Buchvorstellung einmal anders
Ich warte seit einer Ewigkeit auf die Autorin Myla Lion, aber sie kommt nicht. Ich setze mich in dem Park auf eine Bank und sehe einen Kindle dort liegen. Da ich von Natur aus, ein neugieriger Mensch bin, nehme ich ihn zu Hand.
Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das darauf enthaltene Buch. Es ist genau das um das es heute gehen soll. „Drei Haselnüsse für ein Weihnachtswunder“ von Myla Lion. Ich beginne ein wenig darin zu schmökern. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Hast du denn überhaupt keine Fragen? Interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«
Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Als ich gerade beginnen will, läuft Myla auf mich zu und setzt sich zu mir auf die Bank. Nach einer Begrüßung lege ich mal los. 😊
Wollen wir das Interview nun zu dritt machen?
Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um mit mir zu reden. Kannst du dich als Buch meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?„Klar“, sagt Myla und lächelt.Das Buch in meiner Hand vibriert. Ein dickes „Gern“, zieht sich über den Bildschirm.
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen? Siehst du es als Autorin genau so?„Ich bin ein moderner Weihnachtsroman, der das Motiv der drei Haselnüsse aus dem tschechischen Märchen O Popelce von Božena Němcová neu interpretiert. Protagonistin Elli kennt das Märchen von ihrer Urgroßmutter. Die Haselnüsse zwischen meinen Seiten sind im Unterschied allerdings nicht magisch, sorgen aber durch Ellis Glauben an das Märchen für ganz schön Wirbel und verrückte Zufälle, die an Wunder grenzen.“„Dafür hat Elli die deutlich bessere Familie“, ergänzt Myla. „Sie ist eine gestandene Frau mit zwei Kindern, wobei vor allem ihre Teenietochter für nervenaufreibende Szenen sorgt. Zum Glück hat sie ihre große Schwester Danielle und deren Frau zur Unterstützung. Und die beiden sind ein wahrer Segen für Elli.
Habt ihr Lieblingsstellen, die ihr uns gerne vorstellen würdet?„Definitiv durch düstere und schwierige, obwohl man bei einem Weihnachtsroman was anderes vermuten würde. Da denkt man, nun erlebt Elli endlich das Glück, da stürzt die nächste Katastrophe auf sie ein. Sie muss schon ganz schön was aushalten, dafür dass es ohnehin nicht so rund läuft.“Myla seufzt. „Stimmt schon, aber sie hat auch ein paar Tage in New York, um zu sich selbst zurückzufinden, alte Geschichten abzuschließen und natürlich Tim zu treffen. Da habe ich es ordentlich knistern lassen.“
Weißt du wie viel Myla tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt? Hast du dazu noch etwas hinzuzufügen oder stimmst du deinem Buch zu?Ein Lächeln legt sich auf Mylas Lippen. „Ich mag die Stelle, an der ihr so ziemlich jeder aus der Familie erklärt, dass ihr Schlabberlook für die Weihnachtsgala keinesfalls passend ist. Außerdem mag ich, wie Elli das erste Mal auf Tim trifft.“Das E-Book vibriert. „Ich mag ja die Szene, in der Elli die Haselnüsse von Pete bekommt. Er ist so sympathisch. Außerdem finde ich es lustig, wie sie sich, bevor sie die zweite Nuss ‚um Hilfe bittet‘, so richtig dumm vorkommt, an sowas zu glauben. Welcher Zufall ihr danach über den Weg läuft, könnt ihr dann lesen.“
Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?„Ich würde sagen, in mir als Roman steckt diesmal vor allem die Myla, die gern hofft und an Wunder glaubt. Außerdem weiß sie, wie es sich anfühlt, wenn mehrere ‚Katstrophen‘ aufeinanderfolgen. Die Realität schreibt noch immer die besten Geschichten.“Myla nickt nachdenklich. „Ich gebe dir recht.“ Dann schmunzelt sie. „Was auf jeden Fall auch im Buch steckt, ist der bedingungslose Rückhalt, den ich auch in meiner Familie kenne, und die ersten aufsteigenden Teeniekonflikte, die in naher Zukunft auf mich zukommen. Eventuell habe ich mich damit ein wenig eingestimmt.“
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?„Eine Träumerin und Wunschdenkerin wie ich“, schreit Elli sofort.Das Buch vibriert und lenkt sie in die Schranken. „Nun mal langsam. Aber ja, das ist sie. Zerbricht sich auch gern den Kopf.“Elli nickt zustimmend. „Definitiv. Da steckt mehr Myla in mir, als sie oben zugeben wollte.“„Ich finde sie ja echt nervig.“ Cliff verschränkt die Arme vor der Brust, die Augenbrauen neigen sich einander zu, während die grimmigen Augen immer kleiner werden. „Sie hat echt ein Ekel aus mir gemacht.“„Ja, der Rolle wirst du auch echt gerecht“, sagt Danielle und legt einen Arm um ihre Schwester. „Die Autorin wusste genau, was sie tut, würde ich sagen.“Nathan lugt hinter Ellis Rücken hervor. „Wusstet ihr, dass sie den Roman im Sommer geschrieben hat? Sie hat echt zwei Monate lang Weihnachtsmusik gehört, obwohl es draußen heiß war und überhaupt nicht weihnachtlich. Ich finde sie echt verrückt.“
„Den finalen Titel hat der Verlag – digital publishers – festgelegt. Der Titel ist im Schreibprozess ein paar Mal hin und her geschwungen. Er hieß für die Verlagsbewerbung noch ‚Ein Haselzweig für New York‘, aber ich mag den neuen Titel noch mehr.“Bist du zu 100% zufrieden mit deinem Cover / Outfit oder würdet ihr nachträglich gerne etwas ändern wollen?
„Wir sind beide sehr zufrieden damit, würde ich sagen. Zwischenzeitlich war ich mal etwas arg rosa, aber da durfte Myla zum Glück mitsprechen. Ich mag mein winterliches Outfit, die Andeutung von New York im Hintergrund und das schnuckelige Haus, das neben New York der zweite Hauptort ist, an dem die Geschichte spielt. Habt ihr die Haselnüsse gesehen, die dem Titel als Zierde entspringen?Zum Abschluss würde mich noch euer Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
„Wunder passieren denen, die daran glauben“, sagen das Buch und Myla wie aus einem Mund.Die Leute, die an mir vorbeigehen, sehen mich schon komisch an, deshalb höre ich auf zu reden und lächle den Personen einfach zu. Aber ich lasse es mir nicht nehmen, noch einmal kurz zum Buch »Danke, für deine Geduld und Antworten« zuzuflüstern.
Dann wende ich mich der Autorin zu. »Danke dir für das sehr interessante Interview.«
„Sehr gern und jederzeit wieder. Eine frohe und besinnliche Weihnachtszeit dir!“Als Myla weggeht, vertiefe ich mich wieder in das Buch.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Mit dem Abschicken des Kommentars bin ich mit den Datenschutzrichtlinien des Blogs einverstanden.