
Buchvorstellung einmal anders
Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt und für das Buch antwortet. Würdet ihr euch vielleicht gegenseitig beim Interview unterstützen?
Ich hatte ein langes Gespräch mit eurer Autorin, deshalb wäre es schön, wenn ihr euch meinen Lesern vorstellen könntet.Helene: Ja, klar.Jewlier: nicktChristina: Ich danke euch, ihr zwei.
Beschreibt uns das Buch in möglichst wenig Sätzen.Jewlier: Ich grüße Euch, wo und wer ihr auch sein mögt. Mein Name ich Jewlier und ich lebe in Ardor.Helene: Ey, ich glaube, das wissen die schon. Jewliers bester Freund ist jedenfalls Arren. Das ist ´ne Echse. Voll krass. Zuerst hab ich Arren für einen Drachen gehalten, das war aber falsch und ...Jewlier: Du schweifst ab, meine Liebe. Vielleicht solltest du kurz erzählen, dass du aus einer anderen Welt stammst, nicht aus Ardor.Helene: Das wissen die ebenfalls längst, steht ja hinten auf dem Buch drauf.Jewlier: Das ist richtig ...Christina: Ich glaube, wir sollten zu nächsten Punkt kommen?
Macht es dir Spaß, deine Protagonisten ein wenig zu quälen? Sie in Situationen hineinzuwerfen, die schwierig sind? Warum nicht einfach und schön? Müssen Gefahren und Stolpersteine immer sein?Helene: Also, ich war beim Shoppen und bin in diesen esoterischen Laden rein. Und, bumms, sitze ich in Jewliers Höhle in Ardor. Hab erst gedacht, das sei ein mieser Trip und habe was mit den blöden Räucherstäbchen aus dem Laden zu tun ...Jewlier: Nachdem wir, also Arren und ich, Haylan etwas besser kennengelernt haben, beschlossen wir, ihr auf dem Weg nach Hause beizustehen. Ich gebe zu, dass wir sie zuerst nur loswerden wollten ...Helene: Ja, aber ich hab mich echt bei euch wie eine Oberzicke aufgeführt! Na ja, dann sind wir einmal quer durch Westardor geflogen und ...Jewlier: Stopp. Oder möchtest du alles verraten?Helene: Nee, eigentlich nicht. Sonst liest kein Mensch mehr das Buch.Christina: grinst
Christina: Ist unser echtes Leben denn einfach und schön? Wir begegnen täglich Herausforderungen und es gibt manche Dinge, bei denen ich mich frage, wie die Betroffenen damit überhaupt umgehen können. Ein bisschen etwas dürfen die Protas auch leisten, nicht wahr? Zumal sie mitunter für die Lesenden wie ein Leuchtfeuer im Sinne einer Vorbildfunktion wirken können. Mich persönlich haben Schicksale, über die ich gelesen habe, oft getröstet, weil die Figuren viel elender dran waren als ich selbst.Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch, die ihr den Lesern des Blogs gerne vorstellen würdet?
Wie viel echte Christina steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?Jewlier: Also ... mir hat es Spaß bereitet, als Gaukler in Taëronth auzutreten.→ Er jonglierte mit den Messern und dem Schwert und balancierte dabei weiterhin auf dem Fass. Im Wechsel hob er die Beine und ließ die Gegenstände darunter hindurchwirbeln. Ein Mann, der faustgroße, gelblich-orangefarbene Früchte gekauft hatte und diese für jedermann sichtbar in einem Beutel bei sich trug, zog seine Aufmerksamkeit auf sich. »Guter Herr, schickt mir doch zwei Eurer Honigäpfel herüber!«Der Angesprochene lachte und warf die beiden Früchte in schneller Folge zu Jewlier. Ich hatte das Gefühl, dass er ihn aus dem Rhythmus bringen wollte. Es gelang ihm nicht. Jewlier reagierte blitzschnell und fing das Obst mitten im Jonglieren auf. Gekonnt baute er es in den Reigen der Gegenstände ein, die durch die Luft kreiselten.Das Publikum johlte begeistert. Mehrere Kinder in knielangen, kurzärmligen Hemden standen dabei und schauten mit glänzenden Augen zu. ←Helene: Ich stand total auf den Besuch bei Selvin, dem Silberschmied!→ Selvin neigte sich interessiert nach vorn. »Es scheint in der Tat ein schönes Stück. Kannst du ihn bitte abnehmen, damit ich ihn prüfen kann?«Fragend schaute ich zu Jewlier, der mir aufmunternd zunickte. Also streifte ich den Reif ab und reichte ihn zögerlich an Selvin weiter.Was, kam mir der irrwitzige Gedanke in den Sinn, wenn er ihn selbst überzieht und in einer anderen Welt verschwindet? Dann sitze ich bis auf Weiteres in Ardor fest!Selvin tat nichts dergleichen. Er setzte sich nur auf einen zierlichen Hocker an den Tisch, auf dem die größte der Lampen einen hellen Schein verbreitete. Aus den Falten seines Gewands, in dem eine Tasche eingearbeitet war, zog er einen sperrigen Gegenstand hervor. Es war eine Lupe. Statt Glas hatte man einen klaren, geschliffenen Quarz in einen Metallrahmen gefasst.Selvin wog meinen Reif in der Hand und untersuchte ihn von allen Seiten. »Es ist eine Arbeit aus den Schmieden jenseits der Silberwüste, vermute ich. Ähnliches haben wir nicht hier, können es jedoch in gleicher Art und Güte anfertigen wie dieses Kleinod.«»Das ist wahrhaft schade«, meinte Jewlier bedauernd, »denn die Hochzeit findet schon in wenigen Tagen statt.«»Kann ich euch für ein anderes Stück begeistern? Seht, diese herrlichen Ringe!« Selvin wurde zur personifizierten Dienstbeflissenheit und zog ein Tuch beiseite. Breite und schmale Preziosen kamen zum Vorschein, die verführerisch glitzerten. Ich riss die Augen auf, mein Elsternherz pochte vor Begierde.“ ←Sag mal, Christina, hast du auch eine Lieblingsstelle?Christina: O ja, sogar mehrere! Erinnert ihr euch, wie Helene zum ersten Mal nach Haïthron kommt?→ wir betraten die Stadt. War es auf der Brücke schon eng gewesen, so überrollte uns nun pures Chaos. Wahre Menschentrauben wälzten sich durch die engen Gassen. Die Städter wirkten auf mich durch die Bank weg furchtbar ungewaschen und die Flut der Körpergerüche erreichte ein neues Crescendo. Beim Gedanken, dass viele von ihnen garantiert Flöhe oder Läuse hatten, nahm das wilde Bedürfnis, mich am ganzen Körper zu kratzen, fast überhand.Stinkende Rinnsale rieselten rechts und links der staubigen Straßen in Richtung der Stadtmauer. Vermutlich ergossen sie sich irgendwo in den Fluss. In einigen Ecken roch es durchdringend nach Urin und Kot. Ich mochte mir gar nicht ausmalen, was hier bei Regen passierte.Zwischen Dreck und Unrat rannten spielende Kinder herum. Andere Kinder bettelten. Da ich kein Geld hatte, konnte ich nur bedauernd meine bloßen Hände zeigen. Sie taten mir leid, weil sie so arm und hungrig aussahen.Jewlier musste ein Herz aus Stein oder sehr wenig Geld haben. Auch er gab ihnen nichts, doch bugsierte er mich zielsicher durch das Gewühl. Auf einem größeren Platz, wo sich die Menschenmasse ein bisschen verteilte, hielt er an. »Willkommen in der Grenzstadt Haïthron! Ich frage dich lieber nicht, ob es dir gefällt.«Ich musste lachen. »Es ist scheußlich«, gab ich zu. »Viel zu voll, und ...«, ich beugte mich zu ihm hinüber und raunte verhalten, da ich nicht wollte, dass ein Fremder es hörte, »... die sind alle so dreckig.« ←→ Zunehmend klärten sich meine Sinne und ich ließ den Kopf hängen. »Tut mir leid. Ich hatte bloß Durst. Ich mag gar keinen Wein.«Letzteres entsprach vollkommen der Wahrheit. Wein war mir entweder zu sauer oder zu herb. Das einzige Alkoholische, was ich ab und an mit meinen Freundinnen getrunken hatte, waren Asti Spumante und Batida de Coco.»Das ist ja gruselig, was ihr in deiner Welt trinkt«, kommentierte er und verzog das Gesicht. Arren musste ihm meine Erinnerung geschickt haben.»Ja, kann sein«, konterte ich, plötzlich gereizt, »aber wenigstens müssen wir keinen Wein ins Wasser schütten, bloß damit wir keinen Durchfall kriegen!« ←→ »Achte auf deine Gedanken. Du hast wesentlich mehr Fähigkeiten, als ich zunächst angenommen habe, und sie scheinen erst zu erwachen. Es könnte gefährlich werden. Wann immer du einen Skorpion, eine Echse oder einen Greif siehst, visualisiere Steine, Bäume, einen Sonnenaufgang oder irgendetwas anderes, was es in Ardor gibt.«»Äh, wie jetzt, hast du eben Greif gesagt?« Ich war nicht sicher, ob ich meinen Ohren trauen konnte.»Gibt es die bei euch denn nicht?« ←
Christina (lacht): Ich gebe zu, Helene ist das komplette Alter Ego meiner Teenie-Zeit. Vielleicht ist es eher umgekehrt – auch heute steckt noch eine Menge Helene in mir.Wie würdet ihr als Hauptcharaktere eure Autorin beschreiben?
Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattet ihr zwei vielleicht sogar Mitspracherecht?Jewlier: Sie hat Ausdauer, anderenfalls wären wir nach all den Jahren niemals in die Welt geschickt worden.Helene: Und sie ist echt clever, sonst hätte ich in der einen oder anderen Situation ohne Ende alt ausgesehen!
Seid ihr zu 100% mit dem Cover zufrieden oder hättet ihr nachträglich noch etwas ändern wollen?Helene: Nein, wir hatten nix zu sagen.Jewlier: Allerdings sollte das Buch erst nur „Ardor“ heißen, was aber zu allgemein gewesen wäre. Ich glaube zudem, dass es bereits ein anderes Buch gibt, das genauso heißt. Also kam Christina mit der Idee daher, es „Anderwelt Ardor, (k)ein Jugendbuch“ zu nenen. Das wiederum schuf bei Teilen der Testleserschaft Verwirrung, sodass wir am Ende mit „Anderwelt Ardor“ dastehen.Damit die Paperbacks nicht zu teuer werden, hat Christina sich entschlossen, unser Abenteuer in zwei Teilen auf den Markt zu bringen, sodass noch „Genesis“ dazu kam. Der Schluss unserer Geschichte wird den Zusatztitel „Metamorphose“ tragen.
Wisst ihr, was mich noch interessieren würde? Euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch.Helene: Boah, ob wir mit dem Cover zufrieden sind? Das Ding ist mega.Jewlier: Dem ist nichts hinzuzufügen.
Vielen Dank für das Gespräch!Jewlier (lacht): Es verhält sich wirklich so:→ »Deine Welt würde ich dennoch gern eines Tages kennenlernen. Ich möchte einen dieser rollenden Metallkörbe bis obenhin mit all diesen exotischen Leckereien beladen und so viel davon essen, wie ich kann.« ←Helene: Na ja, einmal hat Jewlier sich bei mir entschuldigt, er habe gedacht, ich sei gesund. Darauf antwortete ich: »Ich bin gesund! In meiner Welt rennen wir bloß nicht ständig durch den Wald.«Christina „stimmt in Jewliers Lachen ein): Und dazu passt das hier!→ »Was ist das nur für eine Welt, in der die Menschen fast nichts zustande bringen?«, wunderte Jewlier sich.Na ja, dachte ich sarkastisch, ich bin echt gut in Integralrechnung, Kunstgeschichte und Rechtskunde.Nur waren dies Fertigkeiten, die mir in Ardor völlig unnütz waren ...
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