Samstag, 15. Juli 2023

[Autoreninterview] Selina Kissmann


Autoreninterview
Selina Kissmann


Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Sehr gerne. Ich bin Selina, eine 22 Jahre alte Studentin die am liebsten in ihrer eigenen kleinen Welt lebt.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich habe die Angewohnheit, mir vor dem Einschlafen selbst Geschichten zu erzählen. Ich stelle mir vor, wie ich in meiner Lieblingsserie oder meinem Lieblingsfilm mitspiele und was ich dort erlebe. So war die Brücke von wach zu Schlaf nicht so langweilig. Irgendwann wurden daraus eigene komplexe Geschichten, die sich immer weiterentwickelt haben und für die in meinem Kopf allein kein Platz mehr war.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Between Up and Down ist mein Debüt.
Mit Between up and down gebe ich einen Einblick in das verborgene Leben nach dem Tod, welches ordentlich in Chaos gerät. Es geht dabei um die Gemeinsamkeiten von Unterschieden und die Unterschiede in dem, was gleich erscheint. Meine Protagonisten Loras und Tyron müssen versuchen, in einer Zeit des Umbruchs Wahrheit und Lüge zu unterscheiden und herausfinden, auf wessen Seite sie eigentlich kämpfen und gegen wen. Denn der Krieg zwischen Engeln und Dämonen rückt immer näher.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Gerade überarbeite ich den zweiten Teil von Between up and down und bald beginne ich den dritten und finalen Teil meiner Trilogie. Was danach kommt, stellt sich noch heraus.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Schreiben natürlich! Aber wenn ich davon mal genug habe, lese ich, male etwas oder gewinne in Gesellschaftsspielen mit meiner Familie.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ich habe mich lange Zeit als Autorin bezeichnet, die lieber schreibt, als liest. Erst seit etwa einem Jahr bin ich eines Besseren belehrt. Ich habe viele Selfpublisher kennengelernt, die fantastische Bücher geschrieben haben. Besonders hervorgestochen ist Jana Stehr mit ihrem Debüt „Das Reich der 9 Geisterwesen“. Dieser einzigartige Schreibstil hat es mir einfach angetan.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Eine Weile bin ich zum Schreiben immer auf einen kleinen, alten Spielplatz bei uns im Dorf gelaufen, habe mich in einem winzigen Häuschen versteckt und geschrieben, bis der Akku leer ging. Ich wechsle gerne mal den Schreibplatz, das brauche ich auch mal, wenn der Kopf nicht ordentlich arbeitet oder ich mich selbst ablenke. Am Häufigsten schreibe ich aber ganz klassisch an meinem Schreibtisch.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Die Uni hat meine Routine auf den Kopf gestellt. Ich versuche aber inzwischen jeden Tag ein wenig zu schreiben und / oder zu lesen. Unterbrochen wird das von meinem Hund, der mich des Öfteren ruft, weil er alleine die Treppen Zuhause nicht mehr laufen kann und immer einen privaten Fahrstuhl wünscht.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Fantasy hat es mir in beiden Bereichen angetan, allerdings variiere ich noch. Im Zuge des letzten NaNoWriMo habe ich eine Geschichte aus dem Genre Mystery geschrieben, das hat auch viel Spaß gemacht und ich lese auch gerne mal einen Krimi. Generell werde ich beim Lesen zunehmen offener. Nur an Horror traue ich mich noch nicht.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Ich handle in meinem Leben nach dem Zitat „Stur lächeln und winken“ von den Pinguinen aus Madagaskar. Eine gute Taktik, wann immer das Leben mal wieder Steine in den Weg wirft.
„[…] ein von Anarchie und Chaos bestimmtes Reich […].“ – Das beschreibt meine Arbeit doch sehr treffend.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Die Niederlande! Als ich ein Kind war sind wir jedes Jahr dorthin gefahren. Meistens in Centerparks oder ans Meer. Ich habe es immer geliebt und tue es noch. Ich habe sogar begonnen, die Sprache zu lernen, weil sie so niedlich klingt.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Nächste Frage bitte. Nein spaß, an meiner Kritikfähigkeit arbeite ich noch. Ich weiß, aus (konstruktiver) Kritik kann man viel lernen, also verschließe ich mich nicht davor. Ich tendiere nur dazu, die Worte zu persönlich zu nehmen und mich in Trauer zu ertränken, statt professionell daraus zu lernen.
Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?
Das war eine recht schnelle Entscheidung. Ich habe zufällig diesen Wettbewerb gefunden gehabt. Mein Manuskript war fertig und ich dachte „schadet doch nicht“, also habe ich es eingereicht, mir aber keine Hoffnungen gemacht. Dann kam die E-Mail. Ich hätte kaum glücklicher sein können, denn zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nichts über Selfpublishing und hätte es mich vermutlich nicht getraut, diesen Weg zu gehen. Heute weiß ich viel mehr darüber und möchte es irgendwann auch mal ausprobieren.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Ein Buch zu veröffentlichen, dass einem so viel Zeit gekostet hat, eine Geschichte, die man sich mit viel Mühe überlegt und Charaktere, die man ins Herz geschlossen hat, ist schwerer, als man denkt. Zumindest für mich. Die Angst hatte mich für ein paar Tage fest im Griff und hat auch nach einer Woche noch nicht locker gelassen, doch ich lerne, auch damit umzugehen und bin mir bewusst, dass ich mich immer noch verbessern kann und bin dankbar für jeden, der mein Buchbaby interessant findet!

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