Buchvorstellung einmal anders
Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um für dein Buch zu antworten.
Es ist mir ein Vergnügen, über meine Bücher zu sprechen. Also los! :-)Kannst du uns dein Buch in möglichst wenig Sätzen beschreiben?
Der siebzehnjährige Julian flieht vor der Realität aus nervigen Eltern und einem Internat in das Sommerhaus seiner Tante und seines Onkels nach Schweden. Er hat den strengen Vorsatz, sich nie wieder in einen Jungen zu verlieben, denn das hat sich in der Vergangenheit immer als totale Katastrophe herausgestellt. Als die Tante und der Onkel für ein paar Tage wegfahren, freut er sich unbändig auf die Einsamkeit. Doch dann taucht plötzlich Dave in seinem Leben auf und Julians Vorsätze geraten völlig durcheinander.Deine Charaktere erleben ja so einiges. Fällt es dir leichter sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Die Dramaturgie eines Romans lebt davon, dass die Figuren durch möglichst viele unterschiedliche Gefühlslagen taumeln. Wenn ich mich für das Schöne oder für das Düstere entscheiden würde, wäre der Verlauf der Geschichte viel zu schnell im Voraus zu erahnen. Daher macht es mir unbändigen Spaß, alle Aspekte für meine Figuren einzuplanen.Hast du eine Lieblingsstelle, die du uns gerne vorstellen würdest?
Die beiden Figuren – Julian und Dave – wandern an einem Tag über verschlungene Pfade durch einen urwüchsigen Wald in Schweden. Sie sind sich beide noch nicht so recht im Klaren darüber, was sie voneinander wollen, ob sie überhaupt etwas voneinander wollen und vor allem: Was der andere von ihm will. Zwischen dichten Bäumen und Blaubeersträuchern öffnete sich plötzlich die Landschaft in einer Senke zu einem kleinen verwunschenen See, an dessen Ufer ein Elch steht und sie still ansieht. Sie sind vollkommen gebannt von dem Tier und müssen sich aneinander festhalten, um sich nicht vor Aufregung in die Hosen zu machen.Wie viel echter Stephano steckt in dem Buch oder auch in dem ein oder anderen Charakter?
Keines meiner Bücher ist ohne meine Erfahrungen und mein Leben denkbar. Immer wieder baue ich persönliche Erlebnisse in die Handlungen und eigene Charakterzüge in meine Figuren ein. Aber das sollte auf keinen Fall mit einer Autobiografie verwechselt werden. Denn vieles von dem, was ich beschreibe, entspringt auch einfach meiner blühenden Fantasie.Wie würden dich deine Charaktere beschreiben?
Ich vermute, dass die mich ziemlich nervig finden, denn ich schicke sie ja permanent von einer Katastrophe in die nächste. Und ich will alles haargenau wissen. Ich plane Fettnäpfchen für meine Figuren ein und mache ihnen das Leben zur Hölle. Und immer, wenn sie sich mal in Sicherheit wähnen, komme ich mit genau dem Ereignis oder der Person um die Ecke, der meine Charaktere gerade so gut ausgewichen waren. Daher gehe ich davon aus, dass mich meine Figuren hassen.Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert?
Die ersten beiden Bände heißen NEUSTARTEN und TURBULENZEN. Und weil sich die Cover ähneln sollten, damit die Bücher als Reihe wahrgenommen werden, musste auch der neue Titel kurz und prägnant sein. Ein Wort, nicht mehr. Im Prozess des Schreibens hat sich dann der Titel SUMMERTIME aufgedrängt, weil er die Leichtigkeit verspricht, die ich immer wieder beschreibe. Von der sich der/die Leser.in allerdings nicht auf die falsche Fährte führen lassen sollte.Bist du zu 100% zufrieden mit dem Cover oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Das Cover ist für meinen Roman perfekt und es gibt keinen Grund, daran etwas zu ändern. Selbstverständlich wird es Leser.innen geben, die das Cover nicht mögen, aber das ist immer eine Frage des Geschmacks.Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
Das kann ich dir leider nicht liefern, denn ich mag je nach Stimmung mal die eine Szene, mal die andere. Für mich gibt es vielmehr Figuren, die ich besonders mag. In SUMMERTIME ist es Daniel, ein Schulfreund von Julian, der eigentlich nur eine relativ kleine Rolle hat, aber unheimlich wichtig und einfühlsam ist. Und in dem Überraschungen schlummern.Danke für das Gespräch.
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