Montag, 30. Januar 2023

[Buchvorstellung einmal anders] Der letzte Außenposten von Anne Polifka




Buchvorstellung einmal anders


Nach dem Autoreninterview drückt mir Anne ihren Kindle in die Hand und verlässt einfach das Zimmer. Da mir das schon öfter passiert ist in letzter Zeit, erahne ich, was da kommen wird.

Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das Buch der Autorin „Der letzte Außenposten“, um schon ein bisschen hineinzulesen. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Jetzt ist sie weg, dann interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«

Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. Doch da kommt die Autorin wieder in den Raum und setzt sich zu uns.

Wollen wir das Interview nun zu dritt machen?
DLA: Klar, warum nicht? Könnte witzig werden.
Hallo, danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um mit mir zu reden.
Anne: Wir haben zu danken. :) 
Kannst du dich als Buch meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
DLA: Ich bin eigentlich eine Kurzgeschichte, aber damit gab ich mich nicht zufrieden. Eine krasse Story, eine heulende Autorin, nach 10 Seiten dann einfach Sense und das war’s? Ich habe so lange genervt, bis ich ein Roman wurde. Aber warum nur ein Roman bleiben, wenn man eine Reihe werden kann? Da sitzt eine Ansammlung psychischer Wracks allein im All zusammengepfercht in einer Raumstation fest und das mindestens zwei Jahre? Das passt niemals auf nur rund 370 Seiten, die die Rohfassung hatte. Nun bekomme ich mehrere Teile. :) Wie viel, wird sich zeigen, kommt auch auf die Leute an. Die kommen manchmal auf doofe Ideen. Ich hoffe, wenigstens ein paar kommen unten auf der Erde an. Hat sich jetzt ja schon dezimiert. :) Ups, Spoilergefahr. ;)
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen? Siehst du es als Autorin genau so?
DLA: Sie hat da eh kein Mitspracherecht, aber bei den schönen, fluffigen Szenen muss ich ihr deutlich mehr in den Hintern treten. Kann ja nicht nur Mord und Totschlag geben. Hier sind keine acht Milliarden Menschen auf der Reservebank. 
Anne: Ich bin unschuldig. Ich sage denen oft genug, was eine dumme Idee ist und die machen es trotzdem. Und natürlich muss ich dann schneller reagieren, wenn sie dabei sind, sich alle auszulöschen. 
Habt ihr eine Lieblingsstelle, die ihr uns gerne vorstellen würdet?
Anne: Das würde leider spoilern. Aber wer es liest, weiß bei fünfzehn Sekunden Bescheid. ;) Das ist die einzige Szene, die einer Wunschszene von mir am nächsten kommt. 
DLA: Nur Mord und Totschlag im Kopf. Ich find es ja toll, dass Eveline sich da in wen verguckt hat. ;) :) Eine unumstößliche Regel für Anne war: keine Romanzen im Buch. Ich sag ja, sie hat kein Mitspracherecht. Hab ich ihr gleich damals in Kapitel 4 klargemacht. 
Weißt du, wie viel Anne tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt? Hast du dazu noch etwas hinzuzufügen oder stimmst du deinem Buch zu?
DLA: Eine Menge. Schon die Ansicht, dass man nie weiß, ob es ein Morgen gibt. Aber auch jede Figur hat was. Juri die Massenkompatibilität, Avas Kreativität, Evelines Neugier, Domas Humor, Mateos Gerechtigkeitssinn und Victors Selbstzweifel und Ängste.
Anne: Das kann ich nicht leugnen.
Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?
DLA: Manchmal glaube ich, sie hat kein Leben. Ich bereite mich auf einen schönen Gammelurlaub vor, wenn sie den Urlaubszettel abgibt und dann ist nur Schuften angesagt. Von wegen, es darf maximal 9 Stunden pro Tag gearbeitet werden. Die 10 Stunden hab ich mehr als einmal geknackt. Und dann dieser Drang nach Realismus. Da komm ich mit so einer coolen Idee daher und dann recherchiert sie die tot. Will jemand Autor tauschen? 
Anne: Hier wird nicht getauscht. ;)
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
DLA: Der Titel sollte ursprünglich „Sirona“ heißen, aber das war schon mein Name als Kurzgeschichte. Da wollte ich schon was anderes.
Anne: der neue Titel ploppte auf (ich vermute, weil die ISS öfter als Außenposten der Menschheit bezeichnet wird) und passte perfekt. :)
Seid ihr zu 100% zufrieden mit dem Cover / Outfit oder würdet ihr nachträglich gerne etwas ändern wollen?
DLA: Ich finde es perfekt. Besser als die über zehn vorherigen Entwürfe.
Anne: Da sind wir uns mal einig. :)
Obwohl es selbst in Autorenkreisen nicht üblich ist, dass das Buch antwortet, bedanke ich mich bei dem Buch: »Danke für das Gespräch, es hat mir großen Spaß gemacht.«
DLA: Gern, man kommt ja sonst nicht zum Reden. :)
Dann wende ich mich der Autorin zu. »Danke dir für den sehr interessanten Tag bei dir und das tolle Interview.«
Anne: Danke, ebenfalls.

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