Sonntag, 10. November 2024

[Buchvorstellung einmal anders] Fremd im neuen Land von Diana Lapescara


 
Buchvorstellung einmal anders

Ich warte seit einer Ewigkeit auf die Autorin Diana Lapescara, aber sie kommt nicht. Ich setze mich in dem Park auf eine Bank und sehe einen Kindle dort liegen. Da ich von Natur aus ein neugieriger Mensch bin, nehme ich ihn zu Hand.

Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das darauf enthaltene Buch. Es ist genau das um das es heute gehen soll. „Fremd im neuen Land“ von Diana Lapescara. Ich beginne ein wenig darin zu schmökern. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Hast du denn überhaupt keine Fragen? Sie wird nicht kommen. Interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«

Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. 😊 Doch da klettern noch zwei Protagonisten aus dem Buch und setzt sich zu uns.


Wer seid ihr denn? Wollt ihr euch den Besuchern des Blogs vorstellen?
„Entschuldige, ich bin noch ganz verschwitzt von der Arbeit“. Der junge Mann setzt sich auf die Bank. „Ach, ja ich bin Leonardo aber meine Freunde nennen mich Leo. Wo bleibt sie denn nun schon wieder?“
„Ich bin Nicole.“ Das Mädchen sieht gehetzt aus, plumpst auf die Bank und streicht sich den Rock glatt.
Leo wirft ihr einen Blick zu.
Herzlich Willkommen, Leonardo und Nicole. Wollen wir das Interview nun zu viert machen?
„Aber gerne doch.“ Beide Protagonisten schauen sich um. Leonardos Mähne streifen das Gesicht des Mädchens, als er sich verstohlen umschaut.
„Diana kommt nicht. Die hat sowieso immer so viel zu tun“, antworten beide und kichern.
Hallo, danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um mit mir zu reden.
„Die Freude ist ganz meinerseits.“
Leonardo und Nicole haben wir schon kennengelernt. Kannst du dich als Buch meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
„Nun ja, ich bin ganz schön dick geworden und hätte die liebe Enya Kummer als Lektorin nicht gebremst, wären sicher noch mal 100 Seiten dazugekommen. Aber so ist die Geschichte rund geworden und dadrüber bin ich froh und auch ein wenig stolz. Es gibt halt viel zu erzählen.“ Dabei wirft das Buch einen Blick zu den beiden Protagonisten, die sich Händchenhaltend verliebt anschauen.
„Wenn Du mich fragst, haben die zwei da drüben auch nicht gerade was zum Lachen gehabt. Da hat die Autorin sie ganz schön schwitzen lassen.“
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da ihr ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten müsst, könnt ihr uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen? Seht ihr es als Protagonisten genau so?
„Naja ich für meinen Teil musste ja wirklich viel einstecken.“ Leonardo rutscht unruhig auf der Bank herum.
„Halt mal die Luft an. Denkst du mir ist alles so leicht gefallen. Ich glaube, unsere Autorin hat es sich selbst nicht so leicht gemacht. Schließlich waren wir ja auch zu einer Zeit unterwegs…“
„Stopp! Du kannst doch nicht alles verraten, Nici. Die Leser sollen es doch allein herausfinden.“
Nicole wird rot und hält sich rasch die Hand vor den Mund. Das Buch schmunzelt.
Habt ihr eine Lieblingsstelle, die ihr uns gerne vorstellen würdet?
„Ja.“ Antworten Nicole und Leonardo gleichzeitig und schauen sich verliebt in die Augen.
„Soll ich antworten?“
„Ja, wenn du auch dieselbe Stelle meinst wie ich?“ Leonardo strahlt.
„Naja, als wir uns das erste Mal begegnet sind.“ Nicole drückt Leos Hand ein wenig fester.
„Du warst so süß, als du noch nicht der deutschen Sprache mächtig warst,“ erzählt Nicole.
„Warst?“
„Das bist du heute noch mein Schatz.“

Wisst ihr wie viel Diana tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt? Habt ihr dazu noch etwas hinzuzufügen oder stimmt ihr dem Buch zu?

Jetzt meldet sich das Buch zu Wort. „Sie hat mal erzählt, dass es ein Herzensprojekt von ihr war, diese Geschichte zu schreiben, weil sie darin einiges von ihrem Mann erzählt hat, der selbst 1966 nach Deutschland als Gastarbeiter mit gerade einmal siebzehn Jahren gegangen ist.“
Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?
„Die kann manchmal ganz schön stressig sein, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat.“
„Ach, eigentlich ist sie auch ganz lieb zu uns gewesen.“ Nicole sinniert.
„Waaass? Mich hat sie in den ….“ Leonardo wirkt ungehalten.
„Stopp!“ Das Buch widerspricht sofort. „Jetzt reicht es aber. Sie hat das geschrieben, was sie recherchiert, in ihrem Dorf wo sie seit zehn Jahren lebt, gehört hat, aufgeschrieben. Nicht mehr und nicht weniger.“
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
„Das war eigentlich ganz lustig“, erinnert sich das Buch. „anfangs hieß es immer wie er.“ dabei zeigt es in Leonardos Richtung. „Als sie sich mit einer Freundin aus Deutschland, die auch eine begeisterte Leserin von ihr ist, unterhalten hat, fiel plötzlich wie aus dem Nichts der Titel“
Seid ihr zu 100% zufrieden mit dem Cover / Outfit oder würdet ihr nachträglich gerne etwas ändern wollen?
„Nein, niemals hätten wir was geändert. Sie schwärmt ja selbst von ihm.“ Nicole blinzelt die Tränen weg. „Zum Glück bin ich nicht eifersüchtig auf sie.“
Zum Abschluss würde mich noch euer Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
Wie aus der Pistole geschossen antworten alle drei gleichzeitig:
„Sehen wir uns wieder, hier?“
Die Leute, die an mir vorbeigehen, sehen mich schon komisch an, deshalb höre ich auf zu reden und lächle den Personen einfach zu. Aber ich lasse es mir nicht nehmen, noch einmal kurz dem Buch und den beiden Protagonisten »Danke, für eure Geduld und Antworten« zuzuflüstern.
„Keine Ursache. Es hat uns auch Spaß gemacht.“ Die drei lächeln.
Dann vertiefe ich mich wieder in das Buch.

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