Dienstag, 16. Januar 2024

[Autoreninterview] Gabriele Ketterl


Autoreninterview
Gabriele Ketterl

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Mein Name ist Gabriele Ketterl. Geborene Münchnerin mit Hang zum warmen Süden. Bereits 1985/86 habe ich zwei Jahre auf den Kanaren verbracht. Später bekam ich durch einen schönen Zufall einen Job, der mich durch die halbe Welt führte, als ich Events für einen deutschen Großkonzern organisieren durfte. 1991 lernte ich meinen Lebensgefährten kennen (mit dem ich dieses Jahr 33 Jahre zusammen bin) und bekam zwei wundervolle Jungs. Seit zwei Jahren darf ich meinen Traum auf der Insel Gran Canaria „erleben“. Ich bin (eigentlich) ein sehr optimistischer und positiver Mensch (wenn das Leben mich denn lässt).
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Schon als Kind habe ich Kurzgeschichten und ellenlange Aufsätze verfasst. Diese Aufsätze waren in der Schule so beliebt (da sie stets etwa so schräg waren, wie ich selbst es war), dass ich jedes Mal vorlesen musste. Was dazu führte, dass einige ihre Hausaufgaben gar nicht mehr machten, weil „die Gaby liest doch eh, oder?“. Als mein Großer in den Kindergarten kam, war er eine solche Inspiration, dass ich mein erstes Kinderbuch schrieb. 2011 unterzeichnete ich den Vertrag mit der Agentur Ashera, Alisha Bionda, bei der ich bis heute bin. Sie war und ist es auch, die mich immer wieder ermutigt, literarisches Neuland zu betreten.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Inzwischen sind (mit den beiden Kinderbüchern) 24 Bücher von mir erschienen. Hier mittlerweile fast alle Genres: Fantasy, History, Romance, Rockstar, autobiografische Bücher und derzeit schreibe ich an einer Cosy Crime Trilogie. Vor allem die Trilogie „Venetian Vampires“ war eine Herausforderung. Mein erster Ausflug in die Fantasy und dann direkt sehr erfolgreich. Man findet die Bibliografie auf meiner Homepage.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja, zum ersten Mal in meinem literarischen Leben wage ich mich an eine „Crime“ Story. Allerdings höchst humorvoll und mit einer „himmlischen“ Inspiration. Die Trilogie zu „Lady Ilses Mord“s“ - Geschichten“ wird im Frühsommer 2024 erscheinen. Derzeit sitze ich an Band drei und liebe es! Wiener Schmäh, einfach nur herrlich!
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Sport, Schwimmen, mein „Nimmerland“ auf Gran Canaria renovieren und sehr bunt gestalten und wenn die Zeit es zulässt, sehr gerne lesen.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Jane Austen, Tolkien, Mark Twain, Kerstin Sonntag, Frank Schätzing, Pia Guttenson, Ladina Bordoli … und viele hervorragende unbekannte Autoren…
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Je nachdem wo ich gerade bin. Auf Gran Canaria sitze ich am Tisch im Esszimmer (nahe am Kühlschrank…) oder auf der sonnigen Dachterrasse mit Blick auf die Berge rund um das Dorf Mogán und den Barranco. Das ist verflixt inspirierend. Bin ich im Sommer in München, sitze ich brav am Schreibtisch im Büro oder auf der Terrasse mit Blick auf Garten und die Friedhofsmauer (ist schöner als es klingt).
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Dreimal die Woche gleich am Morgen zwei Stunden Fitness im Studio, dann Frühstück (meist sehr gesund mit dem wunderbaren Obst und den Naturprodukten hier von der Insel). Danach (höchst unromantisch und unspektakulär) putzen (bei uns ist viel Calima, der Wind, der den Saharasand mit sich trägt). Danach meist schreiben oder etwas Neues plotten. Zwischendurch Telefonate erledigen. Am späteren Nachmittag zum Strand oder mit Freunden treffen. So oft es geht, treffen wir uns an einem Ort in den Klippen, einem der letzten „magischen“ Orte der Insel und sehen dem Sonnenuntergang zu. Am Abend gibt es oftmals einen Videocall mit der Familie in Deutschland.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Beim Lesen sind es historische Romane und humorvolle Geschichten.
Beim Schreiben habe ich eigentlich keine Lieblingsgenres. Wenn, dann träfe das am ehesten noch auf Fantasy zu. Eigene Welten, eigene Völker, magische Wesen erschaffen zu können, das ist etwas Unglaubliches.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Oh ja, solch ein Zitat habe ich: Glücklich ist nicht, wer anderen so vorkommt, sondern wer sich selbst dafür hält. (Seneca)
Wir halten in unserer medial überfrachteten Zeit, dank diversen „Influencern“ andere für viel glücklicher, als sie es letztendlich tatsächlich sind.
In “Highlands mit Hindernissen“ gibt es eine sehr gute Passage, die auf viele Menschen zutrifft:
…Die Carola von damals war ein sehr unsicherer Mensch. Ich fand mich zu dick, zu unauffällig und ich war nur hin- und hergerissen, was ich wirklich wollte. Wie soll ich es ausdrücken. Vielleicht so, dass ich mich nicht getraut habe, zu mir selbst zu stehen, so wie ich war…“
Auch heute wagen es viele Menschen nicht mehr, zu sich selbst zu stehen. Lieber laufen sie Idealen hinterher, die sie niemals werden erreichen können, da sie meist schlicht Fake sind, erstunken und erlogen.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Zwei Lieblingsländer: Schottland und Spanien. Hier ganz besonders die Kanarischen Inseln. Ich mag die Lebensart, sowohl die der unfassbar warmherzigen Schotten wie auch die der herzlichen Canarios. Geplagt von dem Leben geschuldeten Ängsten und Problemen bewahren sie sich immer ihre Herzlichkeit und ihre positive Lebenseinstellung. Und natürlich die unfassbar schöne Natur in Schottland. Es ist unbeschreiblich, man muss es wirklich mit eigenen Augen sehen!
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Leider bin ich (aufgrund meiner Lebensgeschichte) ein sehr unsicherer Mensch. Mit konstruktiver Kritik kann ich sehr gut umgehen.
Sobald es persönlich, unfair oder verletzend wird, ist es für mich sehr schwer. Das geht dann an die Psyche.
Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?
Das packe ich nicht. Weder zeitlich noch nervlich. Der Verlag kümmert sich ja auch um alles wie Lektorat, Korrektorat und Cover. Und irgendwie gibt mir die Akzeptanz durch einen Verlag das Gefühl, dass mein Manuskript gut genug für die Welt der Literatur ist und ich mir das nicht nur selbst wünsche.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Glaubt an euch. An euch, so wie ihr seid. Glaubt an eure Träume, eure Wünsche, eure Ideen. Lasst euch von niemandem weismachen, dass ihr in welcher Art auch immer nicht gut genug seid. Jeder hat seine Stärken, aber eben auch seine Schwächen. Diese gehören genauso zu euch, wie alles andere. Steht dazu, mit einem fetten Grinsen im Gesicht. Denn es ist immer euer Leben, das kein anderer für euch lebt. Krempelt eure Ärmel hoch und verfolgt eure Ziele, ohne Wenn und Aber. Das könnt nur ihr! Kein anderer tut das für euch! Alles Gute dabei!!

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