[Buchvorstellung einmal anders] Duft der Vergangenheit von Mara Miditello

 

Buchvorstellung einmal anders

Ich warte seit einer Ewigkeit auf die Autorin Mara Miditello, aber sie kommt nicht. Ich setze mich in dem Park auf eine Bank und sehe einen Kindle dort liegen. Da ich von Natur aus ein neugieriger Mensch bin, nehme ich ihn zu Hand.

Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das darauf enthaltene Buch. Es ist genau das um das es heute gehen soll. „Duft der Vergangenheit“ von Mara Miditello. Ich beginne ein wenig darin zu schmökern. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Hast du denn überhaupt keine Fragen? Sie wird nicht kommen. Interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«

Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. 😊

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um mit mir zu reden.

Zeit? Zeit ist so ein unvorhersehbares Wort, findest du nicht. Es hat keinen Anfang und kein Ende. Man folgt dem Tempus, fährt mit und manchmal, weiß man nicht einmal, wohin es geht.

Kannst du dich meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?

Ich könnte jetzt sagen, dass ich ein Buch bin, mit vielen Seiten, auf denen die Gefühle ein ewiges Auf und Ab spielen. Ich könnte aber auch sagen, dass Mara mit ihren Wörtern eine Leidenschaft in mir geweckt hat, die den Leser dazu bringt noch eine Seite umzublättern. Und ich muss nicht sagen, wie sehr es mir schmeichelt, wenn die zarten Finger eine Frau Blatt für Blatt umblättern.

In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?

Muss? Ach mein Kleines ... Es war eine Ehre zuzusehen, wie Marco & Sarah zueinandergefunden haben. Die zwei hatten es schon in ihrer Vergangenheit schwer gehabt und ihr gemeinsamer Weg war nicht einfach. Mara hat ihnen so viele Hürden und Steine in den Weg gelegt, dass sie selbst manchmal verzweifelte an dem, was sie ihnen angetan hatte. Ich glaube, sie hat sich manchmal wie ein Kapitän auf einem großen Schiff gefühlt. Die Angst, nicht alle in den nächsten sicheren Hafen zubringen, war stets gegenwärtig. Sie hat geschrien, geweint ... ich bin mir nicht sicher, ob ich das überhaupt erzählen darf. Du musst wissen, es gibt da eine Klausel in unserem Vertrag, §19a Absatz 2a – ich darf nicht aus dem Privatleben meiner Schöpferin erzählen.

Hast du eine Lieblingsstelle, die du uns gerne vorstellen würdest?

Das war eine gute Frage. Weil sie jeden Gedanken daran verdrängt hatte. Zumindest hatte sie es versucht. Manchmal war es ihr gelungen. Manchmal jedoch, spürte sie jeden Schlag, jede Berührung, jedes eindringen in ihren Körper. Das schlimmste waren die Demütigungen. Die Erniedrigungen. Denn am Ende hatte sie beinahe seinen Worten geglaubt, dass sie ein Nichts war.

Weißt du wie viel Mara tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt?

Mara ist ein wenig Sarah und auch ein wenig Marco und ganz viel Sergio. Sie will alle und jeden beschützen, weshalb sie Sergio auch dieses Mal wieder hat mitreden lassen. Ohne ihn würde es dieses Buch nicht geben. Du verstehst die Doppeldeutigkeit?

Du siehst die Schnörkel am Anfang jedes Kapitels? Das ist die romantische Mara. Aber sie liebt auch die Action, weshalb es eine rasante ... nein, nein, fast hättest du mich gehabt und ich hätte eine tolle Szene ausgeplaudert. Kommen wir lieber zur nächsten Frage.

Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?

Sie sind alle ein wilder Haufen und Mara hat es geschafft, ihnen allen ein tolles Happy End zu geben. Allerdings hat sie ihnen auch viele Steine in den Weg gelegt und die Vergangenheit ist nicht immer von Liebe und Geborgenheit geprägt. Aber dennoch hat sie jedem Einzelnen etwas Wunderbares gegeben – Hoffnung, das am Ende alles besser wird. Und Vito, dieser *piep* hat die Strafe bekommen, die er verdient hat. Ich würde sagen, am Ende sind alle zufrieden. So wie es sein soll.

Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?

Mara hatte die Worte in einem anderen Zusammenhang gelesen und fand, das dies ein wundervoller Titel sei. Und da sie unbedingt eine Geschichte über Marco erzählen wollte, war der Titel geboren, bevor der Plot zu Duft der Vergangenheit stand. Verrückt, oder?

Bist du zu 100% zufrieden mit deinem Cover / Outfit oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?

Zufrieden? Ich liebe es, weil es einfach perfekt zu mir passt. Der Mann. Das Parfum. Die angedeutete Uhr, die für die Vergangenheit steht. Die dunkle Farbe des Covers. Alles ist stimmig und übrigens gab es das Cover, bevor es die Geschichte gab.

Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren. 

Seine Hand bewegte sich kaum merklich und dennoch explodierten Feuerwerke in ihrem Körper. Da war kein Schmerz. Nur Lust. Keine Schläge. Nur Liebe. Keine Angst. Nur Vertrauen. Nur er. Jetzt und vielleicht für immer.

Die Leute, die an mir vorbeigehen, sehen mich schon komisch an, deshalb höre ich auf zu reden und lächle den Personen einfach zu. Aber ich lasse es mir nicht nehmen, noch einmal kurz zum Buch »Danke, für deine Geduld und Antworten« zuzuflüstern.
Dann vertiefe ich mich wieder in das Buch.