Buchvorstellung einmal anders
Hallo, danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
Es wäre toll, wenn ihr euch meinen Lesern vorstellen würdest, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?ES: Hallo Claudia. Wir danken dir ganz herzlich für die Möglichkeit, Camerons Story bei dir vorzustellen.CA: Hallo Claudia, ich glaube, ich wäre lieber alleine zu dir gekommen, denn meine Autorin ist manchmal sehr direkt mit mir. Ich kann mit Frauen ja nicht so gut … Was natürlich nicht an mir liegt.
Beschreibt uns euer Buch in möglichst wenig Sätzen.CA: Ich mache den Anfang. Ich bin Cameron Anderson, Halbamerikaner, und das einzige Kind einer verrückten Mutter, die irgendwann aufgehört hat, mich zu erziehen und einem Vater, der sich meinen liebevollen Spitznamen Oberboss sehr verdient hat. Ich bin Anwalt, Fachrichtung Arbeitsrecht und ich lebe nach dem Motto: Lieber ein Schrecken ohne Ende als ein Ende mit Schrecken.ES: *lacht* Okay, ich mache mal weiter. Ich bin Elisa Schwarz, Autorin des Chaoten, und seine Geschichte hierzu kam mir vor langer Zeit, als ich nicht im Traum daran gedacht habe, irgendein Buch zu schreiben. Aber Cameron war eben da, er drängte sich in den Vordergrund und wollte, dass ich seine Geschichte aufschreibe. Ein Comingout, das vermutlich verrückter und dramatischer nicht sein kann. Denn wie um alles in der Welt soll ich einen Anwalt mit einem Callboy zusammenbringen? Einem Anwalt, der nicht mal ahnt, dass er homosexuelle Neigungen in sich trägt?
Glaubst du macht es der Autorin mehr Spaß dich durch leichte, einfache oder schwierige, düstere Situationen zu führen? Hat er dich richtig eingeschätzt?CA: Das ist ganz einfach zusammengefasst: Die Best-Friends waren schuld an dem ganzen Desaster. Hätten sie mich nicht in diesen Club mitgenommen, an meinem Junggesellenabschied wohlgemerkt, dann wäre ich Kati nie fremdgegangen und wäre heute verheiratet und hätte Kinder. So aber hat sie mich jahrelang leiden lassen, weil ich mich in die vermeintlich falsche Person verliebt hatte.ES: Aber du wärst nicht glücklich geworden, wenn ich dir keinen Anstoß gegeben hätte. Du hättest Chris nie kennengelernt.CA: Ich kann leider bis heute nicht sagen, ob es der schlimmste oder der beste Tag meines Lebens war. In Bezug auf Chris war es der beste in meinem ganzen Leben, in Bezug auf das, was danach folgte, eher ein Tag, den es besser nie gegeben hätte.ES: Dafür wurdest du angehalten, über dich nachzudenken. Dein Leben zu reflektieren und dir vor Augen zu führen, was du eigentlich … willst.CA: Wäre das nicht netter gegangen?ES: Ich weiß nicht, sag du es mir? Du warst ein bisschen ungehalten und manchmal etwas mehr Ar***, als gut gewesen wäre. Wenn du einen Gang zurückgeschaltet hättest, wäre evt. Vieles anders gekommen.CA: Ich bin nicht so gut in Zurückhaltung.ES: Das wissen wir. Leider. Du bist suchtgefährdet in vielen Bereichen deines Lebens.CA: Die Sucht nach Chris wird vermutlich niemals nachlassen.
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch?CA: Ich glaube, sie hat mit mir zusammen geweint und war ebenso genau dann wütend, wenn ich es war. Leichte Szenen waren eben fürs Herz und die Seele. Wenn es die nicht zwischendrin gegeben hätte, wäre ich daran zerbrochen. Spaß ist daher relativ. Wenn ich nicht mehr gewesen wäre, hätte sie nichts davon gehabt.ES: Da hat er leider recht. Natürlich flutschen gerade die dunklen und düsteren Szenen meist besser beim Schreiben, aber auch die ruhigen und heißen Szenen waren ein Genuss, weil die Anspannung nach unten ging und ein Stück heile Cameron’sche Welt brauchten wir wohl alle in Maßen.
Was glaubst du, wie viel Elisa steckt in dem Buch oder dem ein oder anderen Charakter? Hat er alles gefunden oder gibt es da noch etwas Verstecktes?ES: Ja, das ist jene, als Chris Cameron ganz am Anfang vor dem Club abfängt und sie beide im Regen stehen. Eine traumhafte Szene, weil Cameron noch so unbefangen und neugierig war und ein bisschen den Eindruck vermittelte, dass dieses Neuland, das er zu dem Zeitpunkt betreten hatte, noch völlig unentdeckt vor seinen Füßen schlummerte. Es war ziemlich nice. Seinen Herzschlag habe ich bis in die Fingerspitzen gefühlt.CA: Daran will ich nicht mehr denken. Nie wieder. Meine liebste Szene ist, als Chris mitten in der Nacht zu mir nach Hause kam. Weil ich schlicht nicht mit ihm gerechnet hatte. In dem Moment wusste ich, ich bedeute ihm genauso viel wie er mir.
Wie würdest du deine Autorin beschreiben?CA: Puh, schwierig. Ich denke, von ihr steckt einiges in mir. Weil sie auch immer bis zum Schluss wartet und versucht, das Beste aus dem Unmöglichen zu machen und hofft, dass Ruder rumreißen zu können. Und sie ist genauso direkt wie ich, wenn es dann nicht mehr anders geht. Also die Worte durch die Blume nicht mehr funktionieren. Direkte Ehrlichkeit kommt leider nicht immer gut an – eher sogar sehr selten.ES: Ähm, ja, ich denke, der Kern der Aussagen passt. Ich schweige gern und oft und zu vielen Themen, aber wenn ich was zu sagen habe, dann wird es ungeblümt. Ist das jetzt eine positive oder negative Eigenschaft? Darüber lässt sich wohl streiten …
CA: Sie hat durchaus Potential, gefühlvoll zu sein :) manchmal scheitert es an ihrer Impulsivität – vermutlich gehe ich daher oft mit dem Kopf durch die Wand. So bin ich gar nicht. Oder doch, so bin ich … sie hat mich schon ganz gut getroffen! Und sie zieht sich zurück, wenn es ihr zuviel wird, vielleicht wurden wir daher oftmals vergessen und erst nach und nach zu Ende erzählt …Weißt du, wie es zu dem Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Lauf des Schreibprozesses verändert? Hattest du vielleicht sogar Mitspracherecht?
CA: Der Titel ergibt sich aus der Story. Ich glaube mich zu erinnern, dass er knapp 80x Erwähnung im Buch findet. Denn eigentlich bin ich gar nicht schwul (gewesen). Oder so … zumindest dachte ich das ziemlich lange und ich musste im Laufe der letzten Jahre feststellen, dass es jede Menge Männer wie mich gibt, die sich erst spät oder nie zum eigenen Geschlecht bekennen. Eigentlich ist es daher ganz gut, dass sie mir die Augen geöffnet hat – besser gesagt, den Part hat sie ja Micky überlassen.Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
CA: Ich mag das neue Cover – ich mochte auch das alte. Denn auf dem alten Cover ist mein Herzensmann abgebildet, auf dem neuen Cover bin ich zu sehen ;) Und es passt zur Story. Was verblümtes, melancholisches wäre am Thema vorbei gewesen.Was ist jeweils euer Lieblingszitat aus dem Buch?
Danke für das Gespräch.CA: Er passte so unendlich gut in meine Arme, wie für mich geschaffen. (das tut er wirklich, auch wenn er es anfangs nicht wahrhaben wollte.)ES: Camerons Ausruf: Nie wieder Lava! (I love it)
CA: Ich danke dir, liebe Claudia, dass wir auf deine Couch eingeladen wurden. Ich wünsche mir sehr, dass die neue Auflage meiner Geschichte genauso Anklang findet, wie die alte. Wir haben uns alle große Mühe gegeben, aus den Kinderschuhen von damals rauszuwachsen JES: Auch ich danke dir von Herzen für das Interview. Sehr gerne wieder.
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