Samstag, 18. Januar 2025

[Autoreninterview] Jamie Enderlein


Autoreninterview
Jamie Enderlein

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Ich bin Jamie Enderlein und ich schreibe keine Kurzgeschichten mehr, weil erfahrungsgemäß Trilogien daraus entstehen. Und ich habe sowieso schon mehr Ideen als Zeit. 🤪
Geschichten schreibe ich, seit ich 15 bin und auch sonst liegt mir die Kreativität. Ich designe Cover, bin gelernte Damenschneiderin und habe lange Zeit am Theater gearbeitet, bevor mich leider ein Burnout niedergerungen hat.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
So genau weiß ich das gar nicht mehr. Das war irgendwann in der 9. Klasse, als meine beste Freundin und ich angefangen haben, in einem Schuldblock eine Geschichte zu schreiben. Bald darauf haben wir beide an unseren eigenen Storys gewerkelt und ganze Notizbücher gefüllt. Das Tolle ist: Sie veröffentlicht heute ebenfalls Romane und wir teilen auch heute noch die Leidenschaft fürs Schreiben miteinander.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Ich habe bisher 8 Bücher veröffentlicht, das 9. Erscheint in weniger als zwei Wochen.
Die Schmiedefeuer-Trilogie (klassische High Fantasy)
Eine Ausgestoßene, die mit ihrer Feuermagie hadert und zu Höherem berufen ist.
Der Schneealbenkönig, dessen Schicksal durch die Gottheiten mit dem Ihren verbunden ist.
Ein magisches Metall, das die letzte Möglichkeit bietet, eine zerstörerische Armee aufzuhalten.
Und eine Reise ins Ungewisse, die keinen der Gefährten unverändert lässt.
Chroniken der Weltenaugen: Im Bann des Weltenbrechers (High Fantasy Einzelband)
Die Magie Silándurils ist in Gefahr – zwei Fremde aus einer anderen Welt sind eingefallen, um die Macht für ihre Heimat zu stehlen. Denn dort versiegt die Magie stetig. Arnelian und Evithea müssen sich nicht nur gegen die Diebe stellen, sondern auch noch herausfinden, was diese Gefühle zu bedeuten haben, die in ihnen erwachen. Sind sie vielleicht sogar der Schlüssel zum Sieg über die Fremden?
Die Fluch&Segen-Trilogie (feministische, politische High Fantasy)
Magiemächtige Völker greifen Byrantia unerbittlich an. Die Byrantinen selbst verfügen nicht über Magie und sind wehrlos.
Die Angst der Menschen wächst und das nutzt ein Mann skrupellos aus, der sich das Vertrauen des Königs erschlichen hat. Mit Hass und Hetze spaltet er das ganze Land und stellt die schon immer dagewesene Ordnung von Gleichberechtigung und Respekt infrage.
Er sucht Sündenböcke und plötzlich sind es die byrantinischen Frauen, die als Bedrohung hingestellt werden. Eine Hetzjagd beginnt, die auch vor der Prinzessin nicht Halt macht.
Abra-Kandelabra-Reihe (Urban Hexenfantasy mit Cozy Vibes)
Quinn ist gerade aus ihrem Hexenzirkel geflogen, weil sie gegen ein Gesetz verstoßen hat, das die Magie vor der Welt verbergen soll. Und weil ein Verstoß nicht reicht, stellt sie auch noch die Normalsterbliche Amelia als Aushilfe in ihrem Esoterikladen ein.
Als dann auch noch Gerüchte laut werden, dass Quinns heimlicher Schwarm verflucht worden sein soll, damit er auf ewig Pech in der Liebe hat, ist das Chaos komplett. Kann Quinn ihr Leben wieder sortieren, oder bringt sie sich in noch größere Schwierigkeiten?
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ich mache gerade Band 2 der Abra-Kandelabra-Reihe für die Veröffentlichung fertig und plotte in Gedanken schon Band 3.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Warte, Freizeit? Was ist das? 🤪
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Lieblingsautor*innen habe ich nicht und ich lese auch viel zu selten. Ich nehme es mir immer vor, aber meistens kommt dann wieder irgendetwas dazwischen – in 95% der Fälle ist das was, was mit meinem Autorinnendasein zutun hat. Buchhaltung, Marketing, Deadline. Ich schiebe das Lesen viel zu oft auf.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich liebe mein Arbeitszimmer und schreibe nicht woanders. Ich brauche meine Tastatur, meine zwei Bildschirme, meinen bequemen Stuhl. In diesem Raum verbringe ich oft mehr Zeit als in allen anderen meiner Wohnung.

Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Es gibt keinen normalen Tag bei mir. Ich habe inzwischen einen Job im Schichtdienst, den ich zwar nicht in Vollzeit ausübe, aber der Wechsel zwischen Früh-, Spät- und Nachtschicht macht eine Routine absolut unmöglich.
Vor oder nach dem Dienst – je nachdem, was für eine Schicht ich habe – sitze ich am Schreibtisch und mache meistens Marketingsachen.
Wenn ich frei habe, sitze ich auch schon mal den ganzen Tag am Schreibtisch und tippe, bis die Tasten glühen. Oder plotte die nächste Weltherrschaft in einer meiner Welten.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Fantasy. Beides.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Lieblingszitat: Wenn du fliegen willst, musst du die Sachen loslassen, die dich runterziehen. (Toni Morrison)
Zitat aus „Abra Kandelabra: Seitenweise Rätsel: Wenn ich an morgen denke, verliere ich das Heute.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Schottland. Daran ist die Outlander-Reihe schuld, die ich als Teenie angefangen habe, zu lesen. (Allerdings habe ich sie nie beendet – und die Serie schaue ich erst, wenn ich die Bücher gelesen habe … also vielleicht nie.)
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Als Autorin beschäftigt man sich häufig mit Kritik. Ob es nun Rezensionen sind, das Feedback von Testlesenden oder Anmerkungen aus dem Lektorat.
Wenn ich merke, dass ich keinen guten Tag habe und Kritik näher an mich heranlasse, als ich sollte, vermeide ich sie.
Doch im Grunde habe ich schon vor einer ganzen Weile gelernt, die Kritik an meinen Büchern nicht persönlich zu nehmen. Und ich weiß, dass Vieles mir dabei hilft, noch besser zu werden. Ich bin dankbar für jedes Feedback, das ich erhalte.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Weil ich die volle Kontrolle habe. Ich entscheide, was ich wie schreibe, denke mir den Buchtitel aus, designe das Cover selbst … nur wär es toll, wenn mir jemand die Klappentexte schreiben würde. Die sind mein Endgegner. 🥴
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Schaut auf meinen Welten vorbei – und wenn ihr eins von den Weltenportalen findet, sagt mir Bescheid. Meine Koffer sind schon gepackt. ;)

Freitag, 17. Januar 2025

[Buchvorstellung einmal anders] Sweras - von zwei blauen Welten von Susanne Sachs


 
Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Paula und Klet aus „Sweras – von zwei blauen Welten“, um mit ihnen über das Buch und ihre Autorin zu sprechen.

Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
Paula: „Ein paar Minuten können wir abzweigen.“
Klet: „Gern.“
Könntet ihr euch meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Klet: „Ich komme von Sweras und bin zu Gast auf dieser schönen Welt.“
Paula: „Und ich bin Ärztin. Leider soll ich nur funktionieren. Dabei möchte ich mehr.“
Beschreibt uns bitte das Buch in maximal 5 Sätzen.
Paula: „Es verfolgt mich.“
Klet: „Aber Paula. Deine Sichtweise ist interessant, deshalb folgt es ihr.“
Paula: „Hm. Ich sehe auch viel, lerne euch kennen und erfahre Dinge, von denen ich nie gedacht habe, sie zu wissen. Mein ganzes Leben ändert sich.“
Klet: „Leider bringe ich dich in Gefahr. Glaub mir, das wollte ich nie.“
Paula: „Ach was. Das ist es wert, unsere Ziele sind es wert. Es geht um 347 Sweraser und das Leben auf der Erde.“
Glaubt ihr, macht es der Autorin Spaß euch in so manche schwierige Situation zu stoßen?
Paula: „Stimmt. Sie ist das!“
Klet: „Nicht böswillig. Aber sie macht es sicherlich bewusst und wir müssen dann die Probleme lösen.“
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch?
Klet: „Mir fiele da eine ein …“
Paula: „Klet!“
Klet: „Unser erstes Zusammentreffen war spannend.“
Paula: „Dein Auftritt vor dieser Welt. Und die Befreiungsaktion.“
Was glaubt ihr, wie viel von eurer Autorin steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Paula: „Sie hat immerhin den gleichen Beruf. Verbindet das?“
Klet: „Möglicherweise hat sie einige ähnliche Interessen.“
Paula: „Die verteilt sie klammheimlich auf mehrere von uns.“
Wie würdet ihr eure Autorin beschreiben?
Klet: „Immerhin hat sie sich auf unbekanntes Gelände gewagt.“
Paula: „Und sie gibt nicht auf. Hihi, anfangs hatte sie zu viele Flausen im Kopf.“
Wisst ihr wie es zum Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Oder hattet ihr sogar Mitspracherecht?
Paula: „Der Titel stand früh fest.“
Klet: „Eine Idee zwischendurch hat sie verworfen. Beim Übertitel haben wir sie überzeugt.“
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr noch einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Paula: „Ich finde es super.“
Klet: „Es zeigt, was wir sehen und was wir wollen. Ich denke mir dich dazu.“
Was ist euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch?
Klet: „‘Sie sah die erwartungsvoll auf sie gerichteten, ungewöhnlichen Augen und gewahrte die stumme Bitte darin. Ihr Nein erstarb, bevor es über die Lippen kam.‘ finde ich toll. Es passt so gut.“
Paula: „Ich mochte deine Antwort: ‚Ich weiß es noch nicht. Was gibt man einem Freund?‘“
Danke für das Gespräch
Klet: „Ich danke auch.“
Paula: „Manche Fragen waren ganz schön schwierig.“

[Autoreninterview] Susanne Sachs


Autoreninterview
Susanne Sachs

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Ich bin Susanne, so oder so. Beim Nachnamen habe ich aus mehreren Gründen zurückgegriffen. Auf jeden Fall ist „Sachs“ ein Teil von mir und einfach zu lesen.
Durch meinen Beruf als Ärztin und auf Reisen habe ich sehr viele Menschen kennengelernt. Das hat mich geprägt. Respekt und Verständnis sind immer möglich, manchmal sogar Freundschaften.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Es begann mit einem Satz. Vor fast fünf Jahren. Dann wurde eine Geschichte daraus. Um sie zu einem Buch werden zu lassen, musste ich sehr viel lernen. Früher habe ich lediglich korrekt geschrieben, nicht unterhaltend. Inzwischen habe ich Freude daran und schreibe Kurzgeschichten, wenn die längeren Texte in Überarbeitung sind.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
2024 habe ich mit zwei Büchern beim TSA mitgemacht. Eines ist „Die Mission“ von Storyone und gibt einen Vorgeschmack auf mein jetziges Buch, eine Soft-SciFi auf persönlicher Ebene. Darin startet eine junge Frau auf ihrem eigenen Weg durch.
„Kurz unterwegs …“ ist eine Sammlung von Story aus verschiedenen Genres. Die Idee dazu hatte ich, weil ich oft mit dem Zug reise und keine schweren Bücher kaufen wollte. Leider werden diese handlichen Formate auf den Bahnhöfen nicht angeboten.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Der Rohbau zur Fortsetzung steht, muss allerdings ausgebaut werden. Noch echte Schreibarbeit. ^^
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Ich male, lese oder fotografiere. Im Sommer gehe ich viel schwimmen, gern so 1-2 km.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Huh, das könnte eine lange Liste werden. Zuletzt war es „Nachrichten aus einem unbekannten Universum“ von Frank Schätzing. Seit 1-2 Jahren kommen immer mehr neue Autoren dazu, vor allem Selfpublisher.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich schreibe, wie man es eigentlich nicht soll, auf der Couch mit dem Tablet auf dem Schoß. Falls das gerade nicht geht, schreibe ich auch im Zug, auf dem Hotelbett oder im Café.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Gibt es den? Da ich zu jeder Uhrzeit und an jedem Tag eingeteilt sein kann, kenne ich keine wirkliche Regelmäßigkeit.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Das wechselt ständig und unterm Strich lese ich fast alles. Nur zu brutal und düster mag ich es nicht, weil ich in meinen Büchern lebe. Auch beim Schreiben experimentiere ich gern.
Vielleicht wäre die Bindung an ein Genre gut, aber ich brauche die Freiheit.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
„Wenn wir aufhören, uns zu verändern, sind wir am Ende.“ B. Franklin
„Jeder macht irgendetwas zum ersten Mal. Es wäre doch gelacht“, sagt Nel in „Die Mission“.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Es gibt so viele bezaubernde Orte auf dieser Erde, da fällt die Einschätzung schwer. Allerdings wäre Vancouver der einzige Urlaubsort, den ich mir für eine unbestimmte Dauer vorstellen könnte ─ alles an einem Fleck: Meer und Berge, Natur und Stadt, lässige Manschen und mildes Klima.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Im ersten Moment trifft mich Kritik sehr hart, aber nach dem ersten Schock gehe ich in mich und arbeite an mir oder der betreffenden Sache. Sonst gäbe es auch kein Buch von mir. Ungerechtigkeit nagt leider länger an mir. Oder Kritik um der Kritik willen. Konstruktiv sollte sie schon sein.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Erst habe ich sinnlos auf Antworten gewartet. Das wollte ich nicht mehr und habe außerdem Gefallen daran gefunden, selbst zu entscheiden. Der Gedanke, mich eventuell verbiegen zu müssen, hat letztlich den Ausschlag gegeben. Und wer weiß denn, was morgen gefragt ist?
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Seid mutig, probiert etwas Neues oder Ungewöhnliches. Bleibt frei und neugierig.
Mein Buch wäre da ein Anfang …

Donnerstag, 16. Januar 2025

[Buchvorstellung einmal anders] Arowan und der Turm der Winde von Heike Wolff

 



Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Arowan, Dazha und Crato aus „Arowan und der Turm der Winde“, um mit ihnen über das Buch und ihre Autorin zu sprechen.

Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
Arowan: Wir danken dir, Claudia.
Dazha: Das ist aufregend. Ich bin noch nie interviewt worden.
Crato klappt ein Augenlid hoch.
Könntet ihr euch meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Dazha: Ich bin ohne Eltern aufgewachsen. Meine ersten Zieheltern haben mich neben meiner toten Mutter gefunden. Dann bin ich all die Jahre von einem zum anderen weitergereicht worden, bis ich in der Drachenfestung gelandet bin. Ich möchte so gern wissen, wer meine Eltern waren. – Crato sagt, er will die Eier zu seinem Volk bringen. Ich kann ihn nämlich als einzige verstehen.
Arowan: Die Leute beneiden mich um meine Gabe, doch für mich ist sie ein Fluch. Durch sie habe ich meine Liebste getötet und meinen Sohn verloren.
Beschreibt uns bitte das Buch in maximal 5 Sätzen.
Arowan: Eine Geschichte über das, was uns ausmacht, und darüber, Hindernisse zu überwinden, Rückschläge zu verkraften, um das zu finden, was man sucht.
Dazha: Das Buch ist aufregend und spannend. Ich habe es in einem Rutsch gelesen und ich finde total stark, dass ich eine eigene Perspektive habe. So wie Arowan. (Crato stupst sie mit der Nase an.) Und eine Geschichte über die letzten Drachen.
Crato öffnet das zweite Auge.
Glaubt ihr, macht es der Autorin Spaß euch in so manche schwierige Situation zu stoßen?
Aus Cratos Nüstern kringelt sich ein Rauchfaden.
Arowan: Heike tut, was sie tun muss.
Dazha: Pah! Sie hat geschrieben, dass ich mir das Knie auskugele! Weißt du wie weh das tut!
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch?
Dazha: Also mir gefällt am besten, als ich das erste Mal auf Crato geflogen bin. Stimmts?
Crato legt seinen Schwanz um sie.
Arowan (lacht): Oh ja, das war sehr beeindruckend. Mich hat am meisten berührt, als die Heilerin gesehen hat, was damals vor siebzehn Jahren wirklich geschah. (Er bricht ab und wischt sich über die Augen.)
Was glaubt ihr, wie viel von eurer Autorin steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Arowan: Steckt nicht in jeder Figur etwas von der Autorin?
Dazha: Crato stimmt dem zu. Hm, als Jugendliche war sie nicht so draufgängerisch wie ich. Ich glaube, sie wäre gern so gewesen.
Wie würdet ihr eure Autorin beschreiben?
Dazha: Sie gibt nicht auf, auch wenn’s mal schwierig wird. Das mag ich an ihr.
Arowan: Ja, sie geht stetig ihren Weg, obwohl sie im Leben schon einiges wegstecken musste. Ich glaube, das hat sie mit uns gemeinsam.
Dazha: Crato hält sie ein bisschen für besserwisserisch, aber ich glaube, das sagt er nur, weil er selber so ist. – Au! Hör auf mich zu schubsen, Crato!
Wisst ihr wie es zum Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Oder hattet ihr sogar Mitspracherecht?
Dazha: Heike nennt ihre Manuskripte Projekt irgendwas. Hier war es Projekt Arowan. Was für ein alberner Arbeitstitel.
Crato stößt ein Schnauben aus, das wie ein Lachen wirkt.
Arowan: Strukturiert wie sie ist, hat sie fünfzehn Titelvarianten aufgeschrieben und lesende und schreibende Menschen um ihre Meinung gefragt. Der Titel mit den meisten Stimmen wurde es dann und der Verlag hat ihn beibehalten.
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr noch einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Dazha: Das Cover ist total schön!
Arowan: Ja, und bei Heike gibt es noch ein paar wenige Farbschnittausgaben zu kaufen. Der Verlag hat ihr für den Direktvertrieb eine limitierte Auflage gegönnt.
Dazha: Crato sagt, er findet sich total gut getroffen.
Was ist euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch?
Arowan: Jetzt kennt ihr die Geschichte von Arowan. Ich habe keinen Menschen getroffen, dessen Herz größer ist. Was glaubt ihr denn, warum er überhaupt dort steht? Mit einem Gedanken von ihm wäre jede eurer Hütten dem Erdboden gleich, jeder Baum läge am Boden. Er steht dort, weil er weiß, dass es wichtig ist, dass die richtigen Dinge geschehen.
Dazha (mit feuchten Augen): Das habe ich gesagt, als ... (Crato stupst sie an.) Oh, das soll ich nicht verraten.
Danke für das Gespräch
Dazha: Das war aufregend, das hat mir viel Spaß gemacht.
Arowan: Wir haben dir zu danken, dass du unserer Geschichte diesen Raum gibst.
Crato schließt beide Augen und rollt sich wie eine Katze zusammen.

[Autoreninterview] Heike Wolff


Autoreninterview
Heike Wolff


Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Ich bin Heike Wolff und schreibe seit meiner Kindheit. Jahrelang habe ich Kurzgeschichten geschrieben und auf den Leipziger Lesebühnen vorgetragen oder in Anthologien und Zeitschriften veröffentlicht, bis ich mich vor fünf Jahren an das Abenteuer Roman gewagt habe. Außerdem organisiere ich mit zwei Freunden die Offene Lesebühne Delitzsch in einer Kleinstadt nördlich von Leipzig.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich erzähle Geschichten, seit ich sprechen kann. Schreiben zu lernen, war ein Geschenk. Weil ich eine Gehbehinderung habe, habe ich in meinen Geschichten die Abenteuer erlebt, die mir im realen Leben verwehrt blieben. Mit dem Erwachsenwerden verschob sich der Fokus und ich möchte mit meinen Texten Menschen unterhalten und ihnen vielleicht einen Funken Inspiration mitgeben.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Im Dezember 2023 ist mein Debüt „Der Untergang von Phaistos“ erschienen, ein historischer Roman, der in der Bronzezeit auf Kreta spielt. Ide, Königstochter aus dem minoischen Palast von Phaistos, erzählt ihre Geschichte, wie sie sich zwischen ihrer Liebe zu Kapitän Geros und der Loyalität zu ihrem Volk entscheiden muss.
Seit Mai 2024 ist „Arowan und der Turm der Winde“, ein High-Fantasy-Roman mit mehreren Perspektiven, bei Legionarion veröffentlicht. Der Magier Arowan, der mit seinen Kräften hadert, sucht seinen verlorenen Sohn und trifft dabei auf die Waise Dazha, die mit Drachen sprechen kann und wissen möchte, woher sie kommt.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Klar, allerdings bin ich abergläubisch und spreche nicht über unfertige Projekte. 😉
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Der Austausch mit anderen Menschen ist mir wichtig und inspiriert immer wieder mein Schreiben. Natürlich lese ich sehr gerne sowohl Romane und Sachbücher aus unterschiedlichen Bereichen. Außerdem bin ich gern in der Natur und verbringe Zeit mit meinem Pferd.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ich habe einige – wie ich sie nenne – Lebensbücher. Das sind Romane, die mich ganz tief berührt haben, wie z.B. „Die Parabel vom Sämann“ von Octavia E. Butler, ein unglaublich vielschichtiges und aufwühlendes Buch. Außerdem kaufe ich ohne Ansehen des Klappentextes alles von David Mitchell, Andreas Eschbach und N.K. Jemisin.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Beine hochlegen, Notebook auf den Schoß und los geht’s. Im Winter auf der Couch, im Sommer auf dem Balkon.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Als Chronotyp Eule schreibe ich am liebsten abends, unter der Woche zwischen neun und elf, am Wochenende auch mal bis zwei oder drei Uhr nachts. Das ist ein guter Ausgleich zu meinem Beruf, bei dem ich viel unterwegs bin, und den Aktivitäten draußen.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich lese quer durch alle Genre und bin da nicht wirklich festgelegt. Nur mit Romance kann ich nichts mehr anfangen und zu Horror habe ich noch nie Zugang gefunden. Meine Wurzeln beim Schreiben liegen in der Phantastik, Fantasy und Science Fiction, aber ich schreibe auch Geschichten aus dem Hier und Jetzt.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Tucholsky hat gesagt: Erfahrung bedeutet nichts, man kann eine Sache auch 30 Jahre lang falsch machen. Das mag ich sehr, weil es dazu auffordert, sich immer wieder zu hinterfragen.
Und im „Untergang von Phaistos“ habe ich verarbeitet, was mein Vater mir mitgegeben hat: Du kannst alles schaffen, was du willst. Nicht aufzugeben, sondern Wege und Möglichkeiten zu suchen, das ist wohl auch die Kernbotschaft meiner Geschichten.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Ganz klar Griechenland. Die Menschen, die Landschaft, das Licht, jeder Meter roter Erde atmet Geschichte, hier liegt die Wiege unserer Kultur und Demokratie. Das strahlt eine Kraft aus, die mich verzaubert hat, von der ich nicht genug bekommen kann. Deshalb hab ich auch meinen ersten Roman über die Minoer auf Kreta geschrieben, der ältesten Hochkultur Europas.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ohne Kritik ist keine Weiterentwicklung möglich. Das gilt für das Schreiben wie für jeden anderen Bereich. Ich höre mir an, was andere zu sagen haben, und denke darüber nach, ob sie Recht haben könnten.
Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?
Da mir neben meiner Arbeit nur wenig Zeit zum Schreiben bleibt, hatte ich keine Kapazitäten, mich in die Dinge einzudenken, die das Selfpublishing erfordert, wie Cover, Buchsatz etc. Mit meiner Entscheidung bin ich bei beiden Verlagen sehr zufrieden. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass ich es irgendwann mit Selfpublishing probiere, wenn ein Herzensprojekt keinen Verlag findet.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Haltet an Euren Träumen fest und gebt nicht auf. Es findet sich ein Weg, manchmal dauert es länger, manchmal erfordert es Umwege, manchmal braucht es Hilfe. Wie mein Vater schon sagte und wie ich es Ide in den Mund gelegt habe: Ihr könnt alles schaffen, was ihr wollt.

Mittwoch, 15. Januar 2025

[Schnipseltime] The pain of lies - Hurtful lies von Frederike Baumgarte

 

Jason beugte sich zu mir. »Ich schmiere den Mädchen keinen Honig ums Maul, wenn du das wissen willst.«

Seine Nähe ließ meinen Puls in die Höhe schnellen, und ich hatte wieder einmal die Fähigkeit zu sprechen verloren. Also nickte ich nur.

»Ich meine es ernst«, betonte er. »Ich erzähle Mädchen keine Lügen, um sie ins Bett zu kriegen.«

Dass er in diesem Moment von Sex sprach und das so offensiv, half meinem Magen nicht dabei, mit dem Flattern aufzuhören. »Bekommst du immer das, was du willst?«, entgegnete ich und hoffte, dass er nicht merkte, was seine Worte mit mir veranstalteten.

»Nein«, antwortete er zu meiner Überraschung. »Aber fast immer.« Er lehnte sich wieder zurück. »Man muss wissen, was man haben will und sich überlegen, wie man es bekommt. Ganz einfach.«

Ich schnaubte. Ja, für Kate, Jason und die anderen, die mit dem goldenen Löffel geboren waren, war das wahrscheinlich auch einfach. »Für dich vielleicht.«

Er legte den Kopf schief und sah mich nachdenklich an. »Was hast du nicht, was du unbedingt haben willst, kleines Swamp Girl?«

»Eine Familie«, kam es aus meinem Mund, bevor ich mich davon abhalten konnte. Ich hörte selbst, wie jämmerlich ich dabei klang und wandte mich beschämt ab. Das Riesenrad drehte sich immer noch. Ich hatte keine Ahnung, die wievielte Runde es war, weil ich genau nichts von meiner Umgebung mitbekam, wenn Jason in meiner Nähe war. So wie jetzt. Ich konnte seine Präsenz beinahe körperlich spüren. Der Geruch seines Aftershaves kitzelte mir angenehm in der Nase.

Jason schwieg einen Moment, bevor er antwortete: »Das Gefühl kenne ich.«

Überrascht darüber, dass er mir keinen Spruch drückte, sah ich hoch. »Du hast doch eine.«

»Alles nur Fassade.«

Eine aufgeladene Stille breitete sich zwischen uns aus. Ich wollte etwas erwidern, aber als ich in seine Augen schaute, hatte ich das Gefühl, darin zu ertrinken. Sie war dunkel und schienen ein Loch darin zu verbergen, in das ich zu versinken drohte.


[Reiheninterview] Pain von Frederike Baumgarte

 



Reiheninterview

Heute treffe ich mich mit der Autorin Frederike Baumgarte, um mit ihr über ihre Reihe „Pain“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass du heute Zeit hast, um mit mir über die Reihe zu reden.

Danke, dass ich wieder hier sein darf.
Kannst du uns die Reihe, bestehend aus den Teilen „Hurtful lies“, „Painful secrets“, „Longing dreams“ und „Healing truth“ mit wenigen Worten vorstellen?
Es geht um die erste Liebe, um Gegensätze und um emotionale Narben, die einen beeinflussen und Erfahrungen, die die Seele haben brechen lassen. Dass es leichter ist, jemanden vom Tisch runterzuziehen, als jemand anderem hinauf zu helfen.
Deine Charaktere wachsen mit ihren Aufgaben, entwickeln euch weiter, bestehen so manche Situation. Fällt es dir als Autorin leichter sie durch einfache, lustige oder durch schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Ich liebe es, wenn Charaktere sich weiterentwickeln. Bei einer Reihe muss man dafür nur ein wenig Geduld aufbringen. Und da schreibe ich tatsächlich lieber die schweren, emotionalen Szenen, auch wenn sie oft sehr herausfordernd sind. Gerade bei dieser Reihe.
Hast du Lieblingsstellen in der Reihe, die du uns gerne vorstellen würdest?
Es gibt so viele und einige würden leider spoilern. Aber die Szene auf dem Jahrmarkt, im Zelt beim Glamping und die in Dubai ist tatsächlich aufgrund der Emotionalität und dass man als Leser hinter Jasons Fassade schauen kann, ganz weit oben.
Wie viel echte Frederike steckt in den Büchern oder dem ein oder anderen Charakter?
Mmh, gute Frage. Ich denke, dass ich in Amber manchmal das kleine, verträumte Mädchen sehe, das ich früher war. Sehr idealistisch. Aber irgendwann holt einen die Realität ein. Das klingt jetzt zynischer, als es gemeint ist. :D
Wann kam die Idee eine Reihe zu schreiben? Stand es von vornherein fest, dass es ein Mehrteiler wird, oder haben die Protagonisten ein Eigenleben entwickelt?
Es war tatsächlich als Einteiler geplant. :D Aber dann merkte ich beim konkreten Plotten, dass ein Band nicht reichen wird, um Ambers und Jasons Geschichte zu schreiben. Und ein Buch mit über 800 Seiten wollte ich den Lesern nicht antun. Also wurden es zwei… Doch am Ende von Band 1 merkte ich, dass ich ihrer Geschichte mit allen Facetten nicht gerecht werde und habe es letztendlich auf vier Teile, die insgesamt ein Jahr erzählen, ausgeweitet.
Wann kamen die Titel? Standen die im Vorfeld schon fest, oder entwickelten sie sich im Laufe des Schreibprozesses?
Der Reihentitel ploppte sofort bei der Ideensammlung auf. Die Untertitel folgten erst später, weil es ja am Anfang nicht als Reihe geplant war. Aber die kamen auch sehr schnell.
Wer ist denn der Coverdesigner?
Der wundervolle Christian Kirchner. Ich liebe seine Arbeiten einfach und auch die Zusammenarbeit mit ihm. (Insta: ck.illustration.design)
Bist du mit den Covern zu 100% zufrieden, oder würdest du nachträglich noch etwas ändern wollen?
Absolut. Christian arbeitet so lange an dem Cover, bis ich 100%ig zufrieden bin. (Und meine Testleser auch :D )
Zum Abschluss würden mich noch deine Lieblingszitate aus den Büchern interessieren.
Und in diesem Moment wurde mir klar, dass Jason so viel mehr war als das, was er nach außen vorgab zu sein.
Beherrschung. Kontrolle. Keine Emotionen. Das waren die drei Dinge, die mich die letzten Jahre überleben ließen. Ich wollte nicht, dass irgendetwas wieder an die Oberfläche kam, das ich so mühsam und gut vergraben hatte.
Wenn ich anfing, mir einzureden, dass Jason im Grunde doch ein lieber Kerl war, dann war ich am Arsch. Das würde eine Achterbahnfahrt bedeuten, die mich mit Vollspeed in den Abgrund riss.
Ich wusste doch, dass Amber gefährlich war. Gefährlich für meine gut verbarrikadierten Gefühle. Gefährlich für meine Pläne und meine Ziele.
Danke für das Gespräch.