Donnerstag, 9. März 2023

[Buchvorstellung einmal anders] Gestohlenes Kind von Caroline Seibt

 



Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit der Autorin Caroline Seibt, um mit ihr über ihr Buch „Gestohlenes Kind“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um für dein Buch zu antworten.
Vielen Dank für deine Einladung!
Kannst du uns dein Buch in möglichst wenig Sätzen beschreiben?
Ausgangspunkt ist die Entführung eines Jungen.
Zwei Männer verschleppen Jakob und bringen ihn in ein Haus, in dem jede Tür verschlossen und jedes Fenster vergittert ist. Ihm bleibt nicht viel Zeit: Nicht nur sein eigenes, sondern auch das Leben des Menschen, das er am meisten liebt, ist in Gefahr.
Jahre später verbrennt sich ein Mann bei lebendigem Leib mitten in Berlin, aber es gibt einige Ungereimtheiten: Das Opfer hatte panische Angst vor Feuer. Vor seinem Tod gab es keinerlei Anzeichen, die erklären könnten, warum er seinem Leben auf so brutale Weise ein Ende setzt.
Einer der Ermittler setzt sich über die Anweisungen seines Vorgesetzten hinweg und sucht nach Erklärungen. Die Wahrheit führt ihn nicht nur in menschliche Abgründe, sondern auch in die eigene Vergangenheit.
Deine Charaktere erleben ja so einiges. Fällt es dir leichter sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Ab der ersten Seite sind die Charaktere mit herausfordernden Situationen konfrontiert. Ich liebe es, sie daran wachsen zu sehen und das Glück selbst in schwierigen Zeiten zu finden.
Hast du eine Lieblingsstelle, die du uns gerne vorstellen würdest?
Der Showdown des Buches. Ich will nicht zu viel verraten, aber beim Schreiben hat es sich angefühlt, als würde man durch die Geschichte fliegen. Alle Puzzlestücke, alle einzelnen Stränge verbinden sich plötzlich zu einem Gesamtbild und die Wahrheit kommt ans Licht.
Wie viel echte Caroline steckt in dem Buch oder auch in dem ein oder anderen Charakter?
In jedem Charakter steckt ein winziger Teil von mir – die guten, wie die schlechten Eigenschaften.
Wie würden dich deine Charaktere beschreiben?
Bei dem, was ich tue, bin ich immer mit vollem Herzen dabei. Ich bin zielstrebig, habe aber keine Angst von bekannten Wegen abzuweichen, wenn die Situation es erfordert. Für einen Freund in Not würde ich alles stehen und liegen lassen. Auf einer Party findet man mich selten, viel lieber mit einem Wein, Marshmallows und guten Gesprächen am Lagerfeuer.
Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert?
Im Zentrum des Geschehens steht der zwölfjährige Jakob. Er wird von zwei Männern entführt und ihm bleibt nicht viel Zeit, um nicht nur sein eigenes, sondern auch das Leben seiner Mutter zu retten. Jakobs Geschichte hat mich stark bewegt. Es gab Szenen, nach denen ich erstmal rausgehen musste, um die Gefühle abzuschütteln: Die Einsamkeit, Verzweiflung und Ängste, die er spürt.
Daher passt der Titel sehr gut. Allerdings hat dieser sich tatsächlich verändert. Ich hatte erst einen anderen Titel im Sinn, aber der Verlag machte diesen Vorschlag. Ich bin sehr zufrieden damit.
Bist du zu 100% zufrieden mit dem Cover oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Ich bin glücklich damit! Sowohl der Junge auf dem Cover, als auch der düstere Wald spielen eine zentrale Rolle.
Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
In den letzten Tagen hatte sie gelernt, dass die Trauer kein stiller See war, sondern ein tosendes Meer. Schwarzes Wasser, das sich innerhalb von Sekunden zu meterhohen Wellen aufbäumte und alles unter sich begrub. Manchmal kamen die Wellen so unerwartet und erbarmungslos, dass sie davon überzeugt war, darin zu ertrinken. Dann gab es kein Land und keinen Himmel mehr. Nur das bodenlose, kalte Wasser, in dem sie verzweifelt nach Luft rang.
Danke für das Gespräch.

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