Mittwoch, 20. September 2023

[Autoreninterview] Christian Berner


Autoreninterview
Christian Berner


Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Ich bin Christian Berner, Mathe-Sport-Lehrer am Gymnasium – noch – und ich schreibe derzeit eine High-Fantasy-Saga. Sehr gerne würde ich davon leben können und viel mehr Zeit zum Schreiben zur Verfügung haben!
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Als Student in München habe ich als Spielleiter eine Rollenspielgruppe gegründet und dafür die fantastische Welt Ama entworfen. Meine Fantasy-Saga „Die Rächer des Lichts“ lehnt sich an das an, was wir damals begonnen haben. Und ja, wir spielen immer noch, nach mittlerweile 30 Jahren, auch wenn wir jetzt nur noch zu zweit sind!
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Der erste Band heißt „Ukonnen“: Eine dunkle Allianz versucht, das Haus des Leids – eine ewig währende Schreckensherrschaft – auf Nin zu errichten, dem größten Kontinent der fantastischen Welt Ama. Eine uralte Prophezeiung kündet dieses Vorhaben an. Der Drachenritter Ean wird deshalb von seinem König ausgesandt, um das Reich Argenas vor dem Untergang zu bewahren. Er soll das magische Schwert Ukonnen erobern und die Armee der Thorlander dazu bringen, auf Seiten der Argenaer in den Krieg zu ziehen. Doch verschiedene, mächtige Gegenspieler versuchen alles, um ihn daran zu hindern.
Gerade frisch erschienen ist „Ssil“, der zweite Band der Reihe: Alle Handlungsstränge werden fortgeführt, und die Helden werden vor fürchterliche Herausforderungen gestellt. Eine besondere Rolle spielt dabei die namensgebende Schattenpriesterin Ssil. Die Zeit drängt, denn die bösen Mächte ziehen die Schlinge um das Reich Argenas mit aller Kraft zu!
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Aktuell bin ich gerade mit dem Release von „Ssil“ recht beschäftigt. Den Folgeband habe ich deshalb noch nicht begonnen. Allerdings läuft die Vorarbeit an der Gesamtgeschichte parallel beständig weiter.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Ich habe mir dieses Jahr einen langgehegten Traum erfüllt und mir ein E-Piano gekauft. Wenn ich also nicht gerade schreibe, spiele bzw. übe ich entweder Klavier, oder ich gehe Bogenschießen.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ja, natürlich! An allererster Stelle das Fantasy-Epos, das meine Kindheit und Jugend dominiert hat: Der Herr der Ringe! Dazu sind im Lauf der Zeit auch Robert Jordan, Brandon Sanderson, George R.R. Martin, Terry Goodkind, Anne Bishop und andere mehr gekommen.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Der Ort spielt überhaupt keine Rolle für mich, ich brauche da nicht viel und kann so gut wie überall arbeiten, weil ich sowieso völlig abtauche in meine Welt und nichts mehr um mich herum wahrnehme.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Ich bin den ganzen Tag mit meinem Vollzeitjob als Lehrer und als Papa komplett eingebunden, da ist kaum Zeit für irgendwas anderes. Abends, wenn die Kids im Bett sind, bin ich dann meistens auch zu müde, um noch kreativ und qualitativ hochwertig schreiben zu können. Darum mach ich das in den Ferien – leider dauert es deswegen auch immer furchtbar lange, bis ich ein Buch fertig habe.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ganz klar: In beiden Fällen Fantasy!!
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Oh ja! Für die erste Frage ein Zitat aus „Ssil“: „Welchen Preis auch immer ich zahlen muss für meine Freiheit, ich werde es mit Freuden tun, denn sie ist jedes Opfer wert.“
– Narasthanaelle dor s´Ombreth –
Und für die zweite Frage ein Zitat, das hinlänglich bekannt ist, welches aber auch vom Mönch Ichigo in „Ukonnen“ geäußert wird: „Wenn du zur Quelle willst, musst du gegen den Strom schwimmen.“
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Ich habe sogar zwei: Italien, weil ich seit meinem ersten Lebensjahr dorthin in Urlaub fahre. Es ist sowas wie mein zweites Zuhause geworden. Und Mexiko, dort habe ich zwei Jahre gelebt und als Lehrer gearbeitet – eine wunderschöne Zeit, angefüllt bis zum Bersten mit Erlebnissen und Begegnungen.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich denke, dass jeder Mensch so seine Probleme damit hat, kritisiert zu werden. Vor allem, wenn es dabei um etwas geht, das einem wirklich wichtig ist und für das man alles gegeben hat. Ich versuche deswegen immer, Kritik als Sprungbrett für mich wahrzunehmen: Ich muss sie benutzen, um höher und weiter zu kommen!
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Ehrlicherweise habe ich mich bei mehreren Verlagen beworben, wurde jedoch nicht genommen. Deshalb habe ich mein Manuskript noch einmal von Grund auf überarbeitet und es anschließend im Selfpublishing veröffentlicht.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Wenn euch etwas wirklich viel Wert ist, wenn ihr dabei seid, ein Herzensprojekt zu verwirklichen, dann lasst euch von nichts und niemanden davon abbringen! Haltet durch, auch wenn es nicht nach euren Vorstellungen läuft, bleibt standhaft, selbst wenn Schwierigkeiten epochalen Ausmaßes auftreten, und denkt immer daran: Wenn es leicht wäre, würde es jeder machen! Der Lohn ist die Gewissheit, seinen Traum gelebt zu haben.
Euer Christian Berner

Dienstag, 19. September 2023

[Buchvorstellung einmal anders] Eresh und die zwei Planeten von Jasmin Engel

 



Buchvorstellung einmal anders


Ich warte seit einer Ewigkeit auf die Autorin Jasmin Engel, aber sie kommt nicht. Ich setze mich in dem Park auf eine Bank und sehe einen Kindle dort liegen. Da ich von Natur aus, ein neugieriger Mensch bin, nehme ich ihn zu Hand.

Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das darauf enthaltene Buch. Es ist genau das um das es heute gehen soll. „Eresh und die zwei Planeten“ von Jasmin Engel. Ich beginne ein wenig darin zu schmökern. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Hast du denn überhaupt keine Fragen? Interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«

Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Als ich gerade beginnen will, läuft Jasmin auf mich zu und setzt sich zu mir auf die Bank. Nach einer Begrüßung lege ich mal los. 😊

Wollen wir das Interview nun zu dritt machen?
Jasmin: Ja, gerne. Das ist doch mal was anderes und könnte interessant werden!
Buch: Sicher. Das klingt nach Spaß!
Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um mit mir zu reden.
Jasmin: Und ich danke dir, dass du dir die Zeit nimmst.
Buch: Ich danke dir ebenfalls.
Kannst du dich als Buch meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Buch: Gerne stelle ich mich deinen Leserinnen und Lesern vor. Ich bin vom Genre her ein historischer Fantasyroman mit Science Fiction Elementen. Eine ungewöhnliche Mischung, oder? Am 25. Juli 2023 bin ich im sympathischen Lycrow Verlag erschienen und es gibt zur Geschichte passende Illustrationen auf meinen knapp 300 Seiten. Die Geschichte zwischen meinen Buchdeckeln handelt von einem Mädchen, das zwischen zwei Welten und zwei Kulturen steht. Als halb von den Göttern und halb von den Menschen abstammend, muss Eresh ihren eigenen Weg finden. Ob ihr der junge Schuri dabei helfen kann? Er behauptet immerhin, ebenso halb von den Göttern abzustammen.
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihm leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen? Siehst du es als Autorin genau so?
Buch: Ich glaube, der Autorin fällt es leichter, die Charaktere durch schöne Zeiten und Situationen zu führen. Dabei haben es die beiden Charaktere in meiner Geschichte nicht leicht und die Autorin hat so manches Mal mit ihnen mitgelitten.
Jasmin: Ja, das stimmt. Ich versetze mich immer stark in meine Charaktere hinein und fühle mit ihnen mit. Daher fällt es mir nicht leicht, sie leiden zu lassen, ihnen schwierige Zeiten und Situationen zuzumuten. Aber dadurch lernen und wachsen sie auch.
Habt ihr Lieblingsstellen, die ihr uns gerne vorstellen würdet?
Buch: Meine Lieblingsstelle ist die, in der Eresh zum ersten Mal die Welt der Götter sieht und erlebt. Schon ihr ganzes Leben hat sie davon geträumt, sich selbst ein Bild von der Heimat ihres Vaters zu machen. Dann ist es schon recht überwältigend, da auf dem Planeten der Götter vieles gänzlich anders ist als auf der Erde.
Jasmin: Ich würde sogar sagen, meine Lieblingsstelle ist die, in der wir Eresh, ihre Halbschwester und ihre Mutter durch die sumerische Stadt Uruk begleiten. Man kann so richtig miterleben und sich hineinversetzen, wie es vor über 4500 Jahren in einer Metropole des Zweistromlands gewesen sein könnte. Ich habe versucht, die Atmosphäre herüberzubringen und denke, es ist mir gelungen.
Weißt du wie viel Jasmin tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt? Hast du dazu noch etwas hinzuzufügen oder stimmst du deinem Buch zu?
Buch: Ich hoffe, ich verrate jetzt nicht zu viel, wenn ich sage, dass einiges von Jasmin in der jungen Eresh steckt. Das heißt von Jasmin, als sie selbst noch ein Teenager war, aber ein bisschen auch noch von dem, wie sie heute ist.
Jasmin: Na gut, da du es schon erwähnt hast – ja, ich stimme dir zu. Sicher, es gibt auch Unterschiede zwischen Eresh und mir bzw. meinem jüngeren Ich, aber die Gemeinsamkeiten sind nicht wenige. Ich bin z.B. genauso neugierig wie sie und habe immer versucht, meinen eigenen Weg zu gehen.
Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?
Eresh: Ich würde unsere Autorin als jemand beschreiben, die mir ähnlich ist, auch wenn sie längst keine 16 mehr ist. Sie interessiert sich für die alten Hochkulturen der Erde, so wie die der Sumerer, in der ich aufgewachsen bin. Aber genau wie ich blickt sie auch gern zu den Sternen und träumt von anderen Welten.
Schuri: Mag ja alles sein, doch einfach nur positiv würde ich die Autorin nicht sehen. Sie hätte einfach nur meine charakterlichen Stärken betonen können, anstatt nach und nach auch meine Schwächen bloßzulegen. Ich weiß auch nicht, ob es mir gefällt, mit was sie mich in manchen Situationen konfrontiert. Ich persönlich bin ja ziemlich ehrgeizig. Teilweise ist das unsere Autorin auch, aber ehrlich gesagt, sollte sie mehr in Richtung Mainstream schreiben, wenn sie wirklich einmal bekannter werden will.
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
Jasmin: Der Titel hat sich im Laufe des Schreibprozesses zwei Mal geändert, aber gegen Ende stand er für mich fest. Als ich dann noch das OK vom Verlag bekommen habe, dass wir ihn so lassen können, hat mich das wirklich gefreut.
Bist du zu 100% zufrieden mit deinem Cover / Outfit oder würdet ihr nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Buch: Also ich mag mein Outfit wirklich sehr. Es passt wunderbar zu der Geschichte, die in mir enthalten ist, weist schon mal auf den historischen und SciFi-Anteil hin.
Jasmin: Auch ich bin sehr zufrieden mit dem Cover. Ideal wäre es zwar für mich als Geschichts-Nerd gewesen, die Stufentempel noch etwas identischer mit denen der alten sumerischen Städte zu gestalten. Aber das ist nur eine Kleinigkeit.
Zum Abschluss würde mich noch euer Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
Jasmin: Meines ist folgendes „Eresh verstand sie nicht, diese Götter, von denen sie zur Hälfte abstammte.“
Buch: Und meines „Er hielt den leuchtenden Gegenstand so, dass er sie beide nicht blendete. >>Das ist einer der alltäglichen Gegenstände von exakt jenen Göttern und Ahnen, die du gerade angerufen hast.<<
Die Leute, die an mir vorbeigehen, sehen mich schon komisch an, deshalb höre ich auf zu reden und lächle den Personen einfach zu. Aber ich lasse es mir nicht nehmen, noch einmal kurz zum Buch »Danke, für deine Geduld und Antworten« zuzuflüstern.
Buch: Sehr gerne. Und danke dir!
Dann wende ich mich der Autorin zu. »Danke dir für das sehr interessante Interview.«
Jasmin: Es hat mir viel Spaß gemacht. Vielen Dank für die spannenden Fragen.
Als Jasmin weggeht, vertiefe ich mich wieder in das Buch.

Samstag, 16. September 2023

[Buchvorstellung einmal anders] Engelssklaven - befreit von Melanie Seifert

 



Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Lucius und Sorai aus „Engelssklaven - befreit“, um mit ihnen über das Buch und ihre Autorin zu sprechen.

Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
Eine kalte Aura nimmt dem Raum jede sommerliche Wärme, lässt die Anwesenden beinahe frösteln. Lucius: „Gefunden ist eine schöne Umschreibung, wir haben keine Zeit für so etwas lächerlich Unwichtiges, wir müssen -.“ Sorai legt ihre Hand sanft auf Lucius´ Arm, sein Blick findet für einen kurzen Moment ihren und füllt sich mit Liebe, bevor die Kälte darin zurückkommt.
Sorai: „Hör nicht auf ihn, er ist verständlicherweise ein wenig gestresst. Wir freuen uns auf das Interview.“ Sorai deutet an, dass es weitergehen kann.
Ein empörtes Schnaufen ertönt, mit dem Erscheinen eines nicht eingeplanten Mannes.
Dwyn: „Beschwere dich nicht, wenigstens wurdest du von Anfang an eingeladen.“ Sorai: „Oh Dwyn, die Autorin meinte es sicher nicht böse.“
Lucius hebt die Hand: „Lass dich nicht darauf ein, legen wir endlich los.“
Könntet ihr euch meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Sorai: „Gerne! Ich bin Sorai, 32 Jahre alt, eine Engelssklavin des südlichen Herrschers Asher. Wer genau ich bin, das muss ich noch herausfinden.“
Lucius: „Ehemalige Sklavin, du bist nicht mehr in seiner Gefangenschaft.“, verbessert der Engel sie streng.
Sorai: „Nein, das bin ich wirklich nicht mehr.“
Dwyn: „Das Schicksal war auf unserer Seite. Wenn ich schon das Wort habe, stelle ich mich gleich vor. Ich bin Dwyn, der Hexer und inoffiziell beste Freund des nördlichen Herrschers. Mein Alter geht niemanden etwas an. Ich liebe es zu reden, mein Wissen zu teilen und Sorai unsere Welt zu erklären.“ Er schenkt Sorai einen liebevollen Blick, den sie lächelnd erwidert.
Lucius: „Deine Vorliebe für das Erzählen wird dir keiner absprechen. Mein Name ist Lucius, ich bin der Herrscher des Nordens, bekannt für meine eisige Schönheit und unbeschreibliche Macht.“
Beschreibt uns bitte das Buch in maximal 5 Sätzen.
Dwyn: „Maximal fünf Sätze? Wo sollen wir da anfangen? Wir brauchen sehr viel mehr!“
Ein kaum merkbares Schmunzeln erscheint auf den Lippen des Engels.
Lucius: „Lass mich dir helfen. Es geht um Sorai, eine Engelssklavin die es nach etlichen Jahren der grausamen Folter, durch den südlichen Herrscher schafft, zu fliehen. Dafür muss sie jedoch den hohen Preis zahlen und ihre Seele zurücklassen. In ihrer neu erlangten Freiheit findet sie nicht nur erstmals Verbündete, sondern auch sich selbst. Gemeinsam schließen sie sich einer Rebellionsbewegung gegen ihren ehemaligen Herrscher an.“
Glaubt ihr, macht es der Autorin Spaß euch in so manche schwierige Situation zu stoßen?
Sorai: „Eine Verneinung wäre eine Lüge.“
Dwyn lachte bitter auf. „Eine riesige Lüge, wenn mich nicht alles täuscht, würde ich sagen, sie ist eine wahre Meisterin darin, uns das Leben schwer zu machen.“
Der Engel neigt seinen Kopf nachdenklich. „Ich hatte angenommen, unter meiner Macht zu stehen, hätte dich weitaus mehr abgehärtet, Dwyn.“
Dwyn: „Jede Situation hat ihre Tücken, auf alle kann man nie gefasst sein.“ Sorai nickt zustimmend
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch?
Sorai: „Ich zuerst! Es ist der Moment, in meiner Zelle, in dem ich zum ersten Mal meine Magie in meinen Adern fühlen konnte.“ Die Augen der Hexe erstrahlen im sog ihrer Erinnerung.
Dwyn: „Als wir zusammen ..., wie wird das in dieser Welt noch gleich genannt? Ah, Vanilledampfnudeln, genau, als wir die gemeinsam gegessen haben. Ein schöner Moment.“
Lucius: „Ich kann nicht direkt darauf eingehen, sonst könnte ich womöglich Information voreilig preisgeben, aber die Stelle ist im letzten Drittel des Buches und handelt von Sorai.“
Dwyn: Die Worte hättest du unausgesprochen lassen können, die Leser wären nicht schlauer als jetzt.“
Was glaubt ihr, wie viel von eurer Autorin steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Dwyn: „Sorais Sturheit.“
Sorai: „Schuldig im Sinne der Anklage, wir sind wirklich stur, fast verbissen, wenn wir uns ein Ziel gesetzt haben.“
Lucius: „Eine gute Eigenschaft, wenn du die Welt in ihren Grundfesten verändern willst.“
Wie würdet ihr eure Autorin beschreiben?
Dwyn: „Ein wenig chaotisch, direkt, mit treuem Herzen.“
Sorai: „Schön gesagt.“
Lucius: „Erstaunlich kurz gehalten, mein Freund.“ Lucius ignoriert die darauffolgende Beschwerde seines Hexers.
Wisst ihr wie es zum Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Oder hattet ihr sogar Mitspracherecht?
Dwyn: „Er entstand im Schreibprozess.“ Der Hexer rümpft die Nase. „Mitreden durfte niemand von uns.“
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr noch einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Sorai: „Soweit ich das mitbekommen habe, hat sie irgendwo auf ihrem Gerät eine geheime Datei, in der sie das Cover umgestaltet hat. Aber noch verstaubt sie dort.“
Dwyn: „Schnüffeln ist keine gute Eigenschaft.“
Sorai zuckt mit den Schultern. „Solange ich heil herauskomme.“
Was ist euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch?
Dwyn: „Mein liebstes Zitat, das perfekt zum Buch passt: Eine Seele ist mit all ihren Gefühlen kein leichtes Geschenk. Aber eines, das mit Freuden getragen wird.
Sorai: „Das ist wirklich passend.“
Lucius: „Natürlich, schließlich kam es von mir.“ Lucius schenkt Sorai ein Strahlen, welches sie erwidert. Gemeinsam erinnern sie sich an den wundervollen Augenblick.
Danke für das Gespräch
Dwyn: „Es war uns eine Freude!“
Sorai: „Danke dir, bis zum nächsten Mal.“
Lucius: „Lebewohl !“

[Autoreninterview] Melanie Seifert


Autoreninterview
Melanie Seifert

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Hi, ich heiße Melanie, bin 30 Jahre alt, Mutter von 2 Kids und 2 Fellnasen (Katzen) und eine waschechte Nachteule :) Oh und meinen Mann darf ich nicht vergessen, den gibt es auch noch :D
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Durch den Drang, die langweiligen Schulstunden etwas spannender über die Bühne zu bringen. Mein Lehrer war weniger begeistert.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Santas entzückende Überraschung: Darin geht es um eine junge Journalistin, die sich mit ihrem Singledasein fast abgefunden hatte. Dank ihrer besten Freunden, lässt sie sich jedoch auf ein Blindedate ein, das in einer elfischen Entführung endete und sie vor die Nase Santa Clause Nase zauberte.
Familie Sangue - Verkauft, handelt von einer Frau namens Anna, die bei einer Auktion verkauft wird und so in die Hände des Mafiabosses Kain gelangt. Zwischen Kämpfen um die Machtposition der Stadt und dem Versuch ihr Schicksal zu akzeptieren, wird es ordentlich heiß zwischen Anna und Kain.
Zum Schluss gibt es noch Engelssklaven, darin geht es um eine Hexe, die von ihrem Engelsherrscher brutalst gefoltert wird und es nach langer Planung endlich schafft, zu fliehen. In ihrer neugewonnenen Freiheit trifft sie auf Verrat und Intrigen, aber auch auf Verbündete mit denen sie sich einer Rebellion anschließt, um ihren Herren zu vernichten
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Aktuell bin ich mit einem fast fertig, mehr kann ich dazu jedoch nicht verraten. Sonst schreibe ich meist an 2-3 Büchern gleichzeitig.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Die Ruhe genießen, einfach nichts tun und aus dem Fenster schauen. Ich weiß, echt langweilig, aber momentan ist das einfach der schönste Kontrast zu meinem Leben.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ich vergöttere die Psy-Changelingreihe von Nalini Singh. Ihr Schreibstiel zieht mich immer wieder in ihren Bann, sie schafft es, dass die Gefühle der Charaktere fast greifbar sind.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich schreibe meist auf meinem Bett mit dem Laptop vor mir, aber am liebsten schreibe ich auf einer Bank in der Natur.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Laut und chaotisch. Mit zwei kleinen Kindern kommt man glaube ich nie wirklich zur Ruhe, da ist es fast schon ein Wunder, wenn ich abends noch die Zeit oder Kraft zum Schreiben finde.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Romantasy lese ich am liebsten, beim Schreiben bin ich noch in der Findungsphase.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Genieße deinen Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben.
Dieses Zitat trifft es eigentlich ganz gut, in der Vergangenheit zu leben hält einen nur auf und die Zukunft ist so ungewiss.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Schottland und Irland, der Mythen und Feen wegen. (Nicht wegen den wilden Männern in Schottenröcken ;)
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Es kommt immer darauf an, wie mir die Kritik entgegengebracht wird, sonst entscheide ich für mich, inwieweit ich eine Kritik annehme und umsetze.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Der Freiheit wegen, ich kann vom ersten Satz eines Buches, bis zum letzten Detail des Covers, alles selbst entscheiden. In einem Verlag muss man oftmals Kompromisse eingehen oder Vereinbarungen einhalten.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Nur eines, gönnt euch hin und wieder einen Moment der Ruhe, das Leben ist manchmal so hektisch, dass man den Pauseknopf völlig vergisst. Und wenn es nur heißt, ein paar Seiten zu lesen oder einmal tief durchzuatmen und die Augen zu schließen.

Freitag, 15. September 2023

[Buchvorstellung einmal anders] Blitzlicht, Bikini und Blind Dates: Liebe auf Spanisch von Elly S. Amora / Sharela Koch


 

Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit der Protagonistin Stephanie, um mit ihr über das Buch „Blitzlicht, Bikini und Blind Dates – Liebe auf Spanisch“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um für das Buch zu antworten.
Hallo Claudia, ich freue mich hier zu sein.
Kannst du dich meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Ich heiße Stephanie und komme aus Amerika. Meine Leidenschaft ist die Musik. Während meine letzte Single in den USA durch die Decke ging, bin ich hier in Europa noch relativ unbekannt.
Beschreibe uns dein Buch in möglichst wenig Sätzen.
Weil ich in Europa noch nicht so im Rampenlicht stand, beschloss ich meinen Urlaub in Spanien zu verbringen. Abseits vom Promi-Trubel. Ich hatte ja keine Ahnung, wohin das führt...
Glaubst du macht es der Autorin mehr Spaß dich durch leichte, einfache oder schwierige, düstere Situationen zu führen?
Ich glaube, die Mischung macht's. Manchmal wünschte ich, Elly S. Amora - die Autorin - hätte mir den einen oder anderen Schicksalsschlag erspart. Aber dann wäre ich wohl nicht die Stephanie, die ihr heute kennt.
Hast du eine Lieblingsstelle im Buch?
Ja, klar! Das spürt der Leser dann auch, wann ich mich richtig happy fühle.
Was glaubst du, wie viel Elly Amora steckt in dem Buch oder dem ein oder anderen Charakter?
Ich traue mich wetten, dass ich meinen starken Willen von meiner "Autoren-Mama" geerbt habe. Vielleicht auch die Macke, dass ich eine kleine Perfektionist bin...
Wie würdest du deine Autorin beschreiben?
Meine Autorin ist eine Träumerin. Sonst kämen ihr nicht immer neue Geschichten in den Sinn. Das Gesangstalent, das ich von ihr bekommen habe, hat sie mir dafür total großzügig überlassen. Elly kann echt viel. Aber nicht Singen.
Weißt du, wie es zu dem Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Lauf des Schreibprozesses verändert? Hattest du vielleicht sogar Mitspracherecht?
Der Titel stand ziemlich schnell fest. Aber den Untertitel durfte ich bestimmen.
Gefällt dir das Cover zu 100% oder hättest du einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Ich dachte zuerst, Elly wählt ein Urlaubsfoto von mir mit Sonnenbrille. Aber da wir dieses doch für mein neues CD-Cover nehmen, bin ich mit dem jetzigen Titelbild auch zufrieden.
Was ist dein Lieblingszitat aus dem Buch?
Es ist ein Satz, den ich selbst noch mehr verinnerlichen muss: "Schlechte Dinge dauern nicht ewig, und sie ermöglichen oft die guten Dinge, die folgen." Das musste ich am eigenen Leib erfahren. .
Danke für das Gespräch.
Ich habe mich sehr gefreut, hier zu sein, Claudia. Und wenn du Lust hast, sehen wir uns nächstes Jahr auf meiner Tour durch Spanien. In zwei Wochen gibt mein Manager die Tourdaten bekannt.

Sonntag, 10. September 2023

[Schnipseltime] Lyrén Saga - Sommer von Elin P. Mortensen


 

Prolog

Gefiedertes Sonnenlicht fiel durch die Baumkronen auf den Waldboden und das erschöpfte Gesicht des Kindes. „Ich kann nicht mehr!“ Die weinerliche Stimme der Kleinen zerrte an ihren ohnehin zum Zerreißen gespannten Nerven.

„Komm, ich trag‘ dich ein Stück.“ Die junge Frau versuchte, ihrer Stimme einen festen Klang zu geben, aber Angst und Verzweiflung schlüpften ihr zusammen mit den wenigen Worten über die Lippen.

Die Augen des Kindes spiegelten ihre eigene Panik wider.

Mit dem Mädchen auf dem Arm kam sie etwas schneller voran. Der Teppich aus Kiefern- und Fichtennadeln verschluckte das Geräusch ihrer Schritte. Nur noch wenige harschige Schneeflecken zeugten davon, dass der Wald sich noch nicht vollends aus dem eisernen Griff des Winters befreit hatte.

Schweiß rann ihr in die Augen. Sie wischte ihn mit der freien Hand weg und rückte dann das süße Gewicht auf ihrer Hüfte zurecht. Die ersten Buschwindröschen streckten ihre Köpfe zwischen den Wurzeln der alten Bäume der Sonne entgegen. Doch sie schenkte ihnen keine Beachtung. Nur weiter.

Was erwartete sie bei ihrer Ankunft? Göttin, lass uns nicht zu spät sein, betete sie flehend. Aber sie sprach die Worte nicht aus. Keuchend eilte sie weiter, die Füße so schwer wie ihr Herz.

[Buchvorstellung einmal anders] Lyrén Saga - Sommer von Elin P. Mortensen

 



Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Theodora und den Antagonisten Woltan aus „Lyrén Saga - Sommer“, um mit ihnen über das Buch und ihre Autorin zu sprechen.

Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
„Gerne!“ Theodora sitzt sehr aufrecht auf ihrem Stuhl, das elegante grüne Wollkleid in perfekten Falten drapiert und neigt majestätisch den Kopf.
Woltan brummt und wirft einen verstohlenen Blick auf die Königin, sagt aber nichts. Das Leder seines Brustpanzers knarzt leise, als er sich besser zurechtsetzt.
Könntet ihr euch meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
„Ich bin Theodora, Königin von Lyrén und regiere mein Land seit dem frühen Tod meiner Eltern allein. Ich hoffe, dass ich eine gute Herrscherin bin. Aber das Urteil darüber steht mir natürlich nicht zu.“ Die Königin setzt sich womöglich noch aufrechter hin, dann gibt sie Woltan mit einer Handbewegung zu verstehen, dass er sprechen darf.
„Ich bin Woltan, erster Reiter und Kommandant der Hirde Ihrer Majestät. Falls Ihr euch über meinen Akzent wundert, wisst, dass ich aus dem warmen Süden des Kontinents stamme, genauer gesagt aus Magyar. Und ich habe viel Zeit in Sinthrien verbracht.“ Er zieht die Brauen dabei so hoch, dass sie fast unter dem kurzgeschnittenen, nachtschwarzen Haar über seiner Stirn verschwinden. Seine dunklen Augen blitzen.
Beschreibt uns bitte das Buch in maximal 5 Sätzen.
Theodora ergreift wie selbstverständlich das Wort: „Magische Machenschaften bedrohen mein Land. Leider merke ich erst spät, woher die Gefahr droht, und muss alles riskieren, um die Freiheit meines Volkes zu kämpfen.“ Sie hebt die sanft geschwungenen Brauen und blickt ihren Kommandanten an.
Woltan weicht ihrem Blick aus. Ein triumphierendes Lächeln kräuselt seine Lippen, doch es ist so schnell wieder verschwunden, dass es vielleicht nur eine Illusion war.
Glaubt ihr, macht es der Autorin Spaß euch in so manche schwierige Situation zu stoßen?
„Ha!“, entfährt es Woltan.
Theodora blickt ihn streng an, nickt dann aber kurz.
„Welche schwierige Situation?“, fährt Woltan fort und strafft die breiten Schultern. „Es geht doch alles nach Plan.“ Jetzt ist sein Grinsen breit und selbstsicher. Mit seinem dunklen Teint und seinen ebenmäßigen Zügen ist er trotz der Narbe an seiner Wange attraktiv.
Was Theodora nicht zu bemerken scheint. „Für Euch vielleicht!“, schnaubt sie erbost und wirft ihren Kopf in den Nacken, dass ihr hüftlanges Haar wie flüssiges Kupfer über ihre Schultern wogt. „Was mich angeht, könnte ich mit weniger Hürden auskommen. Als ob es nicht schon schwierig genug wäre, ein weitläufiges, raues Land mit so vielen verschiedenen und weitverstreuten Untertanen wie Lyrén zu regieren. Aber um auf die Frage zu antworten: ja, ich denke schon. Auch wenn ich weiß, dass sie hin und wieder mitleidet. Bei alldem, was mir und meinen Gefährtinnen widerfährt wäre alles andere herzlos. Und das ist sie nicht, da bin ich mir sicher.“
„Bei näherer Betrachtung wirft sie mir schon Steine in den Weg“, setzt Woltan hinzu und schaut grimmig drein. „Mich kann sie nicht leiden, deshalb macht es ihr mit Sicherheit Spaß, mich zu ärgern. Aber hin und wieder habe ich den Verdacht, dass sie sich auch diebisch freut, wenn mir etwas gelingt.“
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch?
Theodora denkt kurz nach. „Nun, meine Lieblingsstelle in Band 1 habe ich Euch ja schon verraten. In Band 2 gibt es mehrere, aber um nicht zu spoilern will ich hier nur den Abend nach dem Julfest erwähnen. Ich liebe die Stille, die sich über das schlafende Schloss senkt, und ganz besonders nach den Feierlichkeiten zur Wintersonnwende.“ Sie schließt die Augen und lächelt verträumt.
Woltan wendet mit sichtlicher Mühe den Blick von ihr ab. „Apropos spoilern. Ich liebe besonders in Band 2 viele Stellen, aber ich denke, ich darf hier nicht zu viel verraten.“
Was glaubt ihr, wie viel von eurer Autorin steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
„In Ananda, Mira und auch in Rávná steckt denke ich sehr viel von ihr.“ Theodora legt die hohe Stirn in Falten. „Bei mir bin ich mir nicht so sicher. Ich denke, sie ist fasziniert von mir, aber ich bin ihr im Grunde fremd.“ Als sie jetzt Woltan zunickt, ist ihre Autorität fast mit Händen zu greifen. Eine wahre Königin.
Woltan räuspert sich. „Ich stimme Euch zu, Eure Majestät. Was mich angeht, gibt es sicher einiges, das sie in mir wiedererkennt. Sie hat eindeutig eine dunkle Seite. Wut und Ehrgeiz kennt sie auch. Aber sie ist im Gegensatz zu mir zu weichlich, um sich zu nehmen, was sie will. Ein Weib eben.“ Er verstummt abrupt und wirft Theodora einen raschen Blick zu.
Doch die Königin hat offensichtlich schon nicht mehr zugehört. Denn sie reagiert nicht auf die offensichtliche Unverschämtheit, sondern blickt nur gedankenversunken vor sich hin.
Wie würdet ihr eure Autorin beschreiben?
„Sie ist – kompliziert.“ Theodora räuspert sich. „Ich denke, sie hat viel erlebt, aber sie kennt auch tiefes Leid und Schmerzen. Ich sehe viel Stärke in ihr, aber in gewisser Weise ist sie – gebrochen?“
„So ein Unsinn!“, entfährt es Woltan.
Diesmal fährt Theodora auf. „Was erlaubt Ihr Euch!“ Ihre Stimme, gerade noch so sanft, schneidet durch die Luft wie ein Schwert.
Woltan zuckt zusammen. „Verzeiht, Eure Majestät!“ Er erhebt sich und sinkt vor ihr auf die Knie. So verharrt er mit gesenktem Kopf.
Theodora zögert einen Augenblick. Dann seufzt sie und bedeutet ihrem ersten Reiter, sich wieder zu erheben. „Schon gut“, murmelt sie besänftigt. „Versteht Ihr jetzt, was ich meine? Wie schwierig es ist, das Heft in der Hand zu behalten?“
„Eure Majestät.“ Woltan nickt einmal kurz, erhebt sich geschmeidig und setzt sich wieder auf seinen Stuhl.
Wisst ihr wie es zum Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Oder hattet ihr sogar Mitspracherecht?
„Nun, da es sich bei dem Buch um den zweiten Band einer Dilogie handelt, und der erste ‚Winter‘ heißt … „ Theodoras Lächeln erhellt den Raum.
Woltan sitzt stocksteif da, seine Augen hängen an der Königin. Sie scheint die Gier in seinem Blick nicht zu bemerken.
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr noch einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Theodora wird wieder ernst. „Nun, wie schon beim ersten Band hätte ich mir Kongshavn, die Hauptstadt von Lyrén auf dem Cover gewünscht.“
Woltan räuspert sich, spricht aber erst, als Theodora leicht den Kopf neigt. „Ich stimme Euch zu, meine Königin! Zumindest hättet Ihr abgebildet sein können, vielleicht sogar wir beide, als die beiden mächtigsten Personen im Land?“
Theodora runzelt die Stirn und blickt Woltan nachdenklich an, wendet sich dann aber schulterzuckend ab.
Was ist euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch?
„Mein Lieblingszitat …“ Theodora wirft Woltan einen kurzen Blick zu. „ … stammt von mir selbst: ,Für Euch, Erster Reiter, bin ich immer noch ‚Eure Majestät‘!‘“
Woltan versteift sich kurz, hat sich aber im Griff. Mit einem gehässigen Seitenblick auf Theodora knurrt er: „Meins ist: ‚Meine Liebe, welch ungeheure Freude, dich wiederzusehen!‘“
Theodoras Kopf fährt herum. Tränen stehen in ihren Augen, als sie ihn anherrscht: „Kein weiteres Wort! Untersteht Euch anzudeuten, um wen es sich handelt!“
Danke für das Gespräch
„Gerne!“ Theodora lächelt gefasst und neigt anmutig den Kopf.
Woltan knurrt und steht schon auf. Er hat es offensichtlich eilig.