Lauf! Für Marla! Doch wie lange würde er nach den Anstrengungen des
heutigen Tages – nein, der gesamten
letzten Woche – überhaupt noch
durchhalten? Ablenken
… er musste sich irgendwie ablenken! Dabei half es wenig, dass sich vor
seinem inneren Auge die schlimmsten Bilder auftaten: Marla gefangen … angekettet … geschlagen,
gefoltert. Ihm wurde übel. Fortträumen! Einfach
fortträumen, so wie immer!
Zehn, fing er an zu
zählen. Zehn Schritte … und zehn zarte
Finger, die er nur allzu gerne auf seiner Haut spüren würde.
Neun. Wie viele Male
hatte er schon davon geträumt, seinen Körper mit ihr zu
vereinen? Neun Mal? …
oder vielleicht neunhundert Mal? Stumpfsinnig setzte
er einen Fuß vor den anderen.
Acht … in der Nacht … ganz sacht … oh Marla! Wenn sie nur erst
gesund und in einem Stück zuhause ankamen!
Sieben. Welche
sieben Eigenschaften liebte er an Marla am allermeisten? Ihren Mut, ihre
Intelligenz, ihre Willenskraft, ihr gutes Herz, ihre Sanftheit, ihre Schönheit. Und die
Tatsache, dass sie sich von ihm zum Lachen bringen ließ!
Sechs. Sechs? Zu
sechs fiel ihm nichts ein. Seine Zunge klebte ihm am Gaumen und gleichzeitig
hatte er einen metallischen Geschmack im Mund. Er sollte unbedingt etwas
trinken, wollte aber jetzt keine Pause einlegen. Weiter! Schneller! Irgendwie
würde er es schaffen, Marla zu helfen … und wenn er auf allen vieren kriechen
musste. Oder krabbeln – wie ein Käfer mit seinen sechs Beinen. Sechs.
Ablenken. Weiterlaufen. (…)
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