Autoreninterview
Hedy Loewe
Ich bin Ü50 und immer noch so verrückt, um große Fantasywelten zu erfinden – und zwar immer neue. Mein Mann muss da durch, aber er ist sehr stolz auf seine Autorin, was mich glücklich macht. Bei uns leben zwei Kater und eine Katze plus derzeit vier Bienenvölker. Ist also auch ohne Kinder viel los. Ich schreibe schon immer beruflich im Werbebereich, und habe 2012 mit den Romanen angefangen. Das Schreiben ist tatsächlich meine größte Leidenschaft geworden.Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich hab schon als Kind sehr gerne gelesen und das ist mir geblieben. Oft hat mir eine buchbegeisterte Freundin Bücher geliehen, die sie gerade ganz toll fand, so bin ich zu den Fantasy-, Vampir- und Gestaltwandlerstorys gekommen. Einmal am Wochenende hatte ich nichts zu lesen und nervte meinen Mann. Der stellte mir einen alten Laptop vor die Nase und meinte: Dann schreib doch selber eins. Erst hab ich gelacht. Doch warum eigentlich nicht? Und dann ging es los mit dem schönsten Abenteuer der Welt: Einen Roman zu schreiben.Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Alles begann mit Dignity Rising, einer Scifi-Serie um eine starke Liebe und große Rebellion. Danach kam mehr Phantastik dazu, gleichzeitig hab ich mir im Planspiel Beta-Atlantis den Traum erfüllt, einen Gestaltwandlerroman mit großen Seeabenteuern zu mixen. Du hast bestimmt schon vom größten Liverollenspiel des Jahrtausends gehört, ODER??? Pandragian ist nun die aktuelle Serie, und hier geht es so richtig um Magie, auch in einem ungewöhnlichen Setting. Denn wer außer mir mischt schon Urban- und Highfantasy? (genau fünf Sätze. High five!)Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Nein. Ich schließe mit dem vierten Band die Pandragian-Serie gerade ab. Was danach kommt, steht noch in den Sternen.Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Meinen Bienen beim Arbeiten zusehen. Ich bin Hobby-Imkerin und betreue derzeit vier Bienenvölker. Im Moment ist das Bienenjahr vorbei und es fallen keine Arbeiten an. Außer im Dezember, da wird das Wachs verarbeitet und ich gieße Kerzen. Außerdem darf ich ansonsten in fast jeder freien Minute eine meiner drei Katzen kitzeln.Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Früher war Isabelle Allende meine Lieblingsautorin, heute lese ich querbeet. Gerne auch in Hype-Bücher hinein, die mich meistens enttäuschen.Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Am liebsten sitze ich in Decken eingemummelt mit dem Laptop auf der Couch im Wohnzimmer, und zwar nachts und im Dunklen. So ganz ohne störendes Licht oder Geräusche kann ich mich am besten auf die Geschichten konzentrieren und sie aus den Fingern fließen lassen. Mein Arbeitstisch ist zu sehr mit „Arbeit“ verbunden, da bin ich nicht so kreativ.Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Ich arbeite in einem Krankenhaus und beginne meinen Arbeitstag um 7.00 Uhr, völlig unspannend. Dann mach ich alles andere, was jeder von uns so erledigen muss. Zeit zum Schreiben hab ich abends, da ich kaum fernsehe. Recht unspektakulär, oder? Es gibt noch nicht mal Schreibrituale. An den Wochenenden verbringe ich natürlich viel mehr Zeit mit den Büchern. Schwierig wird´s immer, wenn eine der Katzen mitschreiben will… z.B. so: hjhjhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhjhhhh :)Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Bei beidem bewege ich mich gerne in der Fantasy-, Scifi- oder Gestaltwandlerwelt.Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Hast du ein Lieblingsland und warum?Mein Lieblingszitat stammt von Goethe: Erfolg hat drei Buchstaben: TUN.Das beschreibt tatsächlich meine Einstellung zur Arbeit. In meinen Büchern fände ich dazu bestimmt irgendwo auch was, aber die typischen Schnipsel sind das nicht. Da dreht sich alles eher ums Zwischenmenschliche.
Mein Lieblingsland ist Deutschland, weil ich hier so frei leben kann, wie ich will. Ich mag allerdings viele andere Länder, z.B. Italien, wegen seiner kulturellen Vielfalt und der landschaftlichen Schönheiten. Und viele habe ich auch noch nicht persönlich kennengelernt, es gäbe noch so viel zu entdecken!Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ehrlich: Mich trifft Kritik schon sehr. Dann schnaufe ich durch und überlege, woher sie kommt. Kommt sie von einem ernstzunehmenden Menschen und ist fachlich versiert, kann ich sie gut annehmen. Ob ich den Ratschlägen dann folge, ist wieder eine ganz andere Frage.Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?Den ersten Band der Dignity-Saga hab ich ja mehr als Experiment geschrieben. Plötzlich war da ein Buch fertig, und dann hab ich erst angefangen, mich über die Rahmenbedingungen zu informieren. Klar hab ich mich auch bei Verlagen beworben. Wäre auch um ein Haar auf einen DKZ-Verlag reingefallen, von den anderen kam ewig keine Antwort. In dieser Wartezeit hab ich viel übers Selfpublishing gelesen und gelernt und irgendwann beschlossen, das auszuprobieren. Nach meinen zwischenzeitlichen Verlagserfahrungen werde ich das auch weiterhin tun. Ich bin gerne für alles selbst verantwortlich und geb meine Bücher und Texte ungern aus der Hand.Als der Carlsen Verlag auf mich zukam und die Dignity Serie für die Sparte Dark Diamond haben wollte, hab ich nicht lang überlegt. Das war eine tolle Chance – dachte ich. Heute würde ich länger überlegen und kritischer sein, was die unterstützenden Maßnahmen angeht, die ein Verlag zu unternehmen gedenkt. Würde jetzt ein großer Verlag mit dem richtigen Konzept auf mich zukommen, ich würde mich wahrscheinlich doch breitschlagen lassen.
Lest einfach, was euch Spaß macht! Seid offen für Neues. Und schaut mal in meine Bücher – ich wette, sie werden euch überraschen.
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