[Reiheninterview] CityWolf I - IV von Judith M. Brivulet

   

Reihenvorstellung

Heute treffe ich mich mit Tamara und Victor, um mit ihnen über ihre Reihe „City Wolf“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt, um mit mir über die Reihe zu reden.

Grüß Gott Claudia, wir freuen uns, dass du dich für uns und die Bücher von Judith interessierst.

Könnt ihr uns die Reihe, bestehend aus den Teilen „City Wolf I – Secretum Cela“, „City Wolf II – Horti Pensiles“, „City Wolf III – Vade retro satana“ und „City Wolf IV – Tamara“ mit wenigen Worten vorstellen?

»Mach du das!« Tamara knufft Victor in die Seite. »Wenige Worte sind doch deine Spezialität.«

Victor lächelte verschmitzt. »Na gut. Eigentlich ist die Rettung von Jungfrauen in Not meine Spezialität. Aber was soll’s. In der CityWolf Reihe geht es um uns. Um Werwölfe, Vampire und andere phantastische Wesen, die in der malerischen bayerischen Stadt Passau leben. Im Mittelpunkt der Bände 1 bis 3 steht Rebecca, die in Passau studiert und Jack und Nick kennenlernt. Alle drei Bände haben einen lateinischen Untertitel, der sich auf eine wichtige Begebenheit in dem Band bezieht.

Band 1 hat den Untertitel Secretum Cela – wahre das Geheimnis. Das ist unser erstes und wichtigstes Gesetz. Kein Mensch darf von unserer Existenz erfahren. Rebecca, Studentin an der Universität Passau, lernt durch Zufall den attraktiven Automechaniker Jack kennen. Er tunt Trucks und versteht sich bestens auf coole Sprüche. Ganz anders ist Nick, der charmante Spross einer französischen Adelsfamilie. Rebecca ahnt nicht, dass beide Männer ein uraltes Geheimnis verbindet. Schon bald kämpft sie nicht nur um ihr Leben ...

Der Untertitel von Band 2 lautet Horti pensiles - hängende Gärten. Einen solchen hängenden Garten gab es im 18. Jahrhundert auch in Passau auf der bischöflichen Residenz. Dort findet ein verhängnisvolles Treffen der wichtigsten Herrscher statt – Scarlett North, eine der vier mächtigsten Werwölfinnen der Welt und Bernard de Grabeuil, mächtigster Vampir von Europa. natürlich hat auch dieses Treffen Auswirkungen auf Jack, Rebecca und Nick.

Vade retro satana, heißt der Untertitel von Band 3. Diese drei Wörter sind Teil eines Spruches, mit dem früher die Benediktiner das Übel abwehren wollten. Es sieht aus, als könnte nichts Rebeccas und Jacks Glück trüben. Da passieren grauenvolle Morde. Ein mächtiger Feind ist erwacht. Für Rebecca steht alles auf dem Spiel. Denn zu allem Überfluss verhält sich Jack sehr seltsam.

Du siehst also Claudia, Judith hat nicht nur eine schlichte Werwolf, Vampirgeschichte geschrieben, sondern jedem Band liegt eine wahre geschichtliche Begebenheit ihrer Heimatstadt zugrunde.« Zufrieden lehnt sich Victor zurück.

»Zu Band vier muss ich jetzt etwas sagen.« Tamara setzt sich aufrechter hin. Mit einem Mal sieht sie nervös aus. »Schließlich geht es in Band 4 nicht um Rebecca, sondern um mich – um uns.«

»Und den Zirkel der Arberhexen«, ergänzt Victor und sieht plötzlich nicht mehr wie der coole Bandleader der Höllenwölfe aus. Skepsis und Ablehnung sprechen aus seinem verkniffenen Gesicht.

»So ist es. Keiner der anderen magischen Wesen will freiwillig etwas mit diesem Hexenzirkel zu tun haben. Sie weben mächtige, leider manchmal auch schwarze Magie. Und man kann ihnen auf keinen Fall trauen.«

Ihr Charaktere wachst mit euren Aufgaben, entwickelt euch weiter, besteht so manche Situation. Was glaubt ihr? Fällt es der Autorin leichter euch durch einfache, lustige oder durch schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?

»Pff«, Tamara spitzt die Lippen, atmet hörbar aus. Sie tauscht einen schnellen Blick mit Victor.

Der fährt durch seinen Kinnbart, dann erwidert er: »Also wir mögen Judith ja sehr. Aber hier muss es mal deutlich gesagt werden – sie stellt uns Charaktere ziemlich oft vor schier unlösbare Aufgaben. Klar, manches ist auch lustig oder sexy ...« Er hebt wissend die Augenbrauen und Tamara errötet leicht. »Doch ich denke, es fällt ihr leichter, uns durch schwierige und düstere Zeiten zu führen.«

Tamara nickt heftig: »Ja, denn was wir mit den Hexen erlebt haben, war wirklich schlimm.«

Habt ihr Lieblingsstellen in der Reihe, die ihr uns gerne vorstellen würdet?

CityWolf I

Er sah aus, als käme er direkt aus den Tiefen der kanadischen Wälder. Über dem grauen T-Shirt flatterte ein rot-schwarz gemustertes Flanellhemd, die Hose hatte schon bessere Tage gesehen. Trotzdem war sein knackiger Hintern gut zu erkennen. Das durfte doch nicht wahr sein. Jetzt betrachtete ich mir auch noch den Typen, der mein Auto so verschandelt hatte!

CityWolf II

Einen Wolf aufzuhalten, der schmusen wollte, war schon schwierig. Ein ausgewachsenes Prachtexemplar wie Jack North, Leitwolf des Clans von Bayern, stoppen zu wollen, der witterte, dass ich ebenfalls Lust hatte, war so gut wie unmöglich. Kleinigkeiten anzuführen wie: »Ich komme zu spät« oder »Ich muss in die Uni«, war sinnlos. Hatte ich schon versucht. Mehrfach. Ohne Erfolg

CityWolf III

»So, Frühstück ans Bett.« Mein Wolf balancierte ein Tablett. Unter dem Arm klemmte ein großes Buch.

Welch ein Anblick: Kräftige Beine in kurzen Shorts, freier Oberkörper mit perfekt gestalteten Muskeln und ein Sixpack, das in einer schmalen Taille endete.

»Wenn die Vertraute des Clans von Bayern mit Schauen fertig ist, könnte sie mir freundlicherweise das Buch abnehmen«, schmunzelte er.

CityWolf IV

Sie, Tamara Hauptner, Ex-Alpha des Werwolfclans von Bayern; Ex-Geliebte von Phil, dem Heiler des Clans; Ex-Freundin von Rebecca, Vertraute des Clans, war jetzt eine Paria, eine Ausgestoßene. Eine einsame Wölfin ohne den Rückhalt eines Clans.

Wisst ihr wie viel echte Judith in den Büchern oder dem ein oder anderen Charakter steckt?

Victor zuckt mit den Schultern.

»Soweit ich weiß, hat Judith selbst in Passau studiert«, beginnt Tamara zögernd. »Deshalb denke ich, Rebecca steht ihr am nächsten.«

Victor runzelt die Stirn: »Na, der Oger im Good Bay, oder die Wasserfrauen haben sicher wenig von ihr.« Er grinst Tamara an. »Aber wenn ich dich so ansehe, glaube ich, dass dein Kampfgeist, auch in schwierigen Situationen nicht aufzugeben, ein Teil von Judiths Charakter ist.«

Wie würdet ihr als Protagonisten die Autorin beschreiben?

»Wie gesagt, ich denke, sie kämpft für das, was ihr wichtig ist. Dazu gehört an erster Stelle Familie und Freunde.« Fragend sieht Tamara zu Victor. Der zieht die Stirn in Falten, dann lächelt er verschmitzt: »Jack hat mir verraten, dass sie auch ziemlich abergläubisch ist. Rauhnächte feiert, auch die Tage zur Sonnenwende.«

Wisst ihr, wann die Idee stand eine Reihe zu schreiben? Stand es von vornherein fest, dass es ein Mehrteiler wird, oder haben die Protagonisten ein Eigenleben entwickelt?

»Nein«, Tamara schüttelt heftig den Kopf. »Judith schreibt lieber High Fantasy. Sie hat über uns erst geschrieben, als sie mit Esmanté Schwierigkeiten hatte.«

Victor schnalzt mit der Zunge: »Wer hat mit Esmanté nicht Schwierigkeiten?« Sein Ton klingt herausfordernd. »Eine Kämpferin, die sich in den Gegner verliebt. Keinem Streit aus dem Weg geht – und ...« Sein Ton wird leiser. »Wirklich viel Bier verträgt.«

»Das ist doch jetzt egal!«, unterbricht in Tamara. »Jedenfalls schrieb sie CityWolf, Secretum Cela. Um sich von Tiranorg abzulenken und war total überrascht, wie sehr den Leuten unsere Geschichte gefiel. Also hat sie Band 2 geschrieben, auch weil Nick de Grabeuil keine Ruhe gegeben hat.«

»Eben und dann hätte sie weitermachen sollen – stattdessen ließ sie sich von Esmanté überreden, wechselte zu Tiranorg und wir mussten vier Jahre warten!« Victor ballt die Fäuste.

»Na wenigstens hat sie unsere Geschichte gleich nachgeschoben, also beruhig dich wieder.« Warm lächelte Tamara ihn an.

»Auch wieder wahr!«

Wann kamen die Titel? Standen die im Vorfeld schon fest, oder entwickelten sie sich im Laufe des Schreibprozesses?

»Nachdem Judith immer ein wahres geschichtliches Ereignis aussucht, das sie dann mit dem Plot verbindet, steht der Titel jeweils schon vorher fest.

Wer ist denn der Coverdesigner?

»Das ist Juliane!« Tamara klatscht in die Hände. »Wir könnten uns keine bessere Graphikerin vorstellen.«

https://www.juliane-schneeweiss.com/

Seid ihr mit den Covern zu 100% zufrieden, oder würdet ihr nachträglich noch etwas ändern wollen?

»Judith gefielen die Cover gut. Aber als die Band 1 und 2 nochmals professionell korrigieren ließ, wollte sie das auch nach außen zeigen. Also hat Juliane Band 2 neu gestaltet.«

»Ich finde, die drei Bände passen klasse zusammen. Und dass Band 4 aus der Reihe heraussticht, gefällt mir besonders gut. Schließlich ist es eine Sidestory, ohne Rebecca und Jack – und das sollte man auf den ersten Blick erkennen.«

Zum Abschluss würden mich noch eure Lieblingszitate aus den Büchern interessieren.

Band 1: »Bedenke, Rebecca, im Jahr des Herrn 1250 kam eine Frau zum Bischof und bot ihm ihre Hilfe an! Schon damals hielt ich nicht viel davon, dem Bild einer demütigen Frau zu entsprechen.«

Band 2: »Einen langen Moment sah er mich nur stumm an, dann hob er die Arme und strich über meine immer noch gefesselten Hände. »Je t`aime, ma rêve. Ich kann nichts dagegen tun.«

Band 3: »Tief atmete er ein. »Okay, welches Lokal meinst du?«

»Na das Good Bay. Ab und zu spielt dort eine abgefuckte Band, lauter übrig gebliebene Altrocker. Aber was soll’s - Hauptsache Pommes und Ketchup, sag ich immer.«

In einer einzigen fließenden Bewegung zog er mich an sich. »Ich liebe dich, Becca. Ich liebe dich mehr als mein Leben.«

Band 4: Aber ich sage dir hier und jetzt, wenn ich mich für ein Mädchen entscheide, ist es für die Ewigkeit. Und das habe ich schon längst getan. Ich liebe dich, Tamara. Bleib bei mir. Dieses geregelte öde Leben ist doch nichts für dich. Tief in dir drin schlummert eine Abenteuerin und ich will alle Abenteuer mit dir erleben.«

Danke für das Gespräch.

Vielen Dank liebe Claudia, dass du dir so viel Zeit für uns genommen hast. Auch im Namen von Judith! Vielleicht hast du ja Lust bekommen, die schöne Stadt Passau zu besuchen und dir die Orte der magischen Begebenheiten selbst anzusehen.