Buchvorstellung einmal anders
Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das darauf enthaltene Buch. Es ist genau das um das es heute gehen soll. „Jo Kane – Höllische Aussichten“ von Dana Müller. Ich beginne ein wenig darin zu schmökern. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Hast du denn überhaupt keine Fragen? Interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«
Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Als ich gerade beginnen will, läuft Dana auf mich zu und setzt sich zu mir auf die Bank. Nach einer Begrüßung lege ich mal los. 😊
Wollen wir das Interview nun zu dritt machen?
Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um mit mir zu reden. Kannst du dich als Buch meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?Gerne. Aber bitte sei vorsichtig, denn Dämonen kann man nicht trauen.Kay blickt Dana vorwurfsvoll an und flüstert: Jetzt hast du mir den Spaß genommen.
Buch: Ich bin ein kleines Überraschungspaket. Mit knapp 140 Seiten komme ich mit geballter Spannung und Magie daher. Mit mir kannst du lachen und mit dem Protagonisten mitfiebern. Von den anderen Büchern meiner Autorin unterscheidet mich die Priese sarkastischen Humors. Alles in allem bereite ich dir paranormale Stunden des Lesens.In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen? Siehst du es als Autorin genau so?
Habt ihr Lieblingsstellen, die ihr uns gerne vorstellen würdet?Buch: Ich als Buch kann sagen, dass Dana in den turbulenten Szenen nur so mit den Tasten verschmolzen ist. Unter uns gesagt: Ich glaube ja, dass sie es genießt, ihre Protagonisten leiden zu sehen.Dana: Als Autorin kann ich dem nicht widersprechen. Am liebsten schreibe ich Szenen, in denen die Probleme erst so richtig Fahrt aufnehmen. Da bleibt es nicht aus, dass der Protagonist leidet. Jo hat nicht viel. Und das musste ich ihm auch nehmen, damit er aus seiner Lethargie aufwacht. Seien wir mal ehrlich: Wenn das Leben nur so vor sich hin tröpfelt, braucht es einen Rundumschlag. Und der hat mir richtig Spaß gemacht.
Weißt du wie viel Dana tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt? Hast du dazu noch etwas hinzuzufügen oder stimmst du deinem Buch zu?Buch: Ja, die habe ich. Meine Lieblingsstelle ist die, als der Dämon plötzlich auftaucht:Ich riss die Hände vor die Augen, denn das gleißende Licht flutete alles.»Verfickte Scheiße, noch eins!«, brummte eine tiefe Stimme.Vorsichtig schob ich die Finger vor meinen Augen etwas auseinander und lugte hindurch. Roter Nebel umgab mich. Etwas bewegte sich darin. Ein Schatten?»Hättest du nicht fünf Minuten warten können?«Ich war übermüdet, verzweifelt und total im Arsch. Kein Wunder, dass ich mir die skurrilsten Dinge einbildete. Der Nebel lichtete sich und die Konturen der Erscheinung wurden immer deutlicher. Stand da etwa ein Mann in meiner Küche?»Bist du echt?«, fragte ich, obwohl ich mir sicher war, dass der Typ meiner regen Fantasie entsprang.Zigarrengeruch kitzelte meine Nase.»So echt wie der Tripper, den du letztes Jahr hattest«, erwiderte die Gestalt.Dana: Ich mag das Zusammentreffen von Jo und seinem EX-Manager. Hier beginnt sich Jo endlich mal zu wehren. Er macht einfach nicht das, was ihm gesagt wurde. Jo macht das, was er für richtig hält 😉Auf das Vorgeplänkel verzichtete ich und kam direkt zum Hauptteil des Programms. Zwar hatte ich keine Ahnung, was ich da tat, denn ich hatte mich auf diesen Auftritt null vorbereitet, aber in meinem Innersten wusste ich, dass nach diesem Abend nichts mehr sein würde wie vorher. Ich musste improvisieren. Ein Freiwilliger auf der Bühne war wie das Salz in der Suppe. Unvermittelt schob sich das Bild des Managers vor mein inneres Auge. Und ehe ich mich versah, stand Mr. Jackson vollkommen verdattert dreinblickend direkt vor mir. Ihm war sämtliche Farbe aus dem Gesicht gewichen und seine Augen sahen wie Glasbucker aus, die ihm jeden Moment aus dem Gesicht zu fallen drohten.»Du? Du! Ich habe dich gefeuert!«
Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?Buch: Ich hoffe nicht, dass der Dämon in Dana steckt 😉 Kleiner Scherz am Rande. Nun, ich denke mal, dass in jedem Buch ein Stück vom Autor steckt. Immerhin sind wir alle in den Köpfen unserer Autoren entstanden.Dana: Der Dämon? Vielleicht steckt in jedem Menschen ein winziges Stückchen eines Dämons.
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?Jo: Eigentlich würde ich sagen, dass sie ganz schön gemein ist (er wirft einen Blick zu Dana) Nein, das sage ich lieber nicht. Nachher wächst mir ein zweiter Kopf. Dana ist stets bemüht, alle Charaktere zufriedenzustellen.Kay: Hä? Ich bin nicht zufrieden!May: Kein Wunder. Du stehst ja auch auf der falschen Seite. Also, wenn ich mal was sagen darf: Dana hat die Schreiberei im Blut. Geduldig und voller neuer Ideen hat sie uns durch das Buch geführt. Sie schaltet einfach nicht ab. Immer, wenn wir dachten, dass es aus dieser Situation nicht mehr weitergeht, hat sie eine neue Idee eingebracht. Manchmal hat sie diese mit uns abgesprochen.Kay: Blödsinn! Auf meine Eingebungen hat sie nie gehört.Dana: Wie ich sehe, geht euer Gezanke selbst hier weiter. Kay, sei so lieb und trink eine Honigmilch. Komm ein bisschen runter.Kay verkrümelt sich mürrisch.
Bist du zu 100% zufrieden mit deinem Cover / Outfit oder würdet ihr nachträglich gerne etwas ändern wollen?Dana: Der Titel entstand mit der Geschichte. Das Buch wollte so heißen.Buch: Ja, das stimmt.
Buch: Das Cover haben wir schon geändert und das Cover jetzt passt wie die Faust aufs Auge.Zum Abschluss würde mich noch euer Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
Die Leute, die an mir vorbeigehen, sehen mich schon komisch an, deshalb höre ich auf zu reden und lächle den Personen einfach zu. Aber ich lasse es mir nicht nehmen, noch einmal kurz zum Buch »Danke, für deine Geduld und Antworten« zuzuflüstern.Dana: „Ein Tropfen deines Blutes in die Mitte des Siegels und du badest in Anerkennung.“Wenn man bedenkt, was dieser kleine Tropfen im Buch angerichtet hat … Es sind die unscheinbaren und kleinen Dinge, die Großes bewirken können – in allen Lebenslagen. Deshalb ist das mein Lieblingszitat.
Dann wende ich mich der Autorin zu. »Danke dir für das sehr interessante Interview.«
Als Dana weggeht, vertiefe ich mich wieder in das Buch.
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