Buchvorstellung einmal anders
Nach dem Autoreninterview drückt mir Daniela ihren Kindle in die Hand und verlässt einfach das Zimmer. Da mir das schon öfter passiert ist in letzter Zeit, erahne ich, was da kommen wird.
Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das Buch der Autorin „Das Geheimnis der fliegenden Weihnacht“, um schon ein bisschen hineinzulesen. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Jetzt ist sie weg, dann interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«
Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. Doch da kommt die Autorin wieder in den Raum und setzt sich zu uns.
Wollen wir das Interview nun zu dritt machen?
Sehr gerne!Hallo, danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um mit mir zu reden.
Es ist eine neue Herausforderung für uns, die uns definitiv aus unserer Komfortzone holt. Aber wir sind bereit!Kannst du dich als Buch meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihm leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen? Siehst du es als Autorin genau so?Ich bin eine Weihnachtsgeschichte mit 24 Kapiteln, so dass man mich auch als Advetskalenderbuch lesen kann. Allerdings beginne ich nicht erst am 1. Dezember! Und ich bin sehr froh, dass ich ein Weihnachtsbuch ohne Weihnachtsmann bin. Bei mir kommt nämlich das Christkind, wie bei vielen anderen Menschen auch. Und die Eltern in meinem Buch sind nach ihrer Scheidung noch Freunde geblieben – was für meine Protagonisten Tobi und Lotte ein großes Glück ist. So wohnen sie zwar bei Mama, sehen ihren Papa aber regelmäßig.Weil Mama es nicht schön findet, dass die Adventskalender immer teurer werden und auch nicht so viel Geld ausgeben kann, hat sie sich einen ganz besonderen Adventskalender einfallen lassen, der auch noch die Zeit bis Weihnachten viel schneller verfliegen lässt. Und was das für ein besonderer Kalender ist, erfahrt ihr, wenn ihr mich lest.
Habt ihr eine Lieblingsstelle, die ihr uns gerne vorstellen würdet?Buch: Ich war manchmal etwas widerspenstig, das gebe ich zu. Meine Autorin hat die Angewohnheit, immer einfach drauflos zu schreiben, aber diesmal musste ich sie zwingen, einiges richtig gut zu planen, weil sonst die Geschichte nicht funktioniert hätte!Autorin: Das stimmt. Ich habe mit vielen Notizzetteln arbeiten müssen, damit alle Kapitel für sich alleine funktionierten und dennoch eine zusammenhängende Geschichte aus ihnen wurde. Und ich hatte so viele Ideen, dass ich ohne genaue Planung niemals den Überblick behalten hätte.
Unsere Lieblingsstelle ist die, in der die Kinder ihre Eislichter betrachten. Dort kommt die Stimmung des Buches besonders gut rüber.Weißt du wie viel Daniela tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt? Hast du dazu noch etwas hinzuzufügen oder stimmst du deinem Buch zu?
Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?Ich würde sagen, es steckt schon eine Menge Daniela zwischen meinen Buchdeckeln. Die Intention, die hinter meiner Geschichte steckt, ist definitiv aus der Erfahrung mit ihren Kindern entstanden. Und einige Eigenschaften ihrer Kinder sehe ich auch in Tobi und Lotte. Und es gibt einen Teil in der Geschichte, der aus Danielas Kindheit kommt.Autorin: Ich stimme dem Buch zu.
Daniela ist eine gute Beobachterin und Zuhörerin. Sie liebt Kinder – nicht nur ihre eigenen. Und ein besonders großes Herz hat sie für neurodiverse Kinder. Sie ist kreativ, hatte viele Ideen, aber sie ist auch total chaotisch. Organisation fällt ihr schwer. Sie hat auch schon Bücher für Erwachsene geschrieben, hat aber mehr Freude daran, Geschichten mit Kindern für Kinder zu erzählen.Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
Das Manuskript hatte lange Zeit nur einen Arbeitstitel. Der Titel, wie er jetzt ist, entstand erst im Lektorat, nachdem die Lektorin festgestellt hatte, dass es den Arbeitstitel als Buchtitel schon gab. Erst musste meine Autorin lange überlegen, aber dann war der Titel plötzlich in ihrem Kopf und passte perfekt.Seid ihr zu 100% zufrieden mit dem Cover / Outfit oder würdet ihr nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Wir sind sehr zufrieden mit dem Cover und dem Outfit. Besonders, weil Danielas älteste Tochter das Cover und die Illustrationen gezeichnet hat. Es hat Spaß gemacht, aus der Geschichte ein gemeinsames Projekt zu machen.Zum Abschluss würde mich noch euer Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
»Warte es ab! Ich kenne da ein Geheimnis, wie die Weihnachtszeit ab dem ersten Türchentag magisch verfliegt.«Obwohl es selbst in Autorenkreisen nicht üblich ist, dass das Buch antwortet, bedanke ich mich bei dem Buch: »Danke für das Gespräch, es hat mir großen Spaß gemacht.«
Dann wende ich mich der Autorin zu. »Danke dir für den sehr interessanten Tag bei dir und das tolle Interview.«
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