Freitag, 23. Mai 2025

[Buchvorstellung einmal anders] Die Schuldigen - Teil der Familie von Ava J. Thompson


 
Buchvorstellung einmal anders

Ich warte seit einer Ewigkeit auf die Autorin Ava J. Thompson, aber sie kommt nicht. Ich setze mich in dem Park auf eine Bank und sehe einen Kindle dort liegen. Da ich von Natur aus ein neugieriger Mensch bin, nehme ich ihn zu Hand.

Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das darauf enthaltene Buch. Es ist genau das um das es heute gehen soll. „Die Schuldigen – Teil der Familie“ von Ava J. Thompson. Ich beginne ein wenig darin zu schmökern. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Hast du denn überhaupt keine Fragen? Sie wird nicht kommen. Interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«

Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. 😊

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um mit mir zu reden.
Ich danke dir, sehr sogar. Bis jetzt kamen immer nur Ava – meine Autorin – oder die Protagonisten zu Wort. Es ist schön, dass auch ich mal dran bin. Als Buch trägt man ja sozusagen die gesamte Story auf seinen schmalen Schultern.
Kannst du dich meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Stell dir mal vor, dein bester Freund kommt eines Nachts sturzbesoffen zu dir und faselt was von Mafia und als er sich am nächsten Morgen wieder dran erinnert, behauptet er doch glattweg, du bist praktisch schon tot. So ist es Howard ergangen und bloß gut, kennt er Matteo schon ewig und weiß daher, wie gern dieser dramatisiert.
Deshalb macht es ihm auch Spaß, als Matteo ein paar Tage seinen Bodyguard abhängt, um mit Ana, seiner Freundin, und Howard das Vallerama zu besuchen, den Club der Erzfeinde. Howard behält die Umgebung im Blick und gefällt sich in der Rolle des Ersatzbodyguards. Alles ist ruhig, so ruhig, dass er Matteo und Ana kurz alleinlässt, um sich anderweitig zu vergnügen. Als er zurückkommt, sind beide verschwunden.
So beginnt der turbulente Auftaktroman der Reihe „Die Schuldigen“ und für alle drei nimmt das Leben in dieser einen Nacht eine komplette Wende.
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Tut mir leid, Ava, aber ich bin jetzt mal ehrlich. Und die Wahrheit ist, dass es Ava liebt, ihre Charaktere so richtig leiden zu lassen. Sie erleben demzufolge zahlreiche Tragödien und mir wird mitunter ganz schwindlig, wenn sie von einer Gefahr in die nächste stolpern oder in Liebesdingen gern zusätzliches Chaos anrichten.
Hast du eine Lieblingsstelle, die du uns gerne vorstellen würdest?
Ich mag die Szene, in der Matteo mit seinen Gefühlen für Ana hadert:
Ana bildet die absolute Ausnahme und in manchem Augenblick frage ich mich, was das mit ihr ist. Wie konnte ich alle Gewohnheiten über Bord werfen, um eine … Ist es bereits eine Beziehung nach vier Verabredungen? Natürlich nicht. Wo kommen wir da hin!
Aber was ist es dann? Ein Four-Night-Stand? Leider nicht, denn wenn einer zu kurz kommt bei diesem Arrangement, ist das mein Schwanz. Kein Wunder, dass sich langsam Frustration breitmacht…
Ein weiteres meiner Highlights ist die Szene, in der Howard Matteo nach einer Auseinandersetzung zusammenflicken muss:
Ich hole tief Luft, mir wäre immer noch wohler, wenn sich ein richtiger Arzt dieser Verletzung annehmen würde. Aber Matteo, der Held, lehnt das kategorisch ab und er ist nun mal der Erbe und somit sein Wort Gesetz. Es sei denn, Mr. Duarte vertritt eine andere Meinung, dann ist er so was wie der Supreme Court, also die oberste Instanz. Ich schweife ab.
Fokus!
Egal, wie schwer mir das hier fällt, ich muss es durchziehen. Daher hole ich alles, was ich zu benötigen glaube, aus dem Koffer: Wattepads, Desinfektionsmittel, Nadel, Faden.
Zusätzlich möchte ich noch einen Auszug aus der Szene mit euch teilen, die der Auslöser für alles ist, was danach geschieht:
Ich setze mich auf das Bett und schreie auf, als das Licht angeht. Eine Hand legt sich vor meinen Mund. Mir kommt es vor, als stehe ich kurz vor einem Infarkt, da mein Herz stolpert, während mein Körper gelähmt scheint.
»Sei still«, zischt Joaquin an meinem Ohr.
Im Sekundentakt rasen Gedanken durch mein Hirn. Treffen dort aufeinander und verknoten sich. Nur eine einzige Erkenntnis schafft es, sich zu materialisieren: Ich bin aufgeflogen.
Weißt du wie viel Ava tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt?
Hm … nicht einfach zu beantworten. Unterbewusst gibt es da sicher ein paar Dinge. Sie hat mir mal verraten, dass sie mitunter eigene Erlebnisse in abgewandelter Form in ihren Büchern verwendet. Irgendwie glaube ich ja, dass Ava ihre dunkle Seite beim Schreiben auslebt.
Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?
Buch: Ich mag Ava und auch ihre dunkle Seite, denn das garantiert, dass es dramatisch wird und herzzerreißend und …
Matteo: Klar, Buch, du findest das toll. Aber frag mal uns, diejenigen, die durch all das Drama durchmüssen, die jeden Tag um ihr Leben fürchten. Für uns ist das weitaus weniger lustig.
Howard: Lass dich nicht von deiner Meinung abbringen, Buch, er dramatisiert mal wieder. Ich für meinen Teil bin zufrieden mit unserer Autorin. Denn sein wir mal ehrlich, auch wenn es eine Weile dauert und einiges kostet, kann ich am Ende des Tages nicht meckern.
Matteo: Du kommst ja auch irgendwie mit allem zurecht, Howard. Welch Ironie! Aber was mich angeht, kann ich nur hoffen, dass sich Ava in den kommenden Bänden mehr ins Zeug legt.
Mr. Duarte: Ich liebe meinen Sohn ja heiß und innig, doch was Ava den kleinen Scheißer gemeinsam mit seinem Freund verbocken lässt, sprengt mitunter sämtliche Grenzen. Also Ava, wie wäre es mit einem zweiten Sohn? Einem, der etwas weniger renitent ist? Ein bisschen mehr wie ich?
Buch: Seid ihr jetzt fertig mit Nörgeln? Stellt euch mal vor, alles wäre Friede, Freude, Eierkuchen. Gähnt ihr gerade? Genau! Wäre sterbenslangweilig. Und das will niemand und schon gar kein Buch. Also ist Ava klasse, so wie sie ist und so wie ich sie kenne, wartet auch das ein oder andere Happy End auf euch.
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
Der Titel stand von Anfang an fest, da ließ Ava auch nicht mit sicher reden. Ihr Argument, dass noch weitere Reihen im Duarte/Coleman-Kosmos mit den Titeln „Die Verzweifelten“ und „Die Unschuldigen“ folgen werden, war dann auch überzeugend.
Anders sah es mit den Untertiteln der einzelnen Bände aus. Dieser erste bekam schließlich den Untertitel „Teil der Familie. Howard wollte ja lieber „Initiation“. Aber der Rest der Crew vertrat die Meinung, dass „Teil der Familie“ treffender ist, weil es sich nicht nur auf ein Ritual, sondern die gesamte Handlung bezieht.
Bist du zu 100% zufrieden mit deinem Cover / Outfit oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Mir gefällt das Cover, der dunkle Hintergrund passt zu Ava und dem Inhalt der Reihe. Ich weiß nicht, ob ich das verraten darf, aber im Großen und Ganzen wird uns dieses Cover durch die gesamte Reihe begleiten. Es gibt jeweils nur kleine Anpassungen an den Untertitel des jeweiligen Bandes. Am Outfit mag ich besonders die Bildchen über den einzelnen Kapiteln, die einen Bezug zu der Person haben, aus deren Sicht das betreffende Kapitel geschrieben ist.
Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren. 
Matteo: »Ich sehe genau, was du denkst. Aber die Freiheiten, die dir im Kopf herumschwirren, tragen ein Preisschild.«
Mr. Duarte: »Du bist ein Idealist. Aber für Idealisten ist in der Mafia kein Platz, also gewöhn es dir ab.«
Ana: »Es gab keinen anderen Weg, sonst hätten wir uns nie wieder gesehen.«
Die Leute, die an mir vorbeigehen, sehen mich schon komisch an, deshalb höre ich auf zu reden und lächle den Personen einfach zu. Aber ich lasse es mir nicht nehmen, noch einmal kurz zum Buch »Danke, für deine Geduld und Antworten« zuzuflüstern.

Dann vertiefe ich mich wieder in das Buch.

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