Buchvorstellung einmal anders
Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das darauf enthaltene Buch. Es ist genau das um das es heute gehen soll. „Mord verträgt kein Jenseits“ von Maria Zaffarana. Ich beginne ein wenig darin zu schmökern. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Hast du denn überhaupt keine Fragen? Interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«
Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Als ich gerade beginnen will, läuft Maria auf mich zu und setzt sich zu mir auf die Bank. Nach einer Begrüßung lege ich mal los. 😊
Wollen wir das Interview nun zu dritt machen?
Sehr gern. Schieß los! 😊Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um mit mir zu reden.
Jetzt, da das Buch zu Ende geschrieben ist, haben wir ja Zeit.Kannst du dich als Buch meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Einige finden mich unheimlich. Sie gruseln sich, sagten sie mir. Anderen verursache ich Gänsehaut. Tja, und andere wiederum mögen die besondere Liebesbeziehung der beiden sonderbaren und eigenwilligen Frauen, die nicht weniger furchteinflößend ist.In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihm leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen? Siehst du es als Autorin genauso?
Emotionen, Stimmungen, Geschehnisse lassen sich durch die Sprache wunderbar transportieren. Ich als Autorin liebe es, mich regelrecht in diese Welten hineinfallen zu lassen – auch wenn sie in diesem Fall sehr, sehr düster sind.Habt ihr Lieblingsstellen, die ihr uns gerne vorstellen würdet?
Weißt du wie viel Maria tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt? Hast du dazu noch etwas hinzuzufügen oder stimmst du deinem Buch zu?Unsere Lieblingsstellen sind definitiv die im Bad vor dem Spiegel. Da spielen sich Dinge ab, die man nicht mit dem Verstand erklären kann. Ein Beispiel:Der Spiegel im winzigen Bad ist mittlerweile vom heißen Dampf völlig beschlagen. Ein trüber Schleier hat sich darübergelegt. Ich kann mich darin nicht mehr klar erkennen. Nur meine Silhouette zeichnet sich schemenhaft ab. Langsam beuge ich mich zum Spiegel hin, um den Dampf abzuwischen, und bemerke dabei, dass sich die Silhouette nicht synchron mit mir bewegt. Sie bleibt statuenhaft stehen. Erschrocken lasse ich die Seife fallen. Sie gleitet über den Boden und rutscht mit einem sanften Knall bis zur Tür. Erstarrt stehe ich vor dem Waschbecken, traue mich aber nicht, wieder in den Spiegel zu blicken. Meine Augen sind nach unten gerichtet – und doch fühle ich mich beobachtet.
Maria ist überall und nirgendwo. Diese Geschichte ist so wunderschön unheimlich, die Charaktere zum Teil so düster und undurchschaubar, dass es mich gruseln würde, wenn Maria so wäre. Ihrer facettenreichen Fantasie ist es zu verdanken, dass sie sich solche Storys ausdenken kann. Im realen Leben ist sie nämlich eine lebenslustige, fröhliche Frau.Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?
Sie sind düster, zerrissen, auf der Suche nach der Wahrheit. Die Protagonistin zweifelt wegen der Geschehnisse um sie herum nicht selten an ihrem Verstand und lebt in ständiger Angst, verrückt zu werden.Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
Der Titel ist im Auto entstanden. Auf dem Beifahrersitz saß meine Tochter. Und da habe ich sie gebeten, mir zu helfen. Wir haben lange gesucht – und am Ende hatten wir ihn: Mord verträgt kein Jenseits.Bist du zu 100% zufrieden mit deinem Cover / Outfit oder würdet ihr nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Als der Verlag mir den ersten Coverentwurf zugeschickt hat, war ich sprachlos! Warum? Weil ich mir das Titelbild exakt so vorgestellt hatte! Wir haben dann auch nichts mehr daran geändert.Zum Abschluss würde mich noch euer Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
Das Leben besteht aus vielen Überraschungen. Die Größte ist: das Leben selbst.Die Leute, die an mir vorbeigehen, sehen mich schon komisch an, deshalb höre ich auf zu reden und lächle den Personen einfach zu. Aber ich lasse es mir nicht nehmen, noch einmal kurz zum Buch »Danke, für deine Geduld und Antworten« zuzuflüstern.
Dann wende ich mich der Autorin zu. »Danke dir für das sehr interessante Interview.«
Ich, wir danken Dir.Als Maria weggeht, vertiefe ich mich wieder in das Buch.
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