Freitag, 21. Juni 2024

[Buchvorstellung einmal anders] Die kleine Pension am Kalterer See von Sara Pepe

 



Buchvorstellung einmal anders

Nach dem Autoreninterview drückt mir Sara ihren Kindle in die Hand und verlässt einfach das Zimmer. Da mir das schon öfter passiert ist in letzter Zeit, erahne ich, was da kommen wird.

Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das Buch der Autorin „Die kleine Pension am Kalterer See“, um schon ein bisschen hineinzulesen. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Jetzt ist sie weg, dann interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«

Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. 😊 Doch da klettern noch zwei Protagonisten aus dem Buch und setzen sich zu uns.

Wer seid ihr denn? Wollt ihr euch den Besuchern des Blogs vorstellen?
R: Ich bin Rosina, gemeinsam mit meinem Mann Sepp leite ich eine kleine Pension am Kalterer See. Mit 14 Jahren bin ich von Salurn nach Kaltern gezogen, wobei ich leider nie schwimmen gelernt habe.
S: Dann hat sie mich, Sepp, kennengelernt und ist in Kaltern geblieben. Ich kümmere mich vor allem um die Landwirtschaft oder fische, abends trinke ich gerne mit den Gästen ein Gläschen Wein oder Selbstgebrannten.
R: Ich kann auch den Kalterer See wärmstens empfehlen, wenn ihr früh genug anfragt, habe ich in meiner Pension sogar ein Plätzchen für euch frei.
Herzlich Willkommen, Rosina und Sepp. Wollen wir das Interview nun zu viert machen?
S: Ja, klar, können wir machen (zuckt mit den Schultern).
R: Solange wir es kurzhalten, habe ich Zeit. Jetzt in der Saison kommen viele Gäste an, um die ich mich kümmern muss.
Hallo, danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um mit mir zu reden.
S: Ja, das hat sich jetzt einfach so ergeben.
R: Wir freuen uns mit dir über unsere Geschichte zu reden. Sara hat viel recherchiert, wobei sie natürlich nicht alles hineinpacken konnte, was sie erfahren hat. Sie hat mit authentischen Zeitzeugen gesprochen, was das ganze authentisch macht. Vor allem musste man als Frau sehr viel leisten, was oft übersehen bzw. hingenommen wurde.
Rosina und Sepp haben wir schon kennengelernt. Kannst du dich als Buch meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Sara hat eine wunderbare, historische Geschichte, rund um die junge Rosina gewebt, die von Salurn zu Verwandten nach Kaltern geschickt wird, um dort zu leben. Früher war dies so üblich, aber sie ist das erste Mal von Zuhause weg und leidet unter Heimweh. Südtirol ist ein kleines Land, aber fast jedes Dorf hat eine eigene Tradition oder einen anderen Dialekt, an all das muss sie sich erst mal gewöhnen. Sie hilft ihren Verwandten bei den anfallenden Aufgaben, wobei sie die Nachbarschaft kennenlernt und erste Freundschaften knüpft. Vor allem der schneidige Sepp hat es ihr angetan, als er anfängt sich für sie zu interessieren, kann sie es fast nicht glauben. Sie arbeiten hart, um ihren Traum von einem eigenen Zuhause zu erfüllen. Doch die Eröffnung der Pension stellt das Paar vor neue Herausforderungen.
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da ihr ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten müsst, könnt ihr uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen? Seht ihr es als Protagonisten genau so?
Es war eine neue Herausforderung für Sara die Geschichte zu schreiben, denn sie ist keine Historikerin. Für unsere Geschichte musste sie Details zu Orten, Gebräuchen oder Essen genau abklären. Sara ist eine emotionale Schreiberin, d.h. sie fühlt sich in uns hinein, weshalb sie es liebt, lustige Dialoge zu schreiben, da sie dann mitschmunzeln kann.
Habt ihr eine Lieblingsstelle, die ihr uns gerne vorstellen würdet?
R: Ich finde die Beschreibung, wie ich das erste Mal nach Kaltern gekommen bin, echt toll. Da kann man richtig in meine Gefühlswelt eintauchen.
S: Unser erster Kuss und als du fast ins Wasser gefallen wärst, ist meine Lieblingsstelle.
R: Ich wusste gar nicht, dass du so ein Romantiker bist.
S: (zuckt mit den Achseln)
Wisst ihr wie viel Sara tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt? B: Habt ihr dazu noch etwas hinzuzufügen oder stimmt ihr dem Buch zu?
Sara hat ihre Wurzeln erforscht. Da sie selbst in Kaltern aufgewachsen ist, könnte man sagen, dass die anpackende Art und Bodenständigkeit der Südtiroler von ihr auf uns übergegangen ist. (Rosina & Sepp nicken zustimmend)
Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?
S: Sie ist in Ordnung.
R: Sara ist sehr ehrgeizig, denn Schreiben ist nur ihr Hobby! Sie arbeitet Vollzeit in einem Büro und managet in ihrer Freizeit alles andere.
B: Sie hat dreiviertel dieser Geschichte innerhalb eines Monats geschrieben, teilweise sogar um 22:30. Das verdient Respekt, also ich bin sie super! Außer, wenn sie sich ständig von ihrem Kater beim Schreiben ablenken lässt.
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
Der Titel hat sich wie von selbst ergeben.
Seid ihr zu 100% zufrieden mit dem Cover / Outfit oder würdet ihr nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Es war schwierig, das Cover nach unseren Vorstellungen zu formen, da es nicht einfach war, bestimmte Bilder zu finden. Giessel Design hat dies aber super gelöst.
Zum Abschluss würde mich noch euer Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
R (verschmitzt lächelnd): Du bist auch kein Bursche mehr, mit deinen einundzwanzig Jahren. Hast du denn noch kein Auge auf ein Mädchen geworfen?
S (mit einem Augenzwinkern): Wenn du willst, nehme ich dich einmal mit auf mein Fischerboot. Früh am Morgen, wenn alles noch schläft und die Welt den Atem anhält.
B (schmachtend): Du bist die Frau für mich. Die Eine, die ich für immer mein nennen will.
Nun betritt die Autorin wieder das Zimmer und blickt mich ungläubig an. Scheinbar ist es selbst in Autorenkreisen nicht üblich, dass das Buch und seine Hauptcharaktere antworten. Leise flüstere ich den beiden, bevor sie wieder ins Buch zurückkehren, und dem Buch noch zu: »Danke für das Gespräch, es hat mir großen Spaß gemacht.«
Rosina zwinkert mir zu, während Sepp kurz nickt, um dann wieder im Buch zu verschwinden. Das Buch winkt mir zum Abschied zu.
Dann wende ich mich der Autorin zu. »Alle meine Fragen sind beantwortet, ich danke dir für den sehr interessanten Tag bei dir.«

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