus: „Sie ist ein Monster. Sie labt sich an unserem Schmerz, an der Aussichtslosigkeit, die sie uns auf den Leib schreibt. Wenn ihr jemand nicht passt, bringt sie ihn einfach um, ohne Zögern, ohne Reue. Ich bin nur noch eine Hülle, weil sie es so wollte. Und sie schaut dabei zu, als wäre es ein Schauspiel. Vielleicht ist es das. Vielleicht sind wir alle nur Figuren in ihrem barbarischen Spiel.“Ephilia: „Ich glaube, sie hat ein gutes Herz. Sie schreibt mich mit Wärme, mit Tiefe, und mit einer Traurigkeit, die manchmal schwer zu tragen ist. Vielleicht sieht sie in mir etwas, das sie selbst kennt: den Wunsch, zu heilen, auch wenn die Welt dagegensteht. Ich vertraue ihr. Auch wenn ich Angst habe vor dem, was noch kommt.“
Seid ihr zu 100% mit dem Cover zufrieden oder hättet ihr nachträglich noch etwas ändern wollen?Autorin Maggie Stone: „Der Titel Love between Blood and Sand kam nicht von Anfang an. Ursprünglich hieß das Buch Aurelia – Tochter des Lanista. Für Lucius war das natürlich ein Fest: sein Name im Titel, seine Rolle als dominanter Vater im Zentrum. Aber mit der Neuauflage 2024 haben wir vieles überdacht.Nach intensiven Gesprächen mit meiner Verlegerin fiel die Entscheidung auf einen englischen Titel. Einfach, weil er sich besser vermarkten lässt. Und ganz ehrlich: Ich liebe ihn.Lucius wird sich beschweren, weil er nicht mehr namentlich erwähnt wird. Braccus dürfte zufrieden sein. „Blood and Sand“ ist genau seine Welt. Und Ephilia? Sie freut sich über das „Love between“ – denn für sie ist Liebe das, was zwischen all dem Schmerz bestehen muss.Der Titel spiegelt die Essenz der Geschichte: Liebe, die sich zwischen Blut und Sand behaupten muss. Und genau das ist es, was Aurelia und Azok erleben.“
Wisst ihr, was mich noch interessieren würde? Euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch.Lucius: „Das Cover? Hm. Ich hätte mir etwas Ordentlicheres gewünscht. Etwas Römisches. Säulen, Stärke, Disziplin. Stattdessen wirkt es… weich. Und ich bin kein Freund von Weichheit.“Braccus: „Zu verspielt. Zu schön. Das hier ist kein Liebesgedicht, sondern Leben und Tod in der Arena. Blut, Sand, Schmerz. Das sollte man sehen, nicht Blätter und Gold.“Ephilia: „Ich liebe es. Es zeigt, dass selbst in einer Welt voller Dunkelheit noch Platz für Hoffnung ist. Für Liebe. Für Schönheit. Und genau das brauchen wir.“Autorin Maggie Stone: „Ich liebe alles daran. Wirklich. Auch wenn es ein langer Weg bis zu diesem Cover war, mit vielen Entwürfen, Diskussionen und Zweifeln. Aber jetzt, wo ich es in den Händen halte, weiß ich: Es ist genau richtig. Der bandübergreifende Farbschnitt ist das i-Tüpfelchen. Ein absoluter Traum. Es fängt die Stimmung der Geschichte ein, verbindet die Teile visuell und macht das Buch zu etwas Besonderem. Ich könnte nicht glücklicher sein.“
Vielen Dank für das GesprächLucius: „Das ist einfach. „Beginnt!“ Ein Wort, das alles ins Rollen bringt. Kämpfe, Entscheidungen, Schicksale. Es ist der Moment, in dem ich die Kontrolle übernehme. Über den Ludus, über die Männer, über das Spiel. Und ganz ehrlich: Es gibt nichts Befriedigenderes, als zu sehen, wie sich alles nach meinem Befehl richtet.“Braccus: „„Es ist keiner da, der dich retten könnte.“ Das ist mein Lieblingszitat. Ich sage es, aber ich fühle es auch. Es ist nicht nur eine Drohung, es ist eine Wahrheit. In dieser Welt kommt niemand, um dich zu retten. Du kämpfst allein. Und wenn du fällst, dann fällst du leise.“Ephilia: „Mein Lieblingszitat? „Sei dir gewiss, es wird alles gut werden.“ Ich weiß, es klingt einfach. Aber in einer Welt, die so viel Schmerz kennt, ist es ein Versprechen, das ich jedem geben möchte. Und mir selbst auch. Es ist mein Licht, mein Glaube daran, dass Liebe und Güte nicht untergehen, egal wie dunkel es wird.“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Mit dem Abschicken des Kommentars bin ich mit den Datenschutzrichtlinien des Blogs einverstanden.