Montag, 25. Oktober 2021

[Autoreninterview] Kaja Paulan

 Autoreninterview

Kaja Paulan

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Ich wurde in einer kleinen norddeutschen Stadt geboren, mag das Meer, den Wald und Bücher. Besonders Märchen und Fantasyliteratur haben es mir angetan. Mit meinen Geschichten möchte ich diese Liebe an meine Leser weitergeben.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich habe schon als Kind geschrieben. Märchen, Gruselgeschichten, sogar Science Fiction. Später Lieder, Gedichte, Kurzgeschichten. Dann habe ich die Fantasy für mich entdeckt. Es ist das Genre, das ich am meisten liebe.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Es sind ein paar Kurzgeschichten in Anthologien erschienen und ein Adventskalenderbuch. Es heißt „Aufregung im Advent – Wo ist Herr Polymorf“? Hier eine kurze Zusammenfassung: Herr Polymorf erzählt seltsame Geschichten von Wirrlingen, Weihnachtsschnuppen und Engeln, die sich einen anderen Job wünschen. Damit soll er Paul und Anja die Zeit bis zum Heiligabend vertreiben, denn die beiden sind krank und allein zu Hause. Doch schon nach einer Woche ist ihr Weihnachtsbeauftragter verschwunden. Auf der Suche nach ihm geraten Paul und Anja in turbulente Abenteuer und müssen schließlich sogar das Weihnachtsfest retten. Die etwas andere Adventskalendergeschichte ist spannend, witzig und verspricht Spaß für die ganze Familie.
„Ragnamar – Einbruch der Dämmerung“ ist mein Romandebüt.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
In der Tat. Es ist ebenfalls ein Fantasyroman, aber keine FairyTale. Ich bin mit der ersten Überarbeitung fertig. Außerdem habe ich die Rohfassung eines Kinderdetektivromans in der Schublade, die ich in den Herbstferien gern bearbeiten würde. Und noch einiges andere, das sich in meinen Schreibjahren angesammelt hat.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Schreiben, schreiben, schreiben, lesen, Bäume und Vögel gucken, Waldspaziergänge, Zeit mit meiner Familie verbringen. Vor Corona hatte ich gerade das Reisen für mich entdeckt. Aber momentan finde ich auch in unmittelbarer Nähe viel Schönes und Staunenswertes.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Da gibt es einige. Terry Pratchett, Cornelia Funke, Philip Pullman zum Beispiel. Besonders beeindruckt hat mich in letzter Zeit das Buch „Der Atem einer anderen Welt“ von Seanan McGuire.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich habe seit ein paar Jahren den Luxus eines eigenen Arbeitszimmers in der Wohnung. Dort gibt es Regale mit Büchern und Ordnern, einen großen Schreibtisch, auf dem allerhand Kram liegt und einen Laptop, an dem ich schreibe, wenn ich zu Hause bin. Dort schreibe ich auch am liebsten. Aber ich schreibe auch gern mit der Hand und habe schon etliche Notiz-, Tage- und Reisetagebücher vollgekritzelt.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Mit meinem ganz normalen Tagesablauf möchte ich niemanden langweilen. Ich stehe früh auf, fahre zur Arbeit (dort geht es allerdings oft recht turbulent zu), komme zurück, mache Vorbereitungen, schreibe, lese und telefoniere mit meinen Kindern. Familienzeit ist wichtig.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Fantasy, sowohl als auch.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Schwierig. Es gibt so viele kluge Zitate. „Das Leben ist ein Geschenk.“ Das habe ich in den vergangenen zwei Jahren gelernt. Wir sollten nicht achtlos damit umgehen. Nicht mit unserem eigenen, aber auch nicht mit dem der anderen.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Namibia ist mein Lieblingsland. Dort habe ich die Farben neu entdeckt und einen Himmel gesehen, der für mich der Inbegriff eines leuchtenden Himmels ist. Die exotische Tier- und Pflanzenwelt hat mich beeindruckt, die Landschaft, der Sternenhimmel, die bellenden Geckos, die nächtlichen Geräusche, die Gerüche.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Das ist eine gute Frage. Ich kann sie gar nicht so einfach mit Ja oder Nein beantworten. Ich glaube, ich neige, wenn ich kritisiert werde zu Dünnhäutigkeit und beziehe sie nicht immer auf die Sache, sondern oft auf die Person. Sagen wir so, ich bin auf dem Weg.
Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?
Das hat sich durch Zufall ergeben. Als ich mit dem Schreiben für andere begann, das war in den Neunzigern, wollte ich natürlich zu einem Verlag. Ich weiß gar nicht, ob es da überhaupt schon Selfpublisher gab. Und erst im Laufe meiner Zeit auf Instagram bekam ich mit, was für eine tolle Selfpublisherszene mittlerweile in Deutschland entstanden ist und habe überlegt, ob das auch mein Weg sein könnte.
Im letzten Jahr habe ich mich dann den Wettbewerb vom Book King Verlag gewonnen, in dem es um die schönste Weihnachtsgeschichte ging. Dort ist mein erstes Buch erschienen, relativ unbemerkt von der Öffentlichkeit. Kurze Zeit später hat der Verlag gefragt, ob ich noch einmal bei ihm veröffentlichen will. Und das Angebot habe ich angenommen. Im Moment fühlt es sich so an, als ob es die richtige Entscheidung war.

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