Freitag, 30. April 2021

[Autoreninterview] Tea Loewe

 Autoreninterview

Tea Loewe

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Tea Loewe, meines Zeichens Löwe und gebürtige Leipzigerin. Bis heute ist die Messer- und Buchstadt meine Heimat. Hier lebe ich mit meinem Mann und meinen zwei Kinder. Hauptberuflich arbeite ich als Therapeutin und Coach, nebenberuflich schreibe ich Romane und Kurzgeschichten.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich habe schon immer gern gedichtet und kreative Texte geschrieben, aber nie wirklich zielgerichtet. Ende der ersten Elternzeit fiel mir dann vom zu Hause rumsitzen die Decke auf den Kopf. Gleichzeitig schwirrte mir mit sich wiederholender Hartnäckigkeit immer wieder dieselbe Geschichte durch den Kopf. Irgendwann habe ich dann einen Block und einen Stift genommen und angefangen, sie aufzuschreiben - zumindest grob. Wenig später hatte ich ein passendes Freeware-Schreibprogramm gefunden und hab einfach losgelegt. Gar nicht mit dem Ziel zu veröffentlichen, sondern einfach nur zu schauen, was so dabei rum kommt.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Das Geheimnis von Talmi'il ist ein abenteuerlicher High Fantasy Roman für Erwachsene. Es geht um zwei Königreiche, eine uralte Fehde und eine Todeswelle aus Magie, der das Zarkonische Reich nichts entgegensetzen kann. Eine Mission zu den Ruinen von Talmi'il auf der Suche nach einer längst vergessenen Waffe wird zum letzten Hoffnungsschimmer.
Nicht direkt von mir, aber erschienen mit ganz viel meiner Mithilfe im Hintergrund sind zwei Anthologien für den guten Zweck:
"Vergessene Pfade - Mythen und Sagen neu aufgelegt" ist eine Kurzgeschichtensammlung zwischen Krimi, Thriller und Fantasy, die alte Gestalten wieder aufleben lässt: Roggenmume, Erkinger, Winselmutter, Loreley u.v.m. (Von mir ist ein Kurzkrimi enthalten.)
"Infiziert - Wir gehen viral" ist eine Kurzgeschichtensammlung zwischen Dystopie, Fantasy und Historie, die Pandemieszenarien in unterschiedlichen Zeiten verarbeitet. Von mir sind zwei Kurzgeschichten enthalten - eine dystopische und eine aus der Sicht einer Rolle Klopapier in Zeiten von Corona (Klopapier an die Macht!).
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Tatsächlich an mehreren xD. Noch kann ich sie auseinanderhalten zum Glück. Zum einen ist erst kürzlich ein Sciencefiction-Roman entstanden, für den ich zeitnah nach einem Zuhause suchen werde. Zum anderen entsteht eine Fantasy-Trilogie, von der aber lediglich Band 1 in der Rohform abgeschlossen ist. Das wird auch noch eine Weile bis zur Fertigstellung brauchen. Zwischendurch mischt sich gelegentlich eine Kurzgeschichte, wenn ich mal das Feeling brauche, schnell vorwärts und zum Ende kommen zu wollen. Und sobald eine befreundete Künstlerin von mir (aktuell mitten im Abi steckend) wieder mehr Zeit zum Zeichnen hat, wird auch an einem Kinderprojekt weitergearbeitet. Ideen für weitere Projekte liegen in der Schublade und ich habe einfach nicht genug Kapazitäten, sie so schnell zu schreiben, wie sie auftauchen. Aber alles hat seine Zeit und seinen Ort!
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Schreiben xD. Ansonsten findet man mich oft singend und ich spiele seit mehreren Jahren Minigolf und engagiere mich da für die Jugendabteilung meines Vereins.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Meine Lieblings-Fantasy-Reihe ist die Höhlenweltsaga - Leider lebt der Autor Harald Evers nicht mehr. Und ich liebe Artemis Fowl von Eoin Colfer. Seit ich schreibe, komme ich aber deutlich weniger zum Lesen als früher.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Meinen Schreibtisch zeige ich lieber niemandem xD. Mit zwei kleinen Kindern ist auch meine Wohnung öfter Chaos als Ordnung. Kennt ihr die Comics, in denen vorn jemand putzt und jemand anders hinterherläuft und alles wieder einsaut? Deswegen schreibe ich auch super gern entweder auf meinem Balkon, wenn es warm genug ist, oder mit absoluter Vorliebe in einer Bäckerei in der Nähe meiner Wohnung - zumindest außerhalb von Maskenpflichtzeiten und bei bestehender Öffnungsmöglichkeit. Im Sommer gehe ich an freien Tagen zum Schreiben auch gern mal in den Park auf die Wiese.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
5.30 Uhr Weckerklingeln, duschen, Brotdosen für die Kinder vorbereiten, nebenher den ersten Kaffee trinken, Kinder wecken, in die Gänge schieben, Frühstück hinstellen, anziehen und gemeinsam zur Wohnung raus gegen 7:45 Uhr.
8.30 Uhr Büro betreten und arbeiten - meist habe ich zwei längere und zwei bis drei kürzere Arbeitstage.
nach Feierabend (an kurzen Tagen) Kinder einsammeln oder (an langen Tagen) mit qualmendem Kopf zur Tür rein und an den Abendbrots-Tisch. Die Nachmittage gehören oft den Kindern (Eis essen gehen, Freunde treffen, auf dem Hof zum Spielen und Schwatzen versacken, in die Bibliothek oder einfach mal vor den Fernseher und was uns sonst noch so einfällt).
Abends ab 19/20 Uhr dann Posts für Instagram oder mal eine Liveschaltung oder (wenn die Kraft noch da ist) etwas Schreibzeit oder einfach nur Rumgammeln - je nach verbliebenen Ressourcen.
Zum Schreiben schaufle ich mir gezielt halbe oder ganze Tage pro Woche frei, die dann anstatt der Bürozeit eben Schreibzeit bekommen.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Das deckt sich so ziemlich. Ich liebe Fantasy, insbesondere High Fantasy in fremden Welten. Ich mag auch Sciencefiction und Dystopie extrem gern, weshalb einige Kurzgeschichten und das neue Romanprojekt in dem Genre siedeln. Ich hab gern Action und Abenteuer, Schatzsuche-Feeling und Rätsel.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Mein Lieblingszitat lautet: If today was perfect, there would be no need for tomorrow. Es erinnert mich daran, dass es immer einen Grund gibt, weiterzumachen. Dass es ohnehin nie perfekt ist oder werden wird, aber es dafür ja noch ein Morgen gibt. So viele Tage, so viel Potential, so viel Spaß am Leben! Ein weiteres lautet: Who stops being better stops being good. Selbst wenn ich glaube, etwas zu können, muss ich trotzdem versuchen, besser zu werden, oder ich lasse wieder nach. Erfolge sind nicht dafür da, sich auf ewig darauf auszuruhen, sondern ein Sprungbrett zum nächsten Schritt. Dabei muss es nicht immer nach oben gehen, aber vorwärts - in dem Tempo, das möglich ist. Ich bin jemand, der extrem gern positiv denkt.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Ich mag mein Heimatland Deutschland. Ansonsten gibt es eher Orte, die ich toll finde: Die Fjorde in Norwegen, Prag, London, Grand Canyon. Und es gibt etliche Orte, die ich gern noch besuchen würde, u.a. die Chinesische Mauer, Irland, antike Stätten der Inkas und Mayas, Finnland und hier insbesondere Sammallahdenmaki, denn dort spielt ein Teil meines Sciencefiction-Projektes. Dann könnte ich auch gleich der sagenhaft engagierten Archäologin im dortigen Museum persönlich danken für ihre umfangreiche Mithilfe bei den Recherchen zum Roman.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Das ist extrem unterschiedlich. Grundsätzlich schätze ich mich als kritikfähig ein. Es kommt aber auf den Ton an. Wenn es auf einer persönlichen Ebene und eher anmaßend oder destruktiv schwingt, dann stelle ich erst mal auf Abwehr. Ich bin wie ich bin und in den allermeisten Punkten sehr zufrieden damit. Wenn es konkrete, konstruktive Kritik an meinen Manuskripten (oder auch meiner Arbeit oder anderen Dingen) ist, muss ich trotzdem meist erst einmal schlucken, nehme aber alles möglichst ungefiltert an und lasse es wirken. Die meisten Kritikpunkte treffen in der Regel ins Schwarze und daher kann ich sie dann auch gut annehmen und umsetzen. Selbst wenn es große Punkte sind. Vor allem in Bezug auf meine Manuskripte kann ich sagen: Erste Entwürfe sind immer Mist. Das sagte schon Ernest Hemingway und meine Ersttestleserin kann das vollumfänglich bestätigen xD.
Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?
Ich hätte für das Selfpublishing gar nicht genug Knowhow gehabt. Weder in Bezug auf Lektorat noch Cover. Dank dem Verlag habe ich etliche Kinderkrankheiten aus meinem Manuskript entfernen können und ein tolles Cover obendrauf bekommen. Dazu eine sagenhaft schöne Landkarte im Inneren. Auch für Folgeprojekte hoffe ich auf Verlagsverträge. Daran verdiene ich vielleicht nicht so viel, ich habe aber auch keine finanziellen Vorschüsse zu leisten und habe Helfer an meiner Seite, mit denen ich zusammen wachsen kann.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Lest! Und unterstützt Autoren und Autorinnen gern, in dem ihr Rezensionen schreibt. Die müssen nicht mal lang sein. Ein Satz reicht schon, aber er hilft. Und verliert nie die Freude am Lesen. Lasst euch nicht zwingen, sucht das, worauf ihr Lust habt und macht euch nicht verrückt, wenn euch ein Buch mal nicht gefällt (selbst, wenn es meins treffen sollte). Manchmal ist das einfach so. Wenn ihr bei mir reinschnuppern wollt, findet ihr auf meiner Homepage eine lange Leseprobe. Dann kauft ihr nicht die Katze im Sack. (www.tealoewe.de)

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