Donnerstag, 1. Februar 2024

[Reiheninterview] Skorpion Epos von Bernadette Offenberger

    
 

 
Reiheninterview

Nach dem Autoreninterview drückt mir Bernadette ihre Bücher in die Hand und verlässt einfach das Zimmer. Da mir das schon öfter passiert ist in letzter Zeit, erahne ich, was da kommen wird.

Ich drehe die Bücher hin und her und lese schließlich einen Klappentext nach dem anderen der Bücher der Autorin „Skorpion Epos“, um schon ein bisschen mehr zu erfahren. Nach einigen Minuten höre ich mehrere feine Stimmchen: »Jetzt ist sie weg«, »Dann interview einfach uns«, »Deshalb sind wir ja da!«

Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über die Bücher? Vermutlich die Bücher selbst. Also, dann lege ich mal los. Doch da kommt die Autorin wieder in den Raum und setzt sich zu uns.

Wollen wir das Interview nun zu acht machen?
Bernadette: Ja, klar! 😊
Hallo, danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um mit mir zu reden.
Bücher: Wir freuen uns auch, dass du dir Zeit für uns nimmst! 😊
Bernadette: Und ich freue mich auch!
Könnt ihr euch oder auch die Reihe an sich, bestehend aus den Büchern „Skorpion Epos 1 - Skorpionmond“, „Skorpion Epos 2 - Skorpionschatten“, „Skorpion Epos 3 – Skorpionblut“, „Skorpion Epos 4 – Skorpionnacht“, „Skorpion Epos 5 – Skorpionmagie“ und „Skorpion Epos 6 - Skorpionlied“ meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Bücher: Natürlich! Wir beinhalten eine mystische Welt, mit viel Natur. Wenn du uns Bücher aufschlägst, findest du dich in der fernen Vergangenheit wieder, der Jungsteinzeit. Beim Lesen erforschst du dichte Wälder, kleine Dörfer und mystische Heiligtümer. Dabei erkundest du eine Region im Norden Österreichs. Die Wald-Schauplätze, die unsere Autorin beschreibt, sind also real.
Im Mittelpunkt unserer Geschichte steht der hellsichtig begabte Junge Luca. Wobei … zunächst ist er ein Junge, im Laufe der Bände wächst er zu einem jungen Mann heran. Er würde gerne ein Jäger werden, doch sein Schicksal bestimmt ihm die Ausbildung zum Druiden. Damit hadert er lange Zeit.
Luca hat aber auch einen Gegenspieler: Arin, den Handlanger des dunklen Meisters. Der Meister schickt Arin aus, um Luca wegen seiner hellsichtigen Fähigkeiten zu holen. Die will er für seine eigenen Zwecke nutzen: die Priesterinnen und die Druiden zu unterwerfen.
Und dann gibt’s noch die Hohepriesterin, die Luca gleich nach seiner Geburt umbringen lassen wollte. Eine Vision hat ihr gezeigt, dass er sie und den Orden der Priesterinnen vernichten wird. Als die Hohepriesterin feststellt, dass Luca noch lebt, kommt sie natürlich auf den Gedanken, das Versagen von damals auszubessern – und Luca bei nächster Gelegenheit zu töten.
In eurem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in euch enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da ihr ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten müsst, könnt ihr uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen? Siehst du es als Autorin genau so?
Bücher: Naja, die düsteren Szenen hat sie oft schneller geschrieben als die besonders schönen, gefühlvollen. Und man glaubt gar nicht, wie sehr sie ihre Figuren quälen kann …
Bernadette: Ihr müsst nicht alles verraten! Ja, es stimmt, Abschnitte, in denen die Figuren Schmerz und Leid erfahren oder schlimme Ängste ausstehen, finde ich oft einfacher zu schreiben als tiefemotionale schöne Momente. Das liegt daran, dass ich die schönen Szenen ganz besonders gut schreiben möchte. Deshalb widme ich ihnen besonders viel Aufmerksamkeit und wähle die Wörter noch sorgfältiger.
Habt ihr eine Lieblingsstelle, die ihr uns gerne vorstellen würdet?
Bücher: Hm … Die darf jetzt aber nicht zu sehr spoilern … Uns fällt im neuen Buch eine Stelle ein, in der unsere Autorin die Heilkräfte ihres Helden beschreibt – und die gleichzeitig spannend ist: 😊
Aus „Skorpionlied“:
»Wenn du ein wenig Geduld hast …« Luca ließ seinen Blick über die Gestalt des Alten schweifen. »… gleiche ich erst einmal deine Lebensenergie aus. Das wird deine körperlichen Kräfte stärken.«
Erstaunt hob Mikander die Augenbrauen. »Besondere Heilkräfte von dir?«
Luca nickte.
»Dann bitte.«
Neuerlich musterte Luca den Alten. Das Gespräch der übrigen Händler, das Zwitschern der Vögel und das Säuseln des Windes blendete er aus. Schließlich nahm Luca das Energiefeld seines Freundes wahr: ein zartes Leuchten, das Mikander umgab. Eine Schwäche in den Beinen und im Herzen. Lucas Handflächen kribbelten. Das wohlbekannte Gefühl von Wärme bildete sich darin. Ein Ausdruck der Heilenergie, die er nur noch auf den Händler überströmen lassen musste.
Er legte Mikander eine Hand auf die Schulter, die andere aufs Knie. Bewusst gleichmäßig atmete er ein und aus, um den Energiefluss in die gewünschten Bahnen zu lenken und die Schwachstellen auszugleichen …
Schreckensrufe rissen ihn aus seiner Versenkung – und ein Schlag gegen den Hinterkopf.
Wisst ihr wie viel Bernadette tatsächlich in euch oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt? Hast du dazu noch etwas hinzuzufügen oder stimmst du deinen Büchern zu?
Bücher: Hm … Jetzt müssen wir ein bisschen aufpassen, denn allzu viel will Bernadette darüber nicht verraten. Auf jeden Fall hat sie unsere Fantasywelt so erschaffen, wie sie es gerne mag: viel Natur, viel Wald, geheimnisvolle Plätze. Und wir wissen, dass sie beim Schreiben ganz in die Rolle der Charaktere schlüpft, dass sie fühlt, was sie fühlen, und dass sie die Figuren und die Welt um sie herum wie in einem Film in ihrem Kopf sieht. Wie viel von ihr in dem einen oder anderen Charakter genau steckt, darüber schweigen wir jetzt besser. 😊
Bernadette: Genau. Richtig so!
Bücher: Aber psst! Sie muss natürlich wissen, wie die strenge Hohepriesterin oder der dunkle Meister sich fühlen, wenn sie das aufschreiben will, und wir …
Bernadette: Wir hatten doch vereinbart …
Bücher: Da siehst du, mehr sollen wir wirklich nicht sagen.
Bernadette: Ich füge lieber selbst noch etwas hinzu: Für meine Figuren schöpfe ich natürlich aus meinen Erfahrungen. Im Laufe unseres Lebens begegnen wir vielen Menschen, und besonders einprägsame Wesenszüge lasse ich in meine Charaktere einfließen.
Wie würdet ihr oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?
Bücher: Ach, die Bernadette, die ist so fleißig! Jeden Tag macht sie sich an die Arbeit und tippt am Text. Nichts kann sie davon abhalten, auch keine schlechte Laune oder bedrückende Stimmung. Denn das Schreiben macht sie glücklich! Sie knüpft aber auch gerne Kontakte mit anderen Autorinnen und Autoren und freut sich über Austausch. Tatsächlich sind wir Bücher einer der Kernpunkte in Bernadettes Leben, nach ihrer Familie natürlich. Ihr Mann und ihre Kinder geben ihr auch immer wieder gute Tipps, wie sie ihre Geschichten noch besser machen kann. Darüber freut sie sich immer sehr. Und schon tippt sie weiter …
Wie seid ihr eigentlich zu den Titeln gekommen? Standen die schon im Vorfeld fest oder haben sie sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattet ihr viel Mitspracherecht?
Bücher: Unsere Autorin grübelt über den Buchtitel immer erst dann nach, wenn sie ein Manuskript fertig geschrieben hat. Dann versucht sie, einen Titel zu finden, der einerseits den wichtigsten Aspekt der Geschichte aufgreift, andererseits aber eingängig klingt und leicht zu merken ist. Mitreden konnten wir da nicht, aber Bernadette wählt dann nach ihrem Gefühl, und das passt auch gut für uns.
Seid ihr zu 100% zufrieden mit dem Cover / Outfit oder würdet ihr nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Bücher: Jetzt sind wir wirklich zufrieden! Mit dem neuen Buch hat unsere Autorin nämlich den Titelschriftzug viel größer machen lassen. Nun kann man ihn auch auf den kleinen Vorschaubildern viel besser lesen.
Zum Abschluss würde mich noch euer Lieblingszitat aus den Büchern interessieren.
Bücher: Puh! Gar nicht so einfach! Ein Zitat, das im Laufe der Bände immer wichtiger wird: „Ich bin immer bei dir, wohin du auch gehst.“ Das sagt die dunkle Göttin – und das ist für die eine Figur eine Beruhigung, für die andere jedoch eine Drohung.
Obwohl es selbst in Autorenkreisen nicht üblich ist, dass Bücher antworten, bedanke ich mich bei den Büchern: »Danke für das Gespräch, es hat mir großen Spaß gemacht.«
Bücher: Danke, dass du uns zugehört hast! 😊
Dann wende ich mich der Autorin zu. »Danke dir für den sehr interessanten Tag bei dir und das tolle Interview.«
Bernadette: Auch ich bedanke mich sehr für das nette Gespräch! 😊

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