Mittwoch, 3. März 2021

[Reiheninterview] "Kati Blum ermittelt"-Reihe von Birgit Gruber

 


Reihenvorstellung

Heute treffe ich mich mit Lars und Kati, um mit ihnen über ihre Reihe „Kati Blum ermittelt“ zu sprechen.
Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt, um mit mir über die Reihe zu reden.
Kati: Hallo Claudia, toll dass du an uns gedacht hast. Wir freuen uns hier zu sein. Oder Lars?
Lars: Ja, danke für die Einladung.
Könnt ihr uns die Reihe, bestehend aus den Teilen „Kati Blum ermittelt – Ohne Wenn und Aber“, „Kati Blum ermittelt – Eine Herausforderung zum Küssen“, „Kati Blum ermittelt – Planlos ins Chaos“, „Kati Blum ermittelt – Cocktail mit Schuss“ und „Kati Blum ermittelt – Dreamteam süßsauer“ mit wenigen Worten vorstellen?
Kati: Also irgendwie schaffe ich es immer wieder, in Mordfälle reinzurutschen. Neugierig wie ich bin, ermittle ich und kombiniere. Zugegeben meine Technik ist etwas unkonventionell, aber sie führt in der Regel zum Ziel. Das ist doch was, oder?
Lars: Hmpf. Du bist vorwitzig und manchmal frage ich mich wirklich ob du vor nichts Angst hast. Und was deine ‚Technik‘ angeht, für die müsste ich dich manchmal eigentlich einbuchten. Ich bin Kriminalhauptkommissar, müsst ihr wissen. Und ich habe das zweifelhafte Vergnügen, mit Kati zusammenarbeiten zu dürfen. Na ja, mal mehr, mal weniger. Sie unternimmt auch gern Alleingänge, was mir gar nicht gefällt.
Kati: Ach komm schon, Lars. Eigentlich sind wir doch ein echte Dreamteam 😉
Ihr Charaktere wachst mit euren Aufgaben, entwickelt euch weiter, besteht so manche Situation. Was glaubt ihr? Fällt es der Autorin leichter euch durch einfache, lustige oder durch schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Kati: Ich denke, die Mischung macht´s. Also wenn Birgit von meiner Schwiegermutter Anke Blum berichtet, bereitet ihr das schon Vergnügen. Aber sie liebt es auch mich in knifflige Situationen zu bringen, aus der wir gemeinsam mit Witz und Humor wieder herausarbeiten 😉
Lars: Also meine Qualitäten weiß Birgit in jedem Fall zu schätzen. Ich bin gut in meinem Job, weshalb sie mich wahrscheinlich mit Kati zusammengebracht hat. Sie kann hin und wieder durchaus jemanden gebrauchen, der ihr aus der Patsche hilft. Dass du so liebenswert und quirlig bist, Kati, ist dabei kein Schaden 😉
Kati: Oh, danke für die Blumen 😊
Habt ihr Lieblingsstellen in der Reihe, die ihr uns gerne vorstellen würdet?
Kati: „Ohne Wenn und Aber“ – Band 1
Meine Gedanken wanderten weiter, und mir fiel ein, dass ich nicht einmal den Namen meines Beifahrers wusste. Na ja, solange er sich nicht mit „Jack the Ripper“ vorstellte …
Wieder schielte ich zu dem Mann neben mir hinüber. Genau in dem Moment steckte er sein Handy weg und schaute mir direkt in ins Gesicht. Ich erschrak derart, dass ich das Lenkrad ein paar Millimeter verriss.
„Hey! Wollen Sie uns umbringen? Ich bin schon davon ausgegangen, dass Sie Auto fahren können, als ich mich zu Ihnen in den Wagen gesetzt habe.“ Seine Stimme klang forsch.
Ich schnappte nach Luft und starrte ihn fassungslos eine Sekunde lang an, dann richtete ich meinen Blick wieder auf die Fahrbahn. So ein Idiot. Das konnte ja wohl jedem mal passieren, und es war schließlich nichts geschehen.
„Was bilden Sie sich eigentlich ein?“, giftete ich zurück. „Sie überfallen mich regelrecht, steigen einfach in mein Auto und jetzt werden Sie noch unverschämt!“
„Ich wollte damit nur sagen, dass ich gern lebend in Münster ankommen würde.“
Also das war doch wohl die Höhe! Ich schnaufte wütend. Doch wenn ich dachte, dieser Kerl könnte mich nicht noch mehr reizen, lag ich weit daneben.
„Soll ich fahren?“, fragte er nun tatsächlich. Er strahlte pures Testosteron aus.
Wie selbstüberzeugt konnte man als Mann überhaupt sein? Mein Blutdruck schoss in die Höhe. Jegliche Gedanken an einen möglichen „Jack the Ripper“ neben mir waren wie weggeblasen. Inzwischen hatte ich mehr Bedenken, dass womöglich ich diejenige sein könnte, die ihn abmurkste.
„Wissen Sie was? Suchen Sie sich doch eine andere Mitfahrgelegenheit!“, presste ich zwischen den Zähnen hervor.

Lars: „Eine Herausforderung zum Küssen“ – Band 2
„Sag mal, geht’s dir noch gut?“, lautete Lars’ erste Frage an mich. Wir standen wieder an der Hauswand neben der Straße. Inzwischen regnete es nur noch leicht. Die Streifenwagen entfernten sich bereits, zwei Männer in Zivil waren auf dem Weg zu ihrem Auto. Das mussten die Kollegen von Lars sein, die mit ihm zusammen die Überwachung durchgeführt hatten. Nina bestätigte meine Vermutung, indem sie einem der Männer auffällig zuwinkte. Offenbar war er ihr Retter. Wo hatte der eigentlich diesen Miro verstaut? Egal. Was hatte Lars gesagt?
„… KGB? Ich bitte dich!“
Mit schuldbewusster Miene sah ich ihn an. „Alles bestens. Meine Nerven sind wohl mit mir durchgegangen. Tut mir leid“, erwiderte ich zerknirscht. Ich würde garantiert kein Wort über die Sache mit dem KGB erzählen. Lars hielt mich auch so schon für anstrengend. Ich wollte nicht, dass er auch noch glaubte, dass ich jetzt definitiv übergeschnappt wäre. Aber meine Nachfrage hatte sich dennoch gelohnt. Zumindest wusste ich nun, dass das eine mit dem anderen nichts zu tun hatte. Ob das nun gut oder schlecht war, darüber würde ich in Ruhe nachdenken müssen.
Einen Moment sah er mich prüfend an. Glaubte er mir etwa nicht? Dann wandte er sich an Nina.
„Was ist denn mit dir passiert? Hast du dir aus Frust die Haare gerauft? Richtig so, kann ich da nur sagen“, wetterte er schon wieder. „Habt ihr beide den Verstand verloren? Aber ich hätte mir ja denken können, dass du mit von der Partie sein wirst.“ Er schüttelte resigniert den Kopf. „Das war dumm und gefährlich!“
Nina legte ihre Hand auf Lars’ verschränkten Unterarm. „Ist doch alles gut gegangen“, lächelte sie.

Kati: „Planlos ins Chaos“ – Band 3
Die Tür öffnete sich. Eine Gestalt ganz in Weiß erschien im Türrahmen. Von hinten beleuchtet vom Licht des Treppenhauses, besaß die Erscheinung etwas Unwirkliches. Sie hatte weder Haare noch Hände.
»Kommen uns jetzt die Außerirdischen holen?«, flüsterte ich wie gebannt. Es musste an der Luft hier drin liegen. Keine von uns beiden glaubte an kleine grüne Männchen. Wobei das da vor uns ja auch weiß war …
»Du meinst, die interessieren sich für Messiewohnungen?« Nina kicherte leise, wurde aber zunehmend lauter. »Naja, zu finden gibt´s hier genug. Ist nur die Frage, was man für interessant hält.«
Hinter dem Wesen tauchte ein weiteres auf. Nina gluckste. »Ich wusste immer, wir sind was Besonderes. Stell dir vor, die nehmen uns mit und erschaffen nach unserem Vorbild eine ganze Arme.«
Jetzt war es auch um meine Beherrschung geschehen. Die Vorstellung, wie Lars reagieren würde, wenn er es auf einmal mit einem ganzen Haufen Katis zu tun bekam, ließ mich laut auflachen. Oder Anke – die könnte sich dann endlich austoben mit ihren Maßregelungen mir gegenüber.

Lars: „Cocktail mit Schuss“ – Band 4
Es war der beste Sex, den ich je gehabt hatte! Immer noch schwer atmend lagen wir nebeneinander auf meinem Bett. Am Himmel schob sich eine dicke Wolke am Mond vorbei und tauchte uns in schemenhafte Gestalten. Aber der Geruch von Lust und Schweiß hing deutlich im Raum.
»Das war ... unglaublich«, schnaufte ich.
»Wahnsinn«, bestätigte Lars, und seine Hand legte sich auf meine.
Einen Moment schwiegen wir. Dann meinte er: »Sag mal, kann es sein ... Schnurrst du?«
Ich gluckste. Wie? Was? Aber bevor ich mich zur Seite drehen und nachfragen konnte, hörte ich ihn aufschreien.
Ich schoss nach oben und suchte den Schalter meiner Nachttischlampe.
»Was ist passiert?«, rief ich und knipste gleichzeitig das Licht an.
Vor mir lag Lars, nackt, wie Gott ihn geschaffen hatte, ein wahrlich verführerischer Anblick. Er wäre noch reizvoller gewesen, hätte er nicht ein entsetztes Gesicht zur Schau getragen. Ich sah in die Richtung, in die sein Zeigefinger deutete. Zwischen seinen Beinen saß Max und war dabei, es sich bequem zu machen.
»Max!«, schimpfte ich. »Was tust du denn hier?«
»Ja, was? Herr Gott! Hab ich mich vielleicht erschrocken!« Lars setzte sich auf und fixierte den Eindringling. Der sah völlig gechillt von ihm zu mir und begann sich an seiner OP-Wunde zu putzen.
»Oh. Stimmt. Er wurde heute kastriert. Ich hab ihn hier eingesperrt, damit er sich erholen kann und von den Partygästen nicht gestört wird.«
Er schenkte dem Kater einen mitleidigen Blick und tätschelte ihn. »Tja, altes Haus. Da bleibt dir künftig wohl nur noch das Zuschauen.«
»Ich schätze, das hat er gerade getan.«
Lars' Brauen wanderten nach oben, und ich schlug mir kichernd die Hand vor den Mund.

Kati: Definitiv, als wir Erik und Lars in Cocktailkleider bewundern durften – rattenscharf! 😊 : „Dreamteam süßsauer“ – Band 5
»Ich bin euch dafür echt dankbar! Ihr habt was gut bei mir. Ernsthaft. Ich schneide euch dafür lebenslang umsonst die Haare!«, beschloss sie großmütig.
Sie guckten besänftigt, aber weiterhin auch ein wenig belämmert.
»Dann üben wir mal den Catwalk«, meinte Nina und wippte mit den Brauen.
»Hä?« Erik blinzelte verwirrt.
»Na, ein wenig eleganter müsst ihr schon unterwegs sein. Auf Fünf-Zentimeter-Absätzen laufen will gelernt sein. Ich hab da schon was vorbereitet.« Sie schaltete meinen Fernseher ein und verband ihr Handy mit dem Gerät. Dann tippte sie auf ein YouTube-Video. »Ihr kennt bestimmt Bruce, von Germany´s next Topmodel. Der kann das und zeigt euch perfekt, wie´s geht.«
Schon hörten wir diese unverwechselbare Stimme mit dem Akzent, dazu sahen wir den Catwalk-Trainer auf dem Bildschirm entlangspazieren.
Erik und Lars machten große Augen.
Dem Hünen stand der Mund offen. Doch er schaute zu und vollführte sogar einige Schritte. Ich biss mir auf die Unterlippe.
Lars hingegen verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust, hatte den ungewohnten Busen jedoch vergessen und schob sie deshalb unwirsch darunter. Ich rang um Beherrschung.
»Wenn du glaubst, ich mach da mit, dann hast du dich aber dermaßen getäuscht …«, zischte er, und aus seinen Augen sprühten Funken.
Ich spitzte die Lippen.
»Wenn das nichts für dich ist, dann habe ich noch ein anderes Vorbild. Eines mit ein bisschen mehr Witz im Schritt«, meinte Nina lapidar.
Wisst ihr wie viel echte Birgit in den Büchern oder dem ein oder anderen Charakter steckt?
Kati: Meinen Galgenhumor habe ich in jedem Fall von ihr. Auch meine Vorliebe für Kaffee. Ansonsten ist Birgit einfach ziemlich kreativ.
Wie würdet ihr als Protagonisten die Autorin beschreiben?
Kati: Birgit ist wirklich nett. Wir kennen uns ja nun schon eine Weile und sind richtig gute Freundinnen geworden. Ich weiß, dass ich ihr manchmal auf die Nerven gehe, weil ich ihr manche Erlebnisse so lange erzähle, bis sie sie aufschreibt – auch wenn sie gar nicht an einem neuen Fall mit mir arbeitet 😉
Lars: Ich denke, Birgit kombiniert gut. Sie weiß genau, wann sie eingreifen und Kati etwas bremsen muss. Dann ruft sie mich auf den Plan. Sehr verantwortungsbewusst. Ansonsten ist sie zielstrebig. Wenn wir einen Fall haben, kann sie es kaum erwarten, den Täter zu finden.
Wisst ihr, wann die Idee stand eine Reihe zu schreiben? Stand es von vornherein fest, dass es ein Mehrteiler wird, oder haben die Protagonisten ein Eigenleben entwickelt?
Kati: Die Idee entstand bei den letzten Zeilen ihres Romans „Warum einfach, wenn umständlich viel schöner ist“. Da durfte ich im Epilog einen ersten Zeitungsartikel veröffentlichen 😉 Dass aus meinen Ermittlungen in „Ohne Wenn und Aber“ eine Reihe entstehen würde, war ihr, soweit ich weiß, ziemlich von vornherein klar. Tja, inzwischen sind 5 Fälle zum nachlesen erhältlich.
Lars: Und ich weiß, dass ihr aktuell noch 4 weitere im Kopf herumschwirren.
Wann kamen die Titel? Standen die im Vorfeld schon fest, oder entwickelten sie sich im Laufe des Schreibprozesses?
Kati: Die Titelfindung erfolgt, wenn der Krimi fertiggetippt ist. Aber meist geht das recht schnell 😉
Lars: Ja, die Titel sind eher flippig. Nicht die typischen Krimititel. Aber sie passen perfekt zu unserer lieben Kati. Und es sind schließlich auch nicht die herkömmlichen Krimis, die man da zu lesen bekommt. Was lustiges zum Lachen ist immer dabei. Leider manchmal auch auf meine Kosten – siehe „Dreamteam süßsauer“.
Seid ihr mit den Covern zu 100% zufrieden, oder würdet ihr nachträglich noch etwas ändern wollen?
Lars: Sie spiegeln Kati perfekt wider!
Kati: Sie sind bunt und frech. Ich bin rundum zufrieden.
Zum Abschluss würden mich noch eure Lieblingszitate aus den Büchern interessieren.

Danke für das Gespräch.

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