Sonntag, 23. Mai 2021

[Autoreninterview] Mathias Schwappach

 Autoreninterview

Mathias Schwappach

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Ich heiße Mathias, bin 42 Jahre alt, Vater einer fröhlichen kleinen Tochter und Ehemann einer fantastischen Fotografin. Ich lebe im wunderschönen Remstal in der Nähe von Stuttgart. Hier wird viel Wein angebaut – was auch meiner „Inspiration“ beim Schreiben zugutekommt.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Zum Schreiben an sich kam ich schon recht früh: Bereits als Kind habe ich gerne Geschichten geschrieben und diese dann anderen zum Lesen aufgedrückt. Generell hat das Schreiben auch etwas mit meinem Beruf als Journalist und Redakteur einer Tageszeitung zu tun. Das kreative Schreiben inklusive eigener Veröffentlichungen begann im Grunde 2001 mit der Veröffentlichung meines ersten Theaterstücks.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
In der Form des Romans gibt es bislang nur „Nixen – Sie kommen aus der Tiefe“. 2001 erschien das Theaterstück „Dracula on Stage“, eine Bühnenfassung des Romans, beim Stuttgarter Tempestas Verlag. Da es den Verlag aber nicht mehr gibt, ist das Stück auch grade nicht mehr erhältlich – man bekommt es aber noch bei mir, falls es jemand gerne spielen möchte. Und dann kam 2005 ein weiteres Theaterstück: „Das Phantom von London – Eine Geschichte um Jack the Ripper“, das derzeit über Epubli vertrieben wird.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja, da stehe ich aber noch ziemlich am Anfang. Das hat auch was mit der Antwort auf die nächste Frage zu tun.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Ich liebe Live-Musik aus dem Bereich Rock und Heavy-Metal, besuche also gerne Konzerte und Festivals. Ich bin auch ein begeisterter Kino-Gänger und lese viel – vor allem Thriller und Krimis, aber gerne auch Fantasy – oder die großen Klassiker. Seit 2019 ist meine Tochter der wichtigste Bestandteil meines Lebens und ich schenke ihr Zeit, wann immer ich kann.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Der für mich wichtigste Autor ist Patrick Süskind. Sein Meisterwerk „Das Parfum“ habe ich weit über zehn Mal gelesen und auch meine Magisterarbeit an der Uni darüber geschrieben. Wenn es um Entertainment und Abschalten geht, lese ich gerne Action à la Matthew Riley. Und wenn ich obendrein auch noch was für die „grauen Zellen“ brauche, dann Frank Schätzing. Ansonsten bin ich sehr offen für alles, was mich unterhält.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Mein Arbeitsplatz ist eigentlich recht unspektakulär: Ein Schreibtisch, zwei Bildschirme, eine kleine Ecke, in die ich mich bei dem Platzbedarf der Firma meiner Frau und auch meines Kindes zurückgezogen und „aufgeräumt“ habe.
Der Platz, wo die Arbeit an „Nixen“ ursprünglich mal begann, ist interessanter, aber da sind wir längst weggezogen: In unserer alten Wohnung nämlich hatten wir nur ein separates Zimmer, in dem unsere Frettchen lebten. Das haben wir dann in ein Büro- und Frettchenzimmer umfunktioniert, weshalb beim Schreiben oft fünf quirlige Plüschis um mich herumgetobt sind. Davon hätte ich echt mal ein Bild machen sollen!
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Zunächst kommt natürlich immer der Job – und der nimmt auch den Großteil des Tages ein. Von 8 bis 16 Uhr kann ich hinsichtlich Schreiben wenig machen. Danach geht es dann weiter mit Marketing, Social Media, ich schreibe Widmungen in bei mir bestellte Buch-Exemplare, packe Buchboxen und mache das alles versandfertig. Dann telefoniere ich mit Partnern für Lesungen oder andere Events und plane meine eigenen Marketing-Maßnahmen. Irgendwas gibt es immer zu tun. Aber noch so einem vollen Arbeitstag schreibe ich selten noch weiter.
Ich habe fest vor, bald wieder intensiver ins Schreiben einzusteigen, auch um mein nächstes Projekt voranzubringen. Dann stehe ich wieder morgens eine Stunde früher auf und schreibe eine Stunde lang beim ersten Kaffee, frisch ausgeruht und ohne andere Anforderungen im Hinterkopf. Zumindest zu Beginn eines Projektes funktioniert das für mich gut. Später muss ich dann auf Wochenenden ausweichen und Tage, wo meine Tochter bei ihren Großeltern sein darf.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Meine Theaterstücke und auch „Nixen“ spielen sich alle im Mystery-Genre ab. Ich mag diese Idee einer realen Welt, in die dann eine Fantasy-Handlung einfällt. Man nennt es meines Wissens auch „Urban Fantasy“. Zum Teil aber auch mit einem historischen Touch. Als Leser mag ich gerne Krimis und Thriller, wo ich nicht so viel über die Welt drumherum „erlernen“ muss, sondern mich voll in die Geschichte fallenlassen kann.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Das ist jetzt sicher kein wirklich inspirierender Satz und er wurde vermutlich von man anderem „besser“ gesagt. Aber mir fällt spontan ein: „Niemals aufgeben, niemals kapitulieren“ von Tim Allen aus „Galaxy Quest“. Das ist tatsächlich ein wenig auch meine Maxime. Ich gebe nicht so schnell auf und bleibe generell recht hartnäckig, was Ziele angeht.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Ich bin noch nicht so sehr viel gereist in meinem Leben. Aber in die USA oder nach Island, da würde ich jederzeit gerne wieder hin.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Das ist schwierig zu beantworten – das müsste man wohl eher meine Frau fragen. Wenn mir jemand sachliche Kritik präsentiert und das auch mit Argumenten belegt, kann ich damit gut umgehen. Probleme habe ich damit, wenn jemand eine „Kritik“ nicht begründen kann und sie nur hinknallt, sowas mache ich selber auch nicht. In dieser Zeit wird ja gerne und viel über „Meinungsfreiheit“ gesprochen. Ich antworte dann oft, dass eine Meinung immer nur dann eine echte Meinung ist, wenn sie argumentiert werden kann – und wenn jene Argumente schlüssig widerlegt werden, müsste man dann auch die „Meinung“ entsprechend angleichen. Alles andere ist eine Behauptung. Und haltlose Behauptungen über mich oder Dinge, die ich geschaffen habe, damit hätte ich tatsächlich meine Probleme.
Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?
Vor allem, weil ich den Markt und das ganze Geschäft überhaupt nicht kannte und Angst hatte, mir die viele Arbeit, die in „Nixen“ steckt, durch Unzulänglichkeiten an anderen Stellen kaputt zu machen. Vom Verlag bekam ich ein cooles Cover, ein sehr engagiertes Lektorat, sie haben den Satz und die ganze Positionierung des Buches übernommen. Allein schon herauszufinden, was ich alles tun müsste, um das Buch herauszubringen, hätte mich schon immens viel Zeit und Geld gekostet. Hinzu kam, dass etwa zu der Zeit der Verlagssuche auch meine Tochter geboren wurde. Und ich war sehr froh und dankbar, dass der Verlag für mein geistiges „Kind“ einen super Job gemacht hat, so dass ich mich um mein richtiges Kind kümmern konnte.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Im Grunde einfach nur ein großes Dankeschön, dass sie sich auf dieses Format einlassen; dass sie sich Zeit nehmen, Bücher nicht nur oberflächlich zu konsumieren, sondern ein wenig hinter den Buchdeckel zu blicken. Dass sie sich für diese Themen interessieren und im Idealfall die Freude eines Autors daran teilen.

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