Autoreninterview
Josi Copper
Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen.
Ich bin Josi und lebe in Dresden. Seit mehr als drei Jahren schreibe ich Geschichten – vorwiegend im Bereich LGBTQ Romance. Bislang sind drei meiner Bücher bei verschiedenen Verlagen erschienen.Wie bist du zum Schreiben gekommen?
2020 habe ich mir einen eReader gekauft und von diesem Augenblick an wie eine Irre Bücher verschlungen. Ich habe ca. 120 Bücher in einem Jahr gelesen. Oft haben mir die Geschichten wahnsinnig gut gefallen, aber manchmal hat mich das Ende gestört oder ich wollte, dass sich eine Story in eine andere Richtung entwickelt. Also musste ich meine eigenen Geschichten schreiben. Die ersten Sätze sind lange in meinem Kopf gekreist, bevor sie herausdurften. Irgendwann bin ich mitten in der Nacht aufgestanden, habe meinen Laptop aufgeklappt und einfach drauf losgetippt. Seitdem ist der Laptop immer dabei. Genauso wie meine tausend Notizbücher 😊Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?Mein Debütroman „Risse im Asphalt“ (Neuauflage 2025) erzählt die Geschichte eines Lehrers, der in einer evangelikalen Gemeinde aufgewachsen ist. Als Erwachsener verliebt er sich in einen Mann – eine Liebe, die in dem streng religiösen Weltbild, das ihm in der Kindheit eingeprägt wurde, als größte Sünde gilt. Zwischen seinen tiefen Gefühlen und den Dämonen der Vergangenheit entspinnt sich ein Kampf um Identität und Selbstakzeptanz.#SongForFlynn (BC Publications) ist eine mitreißende Geschichte über einen Klischee-Rockstar und einen Popstar, deren Wege sich auf einer Europatournee immer wieder kreuzen. Was als lockerer Flirt beginnt, entwickelt sich zu einer Liebe, die weit mehr überstehen muss als das grelle Rampenlicht der Öffentlichkeit. Zac und Aiden kämpfen sich durch Verrat, Betrug, Drogen und Gefängnis – eine Reise durch die Hölle, die sie bis an ihre Grenzen bringt.How to Hire Mr. Perfect (Impress Carlsen) ist eine gefühlvolle Escort Romance. Der Scheidungsanwalt Rey trifft auf einer Weihnachtsfeier den charmanten Adam, der in Wirklichkeit Shane heißt. Shane steckt in einer toxischen Beziehung und sucht nach einem Weg, sich von seinem Ex-Mann zu lösen. Verzweifelt engagiert er Rey – doch die aufkeimenden Gefühle zwischen den beiden werden auf eine harte Probe gestellt. Kann man jemanden lieben, den man mit der ganzen Welt teilen muss?
Ich arbeite gefühlt an hundert Sachen. Ein paar Bücher sind noch in der Pipeline und befinden sich gerade in der Korrektur oder bei Testlesern. Derzeit schreibe ich aber tatsächlich an einer neuen Geschichte. Diesmal ist es eine Dystopie und spielt auf einem Kreuzfahrtschiff. Es wird ein Dreiteiler – wahrscheinlich das erste Projekt, dass ich im Selfpublishing herausbringen werde.Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Schreiben und Lesen gehören tatsächlich zu meinen liebsten Hobbys, für die mir leider zu selten Zeit bleibt. Aber ich reise auch sehr gern mit meiner Familie im Camper. Im Camper zu schreiben, ist sozusagen meine ultimativ beste Freizeitbeschäftigung 😊Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ich liebe alles von Jasmin Romana Welsch. Sobald ein neues Buch von ihr erscheint, habe ich es auf dem eReader und bin für niemanden mehr ansprechbar.Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich schreibe am häufigsten auf der Couch und am liebsten im Camper. Mein Orthopäde sollte lieber nicht wissen, welche Haltung ich dabei einnehme 😊Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Normale Tage gibt es nur selten. Ich habe einen Job, der viel Abwechslung und Reiserei mit sich bringt. Trotzdem versuche ich, mir immer Schreibzeit einzuplanen. Früh eine halbe Stunde beim Kaffee. Abends eine Stunde, wenn mein Mann Fußball schaut. Irgendwo finde ich eine Lücke im Alltagsstress.Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich lese hauptsächlich Romance, insbesondere Gay Romance. Witzig, kinky oder deep – von allem ist etwas dabei. Beim Schreiben experimentiere ich noch und entdecke neue Facetten. LGBTQ-Romance ist mein vertrautes Terrain, aber in meinem Kopf und meinem Notizbuch schlummern auch Ideen für Dystopien, Abenteuerromane und emotionale Dramen.Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
„See the good things in every chapter.“ Dieses Zitat schreibe ich gern in Bücher für meine Leser. Es ist wichtig in jeder Phase das Gute zu erkennen. Das Leben ändert sich ständig und wer zu doll an der Vergangenheit festhält, und in Nostalgie schwelgt, wird schnell unzufrieden.Hast du ein Lieblingsland und warum?
Deutschland ist schön. Ich lebe gern hier. Es hat wunderschöne Landschaften, ein angenehmes Klima und keine giftigen Tierarten 😊 Aber ich liebe auch Kanada – mit der Natur dort kann Deutschland nicht konkurrieren. Einfach atemberaubend. Dort ist auch „Sommersprossenherzen“ entstanden.Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Allllllssssoooo. Ich könnte natürlich behaupten, dass mich Kritik kalt lässt oder ich mir immer nur den konstruktiven Teil davon zu Herzen nehme. Aber das wäre unehrlich. Jeder Mensch, der etwas erschafft – ein Buch, ein Bild, ein Gebäude – steckt Herzblut hinein. Man öffnet sich, um etwas wirklich Gutes zu schaffen, investiert Gefühle und Gedanken. Doch genau dieses Herzblut macht die Haut dünn, und Kritik schmerzt doppelt, selbst wenn sie konstruktiv gemeint ist. Trotzdem ist mir Feedback enorm wichtig. Denn nachdem der erste Schmerz abgeklungen ist, nehme ich mir die wertvollen Punkte zu Herzen und lasse sie in mein nächstes Projekt einfließen.Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?Ich habe beruflich nicht gerade viel Zeit – und fürs Selfpublishing braucht man davon eine ganze Menge. Klar, auch beim Verlag bleibt viel Arbeit an einem selbst hängen: Man muss das Buch bewerben und ordentlich mitwirken. Aber der Verlag kümmert sich um Sachen wie den Buchsatz, den Druck und die Meldung auf den Onlineportalen.Gerade am Anfang, wenn man noch völlig unbekannt ist, hilft ein Verlag dabei, ein bisschen Reichweite zu bekommen – auch abseits von Social Media.Trotzdem reizt mich die Idee, ein Buch komplett in Eigenregie rauszubringen. Wenn alles klappt, wird 2025 mein erstes Selfpublishing-Projekt an den Start gehen. 😊
Vielleicht noch ein kleiner Gedanke zum Thema Herzblut: Die größte Belohnung für Autoren ist nicht unbedingt das Geld, sondern das Feedback der Leser. Wenn euch ein Buch gefällt, schreibt dem Autor oder der Autorin doch ein paar liebe Worte, hinterlasst eine Rezension oder verteilt ein paar Herzchen und Sterne. Gerade bei Selfpublishern steckt nicht nur unglaublich viel Arbeit, sondern oft auch ein großer finanzieller Aufwand hinter jedem Buch. Eure Rückmeldungen geben uns die Motivation, weiterzumachen – und das bedeutet am Ende neuen Lesestoff für euch. Ein echtes Win-Win 😊
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