[Buchvorstellung einmal anders] Rebellion der Drachen von Michaela Göhr

 

Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Drachen und Jonas aus „Rebellion der Drachen“, um mit ihnen über das Buch und ihre Autorin zu sprechen.

Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.

Jonas (räuspert sich, rutscht nervös auf seinem Stuhl hin und her): Ja, äh, danke für die Einladung. Das ist mein erstes Interview. Ich hoffe, ich check das alles richtig ... (Wendet sich stirnrunzelnd seinen großen, geschuppten Begleitern zu): Wie – was soll das heißen, ihr wisst nicht, um welches Buch es geht?

(lächelt um Verzeihung bittend): Sorry, welches Buch denn? Ich dachte, es ginge um die Drachen und mich ... Ach, du meinst DAS Buch, in dem wir mitspielen? Sag das doch gleich!

Könntet ihr euch meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?

Ich bin Jonas. Und das hier sind Zamo und Helia. Die beiden sagen gerade, dass du keine Magierin bist und sie deshalb nicht direkt mit dir reden können. Deshalb haben sie mich gebeten, dir alles weiterzuleiten. Schöne Bescherung. Gerade kriege ich zu hören, dass ich mehr sagen muss, um uns vorzustellen ... Also gut, ich mach ja schon!

Okay, ich bin fünfzehn, werde bald sechzehn, gehe noch zur Schule, mache aber bald meinen Realschulabschluss. Danach möchte ich eine Lehre als Buchhändler anfangen und gleichzeitig mit meine Magierausbildung weitermachen. Wusste bis vor Kurzem noch nichts davon, dass es Magie und Drachen und so’n Krempel überhaupt gibt ... Der dunkelgraue Bursche da ist Zamothrakles, genannt Zamo, ungefähr hundertfünfzig Jahre alt, Sohn von Zepthakos, Enkel von Zafir, Urenkel von Zothra. Alles oberwichtige Drachen, die in der Eisdrachendimension leben oder gelebt haben. Zothra war das Oberhaupt der Horndrachen, er ist letztens gestorben. Weiß ich, weil ich dabei war. Keine schöne Sache, so ein Drachentod, vor allem gefährlich für Umstehende, die nicht feuerfest sind. Zamos menschliche Partnerin Eya hat mich mit ihm zusammen in die Eisdrachendimension entführt. Die Drachenreiterin ist leider nicht da. Weiß auch nicht, was sie wieder zu tun hat. Zamo sagt, sie macht einen Magie-Crashkurs in ihrem neuen Heim. Nein, keine Sorge, ich verrate nicht genau, wo das ist ... Die weiße Schönheit mit den bunten Glitzerflügeln da drüben ist meine Drachenpartnerin Helia. Sie ist erst einundzwanzig Jahre alt, also noch ein Drachenteenie ... Ja, ich weiß, dass du alt genug bist, um mich zu tragen und sogar schon ein Portal in die Dämmerungshalle geöffnet hast! Aber du bist genauso wenig erwachsen wie ich, stimmt’s? Und an deiner Tarnung müssen wir auch noch arbeiten.

Beschreibt uns bitte das Buch in maximal 5 Sätzen.

Äh – es ist mit über fünfhundert Seiten relativ dick, hat ein schönes Cover mit einem Spiegel und einer Drachenzeichnung ... Ach, ihr meint, ich soll sagen, was drinsteht? Woher soll ich das so genau wissen, ich hab’s nicht gelesen ... Ihr auch nicht, oder? Nun, ich gehe davon aus, dass unsere Geschichte erzählt wird. Also das, was im Februar passiert ist. Eigentlich total merkwürdig, dass es niemand sonst mitbekommen hat. Andererseits ist es gut, weil ich immer noch denke, dass Drachen in unserer modernen Welt einfach keinen Platz haben. Zumindest im Denken der meisten Menschen. Jedenfalls weiß ich jetzt, warum es bei uns kaum noch Drachen und deshalb auch so gut wie keine Magie mehr gibt.

Glaubt ihr, macht es der Autorin Spaß, euch in so manche schwierige Situation zu stoßen?

Echt jetzt - Spaß? Das war bitterer Ernst! Also, wenn sie es witzig gefunden hat, dass ich auf Zamo mit meiner verd... ätzenden Höhenangst Höllenqualen ausstehen musste, Zamo und Helia gefoltert wurden, Eya fast erfroren wäre, dabei ein paar Zehen verloren hat und wir alle beinah draufgegangen wären, dann ... dann ... Du sagst es, Helia!

Wie - sie hat sich das alles ausgedacht? Das kann doch nicht ... Ich rede nie wieder mit der Frau! NIE wieder! Und wehe, sie denkt an eine Fortsetzung ... Was sagt ihr – sie hat schon damit angefangen? Aaargh!

Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch?

Jonas (springt auf): Boa, ich geb dir gleich Lieblingsstellen! ... (horcht in sich hinein, setzt sich wieder, atmet dreimal tief durch)

Nun gut, es war nicht alles übel, da habt ihr recht. Super schön war zum Beispiel, als ich meine Drachenpartnerin im Spiegel gesehen habe. Ja, das war ein toller Moment. Und als ich ihr das erste Mal wirklich begegnet bin. Obwohl sie mich retten musste, weil ich sonst ertrunken wäre ... Ich bin froh, dass du das auch so siehst, Helia! Die Verbindung, die wir zueinander haben, ist einfach bloß – wow. Wenn ich ehrlich bin, gibt es sogar eine ganze Menge Sachen, die ich an der Story gut finde. Zum Beispiel das mit der Magie. Ohne kann ich überhaupt nicht mehr leben. Jedenfalls fühlt es sich absolut grausig an, wenn ich diese Kraft nicht einsetzen kann. Und das mit den Spiegeln ist auch super praktisch. Was sagst du, Zamo? Ich soll nicht spoilern? Okay, ich erzähle nichts mehr darüber.

Was glaubt ihr, wie viel von eurer Autorin steckt in dem Buch oder in dem einen oder anderen Charakter?

(hebt hilflos die Hände): Woher soll ich das wissen? Ich glaube kaum, dass sie unter Höhenangst leidet, rote Haare hat sie auch nicht und sie ist eine alte Frau. Ach ja, sie hat einen Sohn, aber auf den trifft das auch alles nicht zu ... Ach, ihr denkt, dass mein Charakter ...? Also wirklich! Sooo emotional reagiere ich nun auch nicht! Okay, vielleicht ein bisschen. Nee, Helia, meine emotional gesteuerte Magie hat bestimmt nichts mit der Autorin zu tun, weil sie überhaupt keinen Zugang zu dieser Kraft hat! Ha! Sie kann nicht mal mit euch reden!

Wie würdet ihr eure Autorin beschreiben?

Hab ich doch schon gesagt – alte Schachtel, blond, groß, hat einen Mann, einen Sohn, der etwas älter ist als ich und einen langweiligen Job ... Du meinst, Lehrerin ist nicht langweilig, Helia? Warum denkt sie sich in ihrer Freizeit dann solche haarsträubenden Geschichten aus, hm? Ach so, als Ausgleich ... Ich finde, sie sollte sich mehr auf ihre Arbeit konzentrieren. Mir reicht es eigentlich erst mal an Abenteuern.

Wisst ihr wie es zum Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Oder hattet ihr sogar Mitspracherecht?

Woher soll ich wissen, wie es zu diesem Titel kam? Zamo sagt, dass das Buch ursprünglich anders heißen sollte. Wie – Drachenlos? Das ist doch kein Buchtitel! Außerdem kommen in der Story jede Menge Drachen vor ... Ach, ihr meint, weil es hier bei uns kaum welche gibt und es außerdem um das Los der Drachen geht? Okay, das ist ein Argument. Trotzdem finde ich „Rebellion der Drachen“ besser. Klingt mehr nach Action. Ach, das hat der Verlag auch gesagt? Na, bitte!

Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr noch einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?

Ist mir doch wurscht, wie dieses Buch aussieht! Helia meint, sie hätte gern ein Bild von sich vorne draufgehabt. Ja, das wäre schön gewesen. Aber wir haben extra kein Fotoshooting gemacht, weil eure Tarnung dann eventuell nicht mehr so gut wirkt. Es soll doch keiner wissen, dass ihr inzwischen hier wohnt ... Also, zumindest wollen wir keinen Medienrummel.

Was ist euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch?

Wie gesagt, ich hab’s nicht gelesen, meine Freunde auch nicht. Woher sollen wir da ein Lieblingszitat nehmen? Ah, Zamo meint, ich soll mich an Sachen erinnern, die er, meine Magielehrerin Naida oder jemand anders gesagt haben ...

Na gut, dann nehmen ich das, was er mir ganz am Anfang gesagt hat, als ich auf seinem Rücke tausend Tode gestorben bin:

„Habe keine Angst. Du befindest dich auf dem Rücken eines Horndrachen, dir geschieht nichts, solange ich auf dich aufpasse.

Helia, was ist mir dir? Ach, du meinst, es ist etwas, das ich bei unserer ersten Begegnung gesagt habe? Okay, was denn?

„Ich mag Drachen – seitdem ich weiß, dass es sie gibt.“

Zamo hat auch ein Lieblingszitat:

„Lass den Jungen nur machen, er beweist soeben überraschend viel diplomatisches Geschick. Wir brauchen Verbündete, denen wir vertrauen können.“

Danke für das Gespräch