
Buchvorstellung einmal anders
Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das Buch der Autorin „High on Misery“, um schon ein bisschen hineinzulesen. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Jetzt ist sie weg, dann interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«
Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. 😊 Doch da klettern noch drei Protagonisten aus dem Buch und setzen sich zu uns.
Wer seid ihr denn? Wollt ihr euch den Besuchern des Blogs vorstellen?
Herzlich Willkommen, Gabe, Ella und Madame Colette. Wollen wir das Interview nun zu fünft machen?„Hallo, ich bin Ella Montgomery und 21 Jahre alt. Ich lebe und studiere in London und liebe alles was mit Kunst zu tun hat, weshalb ich gerne male und zeichne.“„Hey, ich bin Gabriel Cooper und ich bin 24. Ich lebe auch in London, aber vom Studieren bin ich meilenweit entfernt. Stattdessen arbeite ich in der Unibibliothek, was aber okay ist, bin ich doch den ganzen Tag von Büchern umgeben.“„Bonjour, mein Name ich Colette Chevallier, aber nennen sie mich einfach Madame Colette. So jung wie die beiden hier bin ich nicht mehr, habe ich doch schon 91 wundervolle Jahre erlebt. Dabei erinnere ich mich besonders gerne an meine Zeit als Model in Paris.“
Hallo, danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um mit mir zu reden.Madame Colette klatscht in die Hände: „Ce serait merveilleux! Oder was meint ihr?“„Sehr gerne doch.“ Ella lächelt aufgeregt und steckt sich eine Strähne ihrer rotbraunen Haare hinters Ohr.Gabe lacht, wobei das Piercing in seiner Zunge kurz aufblinkt. „Aber sicher doch. Als könnte ich euch beiden etwas abschlagen.“
Madame Colette schaut wohlwollend zu Ella und Gabe. „Ich denke ich spreche für uns drei wenn ich sage, das wir uns auch sehr freuen. Die beiden hier haben so viele Höhen und Tiefen miteinander durchgemacht und sich dabei nie aus den Augen verloren. Darüber lohnt es sich zu reden.“
Gabe, Ella und Madame Colette haben wir schon kennengelernt. Kannst du dich als Buch meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Buch: „Ich bin sehr glücklich, dass es zwischen meinen Buchdeckeln eine Geschichte zu entdecken gibt, in der es um das sehr wichtige Thema Vorurteile geht und wie schnell man Menschen aufgrund von Äußerlichkeiten in Schubladen steckt. Im Laufe der Story wird aber schnell klar, dass es sich immer lohnt, hinter die Fassade zu schauen. Liebe, Freundschaft und an seine Träume glauben, setzt große Kräfte frei. Aber auch bei ernsten Themen darf ein wenig Humor nicht fehlen, denn auch diesen sollte man nie verlieren.“In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da ihr ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten müsst, könnt ihr uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen? Seht ihr es als Protagonisten genau so?
Habt ihr eine Lieblingsstelle, die ihr uns gerne vorstellen würdet?Gabe räuspert sich. „Also mich hat die Autorin ganz schön oft in Situationen geschickt, aus denen ich geglaubt habe, nicht mehr heil raus zu kommen. Einmal habe ich mich sogar heulend auf Knien vorgefunden und dachte, das war es. Ende – Aus – Vorbei. Die Autorin mag Drama, so viel ist klar. Zum Glück hat sie mir aber auch Madame Colette, meinen besten Freund Johst und Ella an die Seite gestellt“, er lächelt diese verträumt an, „worüber ich sehr glücklich bin.“Ellas Wangen färben sich rosa. „Bei mir war sie ein wenig gnädiger und ich kann sagen, dass sie mir wundervolle sinnliche Szenen mit Gabe beschert hat… ach, lest es selbst, dann versteht ihr, was ich meine.“„Ich denke“, schaltet sich nun Madame Colette ein, „die Autorin hat hier eine Mischung aus Höhen und Tiefen geschaffen, die in eine Liebesgeschichte gehören, die mit einem ernsten Thema verknüpft ist.“„Das sehe ich auch alles so, wobei ich ein bisschen zu Gabes Aussage tendiere“, erklärt das Buch. „Die Autorin hat einen Hang zur Dramatik, was aber grandios ist, wird es doch so nie langweilig in der Geschichte. “
Wisst ihr wie viel Ivy tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt? Habt ihr dazu noch etwas hinzuzufügen oder stimmt ihr dem Buch zu?Madame Colette schaut Ella und Gabe erwartungsvoll an: „Vielleicht möchtet ihr den Lesern mitteilen, was euch in den Sinn kam, als ihr euch zum ersten Mal getroffen habt?“Ella lacht keck. „Klar doch. Ich dachte, heiße Hölle. Der Typ hat ja Bauchmuskeln wie Chris Hemsworth als Thor. Und ich meine jetzt nicht den Avengers-Teil, in dem er die Bierwampe vor sich herschiebt.«Gabe reißt die Augen auf. „Das hast du echt gedacht? Mir kam in den Sinn, dass du sicher nicht solche Probleme hast wie ich, schließlich hatte alles an dir nach Geld ausgesehen. Aber ich muss zugeben, dass ich auch gedacht habe, dass deine engen blauen Levis-Jeans echt heiß an dir ausgesehen haben.“Während Ella Gabe in die Seite knufft, seufzt Madame Colette verträumt: „Meine Lieblingsszenen im Buch sind diejenigen, in denen Gabe und Ella mich besuchen. Wir essen, reden, trinken Wein und lachen viel. Ich sehe Gabe aus der Küche kommen, wobei er mit beiden Händen einen großen Topf balanciert und den Geruch nach Pasta, Tomaten, Knoblauch und Rosmarin vor sich herschiebt. Dazu einen guten Château Margaux. Was will man mehr?“Das Buch hat natürlich auch eine Meinung und ergänzt: „Ich mochte ja das Bild am liebsten, das Ella von Gabe gemalt hat, als er schlafend auf ihrem Bett lag. Ich glaube du hast es so beschrieben Ella: Das Bild vereint alles von Gabe in sich: Stärke, Schwäche, Schönheit, Sinnlichkeit – einen absoluten inneren Frieden.“
Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?Buch: „Ich weiß, dass die Autorin selbst gerne malt und zeichnet. Darum gibt es viel zum Thema Kunst im Buch: Ellas Affinität hierfür, zumal auch ihr Zimmer wie ein Atelier aussieht. Außerdem gibt es einen Museumsbesuch und zwei berühmte Maler mit ihren Bildern spielen eine wichtige Rolle. Da die Autorin gerne liest, geht es auch um das Thema Bücher, arbeitet Gabe doch in der Unibibliothek sowie in einem Buchladen. Paris liebt sie ebenfalls, womit wir bei Madame Colette wären, die dort gelebt und gearbeitet hat. Auch Ella und Gabe schickt sie dorthin. Somit hat die Autorin doch einige ihrer Interessen ins Buch gepackt.“Gabe nickt. „Man kann sagen, alles was sie mag hat sie in der Geschichte verwoben, aber in den Charakteren persönlich sehe ich sie nicht. Uns hat sie frei erfunden und mit unseren Backstorys und Erfahrungen eher wenig selbst zu tun.“
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?Buch: „Die Autorin liebt es den Leser auf eine Reise mitzunehmen, bei der jeder Handelnde seinen Raum bekommt.“„Wobei jeder so sein Päckchen zu tragen hat“, wirft Gabe ein.„Ja, keine Person ist einfach nur so als Statist da. Das ist ihr wichtig und macht die Geschichte sehr komplex“, bestätigt Ella.„Und man sollte auf jedes Detail im Buch achten“, schmunzelt Madame Colette. „Sie erwähnt kleine Dinge, Bilder oder Begebenheiten, die irgendwann in der Geschichte wieder auftauchen. So etwas liebt sie.“„Auch beschreibt sie die Orte und Schauplätze der Handlung so, dass man sich fühlt als würde man dort sein“, sagt Gabe.„In einer Rezension habe ich gelesen, dass der Leser sogar den Duft der alten Bücher in der Unibibliothek gerochen hat.“ Ella lacht.„Na, solange ihn der Staub nicht in der Nase kitzelt“ Gabe zieht eine Braue hoch. „Hat er bei mir oft genug getan.Madame Colette nickt: „Ich denke, der Autorin ist es wichtig, dass am Ende alles rund ist, es keine offenen Fragen gibt und der Leser sich, auch bei einem schwierigen Thema wohl fühlt beim Lesen, sich in die Charaktere hineinversetzen und ihr Handeln nachvollziehen kann.“
Buch: „Der stand von Anfang an fest, hatte die Autorin die Idee zu diesem Roman doch beim Hören des Liedes: „The Drug In Me Is You“ von Falling in Reverse. Dort gibt es eine Textzeile: „High on Misery“, was so viel bedeutet wie Hoch im Elend sein. Die Autorin dachte sich, wie widersprüchlich, verbindet man mit Elend doch er „Tief im Elend“ zu stecken. Wie merkwürdig es doch ist, dass man mit einem Wort gleich einen bestimmten Zustand assoziiert. Ein Buch über Vorurteile musste her und der Titel passt daher perfekt.“Seid ihr zu 100% zufrieden mit dem Cover / Outfit oder würdet ihr nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Hier nicken alle vier und sind sich einig als das Buch antwortet: „Mir gefällt das Gewand in das der wundervolle Rosenrot-Verlag mich gekleidet hat. Die Farben leuchten regelrecht, was ein absoluter Hingucker ist.“Zum Abschluss würde mich noch euer Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
Nun betritt die Autorin wieder das Zimmer und blickt mich ungläubig an. Scheinbar ist es selbst in Autorenkreisen nicht üblich, dass das Buch und seine Hauptcharaktere antworten. Leise flüstere ich den dreien, bevor sie wieder ins Buch zurückkehren, und dem Buch noch zu: »Danke für das Gespräch, es hat mir großen Spaß gemacht.«Gabe: „Als ich Ella von meinem tiefsten Kummer erzähle, streckt sie ihre Finger nach meinem Gesicht aus. Ich habe mich noch nie so geborgen gefühlt wie in diesem Moment:“Ella starrte mich entsetzt an und erst als sie ihre Finger ausstreckte und eine Träne von meiner Wange wischte, merkte ich, dass ich weinte.Ella: „Definitiv der erste Kuss! Wollt ihr meine Gedanken aus dem Buch dazu wissen? Ja? Dann kommen sie hier:“„Himmel, ich war noch nie so geküsst worden wie von Gabe in diesem Moment. Das hier war wie flüssige Schokolade auf Himbeereis.“Madame Colette: „Très joli, jung müsste man nochmal sein. Aber mein Lieblingszitat ist definitiv dieses hier:“„Man muss selbst etwas für seinen Erfolg tun und darf nie aufgeben. Niemand klopft an deine Pforte, um dich abzuholen. Dort, wo du hinein möchtest, gilt es, die Tür selbst nach innen aufzustoßen. Nur so funktioniert das Leben.«Buch: „Dann ist es wohl noch an mir mein Lieblingszitat zu zeigen: Ich finde den Moment sehr schön, als Gabe folgendes zu Ella sagt:„Du bist doch längst durch meine Haut gesickert und hast dich auf mein Herz tätowiert. Wenn du bei mir bist, ist alles gut. Bist du es aber nicht, ist es, als würde ich die Luft anhalten und erst, wenn ich dich wiedersehe, kann ich weiteratmen.“
„Danke, dass wir bei dir sein durften“, flüstern Gabe, Ella und Madame Colette zurück, bevor das Buch sie sanft in eine innige Umarmung schließt.Dann wende ich mich der Autorin zu. »Alle meine Fragen sind beantwortet, ich danke dir für den sehr interessanten Tag bei dir.«
„Ich danke dir und denke, dass meine Charaktere sowie das Buch selbst, alle Fragen fast noch besser beantworten konnten wie ich alleine.“
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