
Buchvorstellung einmal anders
Nach dem Autoreninterview drückt mir Biggi ihren Kindle in die Hand und verlässt einfach das Zimmer. Da mir das schon öfter passiert ist in letzter Zeit, erahne ich, was da kommen wird.
Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das Buch der Autorin „Mein einziger Sommer mit dir“, um schon ein bisschen hineinzulesen. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Jetzt ist sie weg, dann interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«
Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. 😊 Doch da klettern noch zwei Protagonisten aus dem Buch und setzen sich zu uns.
Wer seid ihr denn? Wollt ihr euch den Besuchern des Blogs vorstellen?
Herzlich Willkommen, Emma und Keng. Wollen wir das Interview nun zu viert machen?„Hi, ich bin Emma und 25 Jahre alt und Künstlerin. Ich male und produziere Modeschmuck. Vor einigen Monaten bin ich von London nach Thailand ausgewandert.“„Hallo zusammen! Ich bin Keng, 25 Jahre alt und Musiker. Ich verdiene mein Geld mit kleineren Auftritten.“
„Gerne!“, sagen alle gleichzeitig.Hallo, danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um mit mir zu reden.
„Wir sagen danke!“, antwortet Keng für uns.Emma und Keng haben wir schon kennengelernt. Kannst du dich als Buch meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da ihr ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten müsst, könnt ihr uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen? Seht ihr es als Protagonisten genau so?„Ich bin die Geschichte von Emma – einer Frau, die mutig genug ist, ihre Heimat und ihr altes Leben hinter sich zu lassen, um in Thailand eine neue Welt zu entdecken. Zwischen Straßenmusik und Sonnenuntergängen lernt sie Keng kennen: einen Mann, der mehr Fragen aufwirft als Antworten gibt. Während sie sich von seiner Musik, seinem Lächeln und der scheinbaren Leichtigkeit mitreißen lässt, beginnt ihr Herz zu tanzen, bis es stolpert.Die Story ist nicht nur ein Reisebericht durchs Paradies. Es ist ein Sommer voller Gefühl, Neugier und Zweifel. Ich bin die Frage, ob man jemandem vertrauen kann, dessen Seele sich im Takt der Gitarre verbirgt, und ob Liebe auch dann bleibt, wenn die Wahrheit ganz anders klingt als gedacht.Also komm mit mir nach Thailand. Zwischen geheimen Melodien und unerwarteter Nähe findest du vielleicht mehr als nur ein Happy End – vielleicht auch ein Stück von dir selbst."
Habt ihr eine Lieblingsstelle, die ihr uns gerne vorstellen würdet?Beide Protagonisten beginnen zu lachen.„Nun, dem Plot, den Biggi für uns vorgefertigt hat, sind wir schon ziemlich am Anfang der Story nicht mehr nachgekommen“, antwortet Keng.„Ja, sie hat sich zwar immer wieder gewehrt, aber wir hatten unseren eigenen Kopf. Letztlich hat sie es dann zugelassen und dann lief es so, dass es für uns gepasst hat, oder Keng?“„Absolut, ja!“
Wisst ihr wie viel Biggi tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt? Habt ihr dazu noch etwas hinzuzufügen oder stimmt ihr dem Buch zu?„Ich fand die Sache mit deiner zerrissenen Hose ziemlich witzig“, kommentiert Keng grinsend.Emma hält ihre Hände vors Gesicht. „Oje! Das war so peinlich, als du von der Bühne aus gesehen hast, dass meine Hose am Schritt völlig aufgeklafft war und du einen Lachflash bekommen hast.“„Immerhin habe ich dich darauf angesprochen, sonst hättest du es am Ende gar nicht gemerkt.“ Keng überlegt. „Als du dich angepinkelt hast, als wir mitten in der Pampa waren, fand ich auch amüsant.“„Erinnere mich bloß nicht daran.“ Emma verdreht die Augen. „Du fandest es so witzig.“Er lacht. „Das war es auch. Aber ich hab versucht, es mir nicht anmerken zu lassen.“„Was dir nicht gelungen ist. Blöd nur, dass ich zu dir keine wirklichen Pannen gibt. Dafür hast du mich nicht nur einmal verzaubert.“ Emma wirft Keng einen verliebten Blick zu, den er mit einem charmanten Lächeln erwidert.
Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?Keng lacht. „Die Sache mit der zerrissenen Hose ist ihr selbst passiert. Zwar nicht im Urlaub, aber mitten in der Menschenmenge. Sie hat sich dann Jacke und Pulli um die Hüften gewickelt. Somit wurde ihr kompletter Schritt verdeckt. Aber es hatte was Bauchtänzerisches.“„Keng fallen auch ständig Peinlichkeiten ein. Biggi hat viele Orte, die wir im Buch besucht haben, selbst gesehen und konnte so ihre Eindrücke richtig gut widerspiegeln.“
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?„Nachdem das Buch auch sehr humorvoll ist, würde ich Biggi schon als Frohnatur und quirlig bezeichnen“, antwortet Emma. „Beim Schreiben ist sie immer bester Laune und hört dabei gechillte Musik.“„Sie ist aber auch spirituell und hat immer wieder weise Sprüche auf Lager, die ich im Buch wiedergebe, allerdings entspricht es auch meinem Charakter“, schiebt Keng hinterher.
Seid ihr zu 100% zufrieden mit dem Cover / Outfit oder würdet ihr nachträglich gerne etwas ändern wollen?„Der Buchtitel stand schon fest, bevor es den Plot überhaupt gab. Die Idee dazu kam mit einer Szene, die sich in Biggis Kopf manifestiert hat“, antwortet Emma.„Und der Buchtitel passt zu 100%“, sagt Keng.
„Das Cover spiegelt tatsächlich Thailands Flora. Büsche, Sträucher, alles ist bunt und voller Blumen“, schwärmt Keng.Zum Abschluss würde mich noch euer Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
Nun betritt die Autorin wieder das Zimmer und blickt mich ungläubig an. Scheinbar ist es selbst in Autorenkreisen nicht üblich, dass das Buch und seine Hauptcharaktere antworten. Leise flüstere ich den beiden, bevor sie wieder ins Buch zurückkehren, und dem Buch noch zu: »Danke für das Gespräch, es hat mir großen Spaß gemacht.«„Wenn du liebst, was du tust, dann wirst du in allem Erfolg haben“, sagt Emma und himmelt dabei wieder Keng an. „Das hast du zu mir gesagt, als ich dir erzählt habe, dass ich Künstlerin bin.“Keng umarmt Emma, lächelt sie liebevoll an und gibt ihr einen Kuss auf die Nasenspitze.
Dann wende ich mich der Autorin zu. »Alle meine Fragen sind beantwortet, ich danke dir für den sehr interessanten Tag bei dir.«
„Ich hoffe, Emma und Keng haben mich nicht blamiert. Danke dir für die besondere Buchvorstellung.“
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