Samstag, 2. November 2024

[Autoreninterview] Sandra Halbe


Autoreninterview
Sandra Halbe

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Hi, ich bin Sandra Halbe. Gebürtig komme ich aus einem kleinen Dorf im Sauerland. Ich habe Sprachen und Wirtschaft in Köln, Aix-en-Provence (FR) und Newcastle (UK) studiert. Heute arbeite ich in einem Chemieunternehmen und wohne mit meinem Mann in Siegen-Wittgenstein. Wenn ich nicht lese oder gerade selbst ein Buch schreibe, findet man mich im Garten, auf der Yogamatte oder auf Rockkonzerten.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Anscheinend hatte ich schon immer eine blühende Fantasie – meine Eltern reden heute noch belustigt von den Geschichten, die ich ihnen als Kind erzählt habe. Mit 16 oder 17 habe ich angefangen, diese Geschichten aufzuschreiben. Das waren aber eher Kurzgeschichten, und ob man die so richtig ernst nehmen konnte? Dass ich über ein Seemonster im Biggesee geschrieben habe, sagt schon alles 😊 Mit der Zeit wurden die Geschichten länger und ausgereifter, und 2015 kam dann die Idee für den ersten Roman.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
„Als ich zu seinem Schatten wurde“ und „Als sie Licht ins Dunkel brachte“ sind zwei Beziehungsdramen, die in Köln spielen. Im ersten geht es um häusliche Gewalt, im zweiten um die Flüchtlingskrise.
„Wittgensteiner Schatten“, „Lahn Sieg Tod“ und „Verlorene Träume“ sind Regionalkrimis, in denen Kommissarin Caro König in Siegen-Wittgenstein ermittelt.
Alle Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden, und in jeden spielt die Liebe eine Rolle.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Am 25.10. wird mein dritter Krimi „Verlorene Träume“ veröffentlicht. Dafür plane ich Autorentage, Lesungen und Signierstunden, sodass ich für ein neues Buch gerade keine Zeit habe. Eine Idee habe ich allerdings schon 😊
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Ich bin selbst eine Leseratte und verschlinge alle Bücher, die mir vor die Nase kommen. Yoga darf bei mir nicht fehlen, und ich verbringe gern Zeit mir meinem Mann und mit Freunden, oft auch auf Konzerten. Im Sommer findet man mich in unserem Garten, wo ich seit zwei Jahren ein Hochbeet bepflanze: Wenn irgendjemand weiß, wie Paprika gedeihen, bitte meldet euch!
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Da gibt es so viele! Ich liebe die Bücher von Taylor Jenkins Reid, Lucy Foley oder Eva Völler, um ein paar starke Frauen zu nennen. In der Tat verbringe ich auch mit Autorinnen die ein oder andere Stunde: Als Mitglied der Mörderischen Schwestern tausche ich mich regelmäßig mit anderen Krimi-Autorinnen aus. Das ist sehr unterhaltsam, aber auch lehrreich.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich verbringe viel Zeit in meinem Arbeitszimmer: Dort ist es sehr hell und gemütlich. An der Wand neben meinem großen Schreibtisch hängt ein Whiteboard, auf dem ich den groben Plot meines Krimis vermerkt habe – hier wachsen und gedeihen meine Ideen, bevor ich mit dem Schreiben loslege. Neben mir steht eine große Tasse Kaffee. An der Wand vor mir hängen Konzertkarten meiner Highlights, aber auch kleine Motivationsstützen wie „Manage deine Energie und nicht deine Zeit“ – in diesem Arbeitszimmer verrichte ich auch meinen Brotjob, und diese kleinen Stützen helfen mir im Alltag. Oft schreibe ich auch auf meinem Laptop auf dem Sofa im Wohnzimmer – dann habe ich meistens Kopfhörer mit Filmmusik in den Ohren, sodass mein Mann parallel fernsehen kann.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Um 7 Uhr morgens klingelt der Wecker, dann geht es ins Bad und im Anschluss mit einem großen Kaffee an den Schreibtisch. Ich habe das große Glück, von zu Hause arbeiten zu können. Mittags drehe ich mit meinem Mann eine große Runde um den Block, um dann weiterzuarbeiten. Nach der Arbeit geht’s auf die Yogamatte und im Anschluss in die Küche, um was zum Abendessen zu kochen. Danach lande ich mit meinem Buch entweder auf dem Sofa oder sofort im Bett. Fürs Schreiben bleibt oft nur am Wochenende Zeit. Dann treffe ich mich auch mit Freunden und wandere gern durch die Wittgensteiner Wälder.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich lese so gut wie alles außer Liebesschnulzen und Bad Boy Romane. Beim Schreiben sind es momentan Regionalkrimis.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Das Leben ist ungewiss, iss den Nachtisch zuerst 😊
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Deutschland ist auf jeden Fall oben auf der Liste: Hier ist meine Heimat, meine Krimis spielen hier. Wir leben in einem Land, in dem es Jahreszeiten gibt. Man findet sowohl Berge als auch das Meer, romantische Altstädte oder Metropolen. Auch für jeden Musikgeschmack ist was dabei: Die alten Komponisten kennt jeder. Aber habt ihr schon das neue Album von Kissin‘ Dynamite gehört? Also ein Land, in dem Abwechslung garantiert ist.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Kritik tut natürlich immer weh. Als ich mein erstes Lektorat zurückbekam, war ich wütend und habe auch ein paar Tränchen vergossen. Ich habe mich sogar gefragt, ob ich als Autorin fehl am Platz bin. Mittlerweile weiß ich, dass Kritik mich und meine Geschichte besser macht, und nehme sie an. Oft tut es gut, einen Schritt zurück zu machen und eine Nacht darüber zu schlafen. Mit ein wenig Abstand kann ich konstruktive Kritik oft besser vertragen und daran wachsen. Wichtig ist, sich nicht alles zu Herzen zu nehmen – schon gar nicht negative Rezensionen. Einer mosert immer.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Meine beiden ersten Krimis habe ich über einen Verlag veröffentlicht und viel gelernt. Für diese Erfahrung bin ich dankbar. Ich habe allerdings festgestellt, dass es mir im Selfpublishing besser gefällt, weil ich sämtliche Entscheidungen, was mein Buch betrifft, selbst treffen kann und darf.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt, und natürlich ein riesiges Dankeschön an dich für die ganze Arbeit, die du dir machst!

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