Sonntag, 15. Mai 2022

[Autoreninterview] Bettina Kiraly

Autoreninterview
Bettina Kiraly

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Hallo und danke, dass ich bei dir vorbeischauen kann. Ich heiße Bettina Kiraly, bin aber auch unter dem Pseudonym für historische Liebesromane Ester D. Jones unterwegs. Für Fantasy benutze ich den Autorennamen Betty Kay und unter Bailey Kinlay erscheinen Regencyromane. Ich stamme aus einem kleinen Ort in Niederösterreich und lebe dort mit meinem Mann und meinen zwei Töchtern. Seit einigen Jahren darf ich mich hauptberufliche Autorin nennen.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Gelesen habe ich immer viel. In dunklen Zeiten hat mir das Schreiben von Gedichten geholfen, meine Gefühle zu sortieren. Allerdings sind das keine Werke, die ich jemals der Veröffentlichung vorlegen würde. Eine Schulfreundin hat mich mit historischen Liebesromanen bekannt gemacht. Das war der Moment, an dem die Geschichten in meinem Kopf explodiert sind. Ich habe einen Roman begonnen, doch erst viele Jahre später fertiggestellt. 2006 habe ich meine erste Geschichte veröffentlicht. Seitdem werde ich immer wieder von Charakteren heimgesucht, die mir unbedingt von sich erzählen wollen und die mir dabei viel über mich selbst beibringen.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Die Liste an Veröffentlichungen ist inzwischen etwas zu lang, um alle vorzustellen, darum erzähle ich am besten von meinen letzten Veröffentlichungen ab 2021.
„Detektivische Affären“ von Ester D. Jones: Die dreiteilige Reihe von Regencykurzromanen erzählt von sehr unterschiedlichen Paaren. Im ersten Teil will die neugierige Lady unbedingt ein Rätsel lösen und braucht dafür die Hilfe des Biests. Im zweiten Teil soll die pragmatische Lady den Schönling dabei unterstützen, unwahre Gerüchte auszuräumen. Im letzten Teil wird der reservierte Gentleman von einem Unbekannten bedroht, weshalb er den Detektiv beauftragt.
„Silverline Hearts“ Reihe von Bettina Kiraly: Silverline ist ein kleines, verschlafenes Örtchen mit schrulligen Einwohnern. Megan kann im ersten Teil nach der Rückkehr ihres besten Freundes ihre Gefühle für ihn nicht mehr unterdrücken. Valerie schwärmt schon lange für den deutlich älteren David und scheint endlich von ihm gesehen zu werden. Rusty verliebt sich wieder mal rasch, doch Joan hat ein Geheimnis, das sie auf Abstand bleiben lässt.
„Heimliche Liebe in Cherryoak Falls“ von Bettina Kiraly: Der Krankenpfleger Nicolas hat sich noch nicht geoutet. Als seine Schwester ihn verkuppeln will, interessiert er sich daher eher für den Bruder der Frau, mit der er sich verabreden soll. Als Nicolas den Tischler Elijah zufällig wiedertrifft, entwickelt sich eine Freundschaft zwischen ihnen. Ob es dabei trotz all der Probleme der beiden bleibt?
„Hot kisses and a gun“ von Bettina Kiraly und Kathrin Fuhrmann: Marcus und Charlie sollen in einem Film ein Liebespaar spielen. Marcus weiß, dass er sich diese Chance auf den Durchbruch nicht entgehen lassen darf, auch wenn er nicht schwul ist. Charlie versucht ihm die Sache leicht zu machen, doch die Küsse vor der Kamera entwickeln rasch ein Eigenleben. Wie die beiden wohl mit den unerwarteten Gefühlen zurechtkommen?
„Zauber im Schnee“ von Betty Kay: Dieser winterliche Fantasykurzroman erzählt die Reise von zwei unfreiwilligen Gefährten, die so gar nichts gemeinsam haben. Während sie versuchen, eine magische Kugel zu ihrem Besitzer zurückzubringen, entdecken sie, dass Unterschiede nicht zwangsläufig schlecht sein müssen.
„Der König der Nebelseelen“ von Betty Kay: Als Zauberlehrling ist Lesithder mit der Aufgabe, die ihm vom Schicksal aufgetragen wird, überfordert. Ausgerechnet er soll seine Welt vor dem Untergang retten und dazu die Hilfe des Königs der Nebelseelen in Anspruch nehmen? In den beiden Teilen der Gay Highfantasy Reihe muss der unfreiwillige Held über sich selbst hinauswachsen und sieht sich dabei großem Schmerz gegenüber.
„Eine unberührbare Lady“ von Bailey Kinley: Amalia soll unbedingt rasch heiraten, auch wenn sie sich lediglich in Gesellschaft ihres nichtsnutzigen Großcousins wohlfühlt. Er soll ihr helfen, selbstbewusster zu werden. Ob das Experiment gut gehen kann?
„Leidenschaftliche Blicke in Cherryoak Falls“ von Bettina Kiraly: Der Fotograf Laster plant ein ganz besonderes Projekt. Aiden, der Mitarbeiter in der Galerie, in der Laster regelmäßig ausstellt, sieht das als Gelegenheit, um dem älteren Mann näher zu kommen. Doch das Leben der beiden hält einige Probleme bereit, die es schwierig machen, ihrem Herzen zu folgen.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Tatsächlich habe ich alle Romane, die in diesem Jahr erscheinen werden, und noch weitere Bücher fertig in der Schublade. Aktuell schreibe ich an einem Regencyroman, der für Oktober geplant ist. Die Liste an Ideen, die danach umgesetzt werden wollen, ist lange.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Ich verbringe sie mit meinen Kindern, nutze unseren Garten und gehe gerne Radfahren.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Tatsächlich haben mich viele Bücher beeindruckt. „Der Fürst der Finsternis“ von Anne Rice hat allerdings einen besonderen Platz in meinem Herzen. Ich mag Geschichten, in denen die Hauptcharaktere nicht eindeutig böse oder gut sind. Manchmal kommt es einfach nur auf den Blickwinkel an.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich hatte einen festen Arbeitsplatz im Wohnzimmer. Dank Corona hatte ich dort allerdings nicht genug Ruhe und bin in den Keller übersiedelt, wo ich ungestört an meinen Büchern arbeiten kann. Ideen entwickle ich während der Einschlafphase und mache mir grobe Notizen, wo auch immer ich mich befinde. Schreiben kann ich allerdings am besten an einem fixen Ort.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Zuerst sorge ich dafür, dass meine Kinder rechtzeitig in die Schule kommen. Dann verbringe ich den Vormittag mit meinen Geschichten und all den Aufgaben, die zum Schreiben dazugehören. Sechs, sieben Stunden bleiben mir dafür, bevor ich koche und nach dem Essen meine jüngere Tochter bei den Hausaufgaben unterstütze. Den restlichen Tag verbringen wir als Familie, bevor ich am Abend nochmal kurz zum Computer gehe. Letztes Jahr habe ich auf diese Art über eine Million Worte geschrieben, was fünfzehn Romanen entspricht. Dieses Jahr hat mit einer Schreibblockade begonnen, die ich leider noch nicht ganz überwunden habe.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Liebesromane lese und schreibe ich gerne. Dabei gibt es verschiedenste Untergenre. Tatsächlich lese ich hauptsächlich Regency und Gayromance. Bei Schreiben bin ich noch ein wenig breiter gefächert.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Mein Motto bei der Arbeit: „Jedes Wort zählt.“
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Ich reise nicht sonderlich viel. In Österreich fühle ich mich immer noch am wohlsten. Ich könnte mir nicht vorstellen, irgendwo anders zu leben.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Wenn Kritik sachlich und gut begründet ist, werde ich mich immer bemühen, ihr nachzukommen. Geschmäcker sind einfach unterschiedlich, weshalb man es nicht allen recht machen kann. Manchmal ist es schwierig, sich nicht zu viel zu hinterfragen. Ich versuche mir selbst treu zu bleiben und das zu schreiben, was mir selbst gefällt.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Als ich 2006 meine Bücher an Verlage geschickt habe, trudelten leider nur Absagen ein. Ich wollte meine Geschichten trotzdem an den Mann bringen. Damals war Selfpublishing noch schwieriger, dennoch bin ich froh, es gewagt zu haben. Ich habe unglaublich viel dadurch gelernt, was mich zu dem Autor geformt hat, der ich heute bin. Dennoch arbeite ich auch gerne mit Verlagen zusammen, weil der Selfpublishingprozess einfach unglaublich viel Zeit und Energie frisst.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Danke, dass ihr Autoren durch das Kaufen und Lesen von Büchern unterstützt und uns damit ermöglicht, unseren Traum zu leben.

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