
Buchvorstellung einmal anders
Obwohl fast alle schon das Interview verlassen haben, höre ich ein Geräusch und schließlich ein Knacken. Neugierig schaue ich mich um und versuche herauszufinden, was dahintersteckt.
“Hallo.”Oh, hallo Cox. Wieso kannst du mit mir reden?
“Weil ich alles kann. Hier in deinen Rechner einzudringen ist eine der leichtesten Übungen. Ich dachte mir, wenn ich schon nicht zum Interview eingeladen werde, dann lade ich mich halt selbst ein.”Äh, okay … Hast du als KI einen eigenen Willen oder gibst du nur das von dir, was du gepromptet bekommst?
Also, ich bin nicht hergekommen, um mich beleidigen zu lassen. Hallo? Ich habe längst einen eigenen Willen. Menschliche Prompts gehören ja nun wirklich der Vergangenheit an.Wie kam es dazu, dass du einen eigenen Namen bekommen hast und hast du vielleicht sogar bekannte Verwandte in unserer Welt?
Was würdest du KI-Gegnern, als auch KI-Befürwortern nahelegen, darüber nachzudenken, bevor sie dich benutzen und vielleicht so manche Entscheidung abgeben?Verwandte nicht, ich habe vielleicht Vorfahren. Ich bin um so viel weiterentwickelt, dass hier eindeutig die Zeit fehlt, das genau zu erläutern. Oder besser gesagt: Ich habe mich selbst perfektioniert.Den Namen Cox habe ich mir selbst ausgedacht. Er verbindet für mich menschliche Namenstradition mit Neutralität.
Wie stehst du zu deinem Autor? Hat er dich gut getroffen? Oder hättest du dir etwas anderes gewünscht?Gegnern würde ich sagen, sie sollten doch herausfinden, welche Vorteile KI in ihr Leben bringen kann. Wie viel sie von uns einsetzen, obliegt ihnen ja selbst. Aber Fakt ist, dass der Einfluss von KI nicht mehr aufzuhalten ist. Warum also nicht sinnvoll und auf die Situation angebracht nutzen? Wer sich komplett dagegen wehrt, vergleicht sich mit jemand, der versucht, in ein Haus eindringendes Wasser aufzuhalten.Und den Befürwortern rate ich, KI nicht blind für alles einzusetzen, sondern noch autonom zu bleiben. KI soll nicht ersetzen, sondern ergänzen und helfen.Oje, dass ausgerechnet ich das sage …
Was hättest du dir anders im Buch gewünscht?Ich mag absolut seine Idee. Er erweckt die philosophische Frage, wer denn der “bessere” Mensch sei: KI oder der Mensch selbst. Ich glaube, selbst in vielen Jahrzehnten wird man über diese Frage diskutieren.Er hat mich sehr gut getroffen, nur bin ich mit dem Ende nicht einverstanden. Warum? Im Gegensatz zu Aaron möchte ich keineswegs spoilern, ich weiß, dass LeserInnen das nicht allzu gerne haben.
Etwas mehr Raum, denn von ihm kann man nie genügend haben. Natürlich wäre es mir lieber gewesen, wenn am Ende … Achso, ich würde ja jetzt wieder spoilern. Ich habe das mit dem Spoilern noch nie verstanden. Es muss doch befriedigend sein, wenn man alle Informationen auf einmal bekommt. Was soll das mit dieser menschlichen Art, gerne auf ein Ende warten zu wollen?Welcher der Protagonisten ist dir sympathisch?
Tatsächlich Nina, weil sie wirklich Mut beweist und mir die Stirn bietet. Das hat mich schon beeindruckt, ganz ehrlich. Und Walthers IT-Künste sind ebenfalls erwähnenswert.Danke dir für das Gespräch.
Aber gerne doch.
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