
Röte stieg im Gesicht unseres Lieutenants auf. Der Kerl
war etwa dreimal so breit wie ich und fast zwei Köpfe größer. Die Hände auf den
Schreibtisch gestützt, beugte er sich weit vor.
„Was zum Teufel fällt euch beiden eigentlich ein?“,
brüllte er los und wir zuckten zurück.
Wir, zwei gestandene Officers mit mehrjähriger
Berufserfahrung, die es tagtäglich mit den übelsten Verbrechern aufnahmen. Die
jederzeit, ohne zu zögern, bewaffneten Gangstern gegenübertraten. Vor nichts
zurückschreckten, sofern nicht gerade Eigenschutz angesagt war.
„Mein bestes Team!“, wütete er weiter und schlug mit der
flachen Hand auf den Tisch. „Seid ihr von allen guten Geistern verlassen?“
Ich rutschte im Stuhl tiefer. Dass unser Lieutenant uns
dermaßen zusammenstauchte, lauthals anbrüllte, hätte ich niemals von ihm
erwartet. So kannten wir ihn nicht. Normalerweise war er trotz seiner
einschüchternden Präsenz einer der gutmütigsten, nettesten Menschen, die man
sich als Vorgesetzten wünschen konnte.
„Lieutenant Hernandez, es …“ Mir blieben die Worte im
Hals stecken. Eigentlich wollte ich sagen, dass es uns leid tat. Aber warum
eigentlich? Wir hatten schließlich nichts verbrochen.
„Raus! Alle beide! Sofort!“ Er deutete unmissverständlich
auf die Tür.
„Jawohl, Sir“, kam es wie aus einem Mund von uns, während
wir uns eilig aufrappelten und mit gesenkten Köpfen zur Tür hasteten.
Gerade hatte ich die Klinke ergriffen, ertönte ein lautes
„Halt!“ hinter uns. Verwundert hielt ich inne.
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