Autoreninterview
Francy Klose und Grace Franki
Wir sind Grace und Francy, Autorinnen aus München und Frankfurt (Oder) und haben uns 2021 über Instagram kennengelernt. Wir sind beide in unseren 30ern und haben zuvor schon Romane mit Vibe aus der römischen bzw. griechischen Mythologie geschrieben.
Wie seid ihr zum Schreiben gekommen?
Welche Bücher sind bis jetzt von dir erschienen? Könntest du sie in max. 5 Sätzen beschreiben?Grace: Ich schreibe, seitdem ich 13 bin. Irgendwann hatte ich das Gefühl, dass ich das, was ich lese, auch kann und wollte es auch. Hab in dem Alter auch einen kleinen Roman angefangen und dann meine 13 Kapitel vor Scham über das, was ich geschrieben habe, in den Müll an einer Bushaltestelle geworfen.Francy: Ich schreibe schon immer gern. Zunächst war der Antrieb, ein Geschenk für meine Oma immer an Weihnachten oder zu Ostern zu haben. Die Liebe zu Büchern war irgendwie schon immer da.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?Grace: Ich habe die Amor-Dilogie ("Der Wille der Göttinnen" und "Die Rache der Göttinnen") geschrieben. Eine Götter-Romantasy um den Gott Amor, die römischen Schicksalsgöttinnen, die von der Macht der großen Liebe handelt. Außerdem habe ich beim "Herrenhaus der Lust" als Gastautorin drei Kapitel verfasst, in denen Amor in die Fänge der Lustfedern gerät. Stolz bin ich auf die Anthologie "Again and Again", die zu Gunsten der Münchner Depressionshilfe mit zahlreichen Kurzgeschichten talentierter Autor:innen rund um die Liebe entstanden ist.Francy: Ich habe den ersten Band meiner „Kassandra“-Reihe (epische/urban/historische Fantasy) 2020 bzw. 2021 als Neuauflage veröffentlicht. Die Fortsetzungen folgen jetzt peu à peu. Des Weiteren habe ich „20XY – Wolfsspuren“ geschrieben, einen Sammelband aus 3 Kurzromanen im Genre Science Fiction (Untergenre: Near Future Fiction), sowie Band 1 und 2 meiner „Ewigfort“-Reihe, einer High Fantasy mit Engeln, die sich mit dem Leben nach dem Tod beschäftigt.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?Grace: Tatsächlich sitze ich an einem Kurzroman, der Teil einer Buchreihe einer Gruppe Autor:innen ist. Näheres zur Buchreihe ist noch Top Secret, aber mein Teil ist eine Mischung aus dramatischer Mystery-Romance mit einem geisterhaften Amor-Touch. Näheres folgt noch!Francy: Gerade sitze ich an den letzten Zügen für „Kassandra“ Band 2.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautor, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?Grace: Ich verbringe gern zeit mit Familie und Freunden, lese viel oder tobe mich kreativ aus.Francy: Ich verbringe gern Zeit mit der Familie oder reise zu Freunden, Buchmessen, Events. Ich liebe nach wie vor das Lesen und ich reite.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?Grace: Puhhh. Tatsächlich gibt es nicht DIE oder DEN Autor:in. Es fesselt mich immer noch "Unter dem Leuchten der Sterne" von Alisa J. Dorn. Eine der erstem Selfpublisherinnen, die ich lesen durfte.Francy: Ich liebe die Bücher von Sarah J. Maas und Marah Wolff. Mein absolutes Lieblingsbuch ist aber „Belial 1“ von Julia Dippel.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?Grace: Ich schreibe am Küchentisch, auf der Couch, im Bett, an meinem Pult in der Schule - alles am Laptop - oder auch in Notizbüchern in der UBahn - einfach überall, wo die Muse zuschlägt.Francy: Ich sitze meist auf der Couch, die Beine auf dem Tisch und den Laptop in der Hand. Meist noch ein leckeres Getränk dabei und go.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?Grace: Durchgetaktet und lang.Francy: Die normalen Tage sind immer voll. Morgens Kids in die Kita, dann zur Arbeit, danach ist immer irgendwas, Kindersport, Musikschule, Pferde… Abendessen, Kids ins Bett, Schreiben. Im besten Fall ist auch noch etwas Schlaf dabei.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?Grace: Ein Lieblingsgenre beim Lesen habe ich nicht. Ich lese tatsächlich fast alles. Sachbücher sind nicht so mein :) Beim Schreiben probiere ich mich aus. Fühle mich aber in der Romantasy am wohlsten.Francy: Ich glaube, es ist beide Male die High Fantasy. Aber ich liebe auch andere Fantasy oder auch historische bzw. Liebesromane. Leichtere Kost höre ich gern, alles andere wird gelesen. Beim Schreiben sind es meist dieselben Genres. Wobei ich da auch noch die Fiction hinzuzähle, die ich eigentlich gar nicht lese, sondern nur in Filmen schaue.
Hast du ein Lieblingsland und warum?Grace: Tatsächlich nicht. Es würden mehrere zutreffen - je nach dem, was gerade ansteht. Wichtig ist mir das Leben so zu leben, dass man es nicht bereut. Elena sagt dazu in der Amor-Dilogie "Lache, liebe und lebe - so viel du nur kannst!"Francy: Puh, schwer. Ersteres ist englisch: When it feels scary to jump in, that is exactly when you jump. Das ist mein Mantra. Ich handle viel zu selten danach, aber danach gehe ich, das ist meine Einstellung und sie macht mir viel Mut. Ein Zitat von mir, welches meine Arbeit am besten beschreibt… „Lass uns lachen, wieder unverschämt frei, als wäre nichts – obwohl was ist – dabei!“ Das ist aus einem meiner Gedichte und es bedeutet mir sehr sehr viel.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?Grace: Italien - da liegen meine Wurzeln und damit ist mein Herz verbunden.Francy: Vermutlich ist es bei mir wenn dann Frankreich, wegen der Sprache, oder Griechenland, wegen der Kultur. Aber eigentlich habe ich so etwas nicht.
Warum hast du dich entschieden, Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?Grace:Ich bin tatsächlich sehr kritikfähig. Das macht die Arbeit als Lehrkraft auch zu einem Teil mit aus. Diese hilft mir, mich zu formen, und gibt mir die Möglichkeit, mich weiterzuentwickeln. Wichtig ist mir aber, dass sie konstruktiv ist und ich damit auch etwas anfangen kann.Francy: Ich halte mich für sehr kritikfähig. Ich suche mir tatsächlich meist sehr direkte Freunde, weil ich weiß, was die sagen, meinen sie auch so. Ich selbst tue mich damit schwerer, schaffe es oft eher, Kompromisse zu finden, aber ich bewundere Menschen, die klare Grenzen ziehen, und an diese Menschen halte ich mich. Als Autorin weiß ich, dass ich ohne Kritik aufgeschmissen bin. Sie muss natürlich angebracht und nicht beleidigend sein. Aber wenn man mir nur Honig ums Maul schmiert, werde ich nicht besser und dann bin ich im Gegenteil sogar misstrauisch, weil ich ja weiß, was ich geschrieben habe, und dass es nicht immer gleichmäßig toll sein kann.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch auf den Weg geben möchtest?Grace: Die Amor-Dilogie ist mein großes Buchbaby. Ich wollte es tatsächlich nicht aus der Hand geben. Von der Lektorin Fam Schaper über den Coverdesigner Renee Rott, den Testleser:innen usw. Ich wollte alles in der Hand haben und selbst entscheiden. Das war mir wichtig. Zu einem Verlag zu gehen, ist mir gar nicht in den Sinn gekommen.Francy: Ich lebe meine Kreativität gerne aus und ich habe gern die Hand über den Dingen. Es macht mir Spaß, den Weg selbst zu bestimmen, Outfit und Marketing für das Buch. Sehr wahrscheinlich wird das irgendwann auch mal weniger und ich bin dann froh, dass jemand sich darum kümmert. Das erste Buch lässt sich viel schwerer in fremde Hände geben als das zehnte. Darum schließe ich Verlage für mich nicht aus, aber es muss passen. Aktuell habe ich jedoch noch zu viel Energie und Lust am Selfpublishing, als dass ich mich jetzt direkt an Verlage wenden wollte. Wenn es mal passt, bewerbe ich eine Idee, aber da ist kein Druck hinter. Ich mache mein Ding noch sehr gerne.
Grace: Seid ihr selbst und vertraut auf euch und euer Gefühl in allem, was ihr tut, ABER hört nicht weg. In jedem gut gemeinten Rat, steckt Erfahrung.Francy: Wenn ihr auch schreibt oder schreiben wollt: Lernt, selbstkritisch zu bleiben. Wer zufrieden ist, bleibt stehen. Wer stehenbleibt, wird faul. Wer faul ist, wird schlechter.
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