Buchvorstellung einmal anders
Nach dem Autoreninterview drückt mir Marie ihr Buch in die Hand und verlässt einfach das Zimmer. Da mir das schon öfter passiert ist in letzter Zeit, erahne ich, was da kommen wird.
Ich drehe es hin und her und öffne schließlich das Buch der Autorin „Willi hilft dem Weihnachtsmann“, um schon ein bisschen hineinzulesen. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Jetzt ist sie weg, dann interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«
Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. 😊
Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um mit mir zu reden.
Kannst du dich meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?He, was ist da los? Was ist da auf einmal so warm um meinen Einband? Wieso wackelt es?Verschlafen schlage ich die Augen auf. „He, wer bist du denn?“
Ich bin ein Weihnachtsbuch für Kinder. Abe nicht irgendein Weihnachtsbuch, nein ich bin etwas Besonderes. Nämlich ein Adventskalender mit 24 fortlaufenden Gedichten rund ums Thema Streit und Miteinander.In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Naja, der Willi war schon eine Herausforderung, das sag ich dir. Der hat sich mitunter ganz schön gesträubt. Vierundzwanzig fortlaufende Gedichte zu einer zusammenhängenden Geschichte zu vereinen war mitunter etwas verzwickt. Aber am Ende hatte Willi ein Einsehen und er hat es geschafft und die „Artig / Unartig Liste“ für den Weihnachtsmann zu kontrollieren.Hast du eine Lieblingsstelle, die du uns gerne vorstellen würdest?
Weißt du wie viel Marie tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt?Es gibt so viele tolle Stellen und so viele tollen Reime in der Geschichte und vierundzwanzig Gesichte sind ja nicht arg so viele.Aber ich verrate euch den Anfang:Das ist Willi unser Held, von dem diese Geschicht` erzählt.Ein Wichtel ist er mit Haut und Haar, lebt im Wald nicht sonderbar.Bei ihm zu Haus da wohnt ein Binchen, es hört auf den Namen Trinchen.
Ich weiß, dass sie dieses Buch ihrem verstorbenen Opa gewidmet hat. Willi hat denselben Namen wie er und er war auch immer zur Stelle und allen geholfen, die an seine Tür geklopft haben.Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?
Nun ja, die Szenen, in die Willi hineinrutscht sind meistens welche, in denen Kinder streiten. Doch er hat Sternenstaub in der Tasche und hilft den Steithälsen sich zu vertragen. Aber es kommen auch Szenen vor, in denen Eltern stolz darüber sind, wie umsichtig und mitfühlend ihre Kinder sind.Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
Nein, mein Name stand bereits als Idee fest und drumherum hat sich alles entwickelt. Die Gedichte und Bilder sind miteinander entstanden und zusammengewachsen.Bist du zu 100% zufrieden mit deinem Cover / Outfit oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Ich stamme zu 100% aus der Hand meiner Autorin, das ist schon etwas Besonderes. Natürlich sind hier und da ein paar Modifikationen vorgenommen worden, aber hey, die zählen doch nicht!Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
Ein Abschlusszitat habe ich nicht, aber ich wünsche euch allen eine frohe und besinnliche Weihnachtszeit. Gebt aufeinander acht und wer weiß, vielleicht entdeckt ihr ja den Willi irgendwo in eurer Nähe.Nun betritt die Autorin wieder das Zimmer und blickt mich ungläubig an. Scheinbar ist es selbst in Autorenkreisen nicht üblich, dass das Buch antwortet. Leise flüstere ich dem Buch noch zu: »Danke für das Gespräch, es hat mir großen Spaß gemacht.«
Dann wende ich mich der Autorin zu. »Alle meine Fragen sind beantwortet, ich danke dir für den sehr interessanten Tag bei dir.«
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