Samstag, 5. April 2025

[Buchvorstellung einmal anders] Ragnamar - Im Reich der Nachtschatten von Kaja Paulan

 


Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit der Autorin Kaja Paulan, um mit ihr über ihr Buch „Ragnamar – Im Reich der Nachtschatten“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um für dein Buch zu antworten.
Vielen Dank für die Einladung! Ich freue mich, dass ich heute etwas über Ragnamar – Im Reich der Nachtschatten erzählen darf.
Kannst du uns dein Buch in möglichst wenig Sätzen beschreiben?
Ragnamar – Im Reich der Nachtschatten entführt die Lesende in ein märchenhaftes, düsteres Reich, in dem Emilia erneut vor großen Herausforderungen steht. Die scheinbare Harmonie im Weißen Palasts bröckelt, als klar wird, dass sich Emilias Erinnerungen nicht mit denen ihrer Gefährten decken. Eine Fee, getrieben von Rache, verflucht Ragnamar, und nur Emilia kann diesen Fluch brechen. Aber dafür muss sie nicht nur die Geheimnisse ihrer eigenen Vergangenheit entschlüsseln, sondern sich auch eine wichtige Frage stellen. Wie real sind unsere Erinnerungen – und wie stark prägen sie unser Leben, wenn sie sich verändern?
Deine Charaktere erleben ja so einiges. Fällt es dir leichter sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Ich würde sagen, das Schreiben düsterer und schwieriger Szenen fällt mir leichter, weil ich darin mehr emotionalen Tiefgang und Spannung einbauen kann. Ich zeige unheimlich gern, wie meine Charaktere an ihren Hindernissen wachsen oder manchmal auch daran scheitern. Schöne, einfache Momente sind aber genauso wichtig, um den Lesenden kurze Atempausen zu gönnen und die Figuren greifbarer zu machen.
Hast du eine Lieblingsstelle, die du uns gerne vorstellen würdest?
Da gibt es wirklich einige. Da ich vorhin aber gerade über die entscheidendes Frage geschrieben habe, die Emilia sich stellen muss, vielleiht diese: »Was sind Polyerinnerungen?«, wollte ich wissen. »Du weißt doch, dass Zeit in Ragnamar unterschiedlich verlaufen kann«, erklärte Florens. »Für jeden von uns. Die Zeit ist ein großer Fluss. Man kann immer wieder zur Quelle zurückgehen und wenn man ihrem Lauf erneut folgt, wird man immer wieder einen anderen Fluss erleben. Dann klaffen die Erlebnisse auseinander, verzweigen sich, werden zu Erinnerungen, die sich stark voneinander unterscheiden können.«
Wie viel echte Kaja steckt in dem Buch oder auch in dem ein oder anderen Charakter?
Ein Teil von mir findet sich definitiv in meinen Figuren wieder, auch wenn sie letztlich eigenständige Persönlichkeiten sind. Emilia trägt einiges von meinen Unsicherheiten und meinem Wunsch zu erfahren, wer ich wirklich bin, was mich geprägt hat, während Crispin meinen Wunsch verkörpert, mutig und selbstbestimmt zu sein. In Ysen erkenne ich meine eigene Kreativität, meine Liebe zu Wölfen. Und da ich selbst gern Lieder schreibe, habe ich ihn zu einem Barden gemacht. Die Welt von Ragnamar selbst spiegelt meine Liebe zu Märchen und Mythen wieder.
Wie würden dich deine Charaktere beschreiben?
Emilia würde vielleicht so etwas sagen, wie: „Kaja ist wahrscheinlich jemand, die ihre Figuren gern leiden lässt. Ich glaube, es hat ihr Spaß gemacht, mich durch die Hölle zu schicken. Klar bin ich dadurch auch stärker geworden. Trotzdem, ein klein wenig mehr Fürsorge wäre auch nicht schlecht gewesen. Ich meine, ein freier Tag ohne Drama und lebensgefährliche Abenteuer ist doch nicht zu viel verlangt, oder“
Crispin wäre wahrscheinlich ein bisschen sauer auf mich: „Kaja hat dieses Talent, so tief in ihre Welten einzutauchen, dass sie manchmal aus den Augen verliert, wer da gerade am Rand steht und auf seinen Einsatz wartet. Im ersten Band hat sie mich schon viel zu früh aus den Augen verloren. Und im zweiten? Da muss man mich schon mit der Lupe suchen.“
Und Ysen würde behaupten: „Ich glaube, sie ist ein bisschen planlos. Ich meine, sie lässt mich Mila treffen, aber dann sowas wie: ‚Vielleicht ist sie gar nicht echt. Vielleicht erinnerst du dich falsch.‘ Ehrlich, Kaja – wie soll man denn da noch wissen, was Realität ist und was nicht?“
Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert?
Ragnamar selbst stand ja schon lange. Es ist der Haupttitel. Nach dem Untertitel habe ich eine Weile gesucht. Ich fand „Einbruch der Dämmerung“ für den ersten Band genial und wollte unbedingt etwas, das dazu passt, aber noch düsterer klingt. Ich hoffe, das ist mir gelungen.
Bist du zu 100% zufrieden mit dem Cover oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Für mich ist es das schönste Cover der Welt.
Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
Ich habe mehrere Zitate, die ich sehr mag. Ich nehme einfach mal dieses, weil es ein zentrales Thema des Buches behandelt:
»Welch magischer Ort
von Mythen belebt,
aus Licht und Magie
wird ein Märchen gewebt.«
Danke für das Gespräch.

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