Buchvorstellung einmal anders
Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
Könntet ihr euch meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?„Gerne!“ Theodora sitzt sehr aufrecht auf ihrem Stuhl, das elegante grüne Wollkleid in perfekten Falten drapiert und neigt majestätisch den Kopf.Woltan brummt und wirft einen verstohlenen Blick auf die Königin, sagt aber nichts. Das Leder seines Brustpanzers knarzt leise, als er sich besser zurechtsetzt.
Beschreibt uns bitte das Buch in maximal 5 Sätzen.„Ich bin Theodora, Königin von Lyrén und regiere mein Land seit dem frühen Tod meiner Eltern allein. Ich hoffe, dass ich eine gute Herrscherin bin. Aber das Urteil darüber steht mir natürlich nicht zu.“ Die Königin setzt sich womöglich noch aufrechter hin, dann gibt sie Woltan mit einer Handbewegung zu verstehen, dass er sprechen darf.„Ich bin Woltan, erster Reiter und Kommandant der Hirde Ihrer Majestät. Falls Ihr euch über meinen Akzent wundert, wisst, dass ich aus dem warmen Süden des Kontinents stamme, genauer gesagt aus Magyar. Und ich habe viel Zeit in Sinthrien verbracht.“ Er zieht die Brauen dabei so hoch, dass sie fast unter dem kurzgeschnittenen, nachtschwarzen Haar über seiner Stirn verschwinden. Seine dunklen Augen blitzen.
Glaubt ihr, macht es der Autorin Spaß euch in so manche schwierige Situation zu stoßen?Theodora ergreift wie selbstverständlich das Wort: „Magische Machenschaften bedrohen mein Land. Leider merke ich erst spät, woher die Gefahr droht, und muss alles riskieren, um die Freiheit meines Volkes zu kämpfen.“ Sie hebt die sanft geschwungenen Brauen und blickt ihren Kommandanten an.Woltan weicht ihrem Blick aus. Ein triumphierendes Lächeln kräuselt seine Lippen, doch es ist so schnell wieder verschwunden, dass es vielleicht nur eine Illusion war.
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch?„Ha!“, entfährt es Woltan.Theodora blickt ihn streng an, nickt dann aber kurz.„Welche schwierige Situation?“, fährt Woltan fort und strafft die breiten Schultern. „Es geht doch alles nach Plan.“ Jetzt ist sein Grinsen breit und selbstsicher. Mit seinem dunklen Teint und seinen ebenmäßigen Zügen ist er trotz der Narbe an seiner Wange attraktiv.Was Theodora nicht zu bemerken scheint. „Für Euch vielleicht!“, schnaubt sie erbost und wirft ihren Kopf in den Nacken, dass ihr hüftlanges Haar wie flüssiges Kupfer über ihre Schultern wogt. „Was mich angeht, könnte ich mit weniger Hürden auskommen. Als ob es nicht schon schwierig genug wäre, ein weitläufiges, raues Land mit so vielen verschiedenen und weitverstreuten Untertanen wie Lyrén zu regieren. Aber um auf die Frage zu antworten: ja, ich denke schon. Auch wenn ich weiß, dass sie hin und wieder mitleidet. Bei alldem, was mir und meinen Gefährtinnen widerfährt wäre alles andere herzlos. Und das ist sie nicht, da bin ich mir sicher.“„Bei näherer Betrachtung wirft sie mir schon Steine in den Weg“, setzt Woltan hinzu und schaut grimmig drein. „Mich kann sie nicht leiden, deshalb macht es ihr mit Sicherheit Spaß, mich zu ärgern. Aber hin und wieder habe ich den Verdacht, dass sie sich auch diebisch freut, wenn mir etwas gelingt.“
Was glaubt ihr, wie viel von eurer Autorin steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?Theodora denkt kurz nach. „Nun, meine Lieblingsstelle in Band 1 habe ich Euch ja schon verraten. In Band 2 gibt es mehrere, aber um nicht zu spoilern will ich hier nur den Abend nach dem Julfest erwähnen. Ich liebe die Stille, die sich über das schlafende Schloss senkt, und ganz besonders nach den Feierlichkeiten zur Wintersonnwende.“ Sie schließt die Augen und lächelt verträumt.Woltan wendet mit sichtlicher Mühe den Blick von ihr ab. „Apropos spoilern. Ich liebe besonders in Band 2 viele Stellen, aber ich denke, ich darf hier nicht zu viel verraten.“
Wie würdet ihr eure Autorin beschreiben?„In Ananda, Mira und auch in Rávná steckt denke ich sehr viel von ihr.“ Theodora legt die hohe Stirn in Falten. „Bei mir bin ich mir nicht so sicher. Ich denke, sie ist fasziniert von mir, aber ich bin ihr im Grunde fremd.“ Als sie jetzt Woltan zunickt, ist ihre Autorität fast mit Händen zu greifen. Eine wahre Königin.Woltan räuspert sich. „Ich stimme Euch zu, Eure Majestät. Was mich angeht, gibt es sicher einiges, das sie in mir wiedererkennt. Sie hat eindeutig eine dunkle Seite. Wut und Ehrgeiz kennt sie auch. Aber sie ist im Gegensatz zu mir zu weichlich, um sich zu nehmen, was sie will. Ein Weib eben.“ Er verstummt abrupt und wirft Theodora einen raschen Blick zu.Doch die Königin hat offensichtlich schon nicht mehr zugehört. Denn sie reagiert nicht auf die offensichtliche Unverschämtheit, sondern blickt nur gedankenversunken vor sich hin.
Wisst ihr wie es zum Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Oder hattet ihr sogar Mitspracherecht?„Sie ist – kompliziert.“ Theodora räuspert sich. „Ich denke, sie hat viel erlebt, aber sie kennt auch tiefes Leid und Schmerzen. Ich sehe viel Stärke in ihr, aber in gewisser Weise ist sie – gebrochen?“„So ein Unsinn!“, entfährt es Woltan.Diesmal fährt Theodora auf. „Was erlaubt Ihr Euch!“ Ihre Stimme, gerade noch so sanft, schneidet durch die Luft wie ein Schwert.Woltan zuckt zusammen. „Verzeiht, Eure Majestät!“ Er erhebt sich und sinkt vor ihr auf die Knie. So verharrt er mit gesenktem Kopf.Theodora zögert einen Augenblick. Dann seufzt sie und bedeutet ihrem ersten Reiter, sich wieder zu erheben. „Schon gut“, murmelt sie besänftigt. „Versteht Ihr jetzt, was ich meine? Wie schwierig es ist, das Heft in der Hand zu behalten?“„Eure Majestät.“ Woltan nickt einmal kurz, erhebt sich geschmeidig und setzt sich wieder auf seinen Stuhl.
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr noch einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?„Nun, da es sich bei dem Buch um den zweiten Band einer Dilogie handelt, und der erste ‚Winter‘ heißt … „ Theodoras Lächeln erhellt den Raum.Woltan sitzt stocksteif da, seine Augen hängen an der Königin. Sie scheint die Gier in seinem Blick nicht zu bemerken.
Was ist euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch?Theodora wird wieder ernst. „Nun, wie schon beim ersten Band hätte ich mir Kongshavn, die Hauptstadt von Lyrén auf dem Cover gewünscht.“Woltan räuspert sich, spricht aber erst, als Theodora leicht den Kopf neigt. „Ich stimme Euch zu, meine Königin! Zumindest hättet Ihr abgebildet sein können, vielleicht sogar wir beide, als die beiden mächtigsten Personen im Land?“Theodora runzelt die Stirn und blickt Woltan nachdenklich an, wendet sich dann aber schulterzuckend ab.
Danke für das Gespräch„Mein Lieblingszitat …“ Theodora wirft Woltan einen kurzen Blick zu. „ … stammt von mir selbst: ,Für Euch, Erster Reiter, bin ich immer noch ‚Eure Majestät‘!‘“Woltan versteift sich kurz, hat sich aber im Griff. Mit einem gehässigen Seitenblick auf Theodora knurrt er: „Meins ist: ‚Meine Liebe, welch ungeheure Freude, dich wiederzusehen!‘“Theodoras Kopf fährt herum. Tränen stehen in ihren Augen, als sie ihn anherrscht: „Kein weiteres Wort! Untersteht Euch anzudeuten, um wen es sich handelt!“
„Gerne!“ Theodora lächelt gefasst und neigt anmutig den Kopf.Woltan knurrt und steht schon auf. Er hat es offensichtlich eilig.
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