Buchvorstellung einmal anders
Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Marlie und Titus aus „Schneeflöckchen im Wintertee“ und deren Autorin Mira Morton.
Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt und für das Buch antwortet. Würdet ihr euch vielleicht gegenseitig beim Interview unterstützen?
Ich hatte ein langes Gespräch mit eurer Autorin, deshalb wäre es schön, wenn ihr euch meinen Lesern vorstellen könntet.Marlie: „Klar. Sehr gerne.“Titus: „Ich gebe normalerweise keine Interviews.“Marlie boxt ihn in die Seite. „Vergiss das, Claudia. Er ist gerne hergekommen. Stimmts?“Titus nickt und schmunzelt schelmisch. „Natürlich. Wenn du das sagst?“Marlie: „Und wie ich das sage.“Mira: „Ich danke dir sehr, Claudia! Das ist ja wirklich mal eine besondere Runde.“
Beschreibt uns das Buch in möglichst wenig Sätzen.Titus: „Klar. Meine bessere Hälfte möchte sicher gerne beginnen. Marlie?“Marlie: „Gerne. Also ich weiß gar nicht, wie jemand wie ich den Weg in einen Roman gefunden hat. Ehrlich? Am Anfang bin ich nicht einmal aus dem Bett gekommen. Wirklich, meine Geschichte hätte ich mir ja selbst am liebsten erspart. Warum also sollte jemand darüber lesen wollen, dass ich gleich zwei Jahre meines Lebens weggeworfen habe?“Titus legt den Arm auf ihren. „Also da muss ich widersprechen, Babe. Mich hat deine Geschichte nicht nur mehr als interessiert, sie hat mich aufgewühlt, und ich finde, du hast so viel Stärke bewiesen, das alles durchzustehen.“Marlie: „Danke. Ja, das war hart. Aber ich beginne mal kurz von vorne. Früher war ich Innenarchitektin und ziemlich glücklich in Wien. Also ein Stadtkind, wenn du so willst. Nach meinem schweren Schicksalsschlag habe ich dann dank meiner besten Freundin den Umzug in die Ramsau geschafft, um noch einmal neu zu beginnen.“Titus: „Und zu deinem Riesenglück bist du dabei mir über den Weg gelaufen.“Marlie deutet auf Titus: „Stimmt. Anfangs dachte ich, er sei einfach nur eingebildet. Dann dachte ich, aha, ein arroganter Millionär, der so tut, als sei er geheimnisvoll.“Titus grinst. „Und dann?“Marlie: „Dann warst du leider für mich ganz anders als angenommen.“Titus: „Nicht zu vergessen: Determiniert, dich besser kennenzulernen und verdammt romantisch.“Marlie: „Das bist du noch immer.“Titus: „Stimmt. Weil ich das bin.“Marlie: „Sicher?“Titus: „Ja. Bei dir.“
Macht es dir Spaß, deine Protagonisten ein wenig zu quälen, Mira? Sie in Situationen hineinzuwerfen, die schwierig sind? Warum nicht einfach und schön? Müssen Gefahren und Stolpersteine immer sein?Titus: „Ach ja, das Buch. Nun. Für meine Begriffe hat Mira da etwas zu viel von mir persönlich erzählt, ohne das mit mir vorher abzuklären.“Marlie: „Aber gerade das finde ich gut. So lernen dich auch andere Menschen besser kennen und verstehen vielleicht, warum ich mich in dich verliebt habe.“Titus: „Genau das ist mir aber egal. Also, was andere Menschen über mich denken. Wichtig ist doch nur, dass wir beide einander in dieser Hütte getroffen haben.“Marlie verträumt: „Ja. Das war Schicksal, würde ich sagen.“
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch, die ihr den Lesern des Blogs gerne vorstellen würdet?Mira: „Ich denke, alle von uns tragen ihren persönlichen Rucksack im Leben und so ist es auch mit meinen Protagonisten. Es gibt Romane von mir, in denen im Grunde gar nicht viel Außergewöhnliches passiert und andere, in denen meine Paare geradezu vom Pech verfolgt sind. Ich mache das auch nicht absichtlich, sondern das entsteht einfach, wenn ich mich in die Figuren hineinversetze. Gerade Marlie und Titus haben für meine Begriffe relativ wenig Stolpersteine, abgesehen von ein paar Missverständnissen, zu überwinden. Aber sie haben ihre Geschichte. Ihre persönlichen Trigger. Und da kann eine Situation, die jemand mit anderen Erfahrungen völlig anders meistern würde, für sie dann zum Stolperstein werden. Einfach weil sie sind, wie sie sind. Und das beobachte ich in meinem Leben bei meinen Freunden und in meiner Familie auch immer wieder.“Titus: „Da muss ich dir leider recht geben. Einiges hätten wir beide uns nämlich ersparen können.“Marlie: „Stimmt. Aber ich will gar nicht mehr daran denken.“
Wie viel echte Mira steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?Marlie: „Den Schneesturm!“Titus: „Also mir fällt da eher mein Pool ein. Du weißt schon, der erste Abend in meinem Haus.“Marlie: „Männer denken echt immer an Sex.“Titus zieht die Brauen hoch. „Ach? Und Frauen nicht, oder was ist in dieser Hütte während des Schneesturms aus deiner Sicht passiert?“Marlie: „Ich glaube, wir lassen das besser. Ich finde, man muss das ganze Buch lesen.“Titus: „Bei Ersterem stimme ich dir zu. Letzteres ist Geschmackssache. Ich mag ja Thriller.“Marlie schickt ihm einen bösen Blick. „Echt jetzt? Nicht jeder kann seine Liebesgeschichte nachlesen.“Titus küsst sie. „Du hast recht. Wie immer.“Marlie: „Und warum glaube ich dir kein Wort?“Titus: „Weil du mich dummerweise schon viel zu gut kennst.“
Wie würdet ihr als Hauptcharaktere eure Autorin beschreiben?Mira: „Schwer zu sagen. Ich denke, bei manchen Figuren mehr, bei manchen weniger, bei manchen rein gar nichts. Natürlich steckt vieles von dem, was ich erlebt habe, gehört habe, bei Freunden mitverfolgt habe und alles andere, was in meine Psyche über die Jahre Einzug gehalten hat, in meinen Romanen. Aber es ist auch für mich schwierig zuzuordnen, was warum in welcher Geschichte vorkommt. Manches ist mir selbst klar, aber das meiste weiß ich wirklich nicht einmal selbst.“Marlie: „Also ich denke, wir sind völlig unterschiedlich. Gemeinsam haben wir nur langes, dunkles Haar.“Titus: „Und du bist zu einer Wahrsagerin gegangen. Das traue ich Mira auch zu. Aber zwischen mir und ihr sehe ich gar keine Ähnlichkeiten. Wie auch?“Mira: „Wieso? Weil du ein Mann bist?“Titus grinst: „ Das, und weil du definitiv viel und lieber redest als ich.“Mira: „Danke, Titus.“Titus: „Immer wieder gerne, Mira.“
Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattet ihr als Hauptcharaktere vielleicht sogar Mitspracherecht?Titus: „Was soll ich sagen? Ich schätze die Wortgefechte mit ihr genauso wie jene mit Marlie. Also kleinbeigeben kennt sie nicht. Und es gibt auch kein Thema vor dem sie haltmacht. Das macht mir manchmal Angst, speziell wenn sie über UFOs doziert, aber ich schätze es auch an Mira.“Marlie: „Frag Esmeralda. Die glaubt auch an UFOs. Und Wortgefechte? Ich würde das ja eher als Argumentieren, immer mit einem Schuss Selbstironie bezeichnen. Aber das Wichtigste für mich ist: Mira ist für mich eine Freundin geworden und ich mag sie einfach.“Mira: „Ich danke euch. Das seid ihr für mich auch, also Freunde.“Titus: „Sind wir. Und als der sage ich dir: Arbeite weniger. Ich habe das auch erst durch Marlie gelernt.“Mira: „Ich werde mich bemühen, Titus.“
Seid ihr zu 100% mit dem Cover zufrieden oder hättet ihr nachträglich noch etwas ändern wollen?Marlie: „Also mich hat Mira nicht gefragt, aber andererseits bin ich wohl verantwortlich für den Titel, weil ich die Teetrinkerin hier bin.“Titus: „Und du hast den Satz tatsächlich gesagt. Auf der Hütte!“Marlie: „Stimmt. Da stand ich mit der Tasse Tee und die Schneeflocken sind einfach in meine Tasse gefallen.“Titus sieht sie an. „Also ich erinnere mich genau. Du hast gesagt: ‚Ist das nicht witzig? Schneeflöckchen im Wintertee.‘“Marlie nickt. „Ich denke also, Mira hat einfach diesen Satz nett gefunden.“
Wisst ihr, was mich noch interessieren würde? Euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch.Die beiden sehen einander an.Titus: „Nun ja. Ein bisserl kitschig, oder?“Marlie: „Untersteh dich? Ich liebe es. Alle lieben es. Lisa, Felix, Esmeralda̶̶̶ –„Titus fällt ihr ins Wort: „Okay, okay. Also für einen Liebesroman ist es ein tolles Cover.“Marlie: „Unsere Hütte ist drauf!“Titus lacht: „Ist ja gut. Mir gefällt es ja.“Marlie: „Zum Glück!“
Vielen Dank für das GesprächMarlie: „Das kann ich dir aus dem Stand sagen. Denn das war der Moment, als Titus zu mir sagte: „ Das mit den Sonnenuntergängen kann er wirklich gut.“ Da habe ich mich gleich noch einmal in ihn verliebt.“Titus drückt wieder ihre Hand. „Und meines ist, als ich gelesen habe, was dir auf den Malediven durch den Kopf gegangen ist.“Marlie: „Und das war?“„Moment.“ Titus nimmt das Buch in die Hand und schlägt es ganz hinten auf. „Hier: Vor zwei Jahren habe ich gedacht, ich könnte nicht weiterleben. Zum Glück habe ich mir irgendwo tief in meinem Inneren jedoch ein Fünkchen Hoffnung bewahrt. So hart es auch ist, das Leben geht weiter und hin und wieder schreibt es ein Märchen, mit dem du nicht rechnest. Mein Märchen. Und ich wünsche mir nur, dass das Schicksal diesmal gnädig mit mir ist und es mich so lange wie möglich genießen lässt.“ Er klappt das Buch zu. „Und damals wie heute verspreche ich dir, dass ich alles dafür tun werde, dass unser Märchen weitergeht.“Marlie murmelt: „Ich liebe dich.“
Titus: „Ich dir auch, Claudia.“Marlie: „Ja, danke. Es war echt nett und ich schwöre, Titus hat es auch genossen, selbst wenn er dir das niemals so sagen würde.“Titus schmunzelt und schweigt.Mira: „Ich danke dir auch von Herzen, liebe Claudia. Das hat echt Spaß gemacht und ich schlage vor, wir vier trinken jetzt einen Schluck auf dieses Interview, den Titus braucht jetzt einen Schnaps, denke ich.“Titus: „Du kannst Gedanken lesen.“
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