Dienstag, 30. März 2021

[Buchvorstellung einmal anders] Mach mir'n Kind von Melanie Amélie Opalka

 



Buchvorstellung einmal anders

Heute ist ein komischer Tag 😊 Nach dem Autoreninterview drückt mir Amélie ihren Kindle in die Hand und verlässt einfach das Zimmer. Da mir das schon öfter passiert ist in letzter Zeit, ahne ich, was da kommen wird.

Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das Buch der Autorin „Mach mir’n Kind“, um schon ein bisschen hineinzulesen. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Jetzt ist sie weg, dann interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«

Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. 😊

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um mit mir zu reden.
Kein Problem, ich lieg hier ja eh nur so auf deinem Schoss rum.
Kannst du dich meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Tja, was soll ich sagen, da ist dieser Typ und dessen Freundin will ein Kind … naja, und er macht irgendwie mit, denn so ist er halt. Und er liebt sie – und zwar so richtig. Und dann klappt es trotzdem nicht. Ab da wird’s ein bisschen turbulent und nix für schwache Nerven, viel mit Heulen und Lachen und so, aber dann holen sie sich Hilfe und dann wird’s … anders ;-)
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Oh, die Autorin hatte da nicht viel zu melden. Die beiden im Buch haben es sich echt nicht leicht gemacht und mehr als einmal hat die Autorin einfach nur mitgeheult. Aber wir haben auch viel gelacht – vor allem weil der Protagonist so knorke ist, der wird dir auch gefallen.
Hast du eine Lieblingsstelle, die du uns gerne vorstellen würdest?
„Das da“, sie tippt auf ein Icon, das aussieht wie unsere Schwangerschaftstests, „ist der Zeitpunkt für einen möglichen Test.“
Strike, ich bin ein Eisprung-App-Profi! Mein Lächeln erstirbt, als ich ihre hochgezogene Augenbraue bemerke. Okay, Zeit, wieder aufmerksam zu sein.
„Das Tröpfchen steht für den Zeitpunkt, wenn ich meine Tage bekomme, und das Herzchen …“, sie macht eine Kunstpause und wirft mir einen zuckersüßen Augenaufschlag zu, „das markiert, wann wir Sex hatten.“
Jetzt hat sie mein Interesse tatsächlich geweckt! Ich gucke mir gespannt ihren Kalender an und stelle fest, dass diese Woche noch gar kein Herzchen zu sehen ist. Ich schiebe mich etwas dichter an sie heran und küsse sie hinter dem Ohr. „Wir sollten mal an einem weiteren Herzchen arbeiten.“ (Mach mir’n Kind, MAO)
Weißt du wie viel Amélie tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt?
Da steckt eine Menge von ihrer persönlichen Geschichte drin – das ist genau der Grund, weshalb ich von einem Mann erzählt werde. Unter uns: Ansonsten wäre das noch eine viel schlimmere Taschentuch Nummer geworden. So gibt’s wenigstens auch ordentlich was zu lachen.
Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?
„Also ich wünschte, sie würde nicht immer so spät schreiben.“
„Also ganz ehrlich, nur weil du mit deinen ganzen Hormonen dauernd müde bist, darauf konnte sie ja nun keine Rücksicht nehmen, oder?“
„Und ich wünschte, sie hätte dich etwas weniger fettnäpfchenaffin geschrieben … „
„Also Moment mal, erstens ich trete in gar keine Fettnäpfchen und zweitens, hast du dir mich ganz allein ausgesucht.“
„Hab ich?“
„Hast du. – Aber geheiratet hab ich dich."
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
Nein, da wurde ich überhaupt nicht gefragt. Mein Arbeitstitel lautete „Vater werden ist nicht schwer – von wegen“ … der war den Lesern zu lang, da hatten weder Amélie noch ich was zu sagen.
Bist du zu 100% zufrieden mit deinem Cover / Outfit oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Also wenn’s nach mir gegangen wäre, wäre auf dem Cover ein Ferrari. Aber Amélie hat gesagt, das ist ein blödes Klischee und ich krieg keinen Sportwagen …
Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
Mein Lieblingszitat ist die Stelle, wo sie das Ergebnis des Bluttests zur Schwangersschaftsfestellung erhalten – da verdrücke auch ich immer noch jedes Mal ein Tränchen.
„„Der Professor hat mich gerade angerufen.“
Meine Nerven sind zum Zerreißen gespannt, und ich presse das Handy so fest ans Ohr, dass man sich Sorgen machen müsste, ob die beiden je wieder zu trennen sein werden. Auf jeden Fall wird das Display für immer den Abdruck meiner Ohrmuschel tragen. Sie spricht so leise, so … ja, wie denn bloß???
„Hm“, mache ich und hoffe, dass ich nicht so ungeduldig klinge, wie ich bin. Mein gesamter Körper kribbelt, meine Hände sind schweißnass, ich bin aufgesprungen und wippe hinter meinem Schreibtisch von einem Bein aufs andere. „Nun sag schon!“, brüllt es in meinem Kopf. Und sie sagt es.“ (Mach mir’n Kind, MAO)
Nun betritt die Autorin wieder das Zimmer und blickt mich ungläubig an. Scheinbar ist es selbst in Autorenkreisen nicht üblich, dass das Buch antwortet. Leise flüstere ich dem Buch noch zu: »Danke für das Gespräch, es hat mir großen Spaß gemacht.«

Dann wende ich mich der Autorin zu. »Alle meine Fragen sind beantwortet, ich danke dir für den sehr interessanten Tag bei dir.«

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