Freitag, 22. Januar 2021

[Reiheninterview] Wahrheit & Täuschung von Emilia Lynn Morgenstern

   

  

Reihenvorstellung 

Heute treffe ich mich mit Elia, Tiepa, Andi, Aletheia und Dolos, um mit ihnen über ihre Reihe „Wahrheit & Täuschung“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt, um mit mir über die Reihe zu reden.
[Andi nickt und sagt stellvertretend für alle] „Wir freuen uns, dass wir kommen durften. Einen Besuch auf der guten alten Erde schlagen wir gewiss nicht aus, wenn er sich uns schon mal bietet.“ [Winkt in die Kamera] „Hallo Mama, mir geht es gut, wie du siehst, mach dir keine Sorgen um mich.“ [Elia legt ihm den Arm um die Schultern und winkt auch, allerdings sehr viel verhaltener und ohne etwas zu sagen]
Könnt ihr uns die Reihe, bestehend aus den Teilen „Geburt einer Göttin“, „Fluch der Daimonen“, „Lehrjahre einer Göttin“, „Wenn Götter wetten“ und „Gesang über dem Wasser“ mit wenigen Worten vorstellen?
[Dolos lächelt und spricht, während er Aletheia unablässig ins Gesicht schaut] „Die Geschichte beginnt und endet mit mir. Weil ich Prometheus die Schöpferkraft stehlen wollte, erschuf er die Göttin der Wahrheit und versteckte den Zugang zu Zahurs Schöpferkraft in ihr, unerreichbar für mich.“ [Aletheia schnaubt und murmelt ein: „Schön wärs.“ vor sich hin, dabei meidet sie es allerdings, Dolos‘ Blick zu erwidern] 
[Elias Blick huscht von der Göttin zum Daimon und zurück, dann zuckt er mit den Schultern und wendet seine Aufmerksamkeit der Bloggerin Claudia Stadler zu] „Mich hat die Große Göttin dazu auserkoren, ihren Lieblingsplaneten zu retten, leider bin ich denkbar ungeeignet für diese Aufgabe. Ich hasse Menschenansammlungen und hatte nie vor, mich an die Spitze eines Volkes zu stellen, das zu allem Überfluss auch noch von einer fremden Intelligenz dominiert wird.“ 
[Tiepa stupst ihn in die Seite] „Stimmt doch gar nicht! Wieso redest du meinen Planeten schlecht? Jedaah versklavt uns nicht, er stellt uns sein Wissen und Können zur Verfügung, das habe ich dir doch schon tausendmal erklärt.“ 
[Sofort hebt Andi beschwichtigend die Hände] „Hey, Leute, bitte jetzt keine Grundsatzdiskussion, okay! Wir wissen alle, dass Elia in dieser Hinsicht traumatisiert ist. Aber wenn es dich beruhigt, Tiepa, ich würde mich gern mit Jedaah verbinden und alles können und wissen, was sämtliche Generationen von Mayas vor uns gekonnt und gewusst haben.“ 
[Tiepa verdreht die Augen] „Du bist ein Mensch, Andi, du wirst niemals Zugang zu Jedaah erlangen, das weißt du! Lern du lieber endlich mal, deine Gedanken im Zaum zu halten, damit wäre schon viel geholfen.“ 
[Andi grinst dreckig] „Ist es dir etwa peinlich, wenn du mithören musst, wie sehr ich dich begehre? Hey, Baby, das ist völlig normal. Kein Kerl kann sich zurückhalten, wenn ihm jemand wie du über den Weg läuft!“ 
[Elia ballt die Hände zu Fäusten, Tiepa errötet leicht und die Göttin wirft allen dreien einen unwilligen Blick zu] „Euer Liebesgeplänkel interessiert hier niemanden, es geht um die Rettung Samielas, also reißt euch zusammen!“
Ihr Charaktere wachst mit euren Aufgaben, entwickelt euch weiter, besteht so manche Situation. Was glaubt ihr? Fällt es der Autorin leichter euch durch einfache, lustige oder durch schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
„Sie ist ein Sadist“, ruft Andi sofort. „Eindeutig! Wieso gibt sie mir sonst keine Bestimmung? Ich will Tiepa, aber sie sorgt dafür, dass sich die Götter gegen mich verschwören. Alles was ich kriege ist platonische Freundschaft und dann muss ich auch noch den Seelentröster spielen, das ist doch unfair!“ 
Jetzt meldet sich die Göttin zu Wort: „Du gehörst Zahur und er legt seine Bestimmung über dein Leben, Andi., was beklagst du dich also darüber? Er ist der höchste Gott, der einzig wahre Gott, du solltest dich glücklich schätzen!“ 
[Andi lässt die Hände sinken] „Trotzdem, er hätte mir eine andere Bestimmung geben sollen.“ 
[Aletheia seufzt] „Niemand schreibt Zahur vor, was er zu tun hat und ganz gewiss verfügst du nicht über genügend Wissen, um ihm Verbesserungsvorschläge zu unterbreiten, wie er seine Welten besser regieren könnte!“ 
[Dolos] „Dennoch wirst du nicht leugnen, liebste Aletheia, dass uns Frau Morgenstern das Leben schwer macht, wo sie nur kann, oder? Ich meine, dass sie Ate mitspielen lässt, sagt doch schon alles.“ 
„Wer ist Ate?“, fragt Tiepa sofort neugierig. 
„Die Göttin der Verblendung“, entgegnet Dolos mit einem abschätzigen Blick auf das hellblonde Mädchen. „Und du kannst froh sein, dass du ihr noch nie begegnet bist. Obwohl mich dein verrückter Wunsch, Hohe Priesterin zu werden schon zum Zweifeln bringen könnte, ob Ate nicht doch schon mal in deinem Kopf gewütet hat.“ 
„Schluss jetzt, den Namen dieser Göttin möchte ich hier nicht mehr hören!“, ruft Aletheia und die Macht ihrer Schöpferworte lässt den Raum erbeben.
Habt ihr Lieblingsstellen in der Reihe, die ihr uns gerne vorstellen würdet?
[Elia] „Ich mag die Stelle am liebsten, wo Tiepa und ich den Seelengesang entdecken.“ 
[Tiepa errötet] „Ich fand die Szene in der du Albträume hattest und in mein Zimmer kamst am aufwühlendsten.“ 
[Andi schnaubt] „Klar, da bist du ja dann auch tödlich an KescherKitin erkrankt. Ganz tolle Situation, wirklich!“ 
[Tiepa starrt auf ihre Fußspitzen und antwortet nichts.] 
„Hier geht es darum, die Wahrheit zu sagen“, wirft Elia bedächtig ein, „nicht darum, dir Honig um den Mund zu schmieren, Andi. Also, wie lautet deine Antwort? Welche Szene in deiner Geschichte gefällt dir am besten?“ 
„Als Tiepa das erstemal zu mir ins Bett kam“, antwortet Andi mit einem kleinen, boshaften Grinsen um die Lippen. 
„Stimmt doch gar nicht“, ruft Tiepa. „Danach hat dich der Daimon verhauen und du bist beinahe an deinen gebrochenen Rippen gestorben. Das kann dir nicht in guter Erinnerung geblieben sein!“ 
[Andi zuckt mit den Schultern] „Wieso, dein Blut hat mich doch wieder geheilt und du hast geheult meinetwegen, das ist immerhin nicht zu verachten.“ [Sein Blick huscht zu Elia doch der starrt nur unbeteiligt zum Fenster hinaus.] 
„Ich schließe mich Andis Meinung an“, wirft Dolos in den Raum, noch bevor jemand anderes den Mund öffnen kann. „Als ich Aletheia das erste Mal in meinem Bett liegen hatte und von ihrer Schöpferkraft trank, war das ein himmlischer Augenblick für mich.“ 
„Du hattest mich mit Schlafmittel abgefüllt“, faucht Aletheia. 
„Von wegen!“, entgegnet er grinsend. „Du wolltest mich vergiften! Ich habe nur die Becher vertauscht.“
Wisst ihr wie viel echte Emilia in den Büchern oder dem ein oder anderen Charakter steckt?
[Aletheia lächelt sanft] „Ziemlich viel, würde ich sagen. In mir bringt Frau Morgenstern ihre Liebe zur Wahrheit zum Ausdruck, sowie ihre Abneigung gegen Falschheit und Lüge.“ 
„Mich mag sie aber auch“, wirft Dolos dazwischen. „Sie hat sogar schon behauptet, dass sie in mich verliebt ist.“ 
[Aletheia schnaubt] „Da muss sie in geistiger Umnachtung gefangen gewesen sein.“ 
„Nein, war sie nicht! Sie schätzt mein Durchhaltevermögen und dass ich niemals aufgebe, selbst wenn alles längst verloren erscheint.“
Wie würdet ihr als Protagonisten die Autorin beschreiben?
[Elia] „Sie liebt uns, deshalb sind wir ihr auch nicht böse, dass sie uns immer wieder an unsere Grenzen bringt. Am Ende, das wissen wir, wird sie uns in unser wohlverdientes Glück führen.“ 
[Andi wirft ihm einen zweifelnden Blick zu, sagt aber nichts] (Zur Erklärung: Andi findet sein Glück erst nach dem Göttervierteiler in „Kirah“)
Wisst ihr, wann die Idee stand eine Reihe zu schreiben? Stand es von vornherein fest, dass es ein Mehrteiler wird, oder habt ihr Protagonisten ein Eigenleben entwickelt?
[Elia meldet sich zu Wort] „Angefangen hat alles mit mir. Meine Geschichte war die erste, die sie geschrieben hat. Aber dann hat sie sich gefragt, woher der Planet kam, auf dem ich landete und so entstand die Göttergeschichte drumherum. Jetzt kommt meine Geschichte erst in Band 4, während die Göttin und der Daimon die ersten drei Bücher allein bestreiten.“
Wann kamen die Titel? Standen die im Vorfeld schon fest, oder entwickelten sie sich im Laufe des Schreibprozesses?
[Aletheia hebt die Hand, als Zeichen, dass sie auf diese Frage antworten möchte] „Für die Titelsuche bringt unsere Autorin immer sehr viel Zeit auf. Sie schreibt alle Ideen auf, die ihr einfallen und wählt dann aus. Manchmal verändert sie die Titel aber auch noch mal, nachdem sie die Bücher schon herausgebracht hat. Stets auf der Suche nach dem optimal zutreffenden Namen. Schwierigkeiten bereitet ihr in dieser Hinsicht gerade die Titelfindung für die Kindle-Edition. Nachdem sie für die „Wahrheit & Täuschung“-Reihe bereits die optimalen Titel gefunden hat, muss sie sich nun erneut auf die Suche machen und doppelt so viele Titel aus dem Ärmel schütteln, denn die verwirrende Unterteilung in Teil A und Teil B möchte sie bei dieser Ausgabe vermeiden.
Wer ist denn der Coverdesigner?
[Dolos verschränkt die Arme vor der Brust] Nachdem sie zwischendrin mal eine Cover-Designerin arrangiert hatte, macht sie die Cover nun wieder selbst. Das lohnt sich in ihrem Fall auch, da sie gerne mal wieder etwas ändert, und sei es auch nur die Zählung der Bände auf dem Cover. So entstehen ihr nicht jedes Mal neue Kosten. Außerdem kennt sie den Inhalt der Bücher natürlich wie niemand sonst und kann deshalb Bilder entwerfen, die auch wirklich zu uns Protas passen.
Seid ihr mit den Covern zu 100% zufrieden, oder würdet ihr nachträglich noch etwas ändern wollen?
[Andi lacht fröhlich] „Wir erkennen uns auf den Covern wieder, und das schmeichelt natürlich unserer Eitelkeit 😊 Nur bei dem zweiten Cover, das sie zu meiner Geschichte entwerfen muss, hat sie Schwierigkeiten. Auf dem einen Entwurf sehe ich den Leser mit einem Killerblick direkt in die Augen und auf dem anderen wirke ich viel zu jung. Naja, ich kann es ihr nicht verdenken, mein Genie mit dem Bild eines gewöhnlichen Sterblichen darzustellen, kann nicht einfach sein.“ 
[Tiepa verdreht die Augen] „Du bist so eingebildet, Andi!“ 
„Bin ich nicht, stimmts Aletheia!“ 
[Die Göttin lacht] „Du bist ein Charmeur, Andi, das steht auf jeden Fall mal fest.“
Zum Abschluss würden mich noch eure Lieblingszitate aus den Büchern interessieren.
[Dolos meldet sich als erster] „Ich mag die Stelle hier. Sie stammt aus dem sechsten Band und schildert Aletheias Perspektive:“ [Kaum hat der Daimon die ersten Worte gesprochen, verdreht Aletheia genervt die Augen] 
Nach fünf Tagen taucht der Daimon plötzlich wieder auf, einfach so, direkt vor mir in der Halle. Niemals hätte ich gedacht, dass ich einmal froh sein könnte, ihn zu sehen, jetzt aber fühle ich mich tatsächlich, als würden mir Steine vom Herzen purzeln. Vor Erleichterung wäre ich ihm fast um den Hals gefallen. 
»Wo warst du?«, frage ich mit gerunzelter Stirn. »Wieso verschwindest du einfach?« 
»Auch Daimonen müssen ihren Geschäften nachgehen«, antwortet er geheimnisvoll und streicht mir dabei das Haar aus dem Gesicht. »Hast du mich etwa vermisst, Aletheia?« 
Was soll ich darauf antworten? Händeringend starre ich ihn an. 
»Was ist los?«, fragt er plötzlich beunruhigt. »Mit Samiela ist doch alles in Ordnung, oder?« 
»Ich … ich habe mir Sorgen gemacht.« 
»Sorgen, um was?« Dolos mustert mich aufmerksam. »Um mich etwa?« 
»Natürlich nicht«, knurre ich. »Aber Chephe sitzt seit Tagen auf dem Kleiderschrank und trauert. Du kannst doch nicht einfach verschwinden, ohne ihr zu sagen, wohin du gehst. Sie ist beinahe gestorben vor Angst um dich.« 
»Oh nein, schieb es nicht auf deinen Vogel«, schnurrt Dolos selbstzufrieden. »Gib zu, dass auch du mich vermisst hast.« 
»Quatsch!« Ich schnaube und Hitze steigt mir in die Wangen. »Warum sollte ich dich vermissen?« 
Dolos zieht eine Augenbraue in die Höhe. »Na, na, kleine Göttin der Wahrheit, du willst mich jetzt doch nicht etwa anlügen, oder?« 

„Bilde dir bloß nichts darauf ein!“, zischt Aletheia, kaum dass Dolos sein Zitat beendet hat. 
[Dolos grinst selbstzufrieden] „Na, dann sag du uns doch mal deine Lieblingsstelle im Buch!“ 
[Aletheia lacht] „Die kann ich dir liefern. Wie wäre es mit der Selbsterkenntnis, die dich in Band 2 in Zahurs Palast ereilt hat?“ 
Ich Dummkopf, darauf hätte ich auch selbst kommen können! Es gibt keine mächtigere Waffe als ausgerechnet diese, ich muss sie nur gegen Aletheia selbst wenden. 
»Wie schön, dass dir meine Flammen nicht auch noch den letzten Rest deines mickrigen Verstandes aus dem Gehirn gebrannt haben«, bemerkt Zahur trocken. 
Nun, eine Glanzleistung meiner Gerissenheit habe ich heute tatsächlich nicht erbracht, Zahur hat allen Grund, mich seine Verachtung spüren zu lassen. Bevor er jedoch bereut, was er mir verraten hat, oder mich noch zur Kasse bittet, verbeuge ich mich eilig, stoße ein »Mein tiefster Dank sei Euch geschuldet« hervor und renne aus dem Raum. 
Zahur lacht schallend, ich höre sein Lachen noch, als ich die Stufen zum Vorplatz des Pantheons hinuntereile und im selben Moment begreife ich das ganze Ausmaß meiner Misere. 
Ich bin gefangen in einer Arena, aus der es kein Entkommen gibt. Das ist der Preis, den ich für die Auskunft bezahlen muss, kein Wunder, dass Zahur lacht. Kurzweilige Unterhaltung werde ich ihm bieten, wenn ich ein ums andere Mal an Aletheias Widerstand scheitere. Dazu lasse ich seine Menschen in Ruhe, solange ich in meinen aussichtslosen Arenakampf in Philian verstrickt bin. 
Zahur hat mir meinen Untergang vorausgesagt, dennoch werde ich in den Kampf ziehen. Narr, der ich bin. 

[Dolos reagiert nicht, sieht Aletheia nur unverwandt an] 
„Okay, dann darf ich wohl mal, oder?“, fragt Andi und beginnt auch schon gleich zu zitieren: 
[aus Band 7] Mit einem Klopfen tritt Tiepa in mein Zimmer und schließt hinter sich die Tür. Ihre Augen blicken mich groß und ängstlich an. 
Ich richte mich auf. »Was ist los? Was ist passiert, Tiepa?« 
»Darf ich … darf ich heute Nacht bei dir bleiben?« Ihre Stimme ist so leise, dass ich die Worte mehr ahne, als höre. 
Nanu? Was bedeutet der plötzliche Sinneswandel? Seit Tagen versuche ich erfolglos, sie in meine Arme zu locken und jetzt kommt sie freiwillig zu mir ins Bett? Nun, mir soll es recht sein. Einladend hebe ich die Bettdecke. »Nichts lieber als das, komm zu mir.« 
Rasch schlüpft sie in mein Bett und vergräbt ihren Kopf an meiner Brust, dabei zittert sie am ganzen Körper. Wovor hat sie so schreckliche Angst? 
»Ist etwa ein Drache hinter dir her, oder warum bibberst du so?« 
»Nein«, haucht Tiepa und ein unterdrücktes Schluchzen schüttelt ihren Körper. 
Au, Scheiße, da habe ich mich wohl umsonst gefreut, jetzt ist kein Liebhaber, sondern ein guter Freund gefragt. »Durchnässe mir ruhig den Schlafanzug«, murmle ich. »Er hätte eh schon längst gewaschen werden müssen.« 
»Entschuldigung.« Tiepa schnieft. 
»Nee, echt okay, ich spiele überaus gern Taschentuch.« 
Endlich zeigt sich der Hauch eines Lächelns auf Tiepas Gesicht. »Praktisch, das zu wissen.« 
»Oh«, fahre ich eifrig fort. »Ich vereine noch weitere Vorzüge in mir, von denen du bisher nichts ahnst.« 
»Tatsächlich?« Tiepa hebt den Kopf. »Jetzt machst du mich aber neugierig. Welche Vorzüge vereinst du in dir?« 
»Nun, damit ich mich nicht mit langweiligen Wiederholungen aufhalten muss, wäre es vielleicht ganz praktisch, wenn du mir erst einmal alle Vorzüge aufzählst, die du bereits an mir kennst.« 
»Du meinst außer, dass du Kaba und Blechrüstungen erdenken kannst?« 
»Ja, mir schweben da auch körperliche Präferenzen vor. Wieso erwähnst du zum Beispiel nicht meine umwerfend blauen Augen oder meine männlich durchtrainierte Gestalt?« 
»Männlich durchtrainiert?« Tiepa muss lachen, sie fährt mit ihrer Hand über meine Brustmuskeln. »Also ehrlich, Andi, ich weiß nicht!« 
Ich stöhne enttäuscht. »Sag bloß, du stehst auf haarige Männer?« 
»Unbedingt«, sagt Tiepa im Brustton der Überzeugung und kichert. 
Ich mime erst den Frustrierten, dann grinse ich sie frech an. »Nun, Mädchen, so enttäuschend kannst du mich gar nicht finden, sonst wärst du nicht ausgerechnet in mein Bett gekrochen.« 
Sofort legt sich die dunkle Stimmung wieder über sie. Sie wendet sich ab. Ich streiche ihr sanft übers Haar. »Sag mir einfach, was dich bedrückt, Tiepa, und ich helfe dir.« 

[Tiepa errötet bis zu den Ohren und wirft Elia einen verstohlenen Blick zu, doch der schaut Andi an und aus seiner Miene ist nichts abzulesen] 
[Andi wendet sich Tiepa zu und grinst sie schelmisch an] „Verrätst du uns nun auch deine Lieblingsstelle, Tiepa?“ 
„Band 9 Kapitel 14“, gibt Tiepa trocken von sich. 
[Über Elias Gesicht breitet sich ein warmes Lächeln aus] „Dem kann ich nur zustimmen.“ 
[Andi verdreht die Augen, sagt aber nichts.]
Danke für das Gespräch.
[Alle Protagonisten verneigen sich, murmeln ihren Dank, fassen sich an den Händen und sind im nächsten Augenblick verschwunden. Aletheia hat sie fortteleportiert, zurück in ihre eigene Welt, wo die Götter die Menschen beobachten, ihnen aber nur äußerst selten persönlich begegnen]

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