

Autoreninterview
Mira Frey
Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Ich bin Mira Frey, aber die meisten Leser:innen werden mich noch als Heidi Troi kennen. Seit Sommer 2025 erscheinen fast alle meiner Liebesromane unter dem neuen Pseudonym. Mira Frey ist hoffnungslos romantisch und liebt es, wenn ihre Geschichten mal ein herzhaftes Lachen, mal ein verträumtes Seufzen und vielleicht manchmal auch ein paar Tränchen entlocken.Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Durchs Schreiben. Ich glaube, als ich endlich mal alle Buchstaben kannte, wollte ich schon Bücher schreiben. Geschichten haben für mich immer schon eine große Rolle gespielt. Ich habe sie in Büchern verschlungen, als Hörbuch gehört, in Rollenspielen erfunden und irgendwann auch selbst aufgeschrieben. Bis ich den Schritt zur Veröffentlichung gemacht habe, ist allerdings ziemlich viel Wasser den Bach runtergegangen.Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Oje, du verlangst Sachen von mir (erster Satz). Ich entführe euch mit der Sweet-Valentine-Reihe in eine kuschelige Kleinstadt in Vermont und mit der Reihe vom kleinen Berghotel in Südtirol zu einem ganz besonderen Hotel. Gerade eben bin ich furchtbar verliebt in unser Südtiroler Gemeinschaftsprojekt vom kleinen Weihnachtsmarkt in den Bergen, aber in meinem Kopf sind so viele Ideen für neue Projekte, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Kurz: So viele Buchideen, so wenig Zeit.Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja, gerade bin ich auf der Glücksalm und darf als Erste dabei sein, wenn Jo und Alex zusammenfinden. Außerdem feilen Arianna Scott und Lara Jay gerade noch an einer weiteren Reihe, die wir zusammen veröffentlichen (Cold Burn Stories). Und dann möchte ich endlich wieder nach Sweet Valentine. Rosemary erscheint mir inzwischen in meinen Träumen und fragt, was da so lang dauert.Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Ganz ehrlich? Ich schreibe. Zum Ausgleich gehe ich spazieren und natürlich lese ich unheimlich viel.Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ich lese total gern die Romane von Annie Stone und Saskia Louis. Da warte ich regelrecht drauf, dass was Neues von ihnen kommt. Zum Glück sind sie auch Vielschreiberinnen, was bedeutet, dass die Wartezeit meistens erträglich ist. Zwischendurch lese ich alles, was mir unter die Finger kommt – alles Genres und auch gern mal in einer anderen Sprache. Nur allzu extreme Geschichten mag ich nicht. Dark Romance bleibt vor mir verschont, außer meine liebe Autorenfreundin Mara Harte bringt ein Buch raus. Horror werde ich nie anrühren. Ich vertiefe mich viel zu sehr in die Geschichten, die ich lese, und das Kopfkino lässt mich dann Tag und Nacht nicht aus.Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?Seit kurzer Zeit habe ich ein eigenes „Studio“. Auf dem Schreibtisch hat mein Bildschirm Platz und leider auch jede Menge Kleinkram … Ich bin die Meisterin des Chaos. Zwischendurch bekomme ich dann mal den Putzfimmel und räume auf, aber allzu lang bleibt es nie ordentlich. Hinter dem Bildschirm ragt eine runde weiße Wand auf (rund deshalb, weil sich dahinter eine Wendeltreppe befindet). An der Wand links von mir sind die Bilder meiner Kinder, als sie noch ganz klein waren, und rechts von mir ein großer Schulkalender.Das Fenster ist in meinem Rücken und das ist gut so. So bin ich nicht abgelenkt von allem, was draußen passiert.
Als Theaterpädagogin habe ich einen recht flexiblen Stundenplan. Mal muss ich um fünf Uhr morgens aufstehen, um rechtzeitig in einer Schule zu sein, in der ich ein Projekt mache, mal schlafe ich gemütlich bis acht und dann setze ich mich nach dem Frühstück an den Schreibtisch und schreibe. Zwischendurch erledige ich Aufgaben für das Theaterpädagogische Zentrum. Ich veröffentliche Veranstaltungen, schreibe Pressemitteilungen oder bereite mich auf die Proben vor. Ich plane unser Sommerprogramm oder bastle Plakate, dann schreibe ich wieder ein bisschen an meinem aktuellen Roman. So wird es Abend. Jetzt in der Vorweihnachtszeit (darf man das jetzt schon so nennen), sitze ich abends gern auf dem Sofa, stricke und höre ein Hörbuch. Dabei schaue ich in die Flammen und trinke Tee. Fernseher haben wir keinen.Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich lasse mich weder beim Lesen noch beim Schreiben gern in Schubladen stecken und switche gern zwischen den Genres. Beim Schreiben brauche ich zwischendurch die heile Welt der Wohlfühlromane, um mich von den verbrecherischen Geschichten zu erholen. Umgekehrt brauche ich zwischendurch auch wieder ein bisschen Mord & Totschlag, um nicht allzu verklärt zu werden. So geht es mir auch beim Lesen. Ein Wohlfühlroman hilft mir, um von stressigen Tagen abzuschalten, aber ich lese auch gern Krimis und Thriller und warum nicht auch mal Fantasy. Am Ende geht es um Geschichten.Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es auch noch nicht das Ende.Hast du ein Lieblingsland und warum?
Ich bin in Südtirol tief verwurzelt und würde vermutlich anderswo vor Heimweh eingehen, aber immer wenn ich irgendwo in England und noch mehr in Schottland bin, habe ich das Gefühl, dass hier ein Teil von mir auf mich gewartet hat.Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich denke, das Dasein als Autorin ist eine gute Schule, um mit Kritik umgehen zu lernen. Hättest du mich vor fünf Jahren gefragt (und ich ehrlich geantwortet), hätte ich zugeben müssen, dass ich nicht kritikfähig bin. Kritik hat mich schon sehr aus dem Gleichgewicht gebracht. Tatsächlich war es die Angst vor Kritik, die mich so lang daran gehindert hat, meine Geschichten zu veröffentlichen. Inzwischen sehe ich Kritik als subjektive Wahrnehmung des Kritisierenden. Was er oder sie als Kritik äußert, sagt zuerst einmal ganz viel über ihn oder sie selbst aus. Und so kann ich ganz gut damit umgehen.Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?
Ich entwickle mich gerade von der Verlagsautorin schön langsam zur Selfpublisherin. Schuld daran sind die Verlage. Ein Verlag, weil er eine Reihe, die von den Leser:innen gewünscht wurde, nicht weiterverfolgt hat, der andere Verlag, weil ich mich einfach nicht mit der Niedrigpreispolitik anfreunden konnte. Aber ich will nicht sagen, dass ich nie mehr in einem Verlag veröffentlichen möchte. Was kommt, kommt.Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Legt das Handy weg. Schenkt euch Handy freie Zeiten. Ihr werdet überraschende Dinge erleben.
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