Sonntag, 14. August 2022

[Buchvorstellung einmal anders] Marterlmord von Heidi Troi


 
Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit dem Protagonisten Pietro Carminati, um mit ihm über das Buch „Marterlmord“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um für das Buch zu antworten.
Ich freue mich ja schon riesig. Unter Romanfiguren geht das Gerücht die Runde, dass deine Fragen toll sind. Also … Ich bin schon gespannt.
Kannst du dich meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Ich bin Pietro Carminati, meines Zeichens Carabiniere, und bin kürzlich in ein kleines Dorf an der italienischen Grenze strafversetzt worden. Wobei … „strafversetzt“ trifft es eigentlich nicht ganz. Mein Schwiegervater in spe, der Generale Ravasio, war wohl nicht ganz so begeistert von unserer Verlobung und er hat dafür gesorgt, dass ich so weit von seinem kostbaren Töchterchen weg bin wie nur irgend möglich. Nun bin ich hier in Tal-Valle und … ich hasse es. Kein Mensch spricht mit mir, zwischen den Dörflern und mir steht eine unüberwindbare Mauer … Und jetzt soll ich in dieser Atmosphäre auch noch eine Mordserie aufklären …
Beschreibe uns dein Buch in möglichst wenig Sätzen.
Ein Serientäter geht in einem Dorf in den Bergen um. Die Toten sind grausam zugerichtet und auf Marterln, Wegkreuze, geflochten. Der Carabiniere Carminati soll ermitteln, aber die Dorfbewohner blocken und er steht einer Mauer des Schweigens gegenüber.
Glaubst du macht es der Autorin mehr Spaß dich durch leichte, einfache oder schwierige, düstere Situationen zu führen?
Ich glaube – nein, ich weiß –, dass sich die Autorin mit dieser Geschichte selbst herausgefordert hat. Sie mag es selbst eigentlich gar nicht blutig und diese Geschichte ist alles nur kein Kuschelkrimi. Trotzdem denke ich, dass es ihr eine gewisse Genugtuung verschafft hat, diese Geschichte zu schreiben.
Hast du eine Lieblingsstelle im Buch?
Ich mag viele Stellen gern. Aber am liebsten sind mir die Stellen, in denen ich versuche, mit den Dorfbewohnern zu sprechen. Für mich war das grauenvoll, aber für die Leser hat es eine gewisse Komik, denke ich.
Was glaubst du, wie viel Heidi steckt in dem Buch oder dem ein oder anderen Charakter?
Heidi steckt in jedem ihrer Bücher. Vielleicht hat sie selbst die Erfahrung gemacht, aus gewissen Gemeinschaften ausgeschlossen zu werden – zum Beispiel, als sie als blutjunge Lehrerin in einem Dorf unterrichtet hat, das aus Kirche, Schule und Pfarrwidum bestand. Und es steckt wohl auch ein Thema in dem Buch, das Heidi immer schon beschäftigt hat, aber darüber möchte ich lieber nicht zu viel verraten.
Wie würdest du deine Autorin beschreiben?
Sie sucht immer neue Herausforderungen, nur, um dann völlig verunsichert zu sein, ob das was sie geschrieben hat, wirklich was Schlaues ist ;-)
Weißt du, wie es zu dem Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Lauf des Schreibprozesses verändert? Hattest du vielleicht sogar Mitspracherecht?
Der Titel stand diesmal schon ziemlich zu Beginn fest. Allerdings gab es auch immer kleine Unsicherheiten, ob dieser Titel wohl von allen verstanden würde … Schließlich ist das Wort „Marterl“ ein Begriff, das vor allem im deutschsprachigen Alpenraum benutzt wird. Tatsächlich muss unsere Autorin den Titel hin und wieder erklären.
Gefällt dir das Cover zu 100% oder hättest du einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Ich finde das Cover perfekt und da spreche ich wohl auch für meine Autorin.
Was ist dein Lieblingszitat aus dem Buch?
Das ist diesmal leicht:
„Wie unsichtbare Masken tragen sie ihre Gleichgültigkeit vor sich her, mustern mich beinahe feindselig, als hätte ich ihr Unglück zu verantworten. Da ist sie wieder, diese Mauer.“
Der Satz hat es auch in den Klappentext geschafft.
Danke für das Gespräch.
Ich sage danke!

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