Donnerstag, 14. März 2024

[Buchvorstellung einmal anders] Das letzte Glas Wein von Heidi Troi


 
Buchvorstellung einmal anders


Ich warte seit einer Ewigkeit auf die Autorin Heidi Troi, aber sie kommt nicht. Ich setze mich in dem Park auf eine Bank und sehe einen Kindle dort liegen. Da ich von Natur aus ein neugieriger Mensch bin, nehme ich ihn zu Hand.

Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das darauf enthaltene Buch. Es ist genau das um das es heute gehen soll. „Das letzte Glas Wein“ von Heidi Troi. Ich beginne ein wenig darin zu schmökern. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Hast du denn überhaupt keine Fragen? Sie wird nicht kommen. Interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«

Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. 😊

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um mit mir zu reden.
Na ja, ich liege eh nur hier rum. Da ist es doch viel interessanter, mit dir zu quatschen. Also danke für das Gespräch!
Kannst du dich meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Gern. Ich bin der fünfte Band der Krimireihe rund um den etwas eigenen Ermittler Lorenz Lovis. Die ersten vier Bände sind im Servus Verlag erschienen, Band 5 hat meine Autorin im Eigenverlag veröffentlicht. Lorenz Lovis ist eigentlich Bauer und nur im Nebenerwerb Privatdetektiv. Diesmal wird er von seinem Lieblingsfeind von Stadler mit einer Ermittlung beauftragt. Von Stadlers Kellermeister Manfred Höller wurde ermordet und er traut der Polizei nicht. Tja, und Lorenz Lovis ermittelt.
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Sie mag es gern abwechslungsreich. Das wird mit ein Grund dafür sein, dass sie sich beim Schreiben nicht auf ein Genre festlegt und mal einen Liebesroman schreibt und dann wieder einen Krimi, manchmal sogar einen Thriller oder ein Kinderbuch.
Hast du eine Lieblingsstelle, die du uns gerne vorstellen würdest?
Ich habe tatsächlich eine Lieblingsstelle. Die darf ich allerdings nicht verraten, weil das wirklich ein harter Spoiler wäre. Grundsätzlich mag ich aber alle Stellen gern, in denen Lovis von seinen Freunden ein bisschen auf die Schippe genommen wird – ob das jetzt der Wirt der Dorfkneipe Schorsch ist oder die drei Jungs, sein Knecht oder Angelika.
Weißt du wie viel Heidi tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt?
Ich denke, ein bisschen Heidi steckt unbewusst in jeder ihrer Figuren. Lovis hat vielleicht ihr Zaudern geerbt und dass sie immer weniger an sich glaubt, als andere das tun. Angelika hat ihre Energie und ihren Drang, etwas auf die Beine zu stellen, geerbt. Aber auch in den anderen Figuren findet sich immer ein kleines bisschen Heidi, denke ich.
Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?
Ich glaube, da ergreife diesmal ich das Wort. Gestatten, Ispettore Scatolin, bester Freund von Lorenz Lovis und gerade in einer tiefen Sinnkrise. Ich glaube, was die Autorin kann, ist zuhören. Sie hat nicht ihre vorgefertigte Geschichte im Kopf – zumindest lässt sie uns das nicht spüren –, sondern lässt auch uns zu Wort kommen. Das macht ihr manchmal einen Strich durch die Rechnung – äh, Geschichte, aber sie lässt sich trotzdem darauf ein. Ich denke, das hat mit ihrer Arbeit als Theaterpädagogin zu tun. Da geht sie auch nicht mit einer vorgefertigten Idee in die Probe, sondern schaut mal, was entsteht. Als Figur finde ich das toll. Dass sie da am Ende dann doch immer alle Fäden zusammenbekommt, ist allerdings ein kleines Wunder.
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
Als Buch hat man da nicht viel Mitspracherecht. Das ist wie bei der Geburt. Du kommst auf die Welt, du kriegst deinen Namen. Ich habe allerdings munkeln hören, dass der Name schon da war, bevor ich ganz geschrieben war.
Bist du zu 100% zufrieden mit deinem Cover / Outfit oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Das Cover ist eine eigene Geschichte. Anfangs hat mir die Autorin ein Cover mit einem Huhn verpasst. Witzig, aber – wie ich finde – nicht wirklich passend für die Geschichte, die in mir drin zu finden ist. Dann hat sie einen anderen Coverdesigner gesucht, der ist aber nicht in die Gänge gekommen, also hat sie noch einen dritten Designer gefragt. Es ist ein Design im Stil der ersten vier Bände entstanden, bei dem sie allerdings nicht sicher war, ob der Servus Verlag das gut finden würde. Zum Schluss war es dieses Cover, das mich sofort angesprochen hat. Manchmal siehst du ein Kleid und weißt: Das bin ich. In meinem Fall war das wirklich so. Also ja, ich bin vollkommen überzeugt.
Kannst du uns vielleicht auch schon verraten, ob die Autorin viele echte Plätze eingebaut hat oder ob die Orte im Buch der Fantasie entspringen?
Es gibt tatsächlich viele echte Plätze in dem Buch, aber man weiß nicht unbedingt, um welche Plätze es sich da handelt. Andere Plätze sind erfunden. Lorenz Lovis ist ein Regiokrimi, aber er ist keine gratis Tourismuswerbung für ein Land, das ohnehin schon von Touristen geflutet wird.
Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren. 
Dann wähle ich diesmal ein Zitat aus der Danksagung: Ich bedanke mich aber auch bei den beiden Verlagen:
Beim Servus Verlag, dass er mich aus seinem Nest gestoßen hat – manchmal braucht man so etwas, um flügge zu werden –, dem Empire Verlag dafür, dass er mich erst einmal aufgefangen und dann doch in die Freiheit entlassen hat.
Die Leute, die an mir vorbeigehen, sehen mich schon komisch an, deshalb höre ich auf zu reden und lächle den Personen einfach zu. Aber ich lasse es mir nicht nehmen, noch einmal kurz zum Buch »Danke, für deine Geduld und Antworten« zuzuflüstern.

Dann vertiefe ich mich wieder in das Buch.

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