
Erwacht
Er schoss aus der
Schwärze unter dem Stein hervor. Unhörbar losgeschnellt wie ein Pfeil von einer
Bogensehne, unsichtbar für das bloße Auge. Nur zwei Zähne blitzten für den
Bruchteil einer Sekunde spitz und scharf auf, bevor sie in der Luft
zuschnappten. Der schwere Körper fiel hinterher. Vergebens. Im letzten Moment
hatte sich die Heuschrecke mit einem hektischen Sprung in Sicherheit gebracht.
Er
war noch zu steif, zu unbeweglich für die Jagd. Die Kühle der Nacht lastete
schwer auf ihm, und die aufgehende Sonne hatte seine Muskeln noch nicht
genügend erwärmt. Lange hatte er keine Nahrung mehr zu sich genommen, wie
lange, wusste er nicht zu sagen. Es könnten Tage gewesen sein, aber auch
Wochen, was spielte es auch für eine Rolle? Jetzt benötigte er dringend neue
Kraft, frische Energie.
Nahrung!
Ohne
etwas Nahrhaftes würde er nicht lange am Leben bleiben.
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