Autoreninterview
Martin Meyer
Ich bin gebürtiger Franke, studierte in Würzburg Jura und war etwa zwölf Jahre Staatsanwalt und Strafrichter in Bamberg. Mein Beruf hat mir viel abverlangt, aber auch mein Denken geschult und mich zu selbstständigem Arbeiten angeleitet. Daneben bin ich musikalisch tätig, ich spiele seit meiner Jugend Orgel und Posaune und bin aktives Mitglied eines kirchlichen Posaunenchors. Mein Ohrenmerk gehört so stets dem Dreiklang von Sinn, Text und Wort.Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich bin ein Spätberufener. Nach einer gesundheitlichen Krise, die zum Ausscheiden aus dem Richterberuf führte, schrieb ich Sachtexte, dann eine (nicht veröffentlichte) Autobiographie. Darin setzte ich mich mit meiner Erkrankung auseinander und schrieb mich davon ein Stück weit frei. In der Folge fand ich zum fiktiv-literarischen Schreiben. Freude und Interesse an der Sprache hatte ich aber schon immer.Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?Im Juli 2020 erschien mein erster Roman „Der falsche Karl Valentin“ über den bekannten Münchner Komiker und Sprachakrobaten Karl Valentin und seine Bühnenpartnerin Liesl Karlstadt. Um ein historisch verbürgtes Detail (Karl Valentin erhielt aus den USA um 1926 ein lukratives Angebot für 2 Jahre Bühne und Film) entstand ein fiktiver Plot um einen gerissenen Doppelgänger, der Valentin in München auf offener Bühne herausfordert und ihn so mit sich selbst und seinen Ängsten konfrontiert. Auch das delikate Verhältnis (und Liebes-Verhängnis) zwischen Karl Valentin und Liesl Karlstadt wird in dem Roman geschildert.Daneben habe ich in verschiedenen Anthologien etwa 15 Kurzgeschichten veröffentlicht, und auch ein Gedicht.
Ja, an zwei neuen Roman-Projekten, aber die sind noch zu frisch und unausgegoren, um sie hier zu präsentieren.Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Ich lese natürlich auch gern, nur fällt mir das schwer, wenn ich allzu sehr mit meinen eigenen Projekten beschäftigt bin. Dann entspanne ich mich eher bei einem langen Spaziergang und höre Musik. Recherchen führen mich darüber hinaus auch immer wieder auf Reisen. Auch da bin ich aber eher bodenständig.Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ausgeprägte Lieblinge und Lesevorlieben habe ich nicht. Besonders gern lese ich Bücher von befreundeten Autoren.Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Für die Arbeit hart am Manuskript brauche ich zu Hause meinen Schreibtisch. Brainstormen und plotten kann ich auch mal unterwegs, ich bin aber nicht so sehr der spontane Schreiber, der überall seine Kladden dabeihat. Neuerdings arbeite ich an einem Schreibtischaufsatz und hoffe, dass mein Rücken es mir danken wird. Ich gehöre zu den (eher wenigen) Autoren, die zu viel Durcheinander auf dem Schreibtisch nicht mögen.Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Durch die MS-Erkrankung meiner Frau bin ich für einen Gutteil des Haushalts zuständig, vor allem fürs Fahren, Einkaufen und Kochen sowie den Büro- und Papierkram. Schreiben tue ich meistens am Nachmittag; wenn es der Tag zulässt, auch am Vormittag und am frühen Abend, jedoch nicht in der Nacht. Ich käme sonst nicht zur Ruhe.Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich changiere zwischen den Genres historischer Roman, Krimi und Gesellschaftsroman. Diese Genres bevorzuge ich auch als Leser, denn ich lese nicht nur der Entspannung willen, sondern auch um für mich selber daraus zu lernen.Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Hast du ein Lieblingsland und warum?Keep smiling 😊Entsprechend auch das Zitat über mich und meine Arbeit (aus dem „Falschen Karl Valentin“): Mein Witz beschützt mich wie ein Wattebausch.
Nicht wirklich. Reise stets mit Bedacht und öffne dich dem Land, welches auch immer es sei. So kann es für dich zum Lieblingsland werden.Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich bin ein ziemlich sensibler Mensch, mit Kritik kann ich aber im Allgemeinen gut umgehen. Und von konstruktiver Kritik profitiere ich.Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?
Mir liegt weder das Technische, das man bei der Buchherstellung in Eigenregie braucht, noch bin ich ein begnadeter Verkäufer oder Trommler in eigener Sache. Ich bin froh, dass jemand mitdenkt und mithilft.Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Danke, dass ihr bei mir vorbeigeschaut habt 😊
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