Freitag, 20. Januar 2023

[Buchvorstellung einmal anders] Circus of Desire von Lux N. Tells

 



Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Sofija, Ian und Ace aus „Circus of Desire“, um mit ihnen über das Buch und ihre:n Autor:in zu sprechen.

Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
Sofija: Sehr gern. Das dauert hoffentlich nicht zu lang, meine Löwen warten auf mich.
Ian: Ach komm schon, Sof, das wird sicher witzig!
Könntet ihr euch meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Ian: Ich bin Ian. Ich bin Süßigkeitenverkäufer und schon seit vielen Jahren bei Circus Bacio. Ich bin vorher mit meiner Familie in einem kleinen Wanderzirkus durch Großbritannien gereist, wollte aber die große Welt sehen und bin deshalb hier gelandet und genieße das Leben und meine Freiheit hier sehr. Und mein Liebesleben, völlig egal mit welchem Geschlecht.
Ace: Hallo, ich bin Ace, der Sohn von Patricia und Jorge Bacio, die vor vielen Jahren gemeinsam den Circus Bacio gegründet haben. Da ich hier geboren und aufgewachsen bin, ist der Zirkus nicht nur mein Leben, sondern auch mein sicherer Hafen und meine ganz besondere, bunte, große Familie 💕 Das wurde mir einmal mehr bewiesen, als ich vor einigen Jahren gemerkt habe, dass ich ein Mann bin und als solcher leben möchte 🏳️‍⚧️, und von allen Seiten Akzeptanz und Unterstützung erfahren habe.
Sofija: Hi, mein Name ist Sofija. Seit mein Mentor den Zirkus verlassen hat, kümmere ich mich um die Löwen bei Bacio und trete gemeinsam mit ihnen auf. Außerdem treffe ich mich gern unverbindlich mit Frauen. Meine Vergangenheit ist Vergangenheit. Bitte akzeptiert das.
Beschreibt uns bitte das Buch in maximal 5 Sätzen.
Sofija: In „Die Löwin“, am 14.01. erschienen, trifft die junge Geschäftsfrau Dorothea auf mich – auch wenn unser erstes Treffen nicht so abläuft, wie sie sich das vermutlich vorgestellt hat. Aber dass meine Peitsche sie fasziniert, ist unbestreitbar und ich habe nichts dagegen, ihr zu zeigen, welche Gefühle ich damit in ihr wecken kann.
Ian: In „Zuckerspiel“, das im Februar erscheint, geht es um eine Botschaft, die ich in meinem Wagen finde und in der mich jemand, der oder die seinen bzw. ihren Namen nicht nennt, zu einem sehr prickelnden Spiel einlädt. Und ich will natürlich herausfinden, mit wem ich es zu tun habe …Auch wenn die Augenbinde großen Spaß macht.
Ace: In „From A to Z” lerne ich so einiges. Ich hatte noch nie etwas für festgefahrene Rollenbilder übrig. Blöd, dass ausgerechnet der unverschämt gut aussehende Motorradstuntfahrer, der sich unserem Zirkus anschließen will, ein wandelndes männliches Stereotyp ist. Aber dem werde ich schon zeigen, dass wir toxische Männlichkeit hier nicht dulden – egal, wie heiß und schwindlig mir in seiner Gegenwart wird!
Glaubt ihr, macht es den Autor:innen Spaß, euch in so manche schwierige Situation zu stoßen?
Sofija: Als Frau mit sadistischen Neigungen bin ich der festen Überzeugung, dass sie alle es lieben, uns zu quälen, sich das aber schönreden und etwas von „Drama muss halt sein“ erzählen. Also ja, es macht ihnen sicher Spaß. Das sehen Ian und Ace vermutlich auch so.
Ace (nickt): Ja, ganz bestimmt sogar – Friede, Freude, Eierkuchen ist denen zu langweilig! Da muss man sich selbst als selbstsicherer junger Mann durchaus mal den eigenen Gefühlen stellen …
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch?
Ace: Oh ja, die habe ich – der eine Moment, in dem sich mir ein ganz besonderer Mensch endlich etwas öffnet und mir einen Teil seiner Lebensgeschichte anvertraut, die er sonst lieber für sich behält.
Ian: Viele, sehr viele. Aber ich wollte schon immer mal durch ein Fenster und über eine Feuerleiter vor einem nach Hause kommenden Ehemann fliehen …?
Sofija: Dorothea wird wohl anderer Meinung sein, aber ich mag die Stelle am liebsten, als sie endlich auf meinem Schoß liegt. Es dauert schließlich lange genug, bis sie sich eingesteht, dass sie das ebenso will wie ich.
Was glaubt ihr, wie viel von euren Autor:innen steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
(Die Charaktere sehen sich grinsend an. Ian spricht schließlich.) Im ganzen Universum Bacio steckt ganz viel von jedem und jeder von unseren Autor:innen. So haben sie sich schließlich gefunden, mit einem gemeinsamen Wunsch, ihre Geschichten zu erzählen und damit manches Mal neue Wege einzuschlagen.
Ace (nickt wieder): Dem stimme ich zu. Zu meinem möchte ich noch sagen: Eventuell teilen wir uns ein paar Vorlieben, Hobbys und sogar den ein oder anderen Buchstaben unseres Namens. Und wie ich hat sich auch mein Autor vor einigen Jahren als trans Mann geoutet 🏳️‍⚧️ und wurde dabei von seinem Freundeskreis liebevoll unterstützt 💕
Wie würdet ihr eur:e Autor:innen beschreiben?
Ace: Wie eben gesagt, haben wir einiges gemeinsam – aber ich glaube, in meinem Autor steckt von all seinen Charakteren etwas. Weniger optimistisch als ich, nicht ganz so überzeugt von sich selbst, spricht fließend Sarkasmus und steht im Gegensatz zu mir nicht nur auf Glitzer, Pink und Regenbögen, sondern auch auf düstere und gruselige Geschichten.
Sofija (runzelt die Stirn): Nachdem alle aber gern anonym bleiben möchten, werde ich niemanden beschreiben. Sadistische Züge haben sie alle, so gern wie sie uns zum Leiden bringen, das ist sicher.
Ian (zögernd): Süß?
Wisst ihr, wie es zum Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Oder hattet ihr sogar Mitspracherecht?
Ian: „Zuckerspiel“ lief gefühlt bis drei Minuten vor Ankündigung unter dem Projektnamen I.Candy/Eyecandy, weil meine Autorin keine Titel kann.
Sofija: Auch wenn ich das Wortspiel etwas platt finde, „Die Löwin“ stand von Anfang an fest.
Ace: Die beiden Buchstaben meines Titels „From A to Z“ stehen für die Anfangsbuchstaben zweier Namen und die Idee dazu stand schon vor dem ersten Kapitel.
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr noch einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Ian: Wir sind drauf, was will man mehr?
Ace: Ähm, äh, was soll ich sagen, ich bin komplett hin und weg 🤤 Dieser Blick … diese … mhm, ja – das Einzige, was da fehlt, bin ich 😏 Ian, was redest du da?
Sofija: Ace, du hast Glück gehabt. Ich hätte auch viel lieber Dorothea darauf gesehen. Aber unsere Illustratorin @1enary1 ist wirklich eine Zauberin! Ich liebe es, wie sehr meine Locken darauf wie eine Löwenmähne aussehen.
Was ist euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch?
Ace: Ich schlüpfte in ein enges Fishnet, in passende Hosen dazu, im Haar zwei Spangen mit Blumen, tupfte mir Glitter ins Gesicht und Farbe auf die Nägel. Am Anfang meiner Reise weg von meinem Geburtsnamen und hin zu Ace hatte ich mich das nicht getraut. Hatte ähnlich wie Zeke irgendwo zwischen Muscle-Shirts und ersten Barthaaren meine Männlichkeit gesucht, bis ich erkannt hatte, dass sie längst da war, immer dagewesen war, und nicht wieder verschwand, wenn ich Make-up trug.
Sofija: „Die Dompteurin schüchterte mich ein, das sehr wohl, aber gleichzeitig fühlte sich ihre Hand um meine an wie etwas Schicksalhaftes. Ihre weiche Haut sagte: Vertrau mir. Und ihr Lächeln? Ihr Lächeln sagte: Ich werde dir wehtun. Und du wirst es lieben.“
Ian: Er hielt allerdings nicht besonders viel von Sex als reinem Mittel zum Druckabbau. Sex war so viel mehr. Sex war Genuss, Sex war Leidenschaft. Sex war diese ganz besondere Verbindung mit jemandem – und wenn es auch nur für die wenigen Minuten eines Quickies hinter einer alten Zeltplane war. Sex war Leben, so wie Paris Leben war und wie der Zirkus Leben war. Sein Leben.
Danke für das Gespräch
Ian: Sehr gern. War doch gar nicht so schlimm, was, Sof?
Sofija (murmelt): Ich stehe nicht gern im Mittelpunkt. Nur in der Manege.

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