Dienstag, 11. Juni 2024

[Autoreninterview] Martin T. Lutz


Autoreninterview
Martin T. Lutz

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Sehr gerne. Erstmal möchte ich mich für das Interview bedanken. Es hat mich riesig gefreut, als deine Anfrage reinkam. Mein Name ist Martin T. Lutz und ich lebe mit meiner Frau, Tochter und zwei Katzenomas in Süßen, am Rand der Schwäbischen Alb. Ich bin 47 Jahre alt und arbeite hauptberuflich als Marketing Manager. Allerdings würde ich mich nicht beschweren, wenn ich meine Jobbezeichnung irgendwann in „Autor“ ändern könnte. In meinem Kopf entstehen ständig irgendwelche verrückte Ideen und ich würde gern viel mehr Zeit damit verbringen, sie umzusetzen und der Welt unter die Nase zu reiben.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Bücher waren für mich von klein auf etwas Besonderes. Ich habe es geliebt – und liebe es noch immer – in ihre Welten einzutauchen und mit den Figuren mitzufiebern. Es hat nicht lange gedauert, bis meine eigenen Geschichten entstanden sind, die ich immer weiter ausgeschmückt habe. Mit dreizehn Jahren habe ich dann meine erste Kurzgeschichte zu Papier gebracht. Ich habe übrigens vor, sie früher oder später auf Instagram und Facebook zu präsentieren. Zuerst das Original, was Aufgrund des Schreibstils ziemlich lustig werden dürfte und anschließend in einer neu überarbeiteten Version. Auf das Projekt freue ich mich schon sehr. Aber zurück zum Schreiben. Von da an habe ich regelmäßig Kurzgeschichten geschrieben, hatte jedoch nie den Mut, sie zu veröffentlichen. Dem Wunsch, irgendwann Schriftsteller zu werden, hat dies jedoch keinen Abbruch getan. Als schließlich die Idee zu ›Adam ist tot‹ kam, war ich schon etwas älter und ich dachte, entweder ziehst du das jetzt durch oder du begräbst deinen Traum. Jetzt bin ich natürlich froh, dass ich ihn nicht begraben habe und noch mehr freut es mich, wie die Geschichte von den Lesern angenommen wurde.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Ich habe bisher nur mein Debüt ›Adam ist tot‹ veröffentlicht. Doch sowohl der Nachfolger, wie auch die Idee für mein drittes Buch haben eins gemeinsam: sie sind erbarmungslos, brutal, blutig und die Täter beschränken sich nicht auf erwachsene Opfer. Sie sind also nicht für schwache Nerven geeignet.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja, ich arbeite gerade an meinem zweiten Thriller, dem Nachfolger von „Adam ist tot“. Allerdings wird nur noch einer der Hauptcharaktere mitwirken. Zudem habe ich den Ort der Handlung in den Süden Deutschlands verlegt. Wenn mir nichts mehr dazwischenkommt, sollte der neue Thriller Ende des Jahres in den Regalen stehen.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
An erster Stelle steht meine Familie. Wir gehen gern wandern oder spazieren, schauen uns Musicals und Theateraufführungen für Kinder an oder genießen einen Nachmittag im Kino. Dabei gehe ich immer meinem Hobby, der Fotografie, nach – ganz zum Leidwesen meiner Tochter, die oft als Model herhalten muss. Außerdem spiele ich seit Ende 2022 Schlagzeug in der Band „Melanin“ und freue mich darauf, dass wir im Mai endlich unseren ersten Gig haben.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Selbstverständlich. Mein Lieblingsbuch ist seit einer kleinen Ewigkeit „Der Herr der Ringe“. Ich bin immer noch fasziniert, was für eine komplexe Welt J.R.R. Tolkien mit Mittelerde geschaffen hat und erwische mich regelmäßig dabei, wie ich durch seine Bücher blättere und ein paar Seiten lese. Christopher Moore ist ein weiterer Autor, den ich kaum aus der Hand legen kann. Seine Stories und die Art wie er schreibt, lassen mich regelmäßig Tränen lachen. Er ist einfach großartig. Dann wären da noch Tad Williams, Matt Ruff und Max Goldt.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Wenn ich allein zu Hause bin, schreibe ich in der Regel in unserem Wohn- und Essbereich. Hier fühle ich mich richtig wohl, habe unsere zwei Katzen um mich herum und kann mich super auf das Schreiben konzentrieren. Zur Not weiche ich in unser Arbeitszimmer aus. Das ist allerdings viel zu klein und mega chaotisch – definitiv kein Platz, um seiner Fantasie freien Lauf zu lassen 🙈. Mein ideales Arbeitszimmer hätte vor dem Schreibtisch ein großes Fenster mit Weitblick, aber dafür müsste ich tausendmal mehr Bücher verkaufen als bisher 😂.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Ganz normal 😊. Morgens bringe ich unsere Tochter in den Kindergarten, danach geht es zur Arbeit (ich bin Marketing Manager). Wenn ich nach Hause komme, gibt es für meine Tochter erstmal Papazeit. Dann wird das Abendessen gekocht oder gerichtet. Danach spielen wir alle zusammen ein Gesellschaftsspiel oder ich lese meiner Kleinen etwas vor. Wenn sie dann im Bett ist, setze ich mich an den Rechner und schreibe, so lange mein Kopf noch mitmacht.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Beim Lesen ist es Fantasy und (schwarzer) Humor. Beim Schreiben Thriller. Das ist allerdings nicht in Stein gemeißelt. Ich habe diverse Ideen aus anderen Genres und es ist durchaus möglich, dass mal etwas ganz anderes von mir kommt. Aber ich konzentriere mich erstmal darauf, dass ein paar Leute überhaupt wissen, wer dieser Martin T. Lutz ist. Wenn mir das gelungen ist, werde ich vielleicht auch mal ein Buch in einem andren Genre veröffentlichen.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Ich habe angefangen in meinem Buch nach einem passenden Zitat zu suchen, das meine Arbeit am besten beschreibt. Dann ist mir etwas aufgefallen. Die Tatsache, dass ich nach einem Zitat suchen muss, zeigt mir bereits, dass ich keines habe 🙈.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Es gibt auf der ganzen Welt so viele schöne Dinge, die entdeckt werden möchten und so viele unterschiedliche und interessante Menschen, die man kennenlernen sollte. Das macht es mir unmöglich zu sagen, Land XY ist besonders toll, weil …
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich würde mich auf jeden Fall als kritikfähigen Menschen bezeichnen. Ich glaube, ohne Kritik ist es deutlich schwerer, seine eigenen Schwächen zu erkennen und sich entsprechend zu verbessern. Und da ich mich ständig verbessern möchte, freue ich mich über jede konstruktive Kritik, die ich bekomme. An dem Tag, an dem ich Adam ursprünglich veröffentlichen wollte, hat sich zufällig eine alte Klassenkameradin bei mir gemeldet. Sie ist Autorin und Lektorin und hat mich gebeten, ihr mein Buch zu schicken. Ein paar Stunden später hatte ich eine Latte an Anmerkungen und die Veröffentlichung von Adam hat sich um ein dreiviertel Jahr verschoben. Sie hatte einige Kritikpunkte für mich, die wirklich wichtig waren, die mir aber selbst nie aufgefallen wären. Hätte ich diese Punkte nicht angenommen, hätte die Qualität von Adam sicherlich gelitten.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Ich war der Meinung, dass man als „Jungautor“ keine Chance hat, in einen Verlag zu kommen, wenn man nicht irgendwelche Beziehungen hat. Die Konkurrenz ist riesengroß und die Verlage werden geradezu von Manuskripten überschwemmt. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, tatsächlich das Glück zu haben, dass sich jemand gerade mein Manuskript genauer ansieht. Also bin ich den Weg des Selfpubishers gegangen und ich bin sehr zufrieden mit dem, was ich bisher erreicht habe. Meine Verkaufszahlen sind deutlich höher, als ich es mir je zu träumen gewagt hätte und ich habe unglaublich viele tolle Rezensionen bekommen. Ich denke, wenn es mir gelingt, so weiterzumachen, werde ich auch irgendwann einen Verlag finden – falls ich das dann überhaupt noch möchte 😁.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Ich würde mich riesig freuen, wenn der Teil deiner Leser, die auf Thriller stehen, sich die Zeit nehmen würden, um einen Blick in „Adam ist tot“ zu werfen. Ich weiß, es ist keine leichte Kost, aber vielleicht gefällt es ja dem einen oder anderen 😊.

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